Tana French: Totengleich

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Binchen » Mi 23. Sep 2009, 22:16

Petra hat geschrieben:...
1. dass das Haus zum Schluss noch abbrennt, ist zwar konsequent.
....
2.
Binchen, wie fandest Du selbst Robs Mini-Auftritt? Du hast Dich noch nicht dazu geäußert. Würde mich aber interessieren.
...
3.
Auch auf Frank möchte ich noch mal zurückkommen. Rachel, Du schriebst, dass er sich letztenendes sogar für Cassie und Sam freut.
...
4.
Und aus Band 1 könnte ich mir sogar vorstellen, dass Rosalind noch mal einen Auftritt haben könnte…
....
5.
Mit Frank als Hauptfigur im 3. Band habe ich immer noch ein bisschen Bauchschmerzen.
...
6.
Binchen, dass Daniel die anderen sozusagen eingekauft hat, finde ich einerseits nicht unrichtig.


Huhu in die Runde, da hab ich doch auch zu oben angegebenen Punkten was zu erzählen.

1.Das abgebrannte Haus war für mich völlig logisch, und das lag am Prolog. Dieser Prolog erzeugte von mir 'Rebecca'-Feeling - und daher konnte es gar nicht anders sein, obwohl es dort nirgendwo explizit steht.

2. /4Ich war sehr froh, dass Tana French Rob nicht vergessen hat. Allerdings muss sie nicht alle Figuren wieder zurückholen, vor allem will ich niemals Rosalie wieder treffen.
Ich fand, dass der Anruf zeigt, wie sehr sie noch an Rob hängt. Und sich dann doch nicht traut - das war so glaubwürdig.

3. Frank - Ich glaube auch, das Frank die beiden ein wenig belächelt - allerdings hat Frank die Geringschätzung für Sam nie abgelegt - was findet Cassie an so einem normalen Kerl ? Das scheint er sich ständig zu fragen. Aber letztendlich vermittelte Tana French mir, dass er nicht an eine echte Zukunft für die beiden glaubt.

5. Frank als Hauptfigur verspricht ein völlig ANDERES Buch - und deshalb freue ich mich darauf. Da ich Frank aber eine gewisse Bewundereung entgegen gebracht habe - so am Ende - freue ich mich noch mehr darauf. Ich hoffe nur, dass ihm der Kopf ein wenig zurecht gerückt wird. Außerdem hoffe ich auf einen Aha-Effekt, wie den bei Rosalind - also verstecktere Täter und einen logischere Entwicklung.

6. Die Manipulation von David - auch wenn ich sie auch als nicht bewusst einstufe - Klar liebt er seine Mitbewohner/Freund - lässt mich vermutlich ein wenig über reagieren, weil ich darin Manipulationen entdecke, die ich vermutlich auch so erfahren habe. Daher bin ich da befangen und kann / will die nicht netter sehen.

Eine Frage: Rachel kennst Du Rebecca? Hast Du bei dem Prolog nicht daran gedacht? Bin ich also allein mit dem Eindruck?
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Do 24. Sep 2009, 10:13

Hallo Binchen,

Zu 1.) Der Prolog war mir zum Ende hin nicht mehr so präsent. Ich lese bei Gelegenheit noch mal nach. Kann gut sein, dass es mich auch an Rebecca erinnern wird. Zu Anfang hat mich das nicht so angesprungen. Aber mag natürlich gut sein, dass es dann eine logische Konsequenz war, dass das Haus abgebrannt ist.

Zu 2.) Schön, dass Dir der Anruf bei Rob auch so gut gefallen hat.

Zu 3.) So habe ich das auch empfunden. Frank kann nicht verstehen was Cassie mit so jemand (normalem) will. Und denkt, Sam wird sich an ihr die Zähne ausbeißen. Was ja auch gut sein kann. Jedenfalls habe ich Franks Reaktion auf die Neuigkeit dass die beiden heiraten auch so aufgefasst.

Zu 5.) Ja, ich hoffe auch, das Frank in Band 3 ein wenig der Kopf zurecht gerückt wird. Und Tana French mag so etwas anscheinend (wie auch aus dem Interview hervorgeht)... jemanden durch Ereignisse/Erfahrungen in eine andere Richtung stoßen, an einen Wendepunkt bringen. Ich bin jedenfalls auch gespannt auf Frank in Band 3. Was er dem Leser so alles von sich offenbart. Und auch ich hoffe auf Spannung und dennoch eine logische Entwicklung. Denn die Logik hat stellenweise ja bei "Totengleich" ein wenig gelitten.

