Trixie hat geschrieben:Hallo Maria,
wenn die meisten hier Death in the Andamans bzw. Nacht über den Inseln/Tod auf den Andamanen in irgendeiner Ausgabe tatsächlich haben sollten und schon diesen Monat aufs gemeinsame Lesen Lust haben, dann damit.
Gruß,
Trixie
Hallo Trixie,
Okay. Schauen wir mal, ob sich uns jemand anschließt.
So , und nun zu der Kurzgeschichte von Rudyard Kipling, dem Lieblingsautor von M.M. Kaye, Imrays Rückkehr (The Recrudescence of Imray)
Es ist eine sehr kurze Geistergeschichte, um diesen Imray, der plötzlich, mir nichts dir nichts, verschwand. Die Dienerschaft sagte sich, daß er heimlich nach Europa reiste.
Ca. drei Monate später bezieht ein Polizeichef den Bungalow. Hier kommt der Erzähler hinzu, der den Polizeichef besucht. Der namenlose Erzähler registriert, daß, wenn das Zwielicht beginnt, daß der Hund des Polizisten sich nach draußen auf die Varanda zurückzieht. Mit gesträubten Fell und nachts den Mond anheulend wacht Tietjen am Fenster des Gastes. Dieser spürt ein zischeln und fühlt sich irgendwie gerufen. Nach weiteren Tagen möchte er in den Club ziehen, da ihm die Heimsuchung unheimlich ist.
Ich habe einmal mit ihm ein kleines Erlebnis, ein heidnisches Götzenbild betreffend, gehabt, das mich beinahe ins Irrenhaus brachte; ich verspürte keine Lust, ihm auch noch bei weiteren Experimenten Gesellschaft zu leisten. Er war ein Mensch, dem Ungeheuerlichkeiten so häufig unterliefen, wie anderen etwa ein Mittagessen.
Ich sagte ihm daher klipp und klar, daß ich ihn sehr gerne hätte und ihn mit Freuden jederzeit am Tage besuchen wollte, aber unter seinem Dach zu schlafen, ließe ich mir nicht zumuten. Das geschah nach dem Mittagessen, Tietjens lag draußen vor der Veranda. (Gutenberg, Übersetzung Gustav Meyrink)
Dann entwickelt sich die Geschichte kurz und knackig schnell weiter... Sie kommen hinter dem Geheimnis des Verschwindens Imrays .
Hier stoppe ich mal, Trixie. Mal sehen ob du bereits durch bist.
Allgemein ist zu sagen, daß die Übersetzung von Gustav Meyrink auf Gutenberg besser ist, als die von Hugo Schrath, der die Erzählungen für Heyne 1990 neu übersetzt hat. Er verwendet gern Berliner Umgangssprache. Beispiel .....
Einmal heißt es im Englischen, daß es regnet like bayonet rods, definitiv ein militärischer Begriff.
Hugo Schrath macht daraus es regnete Schusterjunge
Gustav Meyrink ... fiel ladestockengleich ! Sehr viel passender, wenn man schon nach einen deutschen dementsprechenden Begriff für Starkregen sucht und zugleich den militärischen Hintergrund im englischen Original beibehalten möchte.
Noch ein Beispiel, der Erzähler litt unter der Sonneneinstrahlung an prickly heat, ... Hitzebläschen (Gustav Meyrink), Hitzepöckchen (Hugo Schrath)
Der Name Imray ist holländischen Ursprungs. Für mich klang er so fremd, so garnicht europäisch. Der muslimische Diener nannte ihn jedoch einen 'weißen Mann'.