Deutscher Buchpreis 2009

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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Rachel » Mi 2. Sep 2009, 12:55

Hallo Ihr Lieben,

@Doris:
Solltest Du Dir "Atemschaukel" kaufen und lesen, bitte berichte doch unbedingt, ja?

@Petra:
Petra hat geschrieben:Ja, genau - im englischsprachigem Raum z. B. sieht das ganz anders aus! Das ist in der Tat faszinierend... und/oder lädt zu Schlussfolgerungen ein,... so wie z. B. die von Herrn Herbert.

Naja, aber in der Jury des Booker sitzen ja beispielsweise auch mehrheitlich Kritiker, daran allein kann es also nicht liegen...
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Mi 2. Sep 2009, 13:47

Hallo Rachel,

Rachel hat geschrieben:Naja, aber in der Jury des Booker sitzen ja beispielsweise auch mehrheitlich Kritiker,...


Ja, richtig. Aber vielleicht ist das ja ein Phänomen DEUTSCHER Kritiker. Wer weiß... den Deutschen sagt man ja auch nach, dass sie nur ernsthafte Literatur beachten und/oder ernst nehmen (sinngemäß). In diesem Kontext fand ich Herrn Herberts Eindruck interessant.

Rachel hat geschrieben:...daran allein kann es also nicht liegen...


... ich sehe das eh nur als EINEN von VIELEN möglichen Aspekt, der durchdenkenswert ist. Die alleinige Antwort sehe ich da nicht drin. Deshalb schrieb ich "so wie z. B. die von Herrn Herbert."

Und auch das mit dem durchdenkenswert möchte ich noch mal unterstreichen. Denn ich sehe und verstehe diese Idee von Herrn Herbert nicht in etwa als eine unumstößliche Tatsache (hat er so ja auch nicht geschrieben). Aber ich könnte das jetzt auch nicht einfach so von der Hand weisen und finde seinen Gedanken durchdenkenswert. Da könnte was dran sein.
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Petra


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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Rachel » Mi 2. Sep 2009, 14:49

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Ja, richtig. Aber vielleicht ist das ja ein Phänomen DEUTSCHER Kritiker. Wer weiß... den Deutschen sagt man ja auch nach, dass sie nur ernsthafte Literatur beachten und/oder ernst nehmen (sinngemäß). In diesem Kontext fand ich Herrn Herberts Eindruck interessant.

Schon klar. :) Nur mich bringt das dann eben zu der Frage warum das bei Kritikern in anderen Ländern anders aussieht. Für mich ist das dann eher eine Frage einer anderen literarischen Kultur.
Liebe Grüße,
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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Mi 2. Sep 2009, 15:18

Hallo Rachel,

Rachel hat geschrieben:Nur mich bringt das dann eben zu der Frage warum das bei Kritikern in anderen Ländern anders aussieht.


Vielleicht weil in anderen Ländern Literatur nicht unbedingt nur ernst sein muss, damit sie als gut erachtet wird? Das ist ja der Vorwurf der den Deutschen oft gemacht wird.

Rachel hat geschrieben:Für mich ist das dann eher eine Frage einer anderen literarischen Kultur.


Hier würde mich interessieren, wie Du das ganz genau meinst? Worin siehst Du persönlich z. B. unsere literarische Kultur im Gegensatz zu anderen? Wenn Du es etwas unterlegst, wird es mir besser verständlich was Du genau darunter verstehst. Würde mich interessieren.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Rachel » Mi 2. Sep 2009, 15:36

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Vielleicht weil in anderen Ländern Literatur nicht unbedingt nur ernst sein muss, damit sie als gut erachtet wird? Das ist ja der Vorwurf der den Deutschen oft gemacht wird.

Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass die für den Booker-Prize nominierten Bücher nicht ernsthaft seien. Nur passt nicht alles davon in das festgefahrene Bild, das scheinbar viele deutsche Kritiker von anspruchsvoller Literatur haben. Und das eben häufig nicht meinen Leseinteressen entspricht.

Petra hat geschrieben:Hier würde mich interessieren, wie Du das ganz genau meinst? Worin siehst Du persönlich z. B. unsere literarische Kultur im Gegensatz zu anderen? Wenn Du es etwas unterlegst, wird es mir besser verständlich was Du genau darunter verstehst. Würde mich interessieren.

Zum Beispiel sehe ich im englischsprachigen Raum diese ganz strenge Trennung zwischen Genreliteratur und sogenannter anspruchsvoller Literatur nicht so sehr. Bücher, die die Mehrheit der deutschen Kritiker nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde, werden dort z.B. auch in durchaus ernstzunehmenden Zeitungen rezensiert. Als Beispiel fällt mir Sarah Waters ein, die bereits mehrfach für den Booker nominiert war, hier erschienen die Übersetzungen, vom Feuilleton unbeachtet, direkt als Taschenbuch. Oder ein historischer Roman über die Tudor-Zeit, nominiert für den Deutschen Buchpreis? Kann ich mir jetzt ehrlich gesagt auch nicht unbedingt vorstellen. Und neulich war im New Yorker eine Liste mit der besten Fantasy-Literatur. In ernsthaften deutschen Zeitungen undenkbar.
Ich habe das Gefühl, das hierzulande vorwiegend nur eine ganz bestimmte Art Literatur Beachtung bei den Kritikern findet und das finde ich schade.