Zu 6.) Ok, stimmt. Das hätte mir auch von selbst einfallen können. Ich weiß ja, dass Du schlechte Erfahrung mit manipulativen Menschen gemacht hast. Da kannst Du es natürlich nicht so neutral sehen sondern Dir stellen sich da direkt die Nackenhaare auf. Das verstehe ich gut - vielen Dank fürs dran erinnern. So kann ich Deine Empfindungen Daniels Person gegenüber viel besser verstehen.
Liebe Grüße,
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Britti » Do 24. Sep 2009, 18:31

Hallo ihr Lieben.

Heute hatte ich endlich mal Gelegenheit in Totengleich reinzulesen und hoffe heute Abend dann richtig loslegen zu können.

Ich habe den Prolog gelesen der mich etwas verwirrte. Ich konnte die Namen nicht mehr so recht zuordnen. Muss ich mir das alte Buch jetzt erst nochmal schnappen? Oder hat das damit garnichts zu tun.
Sam ist ja nun Cassis Freund. Im ersten Kapitel habe ich dann Frank kennengelernt, der Chef aber wer war nun Daniel?

Jetzt meine Fragen zu Kapitel 1. Das ist doch die Geschichte als sie in die Uni eingeschleust wird die auch in Band eins oft erwähnt wurde oder irre ich da? Daher hatte sie doch ein Trauma wovon sie damals Rob berichtet hatte oder bin ich jetzt völlig im falschen Film. Ist das jetzt ein Rückblick?

Na, wahrscheinlich muss ich erstmal weiter lesen um in die Geschichte rein zu finden.

Jedenfalls nimmt mich die Stimmung wieder genauso gefangen wie beim ersten Band. Tana Frenchhat so einen ganz eigenen Stil Szenen zu beschreiben. Das ist schonmal wieder sehr vielversprechend!
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Binchen » Do 24. Sep 2009, 20:03

ganz ruhig bleiben, liebe Britti.

nimm den Prolog erstmal hin. Da werden wirklich Personen erwähnt, die du noch nicht kennen kannst - also warte ab - bald kennst Du sie, kein Grund nochmal in 'Grabesgrün' reinzugucken.

Ich hatte bei dem Prolog gleich ein Gefühl, als sei hier von 'Rebecca' die Rede - ... ich träumte wieder, ich sei wieder in Manderley ...

Wie geht's Dir mit dem Prolog - hast Du schon Vorahnungen?
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Fr 25. Sep 2009, 10:50

Hallo Britti, Hallo Binchen,

genau Britti, ruhig Blut! ;-)

Den Prolog musst Du nicht verstehen, der erschließt sich Dir erst hinterher! Das hat mit "Grabesgrün" gar nichts zu tun - sondern nur mit dem neuen Fall! Den Prolog fand ich auch undurchsichtig und fühlte mich eher verwirrt als neugierig gemacht. Aber er umfasst ja nur anderthalb Seiten und dann geht es ja richtig los!

Auch da war ich - wie Du auch - kurzzeitig noch mal irritiert. Als es um diesen Undercover-Einsatz ging, der in "Grabesgrün" ja auch schon erwähnt wurde, bei dem Cassie niedergestochen wurde. Ich dachte kurzzeitig, dass in "Totengleich" DER Fall erzählt wird. Tana French also in Band 2 in der Zeit zurück geht, in die Zeit vor "Grabesgrün". Es dauert aber nur wenige Seiten und dann ist klar, dass das eine Rückblende ist. Ich war auch irritiert, liebe Britti! Ab da geht es aber straight weiter! Ab da bist Du dann mitten drin in Band 2 und dem neuen Fall, wirst sehen!

