Hörerlebnisse 2010 - Ich höre gerade

[Binchen]

Huhu liebe Petra,

na klar gefällt mir Anne Elliot genauso wieder, wie beim Lesen. Frau Mattes ist wieder mal Klasse und der Text auch. Die Übersetzung versetzt in eine passende Stimmung und mir passt es gerade, dass es eine so schöne Liebesgeschichte ist. Da kann ich mitträumen, und die Wendungen, die inneren Fragen, die ganzen Ungereimtheiten so gut verstehen.

Leider werde ich noch diese Woche fertig - und dann kommt sicher ein Krimi - vielleicht noch ein Tony Hill? Da geht es wenigstens auch um Beziehungen - mögliche Beziehungen - oder doch Garou? Ihr werdet es lesen.

[Petra]

Hallo zusammen,

nun habe ich mit "Cash" von Richard Price gestartet, die ersten Tracks sind gehört. Erst mal etwas schnell erzählt. Dann ein wenig verwirrend. Man muss sich ein wenig bemühen reinzufinden. Das ging einigen Lesern beim Buch aber wohl auch so. Die Stimmung spiegelt die Facetten von NY wider, wie ich finde. Soll ja auch mehr eine Millieustudie, denn ein Kriminalroman sein. Das gelingt schon zu Anfang wirklich gut. Und der Sprecher (Christian Berkel) passt hervorragend. Den Übersetzungs-Brüller (Doris hatte sich drüben im Buecher4um schon darüber empört - zu Recht!) habe ich auch schon hinter mir: Da wird doch allen Ernstes vom Kiez gesprochen. Also, das geht wirklich nicht! In NY gibt es keinen Kiez! Aber da kann Richard Price ja nichts für.

@Binchen: Das freut mich aber, dass Du das Wiedersehen mit Anne Elliot auch so genießen kannst, wie ich. Zumal das Thema Beziehung gerade was für Dich ist!

Dass Du Dich gar nicht so ganz daraus lösen magst, kann ich verstehen! Ich hätte auch noch ein wenig länger an Annes Seite verweilen wollen!

Aber ein schöner Kontrast wäre da Tony Hill sicherlich - mit seinen verkorksten Beziehungen!

@Britti: Dass der "Rattentanz" in einem Dorf stattfindet, anstatt in einer Metropole, finde ich auch gut. Ich denke gerade für ein Buch ist es auch ein viel besserer Schauplatz, weil man viel enger teilhaben kann. In einem Film wirkt die Katastrophe natürlich umso monströser, wenn der Focus auf einer Großstadt liegt.

Auf einen Christie hätte ich auch mal wieder große Lust! Aber ich hebe mir das für die kühlere Jahreszeit auf. Freue mich aber schon gewaltig darauf vor!
Schön, dass Du dies Jahr damit schöne Hörerlebnisse hast!

Und richtig: Per DVD naht die Poirot Collection 7 - wie schön!

[Elke]

Hallo!

Petra, deine Begeisterung über die Johnny Cash Biographie habe ich mit Interesse gelesen.
Ich selbst war ja vor zwei Jahren von der Eric Clapton Biogaraphie "Mein Leben" begeistert. Es scheint als ob die Sänger doch recht viel erlebt haben und es auch viel über sie zu erzählen gibt bzw. sie über sich zu erzählen haben.

"Rattentanz", da hat mein Mann das Buch noch angenfangen da liegen. Für mich käme das auch eher als Hörbuch in Frage.

Binchen es freut mich, dass dir auch Eva Mattes mit Anne Elliot gut gefällt, das vergrößert meine Vorfreude auf das Hörbuch.

Ich höre immer noch "Schneller als der Tod", habe ca. 2/3 gehört und finde es sehr gut. Sowohl der ironisch-zynische Stil des Autors, als auch der dazu passende Ton Christoph Maria Herbst überzeugen mich.
Habe gerade mal Petras Rezi dazu gelesen und kann mich dieser voll anschließen.

