Kellerman, Jonathan:

Der Autor:

Jonathan Kellerman wurde 1950 in New York geboren. Kurz nach seiner Geburt zogen seine Eltern nach Los Angeles und bereits mit 9 Jahren schrieb Kellerman seine ersten Kurzgeschichten. Nach seiner Schulzeit begann er sein Psychologiestudium an der UCLA (University of Los Angeles), dass er mit Auszeichnung  als B.A. abschloss. Während seines Studiums hielt er sich mit Jobs als Cartoonist, Illustrator, Journalist und Musiker über Wasser. Schon mit 21 Jahren bekam er dafür den Samuel Goldwyn Creative Writing Award. Zu dieser Zeit lernte er während eines klinischen Praktikums seine spätere Frau, die aus St. Louis, Missouri stammende Krimiautorin Faye kennen, die damals Mathematik und Zahnmedizin studierte.

1974 promovierte es als PhD in Psychologie an der Universität von Süd Kalifornien, wo er auch heute noch gelegentlich als Dozent an der School of Medicine im Bereich Pädiatrie arbeitet. Nach seinem Abschluss arbeitet er zuerst als Kinderpsychologe im Children's Hospital/USC School of Medicine, wo er zum Direktor, des von ihm gegründeten Psychosocial Program, Division of Hematology-Oncology aufstieg. Während dieser Zeit schrieb er zahlreiche Fachartikel, drei medizinische Bücher - Psychological Aspects of Childhood Cancer, Savage Spawn:Reflections on Violent Children  und Helping the Fearful Child -, sowie zwei Kinderbücher, die er auch illustrierte - Daddy, Daddy, Can you Touch the Sky? and Jonathan Kellerman's ABC of Weird Creatures -, die leider nie auf deutsch erschienen sind. Kellerman spezialisierte sich auf die Therapie von psychisch-schwer gestörten Kindern und deren Familien. Des weiteren forschte er im Bereich „Schmerzkontrolle“ und „Schlafstörungen“. Heute zählt Kellerman zu den renommiertesten, psychologischen Berater vor dem Los Angeles Superior Court, außerdem berät er viele namhafte medizinische Fakultäten und auch die US Army. Er gilt als Mitbegründer des Klinikmodels für die stationäre Versorgung von psychisch Kranken. Zahlreiche Auszeichnungen auf den Gebieten der Philanthropie und Psychologie, sowie Ehemaligen Preise der UCLA und auch eine Präsidentenbelobigung vom amerikanischen psychologischen Verband küren seine Karriere.

Sein erster Roman -When the Bough Breaks- erschien 1985, wurde ein Bestseller in den USA und ist bisher der einzige Jonathan Kellerman Roman, der je von einem Fernsehsender (NBC) verfilmt wurde. Mit diesem Roman gewann der Autor Amerikas bedeutendsten Krimi-Preis, den Edgar Alan Poe Award. Seitdem erscheint jedes Jahr ein Werk des Autors. Vor allem Thriller mit seinem Alter Ego Darsteller, dem früheren Kinderpsychologen Dr. Alex Delaware und dessen Freund, dem einzig bekennenden schwulen Detektiv der im LAPD Milo Sturgis. 1988 erscheint The Butcher's Theatre (Das Phantom von Jerusalem) in dem Daniel Shavari, ein ehemaliger, israelischer Inspektor ermittelt. 1998 dann der zweite Roman außerhalb der Delaware Reihe Billy Straight (Die Tote im Griffith Park) mit der LAPD Polizistin Petra Connor.

Obwohl Kellerman selbst begeisterter Krimifan ist (Alexandre Dumas, Mark Twain, Jules Verne, Victor Hugo, Sir Arthur Conan Doyle, Ross MacDonald, Wambaugh, Ruth Rendell, Elmore Leonard, James Ellroy und Bücher seiner Frau Faye Kellerman zählen zu seinen Favoriten), liest er während der Entstehungsphase seiner Romans selbst keine, dass würde ihn zu sehr ablenken und beeinflussen. Dann zählen die amerikanischen Bill Bryson’s Travel Books (Reiseführer) zu seiner Lieblingslektüre.

Kritiker werfen Kellerman oft vor, Delaware sei ein „Überheld“ und seine Romane zu brutal. Auch die Filmindustrie scheint Probleme mit der Umsetzung seiner Geschichten zu haben. Trotz häufiger Verhandlungen werden die Bücher immer wieder als zu komplex, brutal oder psychologisch abgelehnt. Kellerman selbst liebt bei Filmen den schwarzen Humor der Coen Brüder.

Auf die Frage wie er denn schreibe, gibt der Autor bereitwillig Auskunft: „ Ich habe immer einen Delaware Roman in Reserve. Zwar schreibe ich nicht besonders schnell, aber regelmäßig. Fünf Tage die Woche schließe ich mich in meinem Arbeitszimmer ein, ziehe das Telefon raus und schreibe zumindest fünf Seiten, egal ob ich inspiriert bin oder nicht. Dann überarbeite ich täglich alles bisher Geschriebene und ich kann ihnen aus jahrelanger Erfahrung sagen, auch so entsteht ein Manuskript. Wenn ich das erledigt habe, esse ich, spiele Gitarre, male, schlafe oder verbringe Zeit mit meiner Familie und meinem Hund. ... Eine meiner Richtlinien lautet, nie die Geschichte eines ehemaligen Patienten zu verwenden. ... Zwar ist mir Delaware ein guter Freund, aber sein Privatleben wäre nichts für mich. Ich bin gerne Ehemann und Vater und würde mich immer wieder so entscheiden. Allerdings ist Alex viel fitter und sportlicher als ich. Aber ich liebe es zu schreiben, ich habe den besten Job der Welt.“ © Copyright 2000, Bookreporter.com. All rights reserved.