Perry, Anne: Monk13 Tod eines Fremden

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Perry, Anne: Monk13 Tod eines Fremden

Beitragvon Binchen » Mo 28. Apr 2008, 12:32

Death of a Stranger (2002) Tod eines Fremden (2003)

Inhalt:
Ein Eisenbahnmogul wird in einem Bordell mit zerschmetterten Knochen gefunden. Die Polizei sucht im entsprechenden Millieu nach dem Mörder.

Hester sorgt sich derweil um die Prostituierten. Sie hat in der Gegend des Unfallortes ein Haus eingerichtet, in der sich die Frauen medizinische Hilfe holen können. Immer mehr von ihnen wurden zusammengeschlagen und brauchen deshalb ihre Unterstützung.

Die Polizeipräsenz führt dazu, dass keiner mehr den halb- bis illegalen Geschäften nachgehen kann, doch was vordergründig positiv und moralisch aussieht ist für die armen Menschen Existenz bedrohend. Also entschließt sich Hester nach dem Mörder zu suchen, damit die Polizei wieder verschwinden kann.

Währenddessen wird Monk mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Der Mordfall bringt ihm einige Erinnerungen vage zurück. Ihm wird bewusst, dass er sich mit der Finanzierung von Eisenbahngeschäften sehr gut auskennt. Der aktuelle Fall hängt mit dem seines verstorbenen Mentors zusammen, an dessen Unschuld hatte Monk immer geglaubt. Die neuen Vorfälle beängstigen Monk jedoch sehr, war er vielleicht selbst schuldig? Schuldig an der Verurteilung seines Mentors? Schuldig an einem Eisenbahnunglück?

Meine Meinung:

Was für ein Roman für die Freunde, die wissen wollen, wie es mit Monk und Hester weitergeht!

Hester ist mit der Führung ihrer Krankenstation emotional sehr ausgefüllt, doch es entgeht ihr nicht, wie sehr sich Monk innerlich von ihr entfernt, auch wenn sich ihr der Grund nicht erschließt.

Dass es allein seine Angst ist, dass er sich letztendlich als Mann beweist, der von ihr zurückgewiesen werden müsste, ist für ihn der Grund für den Rückzug, obwohl er erkennt, wie sehr er auf sie angewiesen ist.

Der unklare Stand ihrer Beziehung zueinander prägt ihre Gefühlswelt und den sehr interessanten privaten Part des Romans.

Die Fallentwicklung ist mit ihren Ausläufern auch spannend konstruiert. Die Eisenbahnpolitik wird plausibel geschildert und die kleinen Rachen im Milieu, die von Hester und ihren Freunden geübt werden haben sogar humorvolle Tendenzen.

Am Ende sieht sich Monk stärker mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als es bisher der Fall war. Kann er sich am Ende noch im Spiegel betrachten?

Diese Frage beschäftigt den Leser durch den ganzen Roman hindurch. Als Einzelroman ist er deshalb sicher nicht zu empfehlen. Aber eingebettet in die Reihe haben wir hier einen der zentralen Romane vor uns.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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