1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher          Zurück zu Buchbesprechungen Juli 2002

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Clark, Katherine

In der Hand des Fremden:

 

Inhaltsangabe:

Der neunjährige David verschwindet spurlos auf dem Nachhauseweg. Rachel und Stephen Stark, die bereits ein Kind verloren haben, verzweifeln vor Angst und sorge um ihren Sohn. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wochen der Ungewissheit verstreichen und die Chancen David lebend zu finden, werden immer geringer. Nur Rachel spürt instinktiv, dass ihr Sohn noch lebt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der auch die Ehe von Rachel und Stephen vor eine Zerreisprobe stellt, denn um die Vergangenheit von David rankt sich ein Geheimnis, dass die Familie nun zerstören könnte.

 

Meine Meinung: 

Zunächst ein vielversprechender Psychothriller zum Thema Kindesentführung. Doch leider gelingt der Spagat zwischen treibender Spannung und tiefgründiger Psychostudie nicht. Bei Ersterem fehlt mir persönlich die Durchgängigkeit der Handlung, sowie glaubwürdige Verwicklungen. Für mich waren die falschen Fährten und Verdächtigen etwas zu sehr nach dem 08/15 Muster gestrickt, was aber auch daran liegen mag, dass es so viele Geschichten um eine rätselhafte Kindesentführung (inklusive gegenseitiger Verdächtigungen der Eltern!) gibt. Zweitens kann Katherine Clark noch von ihrer Kollegin Joy Fielding lernen, die es besser versteht, ihren Personen und Handlungen psychologischen Tiefgang zu verleihen, ohne den Handlungsfluß zu vernachlässigen.

Manchmal waren einige Handlungsweisen der Eltern für mich nicht klar und ich glaube, ich hätte anders reagiert, wenn mein Kind entführt worden wäre. Die Beiden wirkten mir so aktionsunfähig. Aber wahrscheinlich reagiert jeder anders in einer solchen Stresssituation und deshalb würde ich diesen Punkt nicht unbedingt als unglaubwürdig abtuen.
Allerdings hat die Autorin eine angenehme Erzählweise und so ist man auch über die zähen Teile schnell weg. Insgesamt ist die Handlung für mich gut dargestellt und auch nachvollziehbar. Obwohl ich etwas gebraucht habe, sind mir die Personen, besonders Rachel, in der Art, wie sich ihr Charakter verändert, ans Herz gewachsen und ich muß zugeben, dass zum Ende hin die Spannung noch mal ansteigt. Ich finde auch, dass die Autorin einen guten und abwechslungsreichen Schluß gewählt hat und ich das Buch deshalb mit einem positivem Gefühl abgeschlossen habe. Vielleicht darf man auf mehr von Katherine Clark hoffen.

Fazit: Solide Thrillerunterhaltung um ein altes Thema! (Tara)

 

Bewertung: * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: TB; Blanvalet Verlag; 479 Seiten, 7,45 EUR