Literaturclub mit Iris Radisch

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Petra » Do 26. Mai 2011, 14:40

Hallo zusammen,

nun habt Ihr mich neugierig gemacht, und ich habe einen Blick auf das Buch geworfen. Hoffte ich noch, dass Ihr übertreibt mit Eurer Abneigung gegen das Cover, so wurde ich eines besseren belehrt, als ich es mir nun anschaute. Das ist ja gruselig hoch tausend! Wer hat sich das denn einfallen lassen? Aber nach dem ersten Schock (und dem zweiten... das brauchte tatsächlich eine Weile, bis ich es ausreichend habe sacken lassen können :mrgreen: ) verstand ich dann den Entschluss für dieses Cover: Dieses "Stipendium", das Joachim Meyerhoffs Ich-Erzähler in "Alle Toten fliegen hoch" erhält, wird diese Figur wohl in den 80ern nach Amerika geführt haben. Somit passen diese Jahrbuch-Fotos aus den 80ern ja wieder. Gut, man hätte natürlich auch ein anderes, passendes Cover gestalten können. Aber wohl keines wäre so mutig gewesen, wie dieses. Ich neige nun beim dritten Überdenken dazu, es zu mögen. 8-)

Besonders froh bin ich aber, dass ich auf dem Weg (also übers Cover, auf das ich jetzt so neugierig war), überhaupt erst so recht auf den Inhalt des Buches kam. Und der gefällt mir!

Ich habe eine Freundin, die als Aupair-Mädchen im zarten Alter von 18 für 1 Jahr nach Amerika ging. Ich hatte das Glück, dass ich sie für mehrere Wochen dort besuchen durfte. Das Leben amerikanischer Familien somit hautnah mitbekommen habe - allerdings im wunderschönen San Francisco, nicht in Wyoming. Wyoming reizt mich an Meyerhoffs Roman allerdings zusätzlich! Und ich konnte mir das Leben meiner Freundin dort durch meinen Besuch viel besser vorstellen. Dazu ihre Erzählungen, in Briefen und später als sie wieder heim kam. Da hat sich ein Bild gefestigt, das ich gern erweitern würde. Warum nicht um Geschichten aus Joachim Meyerhoffs Roman?

Aber auch die Gründe, die seine Figur erst mal wieder nach Deutschland zurück führen, interessieren mich. Ich denke, auch mit diesem Thema kann ich viel anfangen.

Fevvers, Du hast mich somit mal auf einem sehr originellen Weg auf ein Buch aufmerksam und neugierig gemacht! :mrgreen:

Übrigens: Ich habe eben auch entdeckt, dass es auch ein Hörbuch dazu gibt. Mich schreckt allerdings, dass der Autor selber liest. Außerdem, wenn es mir vom reinlesen her ebenfalls gefallen sollte, würde ich das glaube ich lieber lesen. Das Cover ist auch beim Hörbuch dasselbe. Mich amüsiert es inzwischen. Aber den Schock teile ich mit Euch trotzdem - den hatte ich auch. Ich habe selten (Untertreibung, eigentlich müsste ich schreiben: nie) so ein hässliches Cover gesehen!

Eine Frage: Weiß jemand wieviel autobiografisches der Roman enthält? Falls er rein autobiografisch sein sollte, dann war dieses "Stipendium" ganz sicher in den 80ern, da der Autor 1967 geboren wurde.

Edit: :arrow: Perlentaucher gibt Aufschluss über einige Fragen, die ich zu dem Buch hatte. Es ist zum Großteil wohl autobiografisch. Das war zu vermuten. Schön, es bestätigt zu sehen. Außerdem sehr interessant, dass es eigentlich als Bühnenstück gedacht war, nun aber auch ein Roman daraus entstanden ist. Außerdem scheinen weitere Teile (auch als Buch) in Aussicht. Ich hoffe der Literaturclub geht auf diese Dinge auch noch mal genau ein.

Edit: Und ein Artikel der :arrow: FAZ gibt weiteren Aufschluss. Ein 6-teiliger Bühnenzyklus. "Alle Toten fliegen hoch" ist aus dem 1. Teil entstanden. Außerdem habe der Erzählstil etwas von einer mündlichen Erzählung. Das macht mich wiederum doch offen für das Hörbuch. Als (Theater-)Schauspieler darf man ihm doch zutrauen, dass er seine Geschichten ganz gekonnt zum Besten geben kann. Ich werde reinhören, und mich dann entscheiden.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon steffi » Fr 27. Mai 2011, 09:07

Jetzt habt ihr mich natürlich auch auf das Cover neugierig gemacht - jaha, schon gewöhnungsbedürftig :roll:

Petra hat geschrieben:Besonders froh bin ich aber, dass ich auf dem Weg (also übers Cover, auf das ich jetzt so neugierig war), überhaupt erst so recht auf den Inhalt des Buches kam. Und der gefällt mir!


So geht es mir auch - klingt vielversprechend !
Gruss von Steffi

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Fevvers » Fr 27. Mai 2011, 09:25

Hallo zusammen,

wenn ich mir die Reaktionen hier anschaue, hat der Grafiker seine Sache vielleicht doch ganz gut gemacht? :?

Ich hätte nie gedacht, dass mich eine Epoche, die ich bewusst erlebt habe, 30 Jahre später dermaßen erschauern lässt. Haben wir wirklich so ausgesehen? *g*

@Petra: Da der Autor Schauspieler ist, kannst Du der Autorenlesung doch gelassen entgegensehen. Die Entstehungsgeschichte - ein Roman als Synthese aus verschiedenen Kunstformen - finde ich faszinierend.

Ich muss mir jetzt endlich die aufgezeichnete Sendung anschauen, die auch schon online ist.
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon JMaria » Fr 27. Mai 2011, 09:40

Fevvers hat geschrieben:
Ich muss mir jetzt endlich die aufgezeichnete Sendung anschauen, die auch schon online ist.


ich schaus gerade an und Meyerhoff muß Kritik nicht fürchten, er redet ununterbrochen *grins*
der Inhalt des Buches scheint amüsant zu sein, aber jetzt nicht das, was mich auf Anhieb reizen würde. Es kam zuwenig von seinen Absichten über dieses Buch rüber, der Titel, der durchaus neugierig macht, wurde nicht erklärt. Schade. Stefan Zweifel kam nicht zu Wort, was wohl durchaus gewollt war, wie mir schien.

Grüße von
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Petra » Fr 27. Mai 2011, 12:00

Hallo zusammen,

witzig der Weg, auf dem einige von uns (mindestens mal Steffi und ich) nun auf das Buch von Joachim Meyerhoff neugierig geworden sind. Ja Fevvers, da fragt man sich wirklich, ob die Gestalter mit dem Cover doch was richtig gemacht haben! :mrgreen:

Allerdings wäre mein Interesse ohne die Nennung des Buches in diesem Thread nicht entfacht worden. Hätte ich einfach nur das Cover gesehen, hätte ich eher ein langweiliges, staubiges Sachbuch dahinter vermutet.

Dass uns der Anblick so schreckt, wo wir die 80er Jahre doch selbst miterlebt haben (ja, wir sahen so aus... mein Fotoalbum sagt mir das :mrgreen: ), finde ich auch interessant. Wie sich die Wahrnehmung und auch der Geschmack verschiebt, entwickelt, verändert. Und von was sie wohl beeinflusst wird. Wir scheinen doch sehr formbar zu sein. Interessante Gedanken, die sich dazu aufbauen.

Ich habe eben mal in die Hörprobe reingehört. Ich bin immer noch zwiespältig. Einerseits bei weitem keine schlechte Autorenlesung. Da kommt ihm die Schauspielerei am Theater ganz gewiss zu Gute. Aber die Sätze, die auf englisch gesprochen werden klingen ein bisschen wie aus einem Englisch-Seminar. Kann man noch verstehen, wenn es die Sätze sind, die er selber spricht. Aber seine Gastfamilie hört sich aus seinem Munde auch so monoton an. Vielleicht weil in der Hörprobe die erste Begegnung geschildert wird und alle noch ein wenig steif sind? Oder aber weil er im Hörbuch die englischen Sätze für alle verständlich aussprechen wollte? Ich bin mir durch die Hörprobe leider immer noch nicht ganz schlüssig. Muss ich mir noch überlegen, ob Buch oder Hörbuch.

