Hallo Ihr Lieben,
erst eine kleine Beichte und dann noch etwas zu dem überaus interessanten Thema mit dem fremdsprachlichen Lesen (und gucken - in Bezug auf Filme).
Meine Beichte: Gestern habe ich von Elif Shafak "Der Bonbonpalast" gekauft. Es lag in der Thalia geöffnet da (also nicht eingeschweißt, so dass ich reinlesen konnte). Und da es zuvor schon vom Inhalt her mein Interesse geweckt hatte und mir nun auch noch das reinlesen sehr gut gefiel, musste es einfach mit! Ich habe ja einen Vorsatz: Mehr Bücher in Buchhandlungen kaufen (also nicht nur übers Internet). Tolle Ausrede - finde ich jetzt im Nachhinein. Denn so tue ich ja mit jedem Kauf in einer Buchhandlung etwas zur Erfüllung meines Vorsatzes. Wie sollte ich mir da einen Bücherkauf verwehren? *g*
Tapfer war ich auch: Es lagen noch aus "Schwarzer Sommer" von Camilla Way, "Die Welt ist nicht immer Freitag" von Horst Evers und "Ottoline und die gelbe Katze" von Chris Riddell (eigentlich nicht so meins, weil eher ein Kinderbuch, aber sowas von nett und außergewöhnlich gemacht, dass es selbst mir gefiel und ich es gern mal einem Kind schenken würde). Alle drei schienen mir reizvoll. Auch vom ersten reinlesen her. Aber ich dachte mir, es sei vernünftiger mich erst mal im Internet näher über sie zu erkundigen um ein paar Meinungen dazu zu kennen und den Inhalt dann besser einschätzen zu können. Die letzten beiden waren Tipps des Thalia-Personals (dazu schreibe ich gleich noch was im Buchhandlungs-Thread) und somit wahrscheinlich gut, denn immerhin den Mitarbeitern haben diese Bücher schon mal ausgesprochen gut gefallen.
Einen weiteren 5 Euro-Gutschein für einen Onlinekauf bei Thalia habe ich mir auch ergattert. Den bin ich ja gezwungen bis zum 31.03.2009 einzulösen - ich Arme!

Britti dürfte auch noch was zu beichten haben. Ja, nennt mich ruhig Petze!
Nun noch zu den fremdsprachigen Büchern und Filmen. Mir ging noch durch den Kopf (weil z. B. auch Martina sich mit englischen Büchern sehr schwer tut), dass unsereins vielleicht mal Binchens Tipp in Anspruch nehmen sollten. Irgendwo im Internet gibt es eine Seite mit dem Service "one word a day". Binchen, auf welcher Seite hast Du das genau entdeckt?
Jedenfalls bekommt man jeden Tag ein englisches Wort und die deutsche Übersetzung dazu per E-Mail geschickt. Das ist doch eine tolle Sache um den Wortschatz zu erweitern. Denn wenn man nicht irgendwann anfängt, verblassen die Kenntnisse natürlich immer mehr! (Eigentlich wünschte ich mir so etwas - oder einen Sprach-Tagesabreißkalender - in Türkisch... findet sich aber leider nirgendwo! *schnief*)
Und noch einen Tipp finde ich klasse, den ich mir hier mitnehmen konnte: Einen Lieblingsfilm, den man schon oft gesehen hat, einfach mal in einer anderen Sprache anschauen/anhören. Das ist eine echt gute Idee! Und den Film den Trixie dafür für sich auserwählt hat, könnte mir auch zu diesem Zwecke sehr gut gefallen: Agatha Christies "Tod auf dem Nil".
So kann ich mir das lernen besser vorstellen. Denn so funktioniert es in kleinen Häppchen. Ein Film ist überschaubarer als ein ganzes Buch. Das gekoppelt mit Kurzgeschichten (am liebsten in der zweisprachigen Ausgabe, denn damit macht dtv es wirklich leichter! @Martina, ich schreibe gleich hier noch was genaueres dazu!) lesen finde ich eine gute Sache, die mir ab und zu gelingen könnte. Was das Lesen betrifft zwar noch nicht jetzt (finde mich lieber noch eine Weile wieder im Leseleben ein), aber ich merke mir das im Hinterkopf. Das könnte für mich ein guter Start sein. Und später dann das lesen eines bekannten Buches - schön, dass ich Dich, liebe Britti, auch an "Sturmhöhe" erinnert habe. Denn das noch mal im Original lesen ist gewiss schön und leichter verständlich (für mich wichtig), weil ich den Text schon kenne. Könnte ich mir vor der englischen Ausgabe auch noch mal auf Deutsch anhören als Hörbuch.
Martina, nun zu den zweisprachigen dtv-Ausgaben: Hier ein
Link zur Übersichtsseite. Dort kannst Du erst mal die Sprache auswählen. Und dort dann schauen, was der Verlag da alles anbietet.
