Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Britti » Do 26. Mär 2009, 14:28

Hallo zusammen.

Petra, Binchen und ich hatten gestern einen tollen Abend. Auf Großleinwand gab es den Film Miss Austen regrets zu sehen und er hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Nochmals einen ganz lieben Dank dafür an Steffi *liebwink*.
Er beruht auf Briefen und Tagebucheintragungen und gibt uns einen kleinen Einblich in das Leben und Schaffen von Jane Austen. Diesmal allerdings nicht so romantisch wie in der Verfilmung von 2008, sondern er zeigt schon die Realität. Frauen heirateten um sich abzusichern, Liebe hin oder her, und umso bemerkenswerter ist es das Jane Austen ihren eigenen Weg ging und sich darüber hinweg setzte.
Sie war für ihre Zeit schon extrem emanzipiert.
Gelungener Film mit tollen Schauspielern wie ich fand und wie immer bei BBC Verfilmungen sehr bildgewaltig. Einfach TOLL!!!! :D
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Binchen » Do 26. Mär 2009, 20:57

Genau liebe Britti,

das war ein toller Filmabend gestern, fand ich auch. In Ergänzung zu 'Geliebte Jane' ist es eine runde Sache, die uns Jane Austen näher bringt.

Nicht zu Erwähnen die Supertolle Kinoatmosphäre *g* *schmatz*mjamm* und die gute Unterhaltung hinterher.

Es war ein ganz toller Abend ....
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Fr 27. Mär 2009, 12:21

Hallo Ihr Lieben,

oh ja, das war wieder ein wunderschöner Beamer-Abend! Das lag zum einen natürlich an den schönen Gesprächen drum herum, dem leckeren Essen (Ayhan hat gekocht, leckerste frische Forelle mit Kartoffeln im Ofen - ich habe Tee gekocht... auf die türkische Art... Britti hat unzählige Gläser getrunken - und zum krönenden Abschluss hatte Binchen noch Eis aus der Eisdiele geholt... KÖSTLICHER Beamer-Abend, sage ich Euch! *g*) besonders an dem Film: "Miss Austen regrets" ist sehr lohnenswert! Mir hat er sehr gefallen und mich hat er auch berührt. So konnte ich wieder viele Einblicke in die Zeit damals, besonders aber in Jane Austens Leben erhaschen. Sehr wertvoll!

Es ist ein ganz leiser Film. Aber das gehört auch so. Nicht so prächtig und romatisch wie "Geliebte Jane". Aber sicher näher an der Wahrheit. Sehr, sehr interessant!

Und Lust hat mir der Film auch gemacht auf weiteres von Jane Austen. Denn aus ihren Büchern wird viel zitiert (ich habe große Lust bekommen ganz bald wieder einen ihrer Romane zu lesen oder die Biografie oder Briefe von Jane Austen...).

Wir hatten einen wunderschönen und sehr interessanten Film-Abend! :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mo 20. Apr 2009, 09:20

Hallo zusammen,

nachdem ich am Freitag das Buch "Überredung" von Jane Austen beendet habe, habe ich gleich mal die BBC-Verfilmung "Jane Austen's Verführung" mit Amanda Root angeschaut.

Bild

Ich muss sagen, durchaus gelungen. Und bis zum letzten Teil, der in Bath angesiedelt ist, auch ziemlich nah an der Vorlage. Der Schluss war dann ein wenig zusammen gestückelt. Zudem: Jane Austen hat den Schluss in ihrem Roman umgeschrieben. Das ursprüngliche Kapitel ist in meiner Fassung enthalten gewesen, damit man nachlesen kann, wie es zuerst geschrieben war. Und im Film fließt von beiden Enden etwas ein. Das fand ich nicht sooooo gut und nötig. Aber verzeihlich. Auch dass Mr. Elliots Rolle als Annes Verehrer anders (zusammengerafft) abläuft, fand ich entschuldbar. Es hätte sicher zu viel Zeit eingenommen, das ausreichend darzustellen und zu erklären. Alles in Allem bleibt dem Leser des Buches der Sinn und die Gefühle, die das Geschehen beherrschen, erhalten. Und durch diesen Film kann man sie immer wieder neu erleben. Mit den Darstellern war ich weitestgehend auch sehr zufrieden. Annes ältere Schwester hätte ein bisschen hübscher sein können. Und an Lady Russell störte mich die Kurzhaarfrisur. Aber das sind Kleinigkeiten. Besonders die beiden Hauptfiguren fand ich passend.

