Elizabeth George:

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Die Autorin:

Elizabeth George, gebürtige Amerikanerin, wurde am 26. 02.1949 in Warren, Ohio geboren. 1971 heiratete sie Ira Toibin. Susan Elizabeth George, wie sie mit vollem Namen heißt, lebt in Kalifornien und ist Professorin für Literatur und englische Sprache. Aus diesem Grunde ist es auch nicht verwunderlich, daß sie 1988 angefangen hat zu schreiben. Auch das die Handlung ihrer Krimis in England spielt, wundert einen nicht, wenn man bedenkt, daß sie Professorin für die englische Sprache ist. Aber geht es ihr auch, nach eigener Aussage, um die Atmosphäre, die sie für ihre Krimis braucht und die sie im britischen Raum zu finden meint.

Sie wurde jahrelang von Selbstzweifeln gequält, hatte unzählige Ausreden gefunden, um trotz aller Ideen nie ernsthaft anfangen zu müssen. Erst als ihr Mann für seine Doktorarbeit einen Computer nach Hause brachte, setzte sich auch Elizabeth George an den Schreibtisch. Und so entstand im Sommer 1988 innerhalb von gut drei Wochen das erste Romanmanuskript. Was hatte die Zweifel ausgeräumt? Ganz einfach der Entschluß, im Zweifelsfall lieber für die Schublade als gar nicht zu schreiben. Mit einem wahren Paukenschlag betrat Elizabeth George 1989 die Buchwelt. "Gott schütze dieses Haus" - ein brutaler Mord reißt ein verschlafenes Nest im englischen Yorkshire aus dem Dornröschenschlaf - wurde als bester Erstlingsroman des Jahres ausgezeichnet. Aber selbst noch so schmeichelhafte Vergleiche mit einer P.D. James, mit Ruth Rendell oder Patricia Highsmith bringen Elizabeth George nicht aus der Ruhe. Sie weiß, daß ihre Arbeit letztlich doch nur Futter für die eigene Karriere der Herren und Damen Kritiker ist, so sagt sie. Seither hat Elizabeth George durchschnittlich einen Roman pro Jahr veröffentlicht, deren Hauptpersonen immer Inspector Lynley und Sergeant Barbara Havers sind. Die Auflage ihrer Bücher steigerte sich jedes Jahr, so war es z.B. 1992 eine Auflage von 80.000 Exemplaren ("Mein ist die Rache"), 1993 schon 100.000 ("Denn bitter ist der Tod"), 1994 waren es 115.000 ("Denn keiner ist ohne Schuld"), 1995 ganze 160.000 ("Asche zu Asche"), 1996 auf 180.000 ("Im Angesicht des Feindes"), 1997 runde 200.000 ("Denn sie betrügt man nicht"), und 1999 sage und schreibe 250.000 Exemplare ("Undank ist der Väter Lohn").

Auszeichnungen: "Gott schütze dieses Haus" wurde als Krimi des Jahres gefeiert und mit dem Agatha Christie Award sowie dem Anthony Award für den besten Erstlingsroman ausgezeichnet. In Frankreich erhielt sie 1990 den Girard Prix de Littérature Policière. Für "Auf Ehre und Gewissen" hat Elizabeth George den MIMI gewonnen, dies ist der bedeutenste Preis für Kriminalliteratur.

Elizabeth George lebt in Huntington Beach, Kalifornien, und arbeitet an weiteren Romanen mit Inspector Lynley.

Hier Pfeil1.gif (871 Byte) gibt es ein Interview mit Elizabeth George!!!

Hier Pfeil1.gif (871 Byte) geht´s zur inoffiziellen Seite über Elizabeth George!!! (In englischer Sprache)

Hier Pfeil1.gif (871 Byte) zur offiziellen Seite von Elizabeth George!!! (ebenfalls in englischer Sprache)

 

Die Hauptpersonen ihrer Romane:

Mit Inspector Lynley von Scotland Yard und seiner kratzbürstigen Assistentin Barbara Havers entstand ein kongeniales Paar der Gegensätze. Er, der charmante, gutaussehene Adlige - sie, die um Selbstachtung und Anerkennung kämpfende Frau aus der Arbeiterschicht. Von Auftrag zu Auftrag raufen sie sich mühsam zusammen. Aber ohne Havers mit ihrem gesunden Menschenverstand und ihrer tiefen Abneigung gegen die vielbeschworenen Traditionen, um deretwillen die feine Gesellschaft selbst einen Mord vertuschen würde, würden Fälle wie der in "Keiner werfe den ersten Stein" nie geklärt. Denn wo sich Politik, Theater und Sex vermischen, scheint ein Dolch oft die einfachste Lösung.

 

Thomas Lynley:

Er ist, als 8. Earl of Asherton, adliger Herkunft, stammt aus reichem, feudalen Elternhaus und ist stets vorbildlich gekleidet. Er trägt die Schuld an der Behinderung seines besten Freundes St.James, der ein sehr guter Ermittler ist und ein sehr geachteter Mensch. Verursacht wurde die Behinderung durch einen Unfall. Lynley ist für Barbara Havers eine Vorbildfigur (außer in "Undank ist der Väter Lohn"-hier herrscht ein sehr gespaltenes Verhältnis zwischen den beiden). Lynley heiratet nach der Auflösung der Verlobung mit Deborah in "Denn sie betrügt man nicht" Lady Helen, die mit St. James zusammen arbeitet. St. James heiratet seine Ex-Freundin Deborah. Ansonsten sei zu Lynley noch gesagt, daß er ein sehr ernster Mensch ist, der auch sehr stur sein kann und auf seiner Meinung beharrt.

