Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen Juli 2002
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Graham, Caroline
Die Rätsel von Bagger´s Drift:
Inhaltsangabe:
Badger's Drift ist ein verschlafenes englisches Dorf, das friedlich zwischen grünen Hügeln liegt, bis die Idylle von einem schrecklichen Ereignis jäh zerstört wird.
Miss Emily Simpson, eine freundliche ältere Dame, beobachtet beim Spazieren gehen im
Wald ein Liebespaar. Diese Entdeckung wäre aber besser unentdeckt geblieben. Miss Emily
hat auch keine Zeit mehr, ihre Beobachtungen jemanden mitzuteilen, denn kurze Zeit später
ist sie tot. Nur ihre alte Jugendfreundin Lucy Bellringer, nicht auf den Kopf gefallen,
ist misstrauisch und schöpft Verdacht. Hartnäckig setzt sie dem unwilligen Detective
Chief Inspector Barnaby so lange zu, bis er schließlich nachgibt und den Fall untersucht.
So kommt Chief Inspector Barnaby ins Spiel, der der aufgeregten Freundin des Opfers
zunächst nicht recht glauben mag, aber bald selbst die ersten Ungereimtheiten findet.
Auch ist er ganz dankbar seiner Frau und ihrer Übersorge einmal eine zeitlang zu
entkommen.
Mrs. Rainbird, eine angebliche Vogelliebhaberin, spioniert mit ihrem Fernglas alle
Bewohner des Dorfes aus. Mit ihrer Hilfe hofft der Inspector mehr über das Geheimnis zu
erfahren, dem Miss Emily vor ihrem Tod auf der Spur war. Und schon bald entdeckt Chief Inspector
Barnaby in der blankpolierten Fassade des verschlafenen englischen Dorfes ein paar
häßliche Risse, langjährige Rivalitäten, alte Affären und neue Skandale kommen zum
Vorschein. Da geschieht ein zweiter Mord...
Meine Meinung:
Mit dem Roman von Caroline Graham bewegt man sich zielsicher in der Tradition von
Agatha Christie, Elizabeth George oder Deborah Crombie.
Ein Krimi, wie ein englischer Krimi eben sein soll. Ein kleines, einsames Dorf, wo hinter
verschlossenen Türen über alles und jeden getratscht wird, um am nächsten Tag wieder
eitel Sonnenschein zu verbreiten. Ein klassischer Aufbau mit kleinen Hinweisen (obwohl der
Inspector damit schon sehr geizt) und falschen Verdächtigen, die alle etwas zu verbergen
scheinen und nicht zu vergessen die herrlich verschrobenen, eigenwilligen und skurrilen
Dorfcharaktere eines englischen Landkrimis.
Da habe ich mich als Liebhaber solcher Bücher gleich gut aufgehoben gefühlt. Allerdings fehlt" Barnaby ein weibliches Pendant an seiner Seite, wie ich es von Crombie oder E. George gewohnt bin. Barnabys Gehilfe wirkt auf mich eher etwas dümmlich, auf seinen eigenen Vorteil bedacht und nicht wirklich eine Hilfe. Auch der Chief Inspector selbst ist ruhiger als seine sonstigen Kollegen. Gesetzter, nicht wirklich wohlhabend, meistens glücklich verheiratet und eher der behäbige Genießertyp. Ich könnte mir vorstellen, dass sich aus ihm eine Art Brunetti für Engländer entwickeln könnte.
Durch eine fehlende zweite Bezugsperson, fühlte ich mich öfter etwas allein gelassen, was aber auch daran liegen mag, dass man im ersten Band noch nicht all zu viel über die Hauptperson erfährt. Da es aber nicht mein letzter Caroline Graham Krimi bleiben wird, bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Kurzum ein kleiner Cozy" um für ein paar Stunden abzuschalten, mitzuraten und ein kleines Lächeln auf die Lippen zu bekommen.
Nicht umsonst wurde "Die Rätsel von Badger's Drift" von der Crime Writers Association unter die 100 besten Kriminalromane aller Zeiten gewählt. (Harald)
Bewertung: * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: TB, 317 Seiten, Goldman, 8,- EUR