Im Auto höre ich noch immer "Cry- Meine Rache ist dein Tod" von Lisa Jackson und das ist ein unterhaltsamer Thriller. Die bei Jackson übliche mit enthaltene Liebesgeschichte läuft diesmal etwas anders ab (nicht die typische Cop-Opfer Lovestroy), was mir auch gut gefällt.
Regina Lemnitz (Synchronstimme von Kathy Bates) überzeut mich vollkommen und ich denke sie wird bei mir in die Riege der gern gehörten Sprechinnen (wie Hansi Jochmann oder Franziska Pigulla) aufsteigen.

Liebe Grüße
Elke

[Binchen]

Liebe Elke,

Du hast wieder mal tolle Sachen zu berichten. Ich sollte auch endlich mal einen Lisa Jackson vom Hörsub befreien, glaube ich ...

Rattentanz - MenschMeier - wenn man sich den Text anschaut, den mag nichtmal ich lesen mit den kleinen Buchstaben.

Die Stimme von Kathy Bates mag ich auch sehr - Das scheint sich zu lohnen - fein.

Anne Elliot hat mich voll Rührung zurückgelassen. Seufz ... Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es uns heute besser geht, weil wir einfach miteinander reden können und nicht so viele Konventionen etwas verbieten. Heute darf frau auch mal was wagen. Wie gut geht es uns damit ... - Allerdings kenne ich das hin und herwenden von Formulierungen auch zu Genüge - Wie mag er das gemeint haben - doch nicht so? Das Gespür hat Jane Austen wunderbar gezeigt.

Schlussblende habe ich dann gestern gehört - Der Weg vom Flugplatz und zum Flugplatz zurück und zum Bus usw. hat genügt. Darin hat mich ein wenig genervt wie Tony Hill gesprochen wird. Passt es wirklich so gut, dass er soooo unsicher wirkt? Diese ständige Stammelei fand ich nicht so toll. Wie empfindet Ihr anderen HörerInnen das?

Nun wollte eigentlich Garou in den Player - aber was tat sich? Das Fünfte Zeichen hat sich vorgedrängelt - ts - diese vorwitzigen Hörwerke immer - ich habe dabei den Rezensenten im Hinterkopf, der meinte das Werk würde so verstümmelt, Harrys Persönlichkeit würde gar nicht rüberkommen. Ich bin gespannt, ob mir das auch so gehen wird, denn dann könnte ich die Hörbücher nicht empfehlen.

[Petra]

Hallo zusammen,

also, ich höre noch "Cash" von Richard Price. Es ist sehr gut gesprochen - das macht Christian Berkel wirklich gut! Aber der Hörer muss schon wach sein! Denn Price hat manchmal kurze, gut sitzende Sätze. Das passt, das erzeugt die richtige Atmospäre. Aber aufmerksam hören muss man. Gelingt mir nicht immer zur Zeit, da ich im Moment beruflich schwer im Stress bin. Aber da ich weiß, dass das Hörbuch Aufmerksamkeit braucht, höre ich dann einfach einen Track auch ein zweites Mal, wenn ich merke, dass ich nicht ganz folgen konnte, bzw. meine Gedanken abgewichen sind.

Elke, schön, dass Du meine Rezension zu "Schneller als der Tod" so passend findest. Und Dir das Hörbuch auch so gut gefällt. Danke für Deine Eindrücke - hab ich gern gelesen!

Musiker-Biografien scheinen wirklich meist sehr interessant, da Musiker sicher viel erleben. Gut noch mal von Dir daran erinnert zu werden, dass Dir auch die Eric Clapton Biogarafie so gut gefallen hatte. Ich schaue übrigens auch gern Musiker-Film-Biografien. Auch hier ist ja die Möglichkeit gegeben, die Musik mit unterzubringen. So kam ich durch den Film "Walk the Line" ja z. B. erst auf Johnny Cash. Aber auch "Commedian Harmonists" hat mich damals z. B. schwer beeindruckt. Und einige Muisker-Film-Biografien liegen hier noch und wollen geschaut werden: "Hilde", "Ray", "La Vie en Rose " und "Marlene" glaube ich auch - da bin ich mir aber gerade gar nicht mehr sicher.