Die Türkischen habe ich mir alle gegönnt. Denn jedes für sich bietet sich meiner Einschätzung nach für eine Lernphase an:
Hos Geldin -
Herzlich willkommen (Kleine Texte in einfacher Sprache - ein Türkei-Panoptikum) und
Türk Atasözleri - Türkische Sprichwörter für den Anfang. Besonders die Sprichwörter. Meist nur ein Satz. Das ist überschaubar und hilft gewiss ein Gefühl für die Satzstellung und einzelne Worte zu entwickeln. Dann die kleinen Texte. Und später dann
Türkçe Okuma Kitabi - Erste türkische Lesestücke (für mich schon der Titel interessant. Denn kitap bedeutet Buch. Die abgewandelte Endung müsste ich nachschauen. Aber dass man das Wort auch für "Lesestücke" verwenden könnte... das ist mir neu. So lernt man gewiss eine ganze Menge aus den enthaltenen Texten.) Zum Schluss dann irgendwann mal
Modern Türk Öyküleri - Moderne türkische Erzählungen.
Von den Englischen finde ich z. B. Agatha Christie, Charles Dickens, Arthur Conan Doyle, Graham Greene, Elizabeth Gaskell, Oscar Wilde, Robert Louis Stevenson, Mark Twain oder "Merry Christmas - Frohe Weihnachten" "Alice im Wunderland" sehr interessant. Aber sogar von Tolkien gibt es was. Und auch interessant klingt Joy Browning mit "Snapshots of Britain - Britannien in kleinen Geschichten", enthalten sind wohl kleiner Geschichten, Berichte, Gedichte, Notizen und Rezepte aus Großbritannien.
Och menno, das ist so gemein - jetzt will ich davon auch schon wieder welche haben, dabei wollte ich doch nur für Dich, liebe Martina, ein bisschen was interessantes raussuchen.

Und nun noch mal zu den Vorteilen, wenn man gut (und möglichst flüssig, damit es mehr Vergnügen als Arbeit ist - denn dann macht man es sicher öfter und kann das englischsprachige Angebot voll nutzen) eine Fremdsprache beherrscht: Viele Bücher werden ja nicht - oder bei Serien in falscher Reihenfolge und lückenhaft - übersetzt. Wer dann im Original lesen kann, ist klar im Vorteil! Der Preisvorteil scheint mir auch nicht von der Hand zu weisen!
Trixie, eine Frage noch: Du sprachst von geteilten Übersetzungen. Also wie ich es herauslese, nicht komplette Ausgaben. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Bücher komplett übersetzt werden. Ist das gar nicht so? Und bei welchen Büchern ist es Dir aufgefallen? Rachel scheint auch davon zu wissen. Helft mir bitte auf die Sprünge. Wie ÄRGERLICH!!!
Trixie hat geschrieben:Verstehe ich und kann es nachvollziehen. Mir geht es mit meiner Lektüre immer noch so - wirkliche "Problemthemen" kann ich nicht haben, selbst bei einem Film, der höchstens zwei Stunden meiner Aufmerksamkeit fordert, darf der Inhalt nicht zu sehr aufs Gemüt schlagen. Ich denke einfach: Ich habe Probleme genug, mit denen ich mich rumschlagen muß, da brauche ich etwas, das mich aufbaut und nicht runterzieht.
Ja, so habe ich es gemeint. Auf mich traf das zwar nicht auf jede Zeit meines Leselebens zu. Aber in den letzten zwei Jahren habe ich wirklich um den Erhalt meiner Lust am Lesen gekämpft. Mein Kopf war so sehr mit eigenen Problemen besetzt und ausgelastet, dass ich mich selbst auf einfachste Texte nicht konzentrieren konnte. Drauf einlassen schon mal gar nicht. Das geht GLÜCKLICHER WEISE wieder und fängt seit einigen (zwei oder drei) Monaten auch wieder an so richtig Spaß zu machen! Und ich kann mich auch wieder in einem Buch verlieren. Stoße aber noch stark an Grenzen, die ich so von mir nicht kannte. Es darf nicht zuuuuuu anstrengend/mühselig werden. Und gewisse Problematiken muss ich auch weiter ausblenden, weil ich mich ihnen noch nicht stellen kann. Kommt alles wieder. Aber zur Zeit ist es etwas schwierig mit mir. Deshalb möchte ich mich möglichst GAR NICHT überstrapazieren. Und ich bin froh, dass es mir zur Zeit gut gelingt. Dass es Dir ähnlich - wenn auch nicht nur phasenweise - geht, verstehe ich gut. Denn man hat (manchmal oder immer) eigene Probleme. Und man ist nicht immer bereit sich "fremden Problemen" zu stellen. Ich kann das ganz gut (und es fasziniert mich und deprimiert mich auch nicht), aber eben zur Zeit nur sehr bedingt. Andere können und wollen sich gar nicht in Büchern solchen Dingen stellen, sondern lesen zum abschalten von den eigenen Problemen. Diese Art zu lesen habe ich in den letzten zwei Jahren wieder zu schätzen gelernt. Denn dadurch hat das Lesen bei mir auch geholfen zu heilen. Ist wirklich so. Es tat so gut, mal zu entfliehen - in eine andere Welt, in der es vielleicht nicht ganz realistisch ist, aber eben deshalb den Kopf nicht mit weiteren Problemen und Kummer füllt.