Oft von Buch enttäuscht?

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Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Petra » Di 29. Apr 2008, 11:37

Hallo Ihr Lieben,

Binchens Posting zu "Café Eden" hat mich veranlasst mal zu überdenken, ob ich eigentlich oft Fehlgriffe bei den Büchern habe, die ich lese. Und ich muss sagen - zum Glück (und ich hoffe es bleibt so!) -, dass ich ganz selten mal einen Fehlgriff habe! Meistens gefallen mir die Bücher, für die ich mich entscheide, gut und oft sogar sehr gut!

Wie ist das bei Euch? Greift Ihr oft daneben? Und wenn ja, worauf führt Ihr das zurück?

Ich frage mich, warum ich so oft richtig liege. Muss ich mal in Ruhe drüber nachdenken. Oder vielleicht habt Ihr dazu ja Theorien? Wäre interessiert daran - ebenso an Euren eigenen Fehlgriff-Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Binchen » Di 29. Apr 2008, 12:43

Huhu Petra,

so ähnlich habe ich mich bei Café Eden auch gefragt. Worauf bin ich hereingefallen, dass es mich nun doch nicht fesselt? Wie kann ich es in Zukunft verhindern?

Bei meiner Lesequote von ca. 40 Büchern im Jahr, denke ich, dass es ca. 5-10 sind, die mir weniger gefallen. Ein Buch, das mir gar nicht gefällt wird heute nur zu Ende gelesen, falls ich eine Rezi machen muss. Ich hoffe, die meisten Autoren sind dankbar, wenn man zu einem Buch, zu dem einem gar nichts positives einfällt auch keine Rezi macht, um ihm wenigstens noch bei anderen Lesern eine Chance zu geben.

Sollte ich jedoch unbedingt eine Rezi machen müssen, lese ich auch zu Ende. Ich zähle vollständig gelesene Bücher. Ich denke da sind es dann 2-3 im Jahr, die mir wirklich gar nicht gefallen.

Aber mittlerweile sind es ja auch schon die Bücher, die mir nur 'na ja' gefallen, die mich ärgern, weil ich mit ihnen meine Lesezeit verschwendet habe. Und da frage ich mich, eben wie bei Café Eden, wie konnte das passieren?

Das Buch lockte mich - mit dem Café-und Rezepte Thema, mit dem Anfang, dass da ein Lehrer scheinbar Angst vor einer starken Frau hatte, und weil mir der Stil auf den ersten beiden Seiten gefallen hatte. Da dachte ich, ich könnte nichts verkehrt machen.

Es ist halt nur ein Buch, das falsche Erwartungen bei mir geweckt hat. Ich hab es auch unter dem Vorzeichen gekauft - ach gönnst Du Dir mal was - es darf doch auch mal ein gebundenes Buch außer Dunnett oder Harry sein.

Mein letzer Besuch im Sternverlag hat mich von einigen hochgelobten Neuerscheinungen kuriert. Die angeblich witzige Detektivreihe hab ich nicht mitgenommen, Familienangelegenheiten auch nicht - ich hatte die Bücher mal mehr als nur mit 1 bis 2 Seiten angelesen und mich dann überzeugt, dass sie doch nicht so doll sind. Das hätte ich damals auch bei Susanna Clarks Jonathan. Strange und Mr. Norrel tun sollen. Das hat mir letztendlich auch nur über 20 Seiten ganz gut gefallen. Danach war ich nur genervt. Das Buch sucht noch immer einen Abnehmer ... Auch so eine diskutierte Neuerscheinung.

Mit meinen Second-Hand-Reihen, die ich mir bisher zugelegt habe, der Boston-Reihe von MacLeod, Anne Perry oder D. Mott Davidson, bin ich bisher besser gefahren. Da gibt es mal einen Ausreißer in der Reihe, aber größtenteils gefallen sie mir, meistens sogar sehr.

Mein Resumée lautet daher im Moment, nicht überstürzt zu vieldiskutierten Büchern in der Neuerscheinungsecke greifen. Erstmal ein wenig abwarten.
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Christine » Di 29. Apr 2008, 17:47

Huhu in die Runde,

zum Glück nicht oft, aber hin und wieder passiert es mir, dass ich ein Buch erwische, was mir dann doch nicht gefällt. In diesem Jahr ist es mir bisher zweimal passiert, einmal mit "Die allertraurigste Geschichte" von Ford Madox Ford und mit "Hampels Fluchten" von Michael Kumpfmüller. Das sind ungefähr 10% meiner gelesenen Bücher und das finde ich verkraftbar. Ich kaufe mir ja auch mal eine Klamotte, die dann hinterher doch nicht so toll ist wie gedacht, mir verschimmelt auch schon mal ein Joghurt im Kühlschrank und nicht jede Fernsehsendung, die ich sehe, ist der Brüller. Das ist irgendwie ein Lebensrisiko, das gehört dazu.