Und das Regina Lemnitz die Synchronstimme von Kathy Bates ist, muss ich mir mal merken. Ich bin schon einige Male über Hörbücher mit Regina Lemnitz als Sprecherin gestolpert, wusste aber nichts mit ihr anzufangen. So kann ich mir jetzt schon denken, dass sie gut ist. Und Deine Begeisterung bestätigt mich in der Annahme. Hoffentlich merke ich mir das jetzt, damit ich sie auch bald mal ausprobiere.

Binchen, dass "Rattentanz" wirklich sooooo klein gedruckt ist, ist ja nicht schön. Und es beruhigt mich, dass ich nicht die einzige bin, die vor so etwas zurückschreckt. Ich habe nämlich immer Probleme mit kleingedruckten Büchern. Komme da nie so recht drin vorwärts. Ich dachte aber immer, es ginge nur mir so, da ich ja eh so lahm bin im lesen. Aber dass es vielen so geht, ist mir durch die Diskussionen um "Rattentanz" erst so richtig bewusst geworden!

Dass Anne Elliot Dich so wohlig seufzend zurückgelassen hat, freut mich Binchen! Ich habe dieses Wiedersehen mit Anne und ihrer so schönen Liebesgeschichte auch sehr genossen! Elke, da kannst Du Dich wirklich auf ein tolles Hörerlebnis vorfreuen!

Binchen, berichte bitte mal, ob Dir das Privatleben des Harry Hole in den Jo Nesbo-Hörbüchern auch so auffällt. Denn ich will die Reihe ja lieber hören statt lesen. Aber vielleicht überlege ich mir das dann noch mal.

"Garou" muss dann also noch was warten. Geht mir aber auch so - bei mir aber ja, weil ich das lieber an kühleren/dunkleren Tagen hören möchte.

Ja, mir geht es mit Tony Hill in den McDermid-Hörspielen auch so. Ich fand nur, dass es ja eigentlich passend umgesetzt ist, da Rachel (die die Reihe ja gelesen hat) Tony Hill als einen Mann mit Problemen (sexueller Natur und ursächlich dafür auch psychische Probleme) beschrieben hatte. Die Unsicherheit, die Boris Aljinovic ihm in die Stimme legt, hielt ich deshalb für gewollt und notwendig. Aber mir ist seine Stimme auch unangenehm aufgefallen! So verweichtlicht. So unsicher. Dass das Abneigungen bei mir auslöste, führte ich aber eher darauf zurück, dass ich mit zuuuu soften Männern nicht so viel anfangen kann. Und auch, dass mir Boris Aljinovic schon mal nicht so angenehm aufgefallen ist, obwohl er überall fast ausschließlich gelobt wird für seine sprecherischen Leistungen. Mein erstes bewusstest Hörerlebnis hatte ich mit ihm in Elisabeth Herrmanns "Die 7. Stunde". Im letzten Absatz meiner Rezension erwähne ich das auch. Die Szenen, in denen er Frauen spricht, haben mir nicht gefallen. Viel zu weibisch, wie er sie spricht. Mir wäre es viel lieber gewesen, er hätte sie dezenter gesprochen. Er hätte für mich da nicht allzu sehr in deren Rolle schlüpfen müssen, sondern sich einfach zurücknehmen und neutraler sprechen.

So dachte ich jetzt bei Tony Hill, dass ich persönlich einfach ein kleines Problem mit Boris Aljinovic habe. Deshalb wollte ich die - aus meiner Sicht etwas übertrieben - hilflose, unsichere Art des Hörspiel-Tony Hills nicht kritisieren, da ich dachte, es sei meine persönliche Abneigung gegen seine Stimmfärbung. Zumal ich immer so viel gutes über diesen Sprecher höre. Interessant, dass Dir das auch so aufstößt, Binchen! Ausschließlich subjektiv ist meine Abneigung dann wohl nicht. Interessant!