Die Sendung ist also nun schn online? Gut zu wissen. Dann kann ich sie ja schauen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Fevvers » Di 14. Jun 2011, 12:50

Hoi zäme

Bald ist es wieder soweit, die nächste Ausgabe vom "Literaturclub" des SF wird am 28. Juni 2011 ausgestrahlt.

Gast ist Sven Regener, dessen Buch "Meine Jahre mit Hamburg Heiner. Logbücher" besprochen wird. Scheint zum Sendungsprinzip zu werden, dass die Gäste ihre neuen Bücher mitbringen.

Außerdem wird über folgende Bücher diskutiert:

    Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas (dtv. Bibliothek der Erstausgaben)
    Karen Russell, Swamplandia (Kein & Aber)
    Leo Turo, Settembrini. Leben und Meinungen (Limmat)

PS @Maria: Wir müssen leider auf ihn verzichten...
Liebe Grüße, Fevvers

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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Petra » Di 14. Jun 2011, 15:15

Hallo Fevvers,

Danke für die Ankündigungen! Mensch, schon wieder ist es soweit - eine neue Ausgabe.

"Swamplandia" von Karen Russell war mir im Verlagsprogramm des Kein & Aber Verlags sehr ins Auge gestochen. Und Doris hat es ja kürzlich sehr begeistert gelesen. Da darf man gespannt sein, wie das Buch in der Sendung wegkommt.

Und Sven Regener hat was neues? Das wusste ich gar nicht. Den Autor möchte ich lange schon lesen. Aber dann seine Lehmann-Romane.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon JMaria » Di 5. Jul 2011, 18:29

Fevvers hat geschrieben: Außerdem wird über folgende Bücher diskutiert:

    Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas (dtv. Bibliothek der Erstausgaben)
    Karen Russell, Swamplandia (Kein & Aber)
    Leo Turo, Settembrini. Leben und Meinungen (Limmat)

PS @Maria: Wir müssen leider auf ihn verzichten...



die Sendung ist online :-)

Edit:
ich habe sie mir nun angeschaut. Swamplandia kommt bei Frau Radisch und Frau Barbara Villiger Heilig nicht gut weg, doch durch Jury Steiner durchweg positive Meinung zum Buch, kann man sich insgesamt einen Eindruck verschaffen. Fand ich ganz interessant.

für mich persönlich waren die Kurztipps über Reiseliteratur am Ende der Sendung am zutreffendsten. Auch mal gut, wenn ich nicht das Gefühl habe, mir sogleich ein Buch kaufen zu müssen. Unterhaltsam war die Sendung ;-)


Gruß,
Maria
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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Petra » Mi 6. Jul 2011, 15:54

Hallo Maria,

Danke für den Hinweis, dass die Sendung online ist! :)

Konträre Meinungen zu einem Buch finde ich auch immer begrüßenswert, da man sich dann durch die Diskussion ein genaueres Bild machen kann, als wenn solch eine Diskussion einstimmig verläuft. Doris hatte mir letztens auch etwas näher über "Swamplandia" erzählt. Sie fand es ja wunderbar. Aber sagte mir auch, dass es schon überbordend erzählt ist. Die Fabulierfreude könnte auch dem ein oder anderen zu viel werden. Damit konnte ich auch schon mal was anfangen, und weiß, ich will lieber erst mal reinlesen. Und hören, was im Literaturclub über das Buch im Einzelnen gesagt worden ist.

Danke für Dein Resümee über die Sendung, Maria. :)

Übrigens finde ich es auch gar nicht schlecht, wenn mich eine Sendung nicht zum Kauf von Büchern verlockt, sondern ich einfach nur ein wenig über Bücher informiert wurde, von denen ich dann weiß, dass ich persönlich sie nicht lesen muss/möchte.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturclub mit Iris Radisch

Beitragvon Didonia » Sa 16. Jul 2011, 12:11

Ich schau mir gerade die Sendung vom 28. Juni an. Mit Sven Regener. Kennt ihr den? Als Sänger mit seiner Gruppe Element of Crime oder als Schriftsteller? Den Herrn Lehmann?
Er stammt aus Bremen und ich habe ihn musikalisch bei "Inas Nacht" auf NDR3 entdeckt. Ein toller Musiker mit wahnsinnig schönen Texten.
Seine Bücher habe ich allerdings noch nicht gelesen.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
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