Mir ging es auch so, dass ich trotz der Irritationen zu Anfang doch das Gefühl hatte 'ja, ich bin wieder in einem Tana French Krimi'. Sie beschwört sofort wieder die Atmosphäre herauf, die mir an "Grabesgrün" so gefallen hat. Das fand ich gut! :-)

Und als die anfänglichen Irritationen sich legten, wurde das noch viel intensiver! Berichte bitte, wie es Dir mit "Totengleich" geht, ja? Ich will ungemein gern an Deinen Gedanken und Eindrücken teilhaben! :D

Binchen, ich habe mir jetzt den Prolog noch mal zu Gemüte geführt, indem ich ins Hörbuch reingehört habe. Ich war eh neugierig, wie die Sprecherin die Geschichte transportiert, da mir Maren Eggert nichts sagte. Ich finde sie gut gewählt. Sie macht das zwar in meinen Augen nicht HOCHprofessionell, aber wirklich gut! Und vor allen Dingen stimmig! Es ist eine gut gewählte Stimme für Cassie, wie ich finde. Jung, noch nicht ganz gefestigt, nicht glatt. Zum Glück aber keine piepsige Stimme, denn damit hätte man das unreife, junge ja auch rüberbringen können. Das hätte aber überhaupt nicht zu meinem Bild von Cassie gepasst. Per Hörbuch werde ich irgendwann sicher gern zu der Geschichte zurückkehren!

Nun aber zum Prolog (Britti hier lieber noch nicht weiterlesen, da ich jetzt leicht spoilere!).

Binchen, jetzt im Nachhinein, wo man weiß wie alles ausgeht, hast Du Recht! Man hätte die Verbindung zu "Rebecca" knüpfen können! Der erste Satz ist ähnlich wie der in "Rebecca"... dieses sich in das Anwesen zurückträumende. Was letztenendes mit Whitethorn House geschieht, hätte man sich denken können! Ich hatte diese Verbindung nicht gesehen, Du aber schon. Gut beobachtet Binchen! Mir war der Prolog - wie auch anscheinend Britti - noch zu verworren. Geht mir selten mit Prologen so. Aber hier wusste ich das alles nicht recht einzusortieren, war noch nicht genug drin in der Geschichte. Jetzt im Nachhinein ist sie mir klarer. Und ich bin auch dankbar, durch Dich und Deine Frage nach den Empfindungen zum Prolog, daran erinnert worden zu sein, dass ich mir zu Anfang des Buches schon vorgenommen hatte, ihn zum Schluss noch einmal zu lesen um zu sehen, wie er dann auf mich wirkt. Bzw. was er mir überhaupt sagen wollte. So herum ist der auch noch mal interessant, weil er zeigt, dass Cassie das Ganze - wie schon zu befürchten war - nicht wirklich verdauen konnte.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Britti » Fr 25. Sep 2009, 20:35

Hallo ihr Lieben :D

Okay, heute konnte ich mal ein paar Seiten weiter lesen und gleich gehe ich mit Fiene die letzte Runde und dann geht es weiter...

Den Prolog nehme ich also erstmal als gegeben hin.
Und ich bin froh das es euch ebenso ging denn ich hatte schon wieder an meinem Gedächtnis gezeifelt und gedacht ich hätte wieder alles aus Grabesgrün vergessen *ggg*

Auch ich dachte das Buch wird jetzt Cassies Rückschau auf den Fall in der Uni. Ich war schon fast enttäuscht :lol:
Aber nun bin ich in den Wicklow Mountains (übrigens auch ein Ort den ich währen unserer Irlandreisen besucht hatte) angekommen. Auch ich bin gleich wieder von dieser bestimmten "Tana French Athmosphäre" gefangen genommen. Da ich die Gegend selbst gut kenne kann ich es mir umso bildlicher vorstellen, die Farben, die Feuchtigkeit...man kann es förmlich spüren, klasse!!!

Binchen, im Prolog hat das große, leere Haus in der Tat etwas von Manderley. Hatte ich auch kurz dran gedacht denn bei dem Rebbecca Hörbuch hatte ich eine ähnliche Stimmung...

