1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher    Zurück zu Buchbesprechungen Oktober / November 2002
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Manfredi, Valerio Massimo

Die Jagd nach dem Wüstengrab:

 

Inhaltsangabe: 

Der Archäologieprofessor William Blake hat durch betrügerische Manipulationen seinen Job und durch den Verlust von Einkommen und Prestige auch noch seine Frau verloren.

Nach dem Scheidungstermin, als er spätnachts von einem Kollegen kommt, der ihn halb erfroren und verstört auf der Straße aufgelesen hat, bietet sich ihm eine zweite Chance. Vor der Tür seines trostlosen Apartments warten zwei Mitarbeiter eines großen Konzerns und bieten ihm die Möglichkeit, in der Wüste ein bisher unbekanntes Pharaonengrab auszugraben.

Die Umstände sind zwar ungewöhnlich und etwas mysteriös, aber er kann nicht wählerisch sein.

Dort in der Wüste trifft er auf die junge, etwas zwielichtige Kartographin Sarah, die ihm bei seiner Arbeit assistiert. Als er noch über verschiedene ungewöhnliche Aspekte des faszinierenden Grabes nachdenkt, gerät er in eine internationale Intrige.

Er entkommt zusammen mit Sarah im letzten Moment und eine atemlose Jagd beginnt.

 

Meine Meinung:

Manfredi, selbst Archäologe von Beruf, hat ein äußerst spannendes und faszinierendes Buch geschrieben.

Die aussichtslose Situation und die Verzweiflung des Professors, der am Verlust seines Berufes und an der Treulosigkeit seiner Frau fast zerbricht, ist sehr gekonnt beschrieben. Aus diesem Können heraus, die Situation um den Seelenzustand des Mannes darzulegen, wird dann auch begreiflich, warum ein bisher anerkannter Forscher sich auf ein so zweifelhaftes Unternehmen einläßt.

Zwei weiter meisterhaft erschaffene Charaktere des Buches sind der Chef des israelischen Mossad, Gad Avner, sowie dessen Gegenspieler Abu Ahmid, der leitende Kopf und meistgesuchteste Terrorist einer Palästinenserorganisation.

Ein alter Mann, der um seine Macht und sein Ansehen zu bewahren, auf perfide Weise das Leben seiner jungen Landsleute opfert. Er holt Kinder, deren Eltern in den Flüchtlingslagern umgekommen sind, und nutzt ihren Hass aus, um sie durch Gehirnwäsche zu Selbstmordattentätern zu formen.

Gad Avner, dessen Sohn durch eine solche terroristische Aktion mit zwanzig Jahren sein Leben verlor, kennt nur noch einen Gedanken - Rache.

Dieser Gedanke treibt ihn an. Sie ist sein Motor, wenn er unter der völligen Aufgabe seines Privatlebens fast Tag und Nacht die Ränke und Pläne seines Gegners verfolgt und zu durchschauen versucht.

In dieses Intrigenspiel wird unversehens Professor Blake hineingezogen und es folgt, zusammen mit der jungen Sarah, eine atemlose Flucht durch mehrere arabische Länder. Die Spannung die sich von Seite zu Seite aufbaut und das fast undurchdringliche Netz politischer Ränke hält den Leser in Atem.

Ebenso spannend wie die politischen Aspekte, sind jedoch auch die Ergebnisse der Ausgrabung, die in diesem verzwicktem Spiel ebenso eine Rolle spielen. Der Leser kann es kaum erwarten, die Auflösung dieses archäologischen Rätsels zu erfahren, dessen Auflösung mehr als zweieinhalbtausend Jahre in die Vergangenheit reicht.

Zurück bis zur Zerstörung des Tempels von Jerusalem und dem Verbleib der höchsten jüdischen Reliquie, der Bundeslade.

Ein Buch, das an Spannung kaum zu überbieten ist und das zu lesen ein Ereignis ist. (Mariposa)

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: Originaltitel: Il faraone delle sabbie, Ersterscheinungsjahr: !998 by Mondadori, Mailand, Deutsche Erstausgabe: 2002 by Piper-Verlag, Deutscher Übersetzter :Claudia Schmitt, ISBN Nr. : 3-8225-0574-9, Seitenzahl: 412, Preis: € 19,90