Hier werden zahlreiche Regionen Italiens
vorgestellt. Hierbei sind die Menschen, ihre Lebensart und
Sehenswertes aus der jeweiligen Region ebenso von Bedeutung, wie
die für den Landstrich typischen Produkte und Speisen. 230
Rezepte, wie man sie dort zu Lande kocht und isst. Der
Zubereitungsvorgang ist mit Farbfotografien bebildert.
Wer seine Gäste so richtig verwöhnen
möchte, der findet in „Die echte italienische Küche“ ganze
Speisefolgen, die geschmacklich aufeinander abgestimmt sind. Auch
Weinempfehlungen sind hierzu vermerkt.
Meine Meinung:
Von A wie Amaretti bis Z wie Zabaione ist
hier alles zu finden, was das Herz begehrt, wenn es für die
italienische Küche schlägt. Die Auswahl an Gerichten, die hier
dazu einladen nachgekocht zu werden, sind vielfältig wie die
Landschaft Italiens, die in diesem Band ebenfalls gewürdigt wird.
Was mir daran aber besonders gefällt ist, dass hier nicht
Gerichte vorgestellt werden, die besonders extravagant sind,
sondern eben diese, die typisch und landläufig sind. So finden
sich hier alle erdenklichen Speisen, die die meisten von uns so
lieben, wenn sie ein italienisches Restaurant besuchen oder noch
besser, einen Urlaub in Italien verbringen. Zur Einstimmung oder
Erinnerung auf solch eine Reise wird neben den Gerichten auch
ausführlich über die Region selbst berichtet, sowie über
Sehenswürdigkeiten und Menschen dort. Zu jeder Region werden auch
die typischen Produkte genannt. So erfährt der Leser, dass für
Fisch für die Abruzzen, Molise und Apulien typisch ist. In
Sizilien und Kalabrien geht es tomatig zu und der Chianti classico
ist beispielsweise unumstößlich mit der Toskana und Umbrien
verbunden.
Stets ist auch die italienische
Schreibweise für die Gerichte angemerkt, so dass man u. a. lernt
- wenn man es noch nicht weiß -, dass Zuppa di cozze in Italien
die Bezeichnung für Muschelsuppe ist. Oder das sich hinter der
graziös klingenden Süßspeise Panna cotta eine gestürzte
Sahnecreme verbirgt. Und Ravioli alla genovese klingt gar nicht
mehr so fremdländisch, wenn man sie gefüllte Teigtäschchen
nennt.
Auch wird hier als kleine Anmerkung neben
dem Rezept nebenbei so einiges Wissenswertes erzählt über
Zutaten und ihre Geschichte oder gar die Entstehung von Gerichten.
Man stelle sich nur vor, wie wunderbar man als Gastgeber bei einer
Einladung zu einem italienischen Abend glänzen kann, wenn man
nicht einfach nur ein Essen auftischt, sondern gleich auch noch
die Geschichte dazu!
Ebenfalls die in diesem Band
zusammengestellten Speisefolgen verdienen eine besondere
Würdigung. Damit ist es ein Einfaches, ganze Menüs zu servieren,
die harmonisch aufeinander abgestimmt sind und bei denen sogar die
passende Weinempfehlung nicht fehlt.
Um die Rezepte nicht unnötig zu
verkomplizieren, wurden jeweils die Grundrezepte genommen, was
auch vollkommen ausreicht - schließlich möchte man essen wie
Signora und Signore in Italien und nicht wie Gott in Frankreich.
Aber auch damit die Gerichte problemlos nachgekocht werden
können, waren ursprüngliche Rezepte sinnvoll. Denn nicht alle
ausgefallenen Zutaten wären in unseren Landen erhältlich. Und
später Varianten ausprobieren, kann man mit diesen Rezepten
ebenfalls immer noch, dazu braucht man lediglich das ein oder
andere hinzufügen. Da bekommt man, wie in der heimatlichen Küche
auch, mit der Zeit ein Gespür für.
Anschaulich und leicht nachzuvollziehbar
ist das ganze auch noch, durch gut verständliche Beschreibungen
und die zahlreichen abgebildeten Farbfotos, die ein schrittweises
Vorgehen ermöglichen. Das schnelle Suchen nach einem bestimmten
Rezept (und Regionen, Produkte, etc.) erlauben das angefügte
Register und Glossar.
Alles in Allem verströmt der Band
italienische Lebensart, die nicht beim Kochen anfängt und auch
dort aufhört, sondern eine comfortable Rundum-Reise darstellt in
die jeweilige Region. Zu Recht hat „Die echte italienische
Küche“ die Silbermedaille der Gastronomischen Akademie
Deutschlands e. V. gewonnen. Ich hingegen würde sogar die
Goldmedaille verleihen, denn es lässt einfach keine Wünsche
offen