gestern habe ich mit Anja einen ausgiebigen Bücherbummel in der Mayerschen auf der Kö gemacht. Das habe ich schon so lange nicht mehr gemacht. Und meine Liste der Bücher, die ich mal näher inspizieren wollte, war wirklich sehr lang. Und in vieles davon konnte ich reinlesen. Anderes - mir unbekanntes - lag aus und lockte mich doch mal einen Blick reinzuwerfen. Somit kam noch ein zusätzlicher Kauf zustande und eine Erweiterung meiner Bücherliste. Ich möchte zu allen Büchern, in die ich reinglesen habe, kurz meine Eindrücke aufschreiben. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen mit mir - gedanklich - noch mal durch die Buchhandlung zu gehen und in das ein oder andere hineinzublättern.
Als erstes lag direkt vor meiner Nase Anne Enright "Das Familientreffen", ich las in ein paar Kapitel mal kurz hinein. Letztens gab es zu diesem Buch kontroverse Meinungen - es ist wohl ein Buch, das einem entweder liegt oder nicht. Und das sollte wahrscheinlich am Erzählstil liegen. Mein reinlesen ergab: Doch, das gefällt mir! In den Kapiteln, in die ich hineinlas, sprang die Erzählerin zu einzelnen Familienmitgliedern und erzählte mir etwas über sie. Kernig fand ich die Aussagen über die Personen. Und teils mit liebevollem Blick, teils mit wütendem Blick (am Anfang eine Stelle mit Schmerzen, die man wohl wenn man tot ist nicht mehr fühlen könne, allenfalls in den Knochen... in Zusammenhang mit der Tatsache, dass die Familie der Erzählerin anlässlich des Todes ihres Bruders anreißt, ein irgendwie böser Satz... oder wütend). So wurde mir das Buch hier auch beschrieben. Und mir gefiel sehr, was ich in den angelesenen Kapiteln las. Es war damit gedanklich schon gekauft (es war auch eines der beiden, die ich dann gestern tatsächlich mitnahm - da ich mir vorstellen kann, dass ich es recht bald lesen möchte und gern griffbereit hätte).
Mein Blick fiel dann direkt auf was anderes. Keine Ahnung, warum ich es mir gegriffen habe. Es gefiel mir vom Cover her nicht so besonders, als dass ich es deshalb gegriffen hätte (das kann bei mir schon mal ein Grund sein - hier traf das nicht zu). Vielleicht war es der Titel? Wer weiß? Es war jedenfalls das zweite Buch, das ich gestern gekauft habe. Mehr habe ich nicht gekauft, aber das musste sein! Es handelt sich um Colin Cotterill "Dr. Siri und seine Toten". Warum ich zu dem Buch griff, weiß ich nicht. Die Gründe, warum ich es haben musste, sind mir hingegen klar! Die Inhaltsangabe und eine wirklich komische (komisch = witzig) einleitende Passage (ein Ein-Seiten-Prolog). Dann ein Blättern durch die Kapitel und ein reinlesen. Doch, das hörte sich genauso reizvoll an, wie das, was ich in der Inhaltsangabe darüber las. Eigentlich wollte ich mir das Buch dann notieren, um im Internet später näheres dazu zu erfahren. Aber Anja machte mich darauf aufmerksam, dass man in der Mayerschen auch im Internet Buchrecherchen machen könne und dass sie (Anja) wisse, dass bei Amazon (und auf sonstigen Seiten) alle sehr begeistert von diesem Krimi waren, der Auftakt zu einer neuen Serie ist. Ich las bei Amazon nach und es hat mich überzeugt: Das ist genau das richtige für mich! Skurrile Figuren, exotischer Handlungsort (Laos - mal was anderes... hier kann man dann auch glauben, dass jemand unfreiwillig pathologische Aufgaben übernimmt *g*) und sprühender Humor. Bei Amazon spricht ein Kunde von "für mich einer der besten Krimis des Jahres 2008"... also das Buch musste mit! Zumal es gerade in meinen Lesegeschmack so gut reinpasst, dass ich es gewiss bald mal lesen will!