Ich bin gespannt wie es wird aber nun zu meinen ersten Eindrücken sofern ich mir diese schon erlauben kann.
Dieser Frank kommt mir doch sehr arogant und seltsam vor. Irgendwie unsympatisch. Sam steht daneben als gehöre er nicht dazu obwohl es ja sein Fall ist. Seine Freundin mit diesem Typen...irgendwie eine seltsame Szene dieses Wiedersehen zwischen Cassie und Frank. Na ja vielleicht ist er ja auch nett ich kenne ihn ja erst seit 30 Seiten :lol:

Zu Sam: Er war ja schon in Band eins mit dabei aber da fand ich ihn sehr unscheinbar. Er war halt dabei aber irgendwie nur wie ein fünftes Rad am Wagen. Er war hinter Cassy her und hat sie am Ende auch bekommen. Hier sind wir 4 Jahre (?)weiter und er wird als Einzelkämpfer beschrieben der am liebsten allein seine Fälle löst. Auf den ersten Seiten wird er irgendwie als sehr selbständiger Polizist mit eigenen Fällen beschrieben. So hatte ich ihn irgendwie garnicht eingeschätzt durch seine Rolle in Band 1. Mag sein das er sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat oder aber ich hatte ihn falsch eingeschätzt.
Jedenfalls war ich nun sehr überrascht von Sam, aber nun hat er Frank an seiner Seite und der scheint ein sehr dominanter Mensch zu sein. Es liest sich als würde er Sam in seinem Fall die Zügel aus der Hand nehmen.

Ihr seht ich bin schon voll drin und fange schon an die Leute zu analysieren *g* aber ich bin wirklich sehr gespannt was sie für eine Rolle spielen.
Ebenfalls gespannt bin ich ob man während der Geschichte nochmal etwas von Cassys Ex-Partner Rob erfährt. Am Ende von Band eins war er ja ziemlich fertig und hat Cassy manchmal mitten in der Nacht angerufen, irgendwie konnte er sich nicht so ganz damit abfinden das sie nun mit Sam zusammen war wenn ich mich recht entsinne. Ich würde gern wissen was aus ihm geworden ist.

So, soviel nun zu meinen ersten 30 Seiten Erfahrungen. Klar lasse ich euch an meinen Eindrücken und Gedanken teilhaben und ich bin froh wenn ihr noch ab und an was dazu sagt obwohl ihr ja schon längst durch seid! ;)
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » So 27. Sep 2009, 09:57

Hallo Ihr Lieben,

Binchen hat geschrieben:Eine Frage: Rachel kennst Du Rebecca? Hast Du bei dem Prolog nicht daran gedacht? Bin ich also allein mit dem Eindruck?

Binchen, fast hätte ich vergessen Dir zu antworten. Ich spoilere mal wegen Britti: Doch, mich hat der Prolog auch an "Rebecca" erinnert, deshalb war ein Ende in diese Richtung eigentlich klar, da hast Du recht.
Mir hat das Ende auch gefallen, ich fand das konsequent. Und auch irgendwie notwendig, um die Geschichte so abzuschließen, wie sie dann letztendlich ausgegangen ist. Denn anderenfalls hätte es ja immer noch die Möglichkeit gegeben, dass die verbliebenen Drei im Haus bleiben, Daniels Traum hätte dann ja doch noch eine Chance gehabt. Das hätte ich irgendwie als unrunder empfunden.


@Petra:
Noch einmal zu dem Doppelgänger: Mit Tana Frenchs Erklärung, dass eben jeder irgendwo einen exakten Doppelgänger haben soll und sie das als Ausgangspunkt ihrer Geschichte nehmen wollte, kann ich sehr gut leben. Natürlich ist das Ganze immer noch unwahrscheinlich, aber wir lesen schließlich einen Roman und wie viele davon sind nicht irgendwo unwahrscheinlich? Allein schon, dass Cassie in gleich zwei solch außergewöhnliche Fälle verwickelt ist, ist unwahrscheinlich, dann gibt es in Irland gar keine Mordkommission, also auch unwahrscheinlich. Ich finde im Nachhinein es völlig in Ordnung, eine unwahrscheinliche Situation zum Ausgangspunkt eines Romanes zu wählen. Was Gestik und Mimik betrifft, ja, das hat mich auch ein bisschen stutzig gemacht, aber andererseits übt Cassie ja mit Frank und hat dank der Videobänder auch einen guten Anhaltspunkt dafür, wie Lexies Gestik und Mimik war. Und dann kommt eben auch dazu, selbst wenn Cassie kleine Fehler macht, wer denkt schon daran, dass er einem exakten Doppelgänger gegenüber sitzt?