Trotzdem gefällt mir die Hörspiel-Reihe sehr.

[Binchen]

Trotzdem gefällt mir die Hörspiel-Reihe sehr.

Ja liebe Petra, das sehe ich auch so - Die Reihe ist toll, aber man hätte Tony Hill nicht so deutlich runterziehen müssen. Zumal er in den Hörspielen vom Text her nicht gar so unsicher ist wie im Buch. Er büßt so ein wenig Glaubwürdigkeit ein, finde ich.

Mit Harry fühle ich mich wohl - die Lesung hat bisher nichts gekürzt, was ich für wesentlich halte, auch die Szenen, die er mit seiner Freundin hat sind gut komprimiert. Ich hoffe das bleibt so, seine Unsicherheiten sind alle mit dabei und Heiko Deutschmann ist wieder gut in Form. Bisher habe ich absolut nix zu meckern.

[Petra]

Huhu Binchen,

ja, da hast Du auch recht: Im Buch wird sicher mehr deutlich, dass Tony Hill mit eigenen Unsicherheiten zu kämpfen hat. In der Hörspiel-Reihe zwar auch (in Folge 1), aber darauf wird in den folgenden Hörspiel-Folgen kein Bezug mehr genommen. Könnte einige Hörer verwirren/stören. Mir wäre eine etwas weniger betonte Unsicherheit einfach auch lieber gewesen. Aber schön dass es Dir geht wie mir: Die Hörspiele sind trotzdem absolut hörenswert! Ich freue mich immer wenn ein neues erscheint. Auch wenn ich das 3. kürzlich nicht ganz so klasse fand wie 1 und 2. Aber immer noch wirklich gut.

Schön, dass Dir beim Nesbo-Hörbuch bislang nichts fehlt. Beobachte bitte weiter genau. Ich würde das wirklich gern wissen, wie es abschließend zu beurteilen ist, damit ich besser einschätzen kann, ob die Hörbücher für mich lohnen.

[Binchen]

Ich würde das wirklich gern wissen, wie es abschließend zu beurteilen ist, damit ich besser einschätzen kann, ob die Hörbücher für mich lohnen

Hallo liebe Petra,

das ist mit einer der Gründe, warum ich so schnelll auch zum Hörbuch gegriffen habe. Es sollte kein zu großer zeitlicher Abstand zwischen Lesen und Hören liegen, damit ich den Vergleich besser hinbekomme.

[Petra]

Huhu liebes Binchen,

das ist aber sehr lieb von Dir, dass Du das testweise für uns potentielle Nesbo-Hörer machst! Dankeschön!!!

[Britti]

Hallo zusammen.

Ich lausche mittlerweile Rattentanz und finde es bisher spannend. An den Sprecher musste ich mich erstmal gewöhnen aber ich komme mi ihm klar
Mal von der Ursache abgesehen finde ich das entstehende Chaos nicht übertrieben. Heftig, aber so kann ich es mir lebhaft vorstellen. Wenn plötzlich alles Kopf steht werden auch geltende Gesetze plötzlich uninteressant und jeder ist sich selbst der Nächste.
Ich habe allerdings erst eine CD gehört aber ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Ach ja, zu Tony Hil wollte ich auch noch etwas schreiben. Ich habe Schlussblende gehört. Ich fand es sehr gut gemacht und für mich schon fast zuuuu spannend *g*
Tony kam ja wirklich sehr unsicher aber doch sympatisch rüber. Da ich die Bücher nicht kenne weiß ich natürlich nicht wie Tony Hill sein sollte. Ich glaube aber das ich gerne noch etwas aus der Hill Serie hören möchte. Eine Lesung wäre mir aber vielleicht zuviel, also zu gruselig. Das Hörspiel war genau richtig. Hat mir gut gefallen!