1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher    Zurück zu Buchbesprechungen Oktober / November 2002
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Dobyns, Stephen

Die Kirche der toten Mädchen:

 

Inhaltsangabe: 

USA, Neuengland, Ende der 1990-er. In der Kleinstadt Aurelius verläuft das Leben in scheinbar überschaubaren Bahnen. Jeder kennt jeden und es herrscht - bis auf kleinere Vorfälle - mehr oder weniger Harmonie.

Das ändert sich, als nach und nach drei junge Mädchen verschwinden. Wird zunächst noch ein Außenseiter als Täter vermutet, verdichten sich zunehmend die Hinweise auf einen Schuldigen aus dem Ort. Nachbarn, mit denen man jahre-und oft jahrzehntelang gut zusammengelebt hatte, werden plötzlich genauer in Augenschein genommen. Eine Bürgerwehr wird errichtet. Wer nicht der Norm entspricht, macht sich allein dadurch verdächtig. Ein Kinderschänder in den eigenen Reihen?

 

Meine Meinung:

Direkt zu Beginn des Romans erfährt der Leser, was mit den drei verschwundenen Mädchen geschehen ist. Dermaßen in Kenntnis gesetzt, ist man natürlich versucht, zwischen den Zeilen nach Hinweisen auf den Täter zu fahnden. Tatsächlich findet man diese auch. Aber natürlich nur auf den zweiten Blick.

Dem Autor gelingt es, das Kleinstadtleben in all seinen Facetten darzustellen. Gerade die vielen kleinen Geschichten, die das enge Geflecht der familiären und zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Personen darstellen, machen den Reiz dieses Romans aus. Das Wachsen gegenseitigen Misstrauens und die zunehmende Ablehnung aller, die nicht der Norm entsprechen, wird in eindrücklicher Weise geschildert.

Auch wenn mir ab einem gewissen Zeitpunkt die Lösung klar war, blieb der Roman bis zum vergleichsweise spektakulären Ende spannend. (Monika)

 

Bewertung: * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: 462 Seiten, TB, Fischer Verlag, 8,90 €