ja, mich langweilen (leider) an Thrillern auch oft die sich immer wiederholenden Plots und die oft austauschbaren Figuren. Außerdem sind sie sprachlich manchmal so schlicht, dass man auch daran nicht den rechten Gefallen finden kann, der dann das "gewöhnliche" ein Stückweit wett macht.
Das es die Hörbücher gibt, freut mich daher auch umso mehr! Ich greife bei vielen Thrillern auch direkt dazu. Weil einfach - wie Du auch schon so schön schriebst - vieles andere einfach lauter Hier schreit!
So bin ich z. B. auch froh, dass ich gerade "Sorry" von Zoran Drvenkar höre. Hört sich sehr gut und sehr spannend und durch die Erzählweise auch außergewöhnlich. Aber als Buch würde es mich dennoch nicht so richtig packen. Manchmal schwer zu beschreiben.
Was ich durchaus aber auch habe, ist eine kleine innere Angst, die richtigen guten Thriller "nur" zu hören. So hadere ich immer lang mit mir, ob ich nun hören oder lesen soll. Und bei "Im Dunkel der Wälder" bin ich gerade heilfroh, dass ich mich fürs lesen entschieden habe. (Es gibt noch andere Beispiele. Z. B. "Echo einer Winternacht" von Val McDermid. Das hat mir als Buch ausgesprochen gut gefallen. Gelesen von Dietmar Bär fand ich den Thriller dann aber langweilig. Die Stimme bracht einfach die Atmosphäre nicht so herüber, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber: Das weiß man vorher ja nie!)
Und wie Du schon schriebst: Man kann ja eh nie ALLES lesen, was man will. Und wenn dann ein Hörbuch eine gute Alternative für einen scheint, dann ist das goldrichtig so!
Ich habe eben noch mal nachgesehen. "Im Dunkel der Wälder" ist leider doch gekürzt. Von 284 Seiten auf 4 CDs gebracht. Also doch nicht sooo ausführlich. Hoffentlich streichen die da nicht zu viel von Elises Gedanken weg. Die sind großartig geschildert, finde ich. Mal sehen, vielleicht höre ich es im Anschluss auch noch. Vielleicht mal nebenher beim aufräumen in meinem Bücherzimmer. Ich kenne dann die Geschichte ja recht genau. Und stelle vielleicht fest, ob da sehr viel fehlt. Würde mich mal interessieren.
Davon ab: Es ist von Patmos. Und die machen ja immer sehr, sehr gute Hörbücher! So fand ich Elizabeth Georges "Gott schütze dieses Haus" (ebenfalls auf 4 CDs gekürzt) ganz große klasse! Und das Buch hatte ich vor Jahren mal gelesen. Aus der langen Sicht erinnert, fehlte mir jetzt nicht wirklich was. Somit traue ich denen schon durchaus zu, dem Krimi oder Thriller (wie man es auch nennen will) gerecht geworden zu sein!
Übrigens, zu "Im Dunkel der Wälder" findet sich bei Patmos der Satz: "1996 erhielt dieser Thriller den französischen Krimipreis." Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ein Thriller, der einen Krimipreis bekommt!
Ich glaube auch, dass die Grenzen manchmal gar nicht so klar sind. Du schriebst ganz schön, über "Grabesgrün", dass Du es als Krimi empfindest, mit Thriller-Elementen. Das passt wahrscheinlich auf so manches Buch. Allzu oft vermischen sich ja Genres - so auch ganz gewiss (oder noch viel leichter) bei Krimis und Thrillern.
"Ohne ein Wort" hätte mir übrigens gewiss gehört auch gereicht (ist auch toll und passend gesprochen von Frank Arnold)! Das habe ich allerdings trotzdem gelesen, da es in meiner schwierigen Lebensphase war. Aber ich stimme Dir zu: Solche Thriller reichen mir in guten Lebensphasen auch gehört, da ja eh nie für alles die Lesezeit reicht!


