Rachel hat geschrieben: Ich glaube, den "Ulysses" muss ich mir demnächst auch zulegen.
Ja, unbedingt ! Wobei - der Schreibstil der Dubliners hat leider so gar nichts mit dem Ulysses zu tun. Ich habe die Dubliners erst nach dem Ulysses gelesen und mich gewundert, dass Joyce auch so schreiben kann
Ich habe Stuart O'Nan "Sommer der Züge" beendet. Es war, wie erwartet, ein sehr schönes Leseerlebnis und brachte die Auswirkungen des Krieges auf die Psyche der Menschen intensiv zum Ausdruck. Menschen, die "nebenbei" ja auch noch ihre privaten und existenziellen Sorgen und Wünsche haben. Wieder ein Buch, das in klarer, direkter und schnörkelloser Sprache tief in das Innerste eindringt.
Nun habe ich zu Isabel Bolton "Der Weihnachtsbaum" gegriffen. (bei Zweitauseneins übrigens gerade für 3,99 ) Es spielt ja in der gleichen Zeit (1945) und ich erwarte ebenfalls etwas über die Gedanken der Menschen zu erfahren. Schon die ersten Seiten sind, im Gegensatz zu O'Nan sehr schnörkelig geschrieben. Vielleicht fällt es mir nur deshalb auf, weil der Gegensatz so stark ist. Wobei ich diese gedrechselten Sätze nicht schlecht finde, die Satzmelodie gefällt mir. Ein bißchen im Stil von Virginia Woolf. Aber es ist eine künstlichere, vielleicht intellektuellere Welt als die von O'Nan, es gibt Symbole und Andeutungen, der Erzähler ist spürbar. Bisher gefällt es mir sehr gut.