 

Barbara Havers:

Sie stellt genau das Gegenteil von Lynley dar: Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, ihr Vater ist tot, die Mutter leidet unter zeitweiliger, geistiger Verwirrung und lebt in einem Pflegeheim bei Mrs. Flo. Barbara besucht sie regelmäßig. Barbara selbst lebt in einem kleinen Häuschen neben dem Haus eines Pakistani´s mit seiner kleinen, lebenslustigen Tochter. Havers ist alles andere als Trendsetterin in Sachen Mode (sie sieht wohl immer schrecklich aus...), ihr Kühlschrank ist regelmäßig leer, sie ist privat sehr einsam, außer ihren beiden Nachbarn und der Mutter gibt es keine Freunde oder Bekannte im privaten Umkreis. Es scheint, als läßt sie niemanden so richtig an sich heran, raucht zuviel, fährt einen Mini und hat eine teilweise sehr trockene Art. Bei Ermittlungen ist sie hartnäckig. Der Job ist ihr absoluter Lebensinhalt, sie ist sich sicher, daß kein Mann sie je ernsthaft als Frau wahrnehmen wird, sie empfindet sich selbst als völlig unattraktiv. Lynley ist ihr großes Vorbild und der Konflikt in "Undank ist der Väter Lohn", den sie mit ihm hat, geht ihr sehr nah.

 

Interessant ist, daß die älteren Romane anstatt auf Havers viel stärker auf Lynleys besten Freund St.James fokussieren der quasi die Assistentenfunktion als forensischer Experte inne hat. Bei jedem neuen Roman rückt St.James mehr und mehr in den Hintergrund, während Havers immer mehr an Land und Detailbeschreibung gewinnt.

Sehr interessant ist auch die gesellschaftliche Kluft zwischen Lynley, der es rein finanziell nicht nötig hat, seiner Arbeit nachzugehen - und Havers, die auf das Geld, was sie verdient angewiesen ist.

Die Romane zeichnen sich u.a. dadurch aus, daß sie einen Blick gewährt, hinter die wohlanständige Fassade einer Idylle und ehrenwerter Menschen.

 

Interessant!!! Hier Pfeil2.gif (871 Byte) habe ich eine weitere ganz tolle Beschreibung des Inspector Lynley gefunden. Lest mal, es lohnt sich!!!

 

Ihre Bücher in chronologischer Reihenfolge:

Deutscher Titel: Erstveröffentl.: Originaltitel:
Gott schütze dieses Haus
(Hörbuch) Gott schütze dieses Haus
1988 A Great Deliverance
Keiner werfe den ersten Stein 1989 Payment In Blood
Auf Ehre und Gewissen 1990 Well-Schooled In Murder
* Mein ist die Rache 1991 A Suitable Vengeance
Denn bitter ist der Tod 1992 For The Sake Of Elena
* Denn keiner ist ohne Schuld 1993 Missing Joseph
Asche zu Asche 1994 Playing For The Ashes
Im Angesicht des Feindes 1995 In The Presence Of The Enemy
* * Denn sie betrügt man nicht 1997 Deception On His Mind
Undank ist der Väter Lohn
(Hörbuch) Undank ist der Väter Lohn
1999 In Pursuit of the Proper Sinner
Noch nicht erschienen 1999 The Evidence Exposed * * *
Nie sollst Du vergessen 2001 A traitor to memory
* * * * Vergiss nie, dass ich dich liebe 2002 I Richard

Wichtiger Hinweis:

Will man die Entwicklung der Hauptfiguren und deren Beziehung untereinander verfolgen, ist es besser man fängt mit dem Buch "Mein ist die Rache " an, da sonst ein großer Teil der Spannung der "Nebengeschichte" im genannten Buch verloren geht. Denn offensichtlich hat Elizabeth George wohl "Mein ist die Rache" tatsächlich als vierten Roman geschrieben, aber mit dem Hintergrund, das Leben der Hauptfiguren besser zu beleuchten!!!

* In "Mein ist die Rache" spielt Barbara Havers nur kurz mit, denn dort ermittelt Lynley, Havers ist aber noch als Constable einem anderen Inspector zugeteilt und kommt nur kurz bei der Durchsuchung von der Wohnung in London von Lynley's Bruder vor. Der Fall wird von Lynley und St. James gelöst.

In "Denn keiner ist ohne Schuld" spielt Havers auch nur kurz mit, weil beide, Lynley und Havers Urlaub haben, Lynley dann aber später nach Lancashire fährt, um seinem Freund zu helfen.

* * In "Denn sie betrügt man nicht" spielt nur Barbara Havers mit, da sie vom Scotland Yard einen Zwangsurlaub erteilt bekommt, weil sie sich bei der Aufklärung des letzten Mordfalles verletzt hatte. Und in diesem Urlaub ereignet sich der Fall.

* * * Es handelt sich hierbei um drei Kurzgeschichten (The Evidence Exposed / I, Richard / The Surprise of His Life). In der ersten tritt Lynley kurz auf.

* * * * Hier sind vier Kurzgeschichten enthalten und anschließend schreibt Elizabeth George noch etwas zu jeder Geschichte.

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(Verfasserin des Berichts: Petra)

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