Ich fragte zwischendurch immer Ayhan, in wie weit er die Handlung nachvollziehen könne. Denn ich merkte beim schauen, dass sich mir die Motive der Figuren nicht immer ganz erschlossen hätte, wenn ich das Buch nicht gekannt hätte. Und die ganzen Namen (oft heißt der Sohn ja wie der Vater - so gibt es insgesamt drei Charles. Oder ein Verehrer Annes trägt den selben Nachnamen wie Anne - weil er ihr Cousin ist.) hätte ich zudem verwirrend gefunden. Ich bin nicht ganz so ein aufmerksamer Filmeschauer. Aber Ayhan hat die Namen und die Zusammenhänge gut begriffen. Nur - und das hatte ich mir fast beim schauen gedacht - die Gründe für die Handlungen der Figuren wurden nicht immer so eindeutig klar. Z. B. weiß der Zuschauer nichts über Kapitän Wentworth Gefühle. Er wirkt, als sei Anne ihm völlig gleichgültig. Die kleinen Gesten (wie z. B. dass er darauf besteht, dass die vom Spaziergang erschöpfte Anne den einzigen Platz in der Kutsche erhält) werfen kein eindeutiges Licht auf seine Gefühle und Beweggründe. So etwas kann das Buch natürlich viel besser, da der Leser an Annes Gedanken und somit Deutungen der Gesten Wentworth teil hat. Das waren dann auch genau die Fragen, die Ayhan stellte. Und an anderen Stellen merkte ich, dass er was "missverstanden" hatte. Weil der Film einfach nicht eindeutig ist. So kann man z. B. nicht unbedingt darauf kommen, dass die Szene mit Louisas Sturz in Lyme nur einen einzigen Zweck hat: Klar machen, dass Willensstärke nicht IMMER gut sein muss, sondern auch mal schaden kann. Und dass Vernunft und Besonnenheit hingegen auch mal sehr hilfreich sein kann und nicht immer schlecht sein muss. Die Szene, wo Kapitän Wentworth halt klar wird, dass Annes Handeln damals zwar nicht gut war, aber verständlich. Das wurde Ayhan dann auch beim schauen wirklich nicht klar. Kann ich nur zu gut verstehen, denn das hätte ich beim Film auch nicht aus der Szene herausgelesen!

Somit denke ich, dass dieser Film für Kenner des Buches durchaus ein schönes noch mal erleben bietet. Für diejenigen, die das Buch nicht kennen, stelle ich mir das stellenweise jedoch etwas schwierig vor.

Ayhan hat der Film nicht vom Hocker gerissen, aber er fühlte sich durchaus angenehm und gut unterhalten. Für mich war es ein schönes Wiedersehen mit den Figuren aus dem Roman, über das ich mich gefreut habe. Aber die Faszination, die damals die sehr Vorlagengetreue BBC-Verfilmung von "Stolz und Vorurteil" mit Jennifer Ehle und Colin Firth auf mich ausgeübt hatte, stellte sich hier nicht ein. Somit: Nett, aber es ginge auch noch besser!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Binchen » Mo 20. Apr 2009, 12:49

Na - dann hast Du ihn also gesehen, liebe Petra - fein.

So detailliert hätte ich keine Änderungen ausmachen können, wie Du es jetzt getan hast. Ich habe allerdings auch die Manesse - Ausgabe gelesen und bin nun neugierig auf einen Blick in Deine Reclam - denn ich möchte die Enden denn doch noch vergleichen.

Schööööööön - das war mein Gedanke zu der von Dir beschriebenen Verfilmung. Die Begeisterung, die mich zu Sinn und Sinnlichkeit(die mit Alan Rickman) und zu Stolz und Vorurteil (BBC 1995) erfasste blieb zwar aus - aber schön fand ich sie auch.

Ich habe mir am Wochenende nun endlich die Felicity Jones - Verfilmung von Northanger Abbey angeschaut - und die finde ich auch schöön. Nun gut - das (Hör)Buch hat bei mir nicht die Begeisterung ausgelöst, wie es die drei Vorgänger getan haben (Stolz und Vorurteil, Verstand und Gefühl, Emma) aber es hat mir ja dann auch gefallen. Ich fand die Verfilmung sehr nah am Hörbuch - die Verkürzungen waren dramaturgisch gut gemacht. Als Abrundung hat mir der Film auch sehr gefallen.

Nun also auf zu Mansfield Park sollte man denken? Die Verfilmung wartet auch auf mich - aber dazu will ich diesmal erst das Buch lesen.
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mo 20. Apr 2009, 14:13

Hallo Binchen,

Binchen hat geschrieben:So detailliert hätte ich keine Änderungen ausmachen können, wie Du es jetzt getan hast. Ich habe allerdings auch die Manesse - Ausgabe gelesen und bin nun neugierig auf einen Blick in Deine Reclam - denn ich möchte die Enden denn doch noch vergleichen.