In Kiran Desai „Erbin des verlorenen Landes“ habe ich auch reingelesen. Und ich hätte das Buch am liebsten sofort mitgenommen! Aber ich kann mich ja schließlich beherrschen!
Gar nicht beabsichtigt hingegen hatte ich Bücher zu entdecken, die gar nicht auf meiner Liste standen (da standen schon genug!
In einige Bücher von Jean-Marie Gustave Le Clézio konnte ich auch endlich mal einen Blick werfen. “Der Goldsucher“ ist noch weiterhin im Hinterkopf. Ich möchte nochmal in Ruhe reinlesen. Könnte mir gefallen, ich bin mir aber noch nicht ganz sicher. Ich brauche mehr Ruhe zum reinlesen, um entscheiden zu können, ob es zu meiner momentanen Lesestimmung passen würde. Ansonsten läuft es mir ja nicht weg, seine Bücher werden wir ja sicher nun lange Jahre/Jahrzehnte kaufen können. Das Buch, das mich von ihm am meisten interessiert hätte (“Der Afrikaner“) war leider zugeschweißt. Ebenso gern hätte ich in Onitsha hätte ich gern reingelesen. Aber das war nicht da. Hingegen ein Blick in “Ein Ort fernab der Welt“ hat mir auf den ersten Blick gefallen. Aber da würde ich gern länger reinlesen. Mit mehr Ruhe. Und es ist ja eines seiner dicksten Bücher. Und damit wollte ich nicht unbedingt anfangen. Auch in “Fisch aus Gold“ habe ich reingelesen. Die Sprache erschien mir viel klarer als in „Der Goldsucher“. War sehr eindringlich. Hat mir gefallen. Aber auch hier wollte ich mich noch für nichts entscheiden. Ich ziehe wohl noch mal gezielt im neuen Jahr los und schaue mich intensiv nach ihm um.
Asa Larsson „Sonnensturm“ hätte ich wiederum gern sofort eingepackt! Aber auch hier gilt: Steht auf meinem Wunschzettel – lasse ich lieber. Eine Krimi- oder Thriller-Atmosphäre wie ich sie mag. Ich war in den Szenen, die ich angelesen habe, direkt drin. Es schien mir intensiv erzählt und irgendwie fühlte ich mich darin wohl, obwohl es auch einen wohlig leicht kühlen nordischen Touch hatte. Vage Eindrücke, die mich aber für das Buch eingenommen haben.
Bei Sheridan Hay „Die Antiquarin“ geschah etwas ähnliches mit mir. Wenn ich da auch etwas weiter reinlesen musste und der Sog, den das Buch auf mich ausübte anders begründet ist wie bei Asa Larsson. Erst wird aus der Kindheit der Hauptfigur ein klein wenig erzählt, bis sie dann wenige Kapitel drauf in New York ankommt und einen Job sucht… kurz darauf wird sie wohl die Buchhandlung ausfindig machen, in der sie dann angestellt wird. Sehr nett und warm erzählt, wie mir schien. Gefiel mir, wäre auch gern mitgekommen… aber die Wunschliste…!