Britti, schön, dass Du bisher auch so viel Spaß mit "Totengleich" hast. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » So 27. Sep 2009, 11:45

Hallo zusammen, (ich habe inzwischen das Z gefunden! :mrgreen: )

Britti, ich sehe schon, Dir geht es mit Totengleich aehnlich wie mir. Frank mochte ich auch nicht. Seine Art fand ich auch ueberheblich. Sam gegenueber gebaehrdete er sich fuer mein Empfinden auch zu schroff. Und auch Sam habe ich aehnlich wahrgenommen wie Du. In Band 1 so arg im Hintergrund. Das fuenfte Rad am Wagen, das von Cassie als sog. Notstopfen genommen wurde, als es sich mit Rob zerschlug.

Aber in Band 2 habe ich einen anderen Eindruck gewonnen als Du jetzt zu Anfang. Irgendwo stand beschrieben, wenn ich mich recht erinnere, dass er immer noch gern mit anderen zusammenarbeitet, aber nach wie vor mit neuen Konstellationen, also nicht mit einem festen Partner. So habe ich das verstanden, aber vielleicht kam die Stelle noch nicht. Aber auf jeden Fall geht er da im Morddezernat seinen Weg, wie es scheint. Laesst sich den Fall aber allzu sehr von Frank aus der Hand nehmen. Aber ist ja auch schwierig, denn die Tote sieht Cassie ja zum verwechseln aehnlich. Cassie raushalten geht fast schon gar nicht, da man ja nicht weiss wo genau die Verbindung zwischen Cassie und der Toten liegt. Die Gefahr, dass es jemand auf Cassie (oder auf sie aus ihrer Zeit als Lexie) abgesehen hat, besteht ja auch. Und ich denke, Sam ist somit in diesem Fall zu sehr emotional involviert und ist sich deshalb so unsicher ob er auf den Fall bestehen soll oder ihn besser Frank ueberlassen. Auch was Cassie in dem Fall will, ist nicht unwichtig fuer ihn. Verstaendlich somit einerseits dass er da so herumeiert. Andererseits aber sicher auch nicht so gut. Aber das ist Sam - fand ich sehr authentisch.

Britti hat geschrieben:Auch ich dachte das Buch wird jetzt Cassies Rückschau auf den Fall in der Uni. Ich war schon fast enttäuscht :lol:


Ging mir echt genauso fuer einen Moment! ;)

Und auch das mit dem Prolog - da war ich auch noch nicht so recht drin und tat mich damit zu Anfang schwer. Lies ihn auf jeden Fall am Ende noch mal. Habe ich kuerzlich auch gemacht - bzw. es gehoert, da ich eh mal ins Hoerbuch reinlauschen wollte.

Rachel, ich schreibe Dir wegen Britti auch grad in Spoilerschrift:

Klar darf ein Roman auf einer unglaubwuerdigen Ausgangssituation basieren. Er darf sogar voellig fantastisch sein! Aber damit spaltet er auch die Empfindungen, da der eine so was ganz unwichtig findet, der andere lieber realistischere Ausgangssituationen mag. Ich habe es etwas realistischer lieber. Aber da Tana French eine so tolle Geschichte auf dieser Grundlage erzaehlt hat, finde ich das auch ueberhaupt nicht schlimm, auch wenn ich es grundsaetzlich halt gern weniger unglaubwuerdig mag. Denn wie Du selbst schreibst, hat sie nicht nur einen unglaubwuerdigen Aspekt drinnen - also die Tatsache, dass Cassie es hier mit einer Doppelgaengerin zu tun hat (den ich bis zu einem Teil auch noch glauben kann, aber z. B. die Haende oder die Zaehne muessten dann auch recht identisch sein, denn sonst wuerde das nahestehenden Personen gewiss auffallen, und dass die auch noch identisch sind kann ich ohne Erklaerung dann nicht mehr wirklich glauben). Aber auch dass genau diese Doppelgaengerin Cassie-Lexies Identitaet findet ist halt sehr unrealistisch. Zumal es diese Lexie ja auch ausgerechnet nicht gibt, weil sie eine abgelegte Undercover-Identitaet war. Das wuerde ich nicht von jedem Autor gerne lesen, da ich es eben prinzipiell ein wenig mehr realistisch mag - Tana French kann ich das aber gut und gerne nachsehen, da ich sonst diese Geschichte nicht so haette erleben duerfen. Ich tue mich mit den unrealistischen Romanen ja generell schwer. Freue mich aber, dass mich das hier in dem Fall nicht wirklich gestoert hat. Es hat mir meinen Lesespass nicht genommen. Es ist mir nur aufgefallen und bildet fuer mich einen kleinen Schwachpunkt, den ich erwaehnenswert finde. Aber eben auch nicht gravierend.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » So 27. Sep 2009, 12:16

