Inhalt:
Johanna, ein Mädchen mit überragenden
Geistesgaben, wächst als Tochter eines Priesters und und einer
Heidin im Frankreich des 9. Jahrhunderts heran. Da sie ein Mädchen
ist, darf sie nicht unterrichtet werden, um lesen und schreiben zu
lernen. Aeskulapius, ein Pädagoge aus Byzanz erkennt Johannas außerordentliche
Intelligenz und weist sie in die Lehren der Philosophie und Logik
ein. Ihr ältester Bruder wird vom Vater selbst unterrichtet und
soll, der Tradition wegen, zunächst nach Fulda im Kloster
unterrichtet werden und später dort eintreten. Als er unerwartet
stirbt, soll Johannas anderer Bruder diese Aufgabe übernehmen.
Der jedoch möchte lieber in die Armee eintreten und daher
tauschen die beiden die Rollen. Johanna tritt als Junge verkleidet
zunächst ins Kloster Fulda ein, da sie weiß, daß ihr als Frau
die letzten Tore der Weisheit verschlossen bleiben werden. Jahre
später macht sie sich auf den Weg nach Rom und wird dort Leibarzt
des Papstes. Als dieser später stirbt, wird sie zum neuen Papst
gewählt und leitet als Johannes Anglicus die Geschicke der
katholischen Kirche.
Meine Meinung:
Ein tolles Buch von der ersten
bis zur letzten Seite. Bewundernswert ist allein schon, wie sie
jahrelang unerkannt als Frau im Kloster lebt. Sie ergibt sich
nicht ihrem Schicksal als Frau und das ist gerade das, was mir so
gefallen hat. Man kann das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand
legen und lernt eine Menge über die damalige Zeit. Geht man nun
noch davon aus, daß es diese Frau, wie die Autorin in einem
Nachwort bemerkt, wirklich gegeben hat, dann liest sich dieses
Buch wie ein autobiographischer Roman und man fragt sich, wie die
Kirche dieses Geheimnis über Jahrhunderte geheim halten konnte. (Tanja)
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: 566 Seiten, 1996 bei Rütten
& Loening gebunden erschienen, es erscheint im April 1998 als
Taschenbuch bei Aufbau Taschenbücher
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