Wenn alles nur schön wäre, könnte ich es auch nicht mehr schätzen. Es sind auch nur wenige Bücher, die ich lese, die ich als supertoll berzeichnen würde, viele sind gut, aber das Herausragende ist selten.

Bei Büchern weiß ich jedoch recht genau, welche Themen mich interessieren und deswegen geht es ja meistens gut. Bei "Hampels Fluchten" finde ich das Thema nach wie vor gut, nur die Umsetzung eben miserabel und das kann man vorher nicht wissen. Besonders weil alle Rezis damals hervorragend waren, auch die Amazon-Berichte sind es. Da hatte ich in der Tat keine Chance zu erkennen, dass mir das Buch nicht gefallen würde, ich hatte es seinerzeit auch nicht angelesen, da es für ca. 2,50 Euro vom Remmitisch war. Restrisiko eben :D

Das hält mich natürlich nicht davon ab, weiterhin nach Gefühl, Klappentext und Empfehlungen vom Buchhändler Bücher zu kaufen, auch HCs. Ich ärgere mich auch nicht mehr, wenn das schlechte Buch ein selbst gekauftes HC ist, schlechtes Buch ist schlechtes BUch, egal, was es gekostet hat. Und das Geld hätte ich eh nicht gespart, sondern für etwas anderes ausgegeben.


Liebe Grüße,
Christine
Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts. (Arthur Schopenhauer)
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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Barbara » Di 29. Apr 2008, 20:32

Hallo Ihr Lieben.

bei mir sind es in der letzten Zeit auch eher weniger Bücher, von denen ich richtig enttäuscht bin. Ich wähle bewusster und selektiere weitaus mehr als früher. Ich muss nicht mehr alles lesen, was andere gelesen haben oder, was andere empfehlen. Da geht es mir ein bisschen wie Dir, liebes Binchen: auch ich halte mich bei zu hoch umjubelten Büchern erst mal zurück, zumal man ja weiß, wie diese Belobigungen zustande kommen. Genauso nerven mich auch die immer selben Superlative auf den Covern oder in den Beschreibungen der Bücher. Diese lese ich meistens schon gar nicht mehr, da sie immer plakativer und ausdrucksloser werden.

Dadurch kann es natürlich auch passieren, dass man ein tolles buch verpassen könnte, aber das ist Restrisiko.

Dass ich nun doch auf ein hoch gelobtes Buch "Der liebende Mann" gesprungen bin, ist dadurch zu begründen, dass mich die geschichteliche Thematik interessierte und auch daher, dass die "Lob-Quellen" gänzlich unterschiedlich, fast schon polarisiert waren und zudem auch zu meinen ernst zu nehmenden Quellen gehörten.

Es gibt aber auch Bücher, die ich lese, auch genießend lese, von denen ich aber nicht mehr erwarte, als dass sie mich nett unterhalten und mich einfach nur entspannen. Diese Bücher sind dann zwar keine Mega-Highlights, das müssen sie aber auch nicht sein.
:lesen_und_nachdenken:
Liebe Grüße
Barbara
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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Petra » Mi 7. Mai 2008, 10:26

Hallo Ihr Lieben,

abschließend möchte ich zu dem Thema „schlechte Bücher“ bzw. „Fehlgriffe“ sagen, dass es mir auch nie um eine vergeudete Geldausgabe geht. Da bin ich einfach nicht so... bin nicht so ein Sparbrötchen (täte mir vielleicht aber mal ganz gut! *g*). Aber warum ich Fehlgriffe nicht mag ist: Ein Fehlgriff hemmt mich ein wenig in meiner Leselust. Und da ich ja eh immer langsam vorwärts komme, stört solch ein Fehlgriff. Vermeiden kann man sie selbstverständlich nicht! Wäre es so, wäre man wohl nicht mutig, was die Lektüre-Auswahl anbelangt.

Aber was mich zu meiner Frage bewegte war die Tatsache, dass ich die letzten Jahre kaum einen Fehlgriff hatte. Ich könnte mich jetzt ehrlich gesagt an gar keinen erinnern (nun gut... könnte auch am Gedächtnis liegen *g*... aber Spaß beiseite: Bei Büchern habe ich ja ein gutes Gedächtnis! *g*). Und darüber wunderte ich mich. Wollte mit meiner Frage ein wenig herausfinden, ob es anderen auch so geht und ob sie Gründe dafür sehen, dass Fehlgriffe weniger werden.

So richtig komme ich nicht dahinter. Aber ich denke, viel machen die Diskussionen hier aus. Jemand erzählt von einem Buch und macht mich neugierig. Habe ich Zweifel, ob es auch für meinen Geschmack taugt, stelle ich Fragen. Die Auswahl beruht daher oft auf Empfehlungen und wird „geprüft“ durch eigenes nachfragen. Da ist die Trefferquote sicher höher, als wenn man „blind“ in die Buchhandlung geht (wie vor den Internetzeiten) und nach Klappentext oder kurzem reinlesen auswählt. Übers Internet bekommt man viel davon mit, was ein Buch lesenwert macht, was die Aussage des Buches ist, bzw. das Thema... da wählt man schon bewusster, glaube ich.