Edit: Nicht das mich diese Art Bücher durchweg gar nicht interessieren, im Gegenteil, aber mir ist das zu einseitig.
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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Mi 2. Sep 2009, 15:48

Hallo Rachel,

Rachel hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Vielleicht weil in anderen Ländern Literatur nicht unbedingt nur ernst sein muss, damit sie als gut erachtet wird? Das ist ja der Vorwurf der den Deutschen oft gemacht wird.

Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass die für den Booker-Prize nominierten Bücher nicht ernsthaft seien. Nur passt nicht alles davon in das festgefahrene Bild, das scheinbar viele deutsche Kritiker von anspruchsvoller Literatur haben. Und das eben häufig nicht meinen Leseinteressen entspricht.


Ich glaube, ich drücke mich nur ungenau oder missverständlich aus. Mit NUR meinte ich NICHT AUSSCHLIEßLICH. Und das meinte ich, weil ich den Eindruck habe (der nicht unbedingt richtig sein muss), dass deutsche Kritiker ein Buch, in dem Humor vorkommt oder die Krimi-Elemente haben oder ins Fantastische abdriften, von vornherein gar nicht ernst nehmen. Für eine Nominierung nicht in Frage kommen lassen. Und das - denke ich - machen die beim Booker Prize anders. Ein Buch scheidet nicht aus, nur weil es AUCH unterhaltsam ist. Dass es (scheinbar) die Deutschen aber so halten, finde ich schade. Denn ein Buch kann viel Aussage haben, auch wenn es humorvoll geschrieben ist oder in einem Genre angesiedelt ist, von dem man auf den ersten Blick nicht denken würde, dass es wahrlich gehaltvolles zu bieten hat. Da nimmt man dann lieber Bücher, die düster und staubtrocken sind. Das empfinde ich als etwas unmutig.

Und im Grunde sagst Du das im zweiten Abschnitt Deines Postings auch. Nur mit anderen Worten. Ich denke also, dass wir eigentlich dasselbe meinen.

Edit: Ergänzend wollte ich noch sagen, dass auch ich - genau wie Du - damit nicht meine, dass mich die Bücher, die deutsche Kritiker für lesenswert halten, nicht interessieren. Auch von denen interessieren mich hin und wieder welche. Aber ich finde einfach, dass die wirklich unmutig sind und andere Länder da ein breiteres Spekturm haben.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Rachel » Mi 2. Sep 2009, 15:52

Hallo Petra,

du hast Recht, ich glaube, da habe ich Dich tatsächlich missverstanden. Wir meinen wohl tatsächlich dasselbe. Wie schön. :mrgreen:
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Mi 2. Sep 2009, 16:19

Hallo Rachel,

manchmal bereiten mir Beiträge (die ich selbst schreibe) Schwierigkeiten, da man beim Schreiben eine Betonung nicht mitlesen kann, die man beim gesprochenen Wort setzen kann. Ich denke mir die Betonung oft beim Schreiben und denke nicht drüber nach, dass man den Satz - ohne diese Betonung - dann auch anders lesen kann. So kann ein Wörtchen wie z. B. NUR eine andere Bedeutung bekommen. Gut ist dann, wenn man es durch nachfragen korrigieren kann! :-)

Rachel hat geschrieben:Wie schön. :mrgreen:


Ja! :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Rachel » Mi 2. Sep 2009, 16:33

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:manchmal bereiten mir Beiträge (die ich selbst schreibe) Schwierigkeiten, da man beim Schreiben eine Betonung nicht mitlesen kann, die man beim gesprochenen Wort setzen kann. Ich denke mir die Betonung oft beim Schreiben und denke nicht drüber nach, dass man den Satz - ohne diese Betonung - dann auch anders lesen kann. So kann ein Wörtchen wie z. B. NUR eine andere Bedeutung bekommen. Gut ist dann, wenn man es durch nachfragen korrigieren kann!


Ja, so geht es mir auch oft genug. Im Internet fehlen dem Gegenüber halt doch Gestik, Mimik und der Tonfall, in dem man etwas sagt. Ich selbst weiß zwar natürlich, wie etwas gemeint ist, aber nicht immer ist das dem Gegenüber dann auch so klar und ein Beitrag kommt einfach anders herüber, als es gemeint war. Umso schöner, wenn man solche Missverständnisse dann durch Nachfragen beseitigen kann, da stimme ich Dir zu. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Deutscher Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Do 3. Sep 2009, 08:27

Guten Morgen Rachel,

ja, Mimik, Gestik und Betonungen muss man dann durch Hartnäckigkeit (im nachhaken) wett machen! :mrgreen:

Finde ich auch immer gut, dass man sich hier gegenseitig die Mühe gibt zu VERSTEHEN! Denn nur so können Diskussionen fruchtbar sein! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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