Etwas länger reingucken konnte ich auch endlich in Uwe Tellkamp „Der Turm“. Ich möchte noch mal mit mehr Ruhe reinlesen. Aber ich habe schon einen ganz guten Einblick bekommen. Die Overtüre mag sehr reizvoll und kunstvoll sein, aber die würde mich dann wohl eher im Zusammenhang mit dem Roman faszinieren, sobald ich da mitten drin bin. Aber nicht schlimm, sie ist ja nur ein paar Seiten lang. Aber ein reinlesen in die Kapitel, in die eigentliche Geschichte, hat mir schon sehr gefallen. Es ist allerdings, so scheint mir, sehr ausschweifend und detailliert geschrieben. Mit Liebe für die einzelne Szene. Aber das schien mir sehr kunstvoll gemacht und ich fühlte mich in den Szenen wohl. Ich hielt mich gerne darin auf. Das finde ich immer am wichtigsten! Dann kann ein Autor einen Moment auch gern ausschlachten bis zum geht nicht mehr, wenn es nur faszinierend und interessant gemacht ist! Und das fand ich hier so. Ich will gern bald wieder reinlesen. Und mal sehen, vielleicht entscheide ich mich doch irgendwann dazu dem Buch wenigstens schon mal eine Herberge bei mir zu geben. Man muss es ja nicht sofort lesen, sondern kann auf die richtige Lesestimmung warten. Ein Fehlkauf wäre es sicher nicht, denn das TB würde ich nicht bevorzugen, wenn es das schon gäbe. Dazu hat mir das Buch zu viele Seiten. Und dazu hat mir die Gestaltung (und auch die Qualität – Papier etc.) auch zu gut gefallen. Ich finde die Ausgabe sehr schön.
Ein nicht eingeschweißtes Exemplar von Margaret Atwood „Moralische Unordnung“ habe ich auch entdeckt. Das reinlesen hat mir gut gefallen, wenn ich auch irgendwie den Schwerpunkt auf etwas anderem erwartet hätte. Ich habe stichprobenartig immer mal wieder in den verschiedensten Kapiteln ganz kurz reingelesen, aber es geht meistens wohl eher um Margaret Atwoods Kindheit. Vielleicht dann später erst um ihre Liebe zu einem verheirateten Mann. Aber ich fand es durchaus interessant, wenn auch anders als ich mir das vorgestellt hatte. Nach “Alias Grace“ habe ich gar nicht geguckt. Denn das möchte ich nach Rachels Empfehlung und der hochinteressanten Inhaltsangabe im Januar blind bestellen. Mit dem Stil von Margaret Atwood werde ich – denke ich – keine Probleme zu erwarten haben, da ich denke, dass sie nicht so viel anders schreiben wird als in „Der blinde Mörder“, den ich ja zu Hause ziemlich weit oben auf meinem SUB liegen habe und der mir vom reinlesen her schon total zugesagt hat.
Einen Blick in R. Austin Freeman „Das Auge des Osiris“ und A. A. Milne „Das Geheimnis des roten Hauses“ konnte ich auch endlich mal werfen! Wie erwartet, lockt mich A. A. Milne noch einen Tick mehr. Ich denke Anfang nächsten Jahres werde ich mich ihm zuwenden. Andere aus der Reihe Krimiklassiker standen nicht da. So weit ich weiß, ist das mit den „Pralinen“ doch schon veröffentlicht.
Von Michael Collins habe ich kurz in “Tödliche Schlagzeilen“ reingelesen. Da möchte ich noch mal näher reinlesen. Aber ich denke der gefällt mir. Gern hätte ich aber alternativ mal in “Der Bestseller-Mord“ reingelesen, weil der mich eigentlich noch einen Tick mehr interessiert. Aber im Internet bei buecher.de gibt es eine Leseprobe, in die ich schon mal geblickt habe. Den kann ich mir also auch irgendwann mal so mitbestellen. Irgendwann im Januar!
Sehr interessiert hätte mich noch Tilman Rammstedt “Der Kaiser von China”. Aber leider gab es nur eingeschweißte Exemplare. Aber Arno war so nett mir im Internet mal einen Link zu einem größeren Auszug aus dem Roman zeigen. Da werde ich mal genauer nachlesen. Ich habe nur ein paar Zeilen überflogen, die mir aber gefielen. Muss ich mir mal in Ruhe vornehmen.
