Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon JMaria » Sa 14. Jan 2012, 16:04

Petra hat geschrieben:Hallo Barbara,

ja, das ist gut so. Man kann durch die farblichen Abhebungen sehen, worum es im folgenden geht, bzw. auf welche bereits gelesenen Seiten Du Dich beziehst. Sehr schön.

Marias Hinweis zu Stefan Zweigs "Drei Meister" finde ich gut. Das gibt es auch als kostenloses Kindle-ebook. Bestimmt gibt es das auch in anderen Formaten im Netz. (Edit: Mich verwirrt gerade, dass es das gar nicht mehr kostenlos für den Kindle gibt. Gab es aber doch - ich habe es mir doch herunter geladen. Das ist ja denkwürdig. Aber beim :arrow: Projekt Gutenberg kann man es auf dem PC lesen.)



oder auch downloaden:

http://www.gutenberg.org/ebooks/36389

was mir auch noch eingefallen ist:
In W. Somerset Maugham "Zehn Romane und ihre Autoren" gibt es ein 40seitiges Essay "Fjodor Dostojewskij und die Brüder Karamasow".
Schöne Grüße, Maria
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Petra » Sa 14. Jan 2012, 16:13

Hallo zusammen,

schön, dass Du den Link ergänzen konntest, Maria. :-)

Maria hat geschrieben:was mir auch noch eingefallen ist:
In W. Somerset Maugham "Zehn Romane und ihre Autoren" gibt es ein 40seitiges Essay "Fjodor Dostojewskij und die Brüder Karamasow".


Den Hinweis speichere ich für mich auch im Hinterkopf ab, für die Zeit, wenn ich "Die Brüder Karamasow" lese. Denn dieses Buch von Maugham besitze ich glücklicher Weise. Danke für den Hinweis! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Barbara » Sa 14. Jan 2012, 17:07

Ich habe mal ein bisschen geschaut und folgendes entdeckt:

1. Der "Klassiker", aus der Reihe, die immer gut für einen Überblick ist:
rororo-Bildmonografie
2. Eine Sammlung von Essays:
Dostojewskji-Dichter, Denker, Visionär

Viel gibt es nicht über ihn und eine klassische Biografie leider wohl nicht. Es sind meist Teilbereiche, vor allem seine religiöse Einstellung, die beleuchtet werden.

Schade, denn es wäre sicherlich interessant seinen Werdegang auch hinsichtlich seiner Vita kennenzulernen
:lesen_und_nachdenken:
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Barbara
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Barbara » Sa 14. Jan 2012, 19:56

So, ich habe mir mal die kleine Bildmonografie bestellt. Alles andere ist vergriffen und/oder nur noch gebraucht zu haben. Mit diesen rororo Bildmonografien fühle ich mich auch immer schnell und gut gut informiert. Aus dieser Reihe habe ich einige Biografien.
:lesen_und_nachdenken:
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Barbara » So 15. Jan 2012, 13:05

Zweiter Teil -5.Buch:

Also dieses fünfte Buch ist zwar sicherlich ein sehr wichtiges Buch und auch sehr erhellend, was das Denken und die Beweggründe von Dostojewskji angeht und daher auch nötig.
Aber, es ist nichts für schwache Nerven und auch nichts für alle die nur schwer ertragen könne, wenn es um Grausamkeiten in Richtung Kinder geht.
Aber diese Beschreibungen zeigen deutlich das Dilemma, in dem sich der Autor befindet, wenn er die Welt, den Russen und Menschen und dessen Handlungen, Gedanken und Beweggründe an sich erklären möchte.
Er klärt hier sehr eindringlich die Fragen nach der Unmöglichkeit von Harmonie und Frieden zwischen den Menschen.
Und in diesem Kapitel festigt sich auch mein Gefühl bezüglich der übernommenen Rollen der Figuren.

Aljoscha ist der religiöse Kern, das Gewissen: Aber ist er das in der Form, dass man sich auf ihn verlassen kann, ihm nachfolgen kann? Oder befindet er sich in einem noch nicht ausgereiften Zustand des sich Findens? Letzteres ist meines Erachtens der Fall. Vor allem auch deshalb, weil Dostojewskji ihn mit einer gehörigen Portion Naivität und auch blindem Glauben an das Gute im Menschen versieht. Wie oft sagt er bereits zu Beginn, dass er nicht glauben kann, dass man ihm Böses antun könne. Und wie erschüttert ist er, als z. Bsp. der kleine Junge ihm scheinbar völlig grundlos brutal in den Finger beißt. In solchen Momenten zerbricht für ihn immer ein Stück Glauben an die Welt und an die Menschen.
Auch läuft er meist blind seinem Meister hinterher und tut das, wofür man ihn „bestimmt hat“.
Sein Glaube und seine Berufung sieht er da, wo ihn sein Meister hinschickt und nicht dort, wo ER es empfindet ( Er will das Kloster verlassen, um die behinderte Lise, ein junges Mädchen, das sich in ihn verliebt hat, zu heiraten).
Er ist also von Grund auf gut, aber auch unfähig, einen eigenen Charakter und eine eigene Persönlichkeit zu offenbaren.