Das zieht sicher auch nach sich, dass man sich selbst auf dem Büchermarkt sicherer bewegt. Und schon ein Auge dafür entwickelt hat, was für einen persönlich lohnt und was nicht.

Danke für Eure persönlichen Fehlgriff-Erfahrungen und Eure Gedanken dazu, warum ihr viele oder eben nicht mehr so viele Fehlgriffe habt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Britti » Mi 7. Mai 2008, 10:31

Hallöchen.

Ich wollte noch schnell meinen Senf dazu geben :lol:

Ich selbst habe eigentlich auch eher selten Fehlgriffe. Ich bin kein Bestsellerkäufer sondern lasse mich zu 90 % hier von euch inspirieren und da wurde ich eigentlich noch nie enttäuscht. Außerdem habe ich mich dadurch schon an einiges ran getraut was ich mir so vielleicht nicht gekauft hätte.
Eigentlich kann ich mich spontan an keinen Fehlkauf erinnern, muss also lange her sein. Meist ist es eher meine Stimmung die ein Buch gerade nicht zulässt, aber das hat ja nichts mit einem schlechten Buch zu tun.

Alles in allem war also dieses Forum und ihr eine Bereicherung, allerdings auch eine teure ;)
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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Petra » Mi 7. Mai 2008, 10:35

Liebe Britti,

Britti hat geschrieben:Außerdem habe ich mich dadurch schon an einiges ran getraut was ich mir so vielleicht nicht gekauft hätte.


Geht mir auch so! Bzw. der Blick wird weiter! Denn hier vertraute Personen schwärmen von etwas, worauf ich meinen Blick nicht gerichtet hätte. Und so werde ich neugierig. Wäre ich sonst oft nicht geworden... wie sollte man auch, wenn man von einigen Dingen nicht weiß, dass sie existieren und so interessant sind?

Britti hat geschrieben:Alles in allem war also dieses Forum und ihr eine Bereicherung, allerdings auch eine teure ;)


Das hast Du aber schön geschrieben! Und so wahr ist das! :mrgreen:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Barbara » Mi 7. Mai 2008, 11:36

Liebe Britti,

Deinen Worten kann ich nur zustimmen und stelle wiederum fest, dass wir uns da sehr ähnlich sind - genau wie beim Nicht-Warten-Können-Beim- Bücherkauf! ;)

Und auch ich möchte nochmals bekräftigen, dass diese Forum mit all seinen lieben Geistern auch für mich in den letzten drei Jahren (am 8.Mai sind es schon 3 Jahre) meines Dabeiseins eine RIESEN Bereicherung war und ist.
:lesen_und_nachdenken:
Liebe Grüße
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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon Petra » Do 8. Mai 2008, 10:14

Liebe Barbara,

Barbara hat geschrieben:Und auch ich möchte nochmals bekräftigen, dass diese Forum mit all seinen lieben Geistern auch für mich in den letzten drei Jahren (am 8.Mai sind es schon 3 Jahre) meines Dabeiseins eine RIESEN Bereicherung war und ist.


Manchmal... in solchen Momenten... wird mir bewusst, dass es meine kleine (große) Idee war, selbst solch eine Plattform zu schaffen wenn es halt noch keine gibt (so war es 1998 ja noch), die uns all diese Diskussionen und Bereicherungen verschafft hat! Dann bin ich froh, glücklich und ein wenig stolz, dass ich den Gedanken einfach in die Tat umgesetzt - und damit das Richtige getan - habe! Für Euch - und für mich selbst, denn Ihr seid für mich eine eben solche Bereicherung! :D :D :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Oft von Buch enttäuscht?

Beitragvon lucy » Do 8. Mai 2008, 14:35

komischerweise erwische ich selten flopps, breche das buch dann aber gnadenlos ab. habe ich weitere bücher des autors in meinem sub, bekommt er noch eine 2. chance, ansonsten hat er es sehr schwer, nochmal mit einem anderen werk in meinem sub zu landen.

petra hat schon recht, durch das internet und das kennenlernen gleichgesinnter kann ich heute auch viel besser einschätzen, ob mir das buch bzw. der autor zusagen. früher habe ich nur nach klappentext beurteilt und der lügt manchmal ja wie gedruckt ;).

bei hochgelobten neuerscheinungen bin ich sehr vorsichtig wie z.b. bei den *wohlgesinnten*. da lasse ich erstmal *vor*lesen und warte meinungen ab. *flüsteran* christine und ich haben uns dafür nicole ausgeguckt *flüsteraus*...
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