Hallo zusammen,
heute möchte ich euch ein Foto zeigen, dass euch einen Einblick auf mein tägliches genüssliches (natürlich liegend, oder zurückgelehnt sitzend – also ruhend, wie es sich für den Zauberberg gehört
) Lesevergnügen gibt, das ich mit
Thomas Manns „Der Zauberberg“ habe. Da es sich ja ganz frech zwischen meine übrigen Lesevorhaben gezwängt hat, räume ich ihm am Tag nur ein ungefähr halbstündige Lesezeit ein. Aber auf diese Zeit auf dem Zauberberg freue ich mich jeden Tag ganz besonders. Und erfreue mich inzwischen auch daran, dass ich das Buch nicht schnell beenden werde, sondern es sich über die nächsten Wochen oder sogar 2 Monate erstrecken wird. Möchte es inzwischen sogar
langsam lesen. Maria und Steffi schrieben ja, dass auf sie beim Lesen des Zauberbergs ein morbides Krankheitsgefühl überkam. Auf mich greift die besondere Stimmung des Buches auch über. Aber in einem anderen Punkt: der Langsamkeit. Auf dem Zauberberg geschieht nichts in Hetzte. Und alles folgt einem strengen Tagesablauf, der vor allem Ruhe bereit hält. Und so halte ich es mit dem Buch auch. Es bekommt täglich seine Zeit, und wird mit absoluter Ruhe genossen, ohne Hetze oder Eile beim Lesen. Sondern nur mit Ruhe und Genuss. Wer mich kennt, weiß, dass ich zu jedem Buch gern das passende Lesezeichen benutze. Für den Zauberberg habe ich inzwischen das passende gefunden. Und das freut mich ganz besonders, denn ich bekam es von Barbara geschenkt, als es Ende vergangenen Jahres in meinem Leben so ruhelos zuging. Sie hat es mit Bedacht für mich gewählt. Und dass ich es ausgerechnet jetzt, da mich Barbara zum „Zauberberg“ gebracht hat (sie hat mich ja dazu verleitet, in das Buch reinzulesen, und ist in gewisser Weise Schuld dran, dass ich da nun festsitze, auf dem Zauberberg), ausgesucht habe, wird Barbara vermutlich freuen. Und mich ebenso! Seht selbst, auf dem Lesezeichen steht: „Wozu hetzen? Warum eilen? Schöner ist es zu verweilen, und vor allem daran denken, sich ein Päckchen Zeit zu schenken.“ Und genau das tue ich gerade. Indem ich zulasse, dass Thomas Mann meine Lesepläne durchkreuzt, und seine tägliche Lesezeit einfordert. Und ich diesem Vergnügen (denn das ist es!) Zeit schenke. Beim Lesen des Zauberbergs werde ich ruhig. Es strahlt auf mich eine große Ruhe aus. So schön, dass ich durch diesen Roman, zu dem Barbara mich so spontan verleitet habe, das bekomme, was Barbara mir durch das Lesezeichen gerne hat zukommen lassen wollen: Ruhe!
Das musste ich euch einfach erzählen und zeigen!
@Steffi: Das freut mich sehr, dass du „Was man von hier aus sehen kann“ liest, und dass es dich gleich zu Anfang durch seine Sprache so anspricht. Eine leise und behutsame Geschichte mit so liebenswerten Figuren. Ich habe das Buch so gerne gelesen, und du vermutest richtig, dass hinter den Worte mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat. Ich freue mich auf deinen weiteren Bericht, und ich wünsche dir viel Freude mit dem Buch!
Was du über den Originaltitel von „Zähne zeigen“ schreibst, finde ich interessant. Demnach was du über das Buch geschrieben hast, passt der Titel wirklich perfekt. Schade, dass man ihn so abgewandelt hat für den deutschen Titel. Das verfehlt den Sinn des eigentlichen Titels doch sehr. Interessante Info, Steffi!
@Maria: Wie toll, du liest „Unter der Drachenwand“! Und bist begeistert. Das höre ich gern! So verlockend, was du über die Sprache schreibst, und die berührende Geschichte, und die großartige Atmosphäre. Mein Interesse steigt dadurch noch mehr an. Ich hatte mir letztens „Lesenswert“ aufgenommen. Arno Geiger war zu Gast, und das Gespräch zwischen ihm und Denis Scheck über „Unter der Drachenwand“ war interessant. Überhaupt hat mich Arno Geiger sehr angesprochen durch seine leise und überlegte Art. Ein scheuer Mensch, wie mir scheint, der aber ganz viel in sich hat.
Ich bin gespannt auf deinen weiteren Bericht, Maria!
@Josie: Dass du nun auch auf „Zähne zeigen“ und „Was man von hier aus sehen kann“ neugierig geworden bist, freut mich! Mit „Zähne zeigen“ haben wir somit vermutlich wieder ein Buch, über das wir uns demnächst vielleicht mal austauschen können. Und falls du „Was man von hier aus sehen kann“ lesen solltest, auch, denn das las ich Ende letzten Jahres mit Begeisterung!
Dass ich dir mit meinen Empfindungen zu „Die Schlange von Essex“ helfen konnte, freut mich ebenfalls. Ich bin mir nicht sicher, ob es dir auch so gehen würde, aber für mich fehlte etwas, um mich der großen Begeisterung anzuschließen. Eine Freude war es, aber eine kleine. Die man sich – finde ich – machen
kann, aber nicht muss.
@Barbara: Das hoffe ich doch auch, dass du den Zauberberg nicht liegend verlassen musst, sondern ein genesener Patient sein wirst! Zu welchem Lesestoff es dich im Anschluss zieht, darauf bin ich auch gespannt.
@Kessy: Ah, dann schaue ich mal im Stephen King-Thread, wie dir "Sleeping Beauties" gefallen hat. Er wurde ja im Literarischen Quartett letztens besprochen. Fand ich etwas merkwürdig, denn er passt mir nicht recht in die Sendung, aber dadurch bin ich aufmerksam geworden, dass es was neues von King gibt, bzw. von Stephen King und seinem Sohn.