Und da ist dann ist da Iwan, der intellektuelle, leibliche Bruder von Aljoscha: Er ist der Denker, er ist für mich, bis jetzt, die Verkörperung des Autors selbst. Er ist immer in Gedanken, immer am Hinterfragen und am Erkunden des Daseins. Er sammelt Geschichten, grausame Geschichten, um sie aufzuschreiben und damit den Menschen und seine Beweggründe zu erklären.
Er ist ebenso, wie Aljoscha religiös, aber auch kritisch und hinterfragend. Er ist das Gewissen, welches auf den Grund der Ursachen gehen möchte.

Mitja und der Vater sind sich sehr ähnlich und dennoch sehe ich zwischen beiden auch große Unterschiede:
Der Vater ist kaum veränderbar, er ist schon zu festgefahren in seinem Fühlen, Denken und Tun. Er redet sich die Welt, in der er lebt so, wie er sie vor sich rechtfertigen kann um sich nicht eingestehe zu müssen, dass er ein Leben lebt, dass er seit Jahren eventuell so nicht will und damit sich und sein Dasein ad absurdum führt. Denn dann bliebe nur noch sein Ende als Ausweg.

Mitja ist im Grunde genauso veranlagt, aber hier sehe ich noch eine Chance auf Änderung. Er stellt den Charakter im Buch dar, der eventuell zu ändern, zu läutern ist.

Gruschenka ist die personifizierte Versuchung, sprich das Böse, das lockt, der Reiz des Verbotenen, dass den Menschen tagtäglich herausfordert und dem man widerstehen muss/sollte.

--> Die letzten drei symbolischen Charaktere vermute ich zu diesem Zeitpunkt nur. Es muss sich im Laufe des Buches zeigen, ob ich mit meiner Deutung richtig liege.
:lesen_und_nachdenken:
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Petra » So 15. Jan 2012, 15:39

Hallo Barbara,
Hallo zusammen,

durch einen absolut bereichernden Kontakt erhalte ich oft wertvolle Informationen, die ich hier einbauen kann und will.

Über meinen Austausch erfuhr ich, dass es auch "klassische Biografien" über Dostojewskij gibt. So z.B. von Kjetsaa "Dostojewskij. Sträfling - Spieler - Dichterfürst" (im Augenblick gibt es sogar ein neues, ungelesenes, unbeschädigtes :arrow: Exemplar bei Amazon Marketplace – vielleicht ist ja einer von Euch schnell genug). Oder von Mackiewicz "Der Spieler seines Lebens. F.M. Dostojewskij". Empfehlenswert zu Dostojewskijs Zeit in Deutschland soll auch "Dostojewski in Deutschland" von Karla Hilscher (Insel Verlag, Taschenbuch) sein. Dieses Buch ist sogar noch lieferbar – siehe :arrow: Amazon.

Meinem hier mitlesenden Kontakt, der solch eine tolle Informationsquelle für mich ist, einen lieben Dank auf diesem Weg!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Barbara » So 15. Jan 2012, 16:24

danke für den tollen Tipp, ich habe es direkt gekauft zu dem Preis!!

Gesehen hatte ich das Buch auch, aber da es keine Informationen gab, war es mir nicht so bewusst, dass eine Biografie ist. Daher habei ch nicht näher darüber nachgedacht.
Danke auch von mir an den lieben Mitleser!!! ;)
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Petra » So 15. Jan 2012, 16:33

Hallo Barbara,

da freue ich mich aber riesig, dass Du das neue Exemplar direkt gekauft hast! Es scheint nicht viele Exemplare im Angebot zu geben. Toll! :-)

Und mein lieber Kontakt wird sich auch sehr freuen, denn genau so hatte er es angedacht. Herrlich! :-)

Und so ist das auch wieder ein neuer Fang unter den antiquarischen Büchern, nicht wahr Barbara? So macht die Jagd Spaß, stimmt's?

Ich hoffe, Du berichtest fleißig über das, was Du dieser Biografie entnehmen kannst.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Barbara » So 15. Jan 2012, 18:02

Liebe Petra,
Petra hat geschrieben:da freue ich mich aber riesig, dass Du das neue Exemplar direkt gekauft hast! Es scheint nicht viele Exemplare im Angebot zu geben. Toll! :-)

Und so ist das auch wieder ein neuer Fang unter den antiquarischen Büchern, nicht wahr Barbara? So macht die Jagd Spaß, stimmt's?

Ich hoffe, Du berichtest fleißig über das, was Du dieser Biografie entnehmen kannst.


Ich freue mich auch, zumal ich diesem Buch erst gar keine Beachtung geschenkt hatte. Und richtig, wenn es so ist, wie beschrieben, dann war es wieder ein Schnäppchen, dass einen stolz machen kann. ;)

Klar werde ich berichten.
Nochmals ganz lieben Dank für den Tipp.
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Re: Dostojewskji: Die Brüder Karamasow

Beitragvon Petra » So 15. Jan 2012, 21:31

Sehr gern geschehen, Barbara! :-)
Und ich weiß, dass es meinen Kontakt auch sehr freut, dass er Dir indirekt damit behilflich sein konnte.

Ich drücke Dir die Daumen, dass der Zustand des Buches wie beschrieben ist. Gib mal kurz Bericht, wenn es ankommt, ja?
Liebe Grüße,
Petra


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