Hallo Petra,

Spoiler:

Prinzipiell ist realistisch natürlich besser und 100% glücklich war ich mit der Doppelgänger-Geschichte ja auch nicht, aber mit einer unwahrscheinlichen Ausgangssituation kann ich leben, zumal mit der Erklärung von Tana French. Und wenn man vom exakten Doppelgänger ausgeht, was Tana French ja tut, fallen darunter ja auch die Hände.
Ich denke, wenn man nur danach geht, was absolut wahrscheinlich ist, fallen doch ziemlich viele Romane durch. Erst einmal praktisch sämtliche Krimiserien, so viele Morde, in die da eine Person verwickelt wird, gibt es im ganzen Land nicht, noch dazu solch interessante, wo nicht nach einem Tag feststeht, dass es der Partner etc. war. Oder, um mal ein Buch zu nehmen, dass Du in letzter Zeit gelesen hast, "Rupien! Rupien!". Ist ja auch nicht gerade realistisch, dass jemand bei einem Quiz alle Fragen zufällig anhand irgendwelcher Lebensituationen beantworten kann. Ich meine, dass in Büchern Ausnahmesituationen nun einmal gang und gäbe sind. Solange das, was da passiert nicht völlig unmöglich ist, habe ich damit eigentlich kein Problem, da darf der Autor gerne auch mit dem Unwahrscheinlichen spielen. Und wäre die aus dem Nichts aufgetauchte eineiige Zwillingsschwester wirklich die realistischere Alternative gewesen?


Petra hat geschrieben:Britti, ich sehe schon, Dir geht es mit Totengleich aehnlich wie mir. Frank mochte ich auch nicht.

Frank ist toll. :P
Übrigens finde ich, dass schon das, was Tana French in dem Interview über Franks Hintergrund verrät, ganz gut erklärt, warum Frank sich so gibt, wie er das tut.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Binchen » So 27. Sep 2009, 19:28

Huhu Ihr Zwei ,

Spoilerschrift

zum Thema unrealisitische Ausgangssituation auch noch was von mir.

Petra dürfte klar sein, dass sich eine unrealistische Ausgangsposition für mich nicht gravierend von einer realistischen unterscheidet. Der Einstieg oder die Benutzung des Motivs hat mich also nicht weiter gestört.

Die Ausgangssituation, mit dem Doppelgänger, ein Interview dazu gab es auch in der mobil (DB-Zeitung) fand ich auch glaubwürdig, jedoch im Buch dann nicht ganz zu Ende gedacht und gebracht.

Die Frage hattet Ihr ja auch schon aufgeworfen. Warum musste es gerade Lexie sein? Eine 'NICHTExisitenz' Wie war Lexie denn darauf gekommen, gerade Lexie zu benutzen, wie hat sie die Identität gefunden - warum dieses Konstrukt? Dass diese Frage nicht geklärt wurde, fand ich auch Schade, dahinter hätte sich noch ein Aha-Effekt verbergen können. Letztendlich hab ich es dann abgehakt unter - man kann halt nicht an alles denken -


Und damit Britti auch noch was zum lesen hat *g*

So liebe Britti, Du magst Frank also nicht. Hast Du noch nie das Gefühl gehabt, dass zwei Männer, die eine Frau wollen, immer den anderen 'runtermachen müssen? Und auch die Tatsache, dass Frank Cassie etwas rau behandelt, ist denke ich der Einstellung geschuldet, dass er glaubt sie möge das.

Sam hatte ich nicht so klein gesehen, er war einfach nur der Stille Verlässliche im Hintergrund, der letzendlich seine Cassie gewonnen hat - und sich nun um sie sorgt.

Petra - Deinen Hinweis, dass er unabhängig in wechselden Teams arbeitete, den hab ich auch so im Hinterkopf.
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