Ich fand die Änderungen sehr augenfällig. Hast Du die Verfilmung denn direkt nach dem lesen des Buch gesehen? Oder einige Zeit später? Dann weiß man ja die Details oft nicht mehr so genau.

Bring Deine Manesse-Ausgabe doch beim nächsten Mal stricken mit, ja? Dann können wir vergleichsweise reinblättern. Auch vor allen Dingen wegen des ausgetauschten Kapitels. Würde mich auch interessieren, wie die Manesse-Ausgabe bestückt ist!

Binchen hat geschrieben:Schööööööön - das war mein Gedanke zu der von Dir beschriebenen Verfilmung. Die Begeisterung, die mich zu Sinn und Sinnlichkeit(die mit Alan Rickman) und zu Stolz und Vorurteil (BBC 1995) erfasste blieb zwar aus - aber schön fand ich sie auch.


Ja, so ging es mir auch! Ich konnte noch mal dahin schmelzen mit Anne und Kapitän Wentworth und fand die Umsetzung meistenteils auch sehr gelungen. Die riesen Begeisterung blieb zwar aus, aber die Verfilmung werde ich mir trotzdem bestimmt noch mal anschauen, wenn ich Anne und Kapitän Wentworth erneut besuchen möchte. Somit eine lohnenswerte Verfilmung! :-)

Schön zu wissen, dass ich mit der Felcity Jones-Verfilmung zu "Northanger Abbey" dann schon einen schönen Film habe, zum Revue passieren lassen, wenn ich es dann mal gelesen habe!

"Lady Susan" wird sicherlich mein nächster Jane Austen, da er so schön kurz ist und sich somit sehr gut zum parallel lesen eignet. Ansonsten liebäugel ich auch mit "Mansfield Park" als nächsten Roman von ihr. Aber erst mal lese ich einige andere Bücher. Das gute ist, fast egal zu welchem Roman von ihr ich greife, mich erwarten im Anschluss wunderschöne Verfilmungen! Deshalb reizt mich auch "Emma" sehr zu lesen. Ich weiß, dass ich die beiden Verfilmungen dazu sehr gerne mochte. Und würde sie zu gern wieder sehen. Dafür möchte ich zuerst aber das Buch lesen... das gibt mir auch den nötigen Ansporn sicher recht schnell mal wieder zu Jane Austen zu greifen! ;-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon steffi » Do 23. Apr 2009, 10:29

Ihr hattet mir ja mal als Geschenk für meine Mutter die BBC-Verfilmung von Elizabeth Gaskell "North & South" empfohlen.

Nun hatte ich Gelegenheit, diese anzusehen und ich bin schwer begeistert. Eine wunderbare Verfilmung und die beiden Protagonisten (Richard Armitage, Daniele Denby-Ashe) spielen sehr einfühlsam, auch die Hintergrundmusik ist super eingesetzt. Ich weiß gar nich, ob ich die DVD zurückgeben soll ... :|
Gruss von Steffi

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon YvonneS » Do 23. Apr 2009, 12:17

steffi hat geschrieben:Ihr hattet mir ja mal als Geschenk für meine Mutter die BBC-Verfilmung von Elizabeth Gaskell "North & South" empfohlen.


Hallo Steffi,

das ist für mich eine der besten BBC-Verfilmungen, deshalb finde ich es auch so schade, dass die deutsche Version um ca. 30 min runtergekürzt wurde. Und Richard Armitages Originalstimme - die löst regelmäßig Gänsehaut bei mir aus. Normalerweise passiert das sehr selten bei mir. :D
Zuletzt geändert von YvonneS am Fr 24. Apr 2009, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon JMaria » Do 23. Apr 2009, 12:51

YvonneS hat geschrieben:
steffi hat geschrieben:Ihr hattet mir ja mal als Geschenk für meine Mutter die BBC-Verfilmung von Elizabeth Gaskell "North & South" empfohlen.


Hallo Steffi,

das ist für mich eine der besten BBC-Verfilmungen, deshalb finde ich es auch so schade, dass die deutsche Version auf 30 min runtergekürzt wurde. Und Richard Armitages Originalstimme - die löst regelmäßig Gänsehaut bei mir aus. Normalerweise passiert das sehr selten bei mir. :D



"Look back. Look back at me!" *schmelz*

http://www.youtube.com/watch?v=CSDjPon2qBM

LG
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon steffi » Fr 24. Apr 2009, 10:13

Originalstimme - mann, ich muss mir den Film schnellstens noch im Original angucken.

"Look back. Look back at me!" *schmelz*

Schöööööön !
Gruss von Steffi

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