Hallo alle miteinander,
diese Woche neu dazugekommen:
Dunkle Schuld - James Salliskulturnews.de
2008 bekam James Sallis für "Driver" den Deutschen Krimipreis; Kritiker wie Leser feierten das Buch vor allem wegen seiner sehr knappen, präzisen Sprache und dem lakonischen Tonfall. Auch "Dunkle Schuld" sticht aus der üblichen Spannungsliteratur hervor, dabei ist der Roman wesentlich konventioneller gestrickt. Protagonist und Icherzähler ist der Ex-Cop Turner, der in einem kleinen amerikanischen Örtchen seinen Lebensabend genießen will. Doch als ein brutaler Mord passiert, bittet ihn der unerfahrene Sheriff des Ortes um Hilfe. Wortkarg sind in diesem Auftakt einer dreiteiligen Serie vor allem die wenigen auftretenden Figuren: Turner, der Sheriff und dessen Gehilfe brummeln sich eher an, als dass sie sich unterhalten. Doch um diese wenigen Dialoge herum baut Sallis einen ungewöhnlich üppigen Plot. Immer wieder springt er zurück in Turners turbulente Vergangenheit, zeitweise gerät der eigentliche Mordfall dabei komplett in Vergessenheit. Dessen Auflösung ist dann auch nicht besonders spannend - weder für die Ermittler, noch für den Leser. "Dunkle Schuld" muss man wohl eher als Psychogramm eines einsamen Mannes lesen. Und als Auftakt einer Trilogie, auf deren weitere Teile man gespannt sein darf. (jul)
Driver liegt zwar immer noch ungelesen hier, aber es kann ja nix schaden, schon das nächste Buch von diesem Autor hier liegen zu haben
Dieses hier, nachdem ich von Mindeles Liebe so angetan war:
Das meschuggene Jahr - Memo AnjelKurzbeschreibung
Schauplatz ist die kolumbianische Großstadt Medellín, aber nicht das Medellín der Drogenkartelle und der Gewalt, das wir aus den Medien kennen. Der Autor zeigt uns, daß hier, im jüdischen Stadtteil Prado, hauptsächlich gelebt wird - gelebt, geträumt, geliebt, gewerkelt, erzählt, erfunden, gesponnen, getanzt, gefeiert, gesündigt, verstoßen und vergeben. Mit den Augen eines dreizehnjährigen Jungen erleben wir die täglichen Glücksmomente und häuslichen Katastrophen einer zehnköpfigen sephardischen Familie und ihrer Gäste, das Wechselspiel von Erwartung, Enttäuschung und Erfüllung rund um einen großen Traum: eine Reise in die Stadt aus Gold, Jerusalem.
Memo Anjel erzählt mit feinem Humor und kraftvollen Bildern und zeichnet seine Figuren mit liebevoller Hand. So entstand ein ganz und gar ungewöhnliches Werk lateinamerikanischer Literatur.
und schliessloch noch dieses hier:
Winter in Maine - Gerard DonovanKurzbeschreibung
»Winter in Maine: Das Buch des Jahres - ein meisterhafter Roman.«
Aus der Begründung der Jury zum Buch des Jahres 2008
Der Winter in den Wäldern von Maine ist kalt und einsam. Bisher hat das Julius Winsome nicht gestört, er lebt schon lange allein, und er hat einen treuen Gefährten, seinen Pitbullterrier Hobbes. Als sein Hund eines Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius' Welt zusammen. Und er fasst einen erschreckenden Entschluss ...
Julius Winsome lebt zurückgezogen in einer Jagdhütte in den Wäldern von Maine. Der Winter steht vor der Tür, er ist allein, aber er hat die über dreitausend Bücher seines Vaters zur Gesellschaft und vor allem seinen Hund Hobbes, ein treuer und verspielter Pitbullterrier. Eines Nachmittags, als er gerade vor dem Feuer sitzt und liest, hört er einen Schuss. Eigentlich nichts Besonderes, denn es ist gerade Jagdsaison. Dennoch wundert sich Winsome, weil der Schuss ganz in seiner Nähe gefallen ist, zu nahe. Als er vor die Tür geht, entdeckt er, dass Hobbes erschossen wurde - offenbar mit Absicht.
Der Verlust trifft Julius mit ungeahnter Wucht. Er denkt an all die anderen Verluste in seinem Leben: die Mutter, die er gar nicht kannte, weil sie bei seiner Geburt starb, den Vater, der nie wieder heiratete, der ihn allein großzog und ihm die Sprache Shakespeares beibrachte und jetzt auch schon zwanzig Jahre nicht mehr da ist, an Claire, die einzige Frau in seinem Leben, die ihn einen Sommer lang liebte und dann wieder verschwand. Und jetzt Hobbes, sein letzter wahrer Freund. Am nächsten Tag holt er das Gewehr seines Großvaters aus der Scheune und zieht los, um seinen Hund zu rächen. Er macht Jagd auf die Jäger. Und obwohl diese Rache ebenso sinnlos ist wie die Tat, die ihr zugrundeliegt, verstehen wir diesen einsamen, verzweifelten Mörder, werden seine Komplizen in Eis und Schnee.
Herzlichst, Doris
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky