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Redmond, Patrick

Der Schützling:                 kopf3.gif (8563 Byte)  Buchtip des Monats März 2002

 

Inhalt:  

Michael wächst in einem Kinderheim auf. Die Entbehrungen aus seiner Kindheit präge ihn fürs Leben. Vor allem die emotionalen Entbehrungen wie Liebe, Sicherheit und Vertrauen.

Trotzdem gelingt es ihm nach dem Jurastudium einen Job in einer Kanzlei zu bekommen und die große Liebe hat er in Rebecca gefunden. Ihr zuliebe zieht er vorübergehend in eine Wohnung, die für ihre Verhältnisse eigentlich zu teuer ist, zumal sie auf eine Eigentumswohnung sparen. Aber es soll ja nur vorübergehend sein ...

... Auch ihren Vermieter lernen sie kennen. Ein charismatischer Mann mittleren Alters, der wie Michael als Heimkind aufgewachsen ist. Schon bald entsteht zwischen Michael und Max eine ganz besondere Freundschaft, denn Max kennt Michaels Gefühle wie kein anderer, weiß er doch selbst um die Entbehrungen eines Heimkindes und die Wunden, die diese Erfahrung hinterlässt. Immer tiefer zieht Max Michael in seinen Bann und viel zu spät erkennt Michael, dass Maxs väterliche Liebe besitzergreifend und erstickend ist und er dabei ist Michaels gesamtes Leben zu beherrschen ...

 

Meine Meinung:

Hier wird gnadenlos manipuliert. Aber nicht nur Micheal von Max sondern auch der Leser von diesem erstaunlichen und außergewöhnlichen Autoren. Er zieht den Leser in seinen Bann wie Max es mit den Menschen vermag und spielt ebenso geschickt und raffiniert mit den Gefühlen der Leser wie Max mit denen der Menschen in seinem Umfeld. Bereits bei seinem Debüt-Roman "Das Wunschspiel" ist mir Patrick Redmond sehr positiv aufgefallen. Ganz gekonnt spinnt er ein Netz aus Abhängigkeiten und weiß sie glaubhaft an den Mann / die Frau zu bringen, bis sich niemand mehr daraus befreien kann. Und das mit einer Atmosphäre, die dichter nicht sein könnte. Wenn jemand so schreiben kann, dann sollte er es tun - deshalb hat es mich sehr gefreut zu lesen, dass Patrick Redmond seinen Beruf, die Juristerei, an den Nagel gehängt hat um sich ganz dem Schreiben zu widmen.

Wen bei "Das Wunschspiel" das übersinnliche Ende gestört haben sollte, muss sich davon nicht abschrecken lassen. Das Ende ist ohne übersinnliche Elemente, aber wieder mal für eine Überraschung gut! Soviel sei verraten.

Einziger Mängel an diesem rasanten, spannenden, psychologischen Roman ist in meinen Augen die an manchen Stellen konstruierte Geschichte. Nicht immer gelingt es dem Autor eine glatte Geschichte zu erzählen. An manchen Stellen merkt man wie bei einem rauhen Fingernagel, dass ein bisschen mehr hätte gepfeilt werden müssen. Aber dies hat meinen Lesespaß nicht getrübt, denn Redmond ist für mich wirklich eine außergewöhnlicher Schriftsteller, mit außergewöhnlichen Geschichten, die einfach Spaß machen zu lesen!

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos zum Buch:

480 Seiten, gebunden, Bertelsmann Verlag, 23 EUR