Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen August 2002
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Trigiani, Adriana
Herbstwolken:
Inhaltsangabe:
Acht Jahre ist es her, seit die zynische Apothekerin Ave Maria den Minenarbeiter Jack
geheiratet hat. Sie hat sich in ihre Rolle als Mutter und Hausfrau in Big Stone Gap
eingefunden und ist doch nicht wirklich glücklich.. Das Schicksal hat es nicht
ausnahmslos gut mit ihnen gemeint. Durch den tragischen Tod ihres Sohnes Joe müssen beide
schmerzlich erfahren, daß Liebe allein nicht immer ausreicht, dauerhaftes Glück zu
garantieren. Als Jack auch noch seine Arbeit in der Mine verliert, gerät die Ehe in eine
schwere Krise. Ave Maria glaubt alles ohne Jack regeln zu können, doch dabei entfernt sie
sich immer mehr von ihrem Mann und treibt ihn in die Arme einer anderen Frau. Eine Reise
nach Italien zu Aves Familie, soll die Ehe retten, doch in letzter Minute beschließt Jack
zu Hause zu bleiben. Beide sollen die Möglichkeit haben, im Sommer über ihre gemeinsame
Zukunft nachzudenken. Ave Maria ist verzweifelt. Doch die Tage mit ihrer Tochter Etta in
Italien, öffnen Ave Maria die Augen für die Probleme in ihrem Leben und die
Bekanntschaft mit dem charmanten Pete ist daran nicht ganz unschuldig. Als sie nach dem
Urlaub in die Blue Ridge Mountain zurückkehren muß, weiß sie, daß sie eine
Entscheidung treffen muß...
Meine Meinung:
Wie schön, daß es von dem großartigen Roman Der Beste Sommer
unseres Lebens" nun diese Fortsetzung gibt. Doch vorsicht, die ersten Kapitel sind
ein Schock. Als ob man bei einem Märchen erfährt, daß nach und sie lebten
glücklich bis an ihr Lebensende" der Alltag den Prinzen und die Prinzessin mit all
seinen Problemen einholt. Ich war enttäuscht, fast wütend, wie die Autorin meine
Illusion von dem perfekten Paar Ave Maria und Jack Mac so ohne Rücksicht zerstören kann.
Dabei hätte es jedem, der die beiden aus dem ersten Roman kennt, klar sein müssen, wie
schwer es sein würde, bis sich diese unterschiedlichen Charaktere zusammenraufen. Wenn
dann noch der Verlust eines Kindes dazu kommt, kann wohl jede Ehe daran zerbrechen.
Besonders bei einer Person wie Ave. Nach außen hin stets bemüht und scheinbar
glücklich, ist sie eigentlich völlig unzufrieden mit ihrem Leben, fühlt sich
unzulänglich als Mutter und Ehefrau und unverstanden von der ganzen Welt. Es dauert viele
Schicksalsschläge, Gespräche, Erfahrungen und Beobachtungen der eigenwilligen Charaktere
in Big Stone Gap, bis sie erkennt, daß sie es ist, die handeln muß.
Ich war nach der ersten Enttäuschung wieder völlig gefangen von dem wunderbaren Stil der
Autorin. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und bin für einen Abend völlig in die Welt
der Blue Ridge Mountains und der italienischen Bergwelt abgetaucht. Wie schafft es Adriana
Trigiani nur, so lebendige Charaktere zu erschaffen, so realistisch das Leben mit seinen
Schicksalsschlägen zu beschreiben, ohne sentimental zu werden? Kurzum, wie kann dieser
Roman nur so glaubhaft sein und mich so berühren. Ich denke, es liegt zum einen daran,
daß die Autorin viele Erfahrungen ihrer eigenen Geschichte in den Roman einfließen
läßt und zum anderen an ihrem unkomplizierten Stil. Meiner Meinung nach, steckt in den
Büchern mehr als nur eine gute Story. Vielleicht bin ich voreingenommen, aber für mich
bieten sie viele Lebensweisheiten in dem Leben von Ave Maria. Ich kann die Romane dieser
Autorin nur empfehlen und hoffe auf viele weitere Bücher von ihr.
Fazit: Realistisch, fesselnd und zu Herzen gehend! Unbedingt Lesen. (Tara)
Hier geht´s zur Rezension des 1. Teils "Der beste Sommer unseres Lebens" (Hörbuch)
Hier geht´s zum Autorenbericht zu Adriana Trigiani!!!
Bewertung: * * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: Gebundene Ausgabe, Heyne Verlag, 302 Seiten, 19,95 EUR