In Sven Regener „Herr Lehmann“ wollte ich endlich mal reinlesen. Der ließ mich damals kalt – bzw. ich habe gar nicht so genau hingehört, weil ich dachte das sei nichts für mich. Vor 1 oder 2 Jahren habe ich aber mal etwas über Lehmann gehört, was mich dann doch neugierig auf ihn machte. Und das reinlesen gestern hat mich bestätigt. Aber da will ich vorsichtshalber noch mal meine Aufräumaktion in meinem Büro und Bücherzimmer abwarten. Denn ich weiß nicht mehr genau, ob ich mir den nicht vor 1 oder 2 Jahren dann bestellt hatte. Das könnte zu der Zeit gewesen sein, wo mein Leben kippte und ich eine Lese-Auszeit (aus der Not heraus) genommen habe.
Nach wie vor würde ich auch gern mal einen Blick in Tim Binding „Cliffhanger“ werfen, da Barbara hier mal gar nicht begeistert von dem Buch war (sie war auch erwartungsfroh dran gegegangen) und eine Stelle zitiert hatte, die mich abgehalten hatte. Andererseits habe ich schon so manches gute über das Buch gehört. Und ich glaube Nicole (ich meine sie war es) fand es ganz nett. Aber es lagen dort gestern nur eingeschweißte Exemplare. So wurde das nichts. Schade, denn wenn es mir gefällt, müsste ich nicht unbedingt aus TB warten, da mir die gebundene Ausgabe optisch gut gefällt. Wäre sie mir wohl wert.
Liegen gelassen habe ich erst mal Elisabeth Herrmann “Die siebte Stunde”. Ein erstes reinlesen hat nicht direkt dazu geführt, dass es bei mir zündet. Und zudem besticht mich das Buch auch nicht durch die Optik (das Papier ist nicht besonders und die Aufmachung des TB ganz ok, aber eben nicht so, dass ich dadurch schon ein Gefühl für das Buch entwickelt habe – so muss der Inhalt allein überzeugen und beim ersten Blick hinein hat es nicht gezündet. Aber ich werde bei Gelegenheit noch mal reinlesen. Und dann auch mal ein paar Kapitel anlesen und nicht nur das erste.
Dann bin ich noch auf einen Krimi von Veronica Stallwood gestoßen, der offensichtlich zu einer Reihe (Kate-Ivory) gehört. Las sich sehr nett an. Aber da wollte ich erst mal fragen ob hier jemand die Autorin oder gar etwas aus der Serie kennt und wie es gefallen hat? Anja meinte, dass sie schon positives darüber gehört habe, nette Serie. Spielt glaube ich in einem College in Oxford. Weiß jemand mehr?
Nicht da war leider David Guterson „Schnee, der auf Zedern fällt“. Da muss ich ein andern Mal reinlesen.
Keine Zeit mehr gehabt um danach zu suchen hatte ich bei Nicholas Drayson „Kleine Vogelkunde Ostafrikas“ und Siri Hustvedt „Was ich liebte“.
Erst mal liegen gelassen habe ich Stuart MacBride „Die dunklen Wasser von Aberdeen“. Ich fand die Ausgabe nicht so schön (meine im Internet mal eine ältere, optisch schönere gesehen zu haben). Außerdem hätte ich gern noch mehr reingelesen. Denn auf den ersten Blick war es mir zu viel Ermittlerarbeit. Das mag ich ab und zu sehr gern. Aber mir war im Moment nicht die Lesestimmung danach. Somit ein andern mal.
Auf jeden Fall habe ich meinen ausgiebigen Bücherbummel sehr genossen! Und ich freue mich hier mit Euch meine Eindrücke teilen zu können. Ich hoffe, Ihr hattet auch etwas Spaß an meinem Bericht. Und vielleicht wird dieser Thread ja immer mal wieder aufgenommen, wenn man in dies oder das (ein Buch oder gleich mehrere) reingelesen hat und seine Eindrücke loswerden will.


