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Steel, Danielle

Verlorene Spuren:

 

Inhaltsangabe: 

Charles Delauney, ein reicher Abenteurer, begegnet nach vielen Jahren bei dem Tod seines Vaters, seiner großen Liebe Marielle wieder.

Die beiden waren einst verheiratet und lebten mit ihrem Sohn André in Paris. Durch einen furchtbaren Unfall, wurde aus ihrer Leidenschaft Zorn und Verzweiflung, und ihre Wege trennten sich.

Nun ist Marielle mit Malcom Patterson, einem reicher und einflußreichen Geschäftsmann verheiratet, lebt eine vermeintlich glücklichen Ehe und gibt all ihre Liebe ihrem Sohn Teddy.

Charles, vom Schicksal gebeutelt, sieht Marielle mit diesem Kind und die alten Gefühle flammen erneut auf. Doch Marielle will ihre Ehe nicht aufs Spiel setzen und schürt dadurch Charles Zorn auf sie, Teddy, Malcom und ihr jetziges Leben.

Dann geschieht das Unfaßbare - Teddy wird entführt. Die Beweise und Indizien weisen eindeutig auf Charles, der jedoch stets seine Unschuld beteuert. Er wird verhaftet und ihm der Prozeß gemacht.

Marielle muß nun ihre Vergangenheit vor ihrem Mann und aller Welt offenbaren. Dieser beginnt sie dafür zu hassen. Der Alptraum wird schlimmer, alle scheinen sich gegen sie verschworen zu haben. Allein Charles, sein Verteidiger und der Polizist John Taylor bemühen sich, sie vor einem erneuten Zusammenbruch zu bewahren.

Doch Teddy bleibt verschwunden.

 

Meine Meinung:

Nach "Die Erscheinung" war ich etwas enttäuscht von diesem Roman. Er kratzt an der Oberfläche, ohne wirklich zu berühren, er versucht Spannung aufzubauen und zieht sich doch immer wieder in die Länge.

Marielles starke Mutterliebe wird zwar durch das erlittene Schicksal nachvollziehbar, andererseits hatte ich wieder den Eindruck, daß sie das Schicksal ihres Sohnes (auch vor seinem Verschwinden) merkwürdig kalt läßt. Sie duldet und wagt kein Aufbegehren, keine Kritik und kein Machtwort. Doch wieso? Kann eine, in der Vergangenheit so starke Frau, wirklich so hilflos in ihrem alltäglichen Leben werden und doch in einer solch schweren Krisensituation so viel Haltung bewahren? Dieser Widerspruch hat mich schon sehr gestört und machte die Figur der Marielle für mich nicht glaubhaft.

Auch die anderen Charaktere waren mir nicht stark genug um eine Story mit soviel Emotionen zu tragen. Deshalb konnte mich die Geschichte auch nie wirklich fesseln und ich blieb als Leser auf Distanz zum Geschehen.

Eine eigentliche Liebesgeschichte wird in diesem Roman nicht erzählt bzw. zieht sich nicht als roter Faden durch das ganze Buch. Vielmehr ist es ein Potpourri der unterschiedlichsten Arten von Liebe, die Marielle erfährt: Mutterliebe, leidenschaftliche Liebe, verzweifelte Liebe, verlorene Liebe, fürsorgliche Liebe, hoffnungslose Liebe und Hoffnung auf eine neue Liebe.

Einen großen Teil der Handlung nimmt die Gerichtsverhandlung ein, in der es um die Frage geht "Was ist mit Teddy passiert? Wer lügt?" Hier driftet das Werk in Richtung Krimi ab, ohne jedoch eine rechte Spannung aufzubauen (meiner Meinung nach, beabsichtigt DS dies auch nicht).

Ich blieb am Ende etwas unbefriedigt zurück und hätte mir insgesamt mehr Klarheit gewünscht. Mehr Spannung oder mehr Herz! Ich gebe es zu, ich hatte auch auf ein schöneres Happy-End gehofft.

Fazit: Sicher nicht der Beste Danielle Steel, wirkt etwas zaghaft und unentschlossen! (Tara)

 

Bewertung: * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos: TB 345 Seiten - Goldmann; EUR 6,65 /DM 13,01