Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » So 31. Jan 2010, 17:15

Hallo zusammen,

nachdem ich ja kürzlich "Rebecca" von Daphne Du Maurier als Hörbuch gehört hatte, wollte ich mir auch die BBC-Verfilmung von 1997 nicht entgehen lassen. Gestern habe ich dann den ersten Teil geschaut und muss ehrlich sagen, ich bin nicht sicher, ob ich mir die weiteren Teile auch noch ansehen werde.

Zum einen empfand ich das Ganze als ziemlich langatmig. Im Buch passiert ja, zumindest in der ersten Hälfte, genau genommen auch nicht unbedingt viel, aber da stört es überhaupt nicht, weil man durch die Sicht der Hauptfigur mehr als entschädigt wird. In der Verfilmung hat das so für mich nicht funktioniert. Dazu kamen noch völlig unnötige Szenen, die es im Buch so nicht gibt und auch nicht unbedingt in die Geschichte passen.

Was ich komplett daneben fand, war leider die Besetzung, vor allem von Maxim. Der Schauspieler sieht aus wie mindestens 60 (ja, Maxim ist älter als seine zweite Frau, aber gleich so viel?), was ja noch gehen würde, wenn er irgendwelchen Charme hätte. Hat er leider nicht, so dass es mir ein komplettes Rätsel blieb, was die Hauptfigur an diesem unsympathischen Mann, der ihr Großvater sein könnte, findet. Nein, das ist von dem Bild von Maxim, das ich mir beim Hören gemacht hatte, wirklich denkbar weit entfernt. Eigentlich mag ich Charles Dance ja, aber hier...

Und muss man den Unterschied zwischen Rebecca und ihrer Nachfolgerin wirklich dadurch heraus stellen, dass man sie in Klamotten steckt, die aussehen, als wären sie ihr 5 Nummern zu groß? Auch das Film-Manderley ist leider kein bisschen atemberaubend, wie leider so ziemlich alles an der Verfilmung. Das Ganze wirkt entsetzlich lieblos.

Keine Ahnung, wie nah die Hitchcock-Verfilmung am Buch ist, aber wenigstens hat sie mich damals ausgesprochen gut unterhalten, hier stimmt leider nicht viel. Zum Glück habe ich für die DVD nur 6 Euro bezahlt. ;)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Turni » So 31. Jan 2010, 17:56

Ich habe irgendwann beide Teile im Fernsehen gesehen. Während mir der 1. Teil noch gut gefallen hat - auch die Besetzung - :P , war ich vom 2. Teil enttäuscht.

Es ist schon so lange her, aber das Alter von Maxim müsste doch in etwa hinkommen.
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Doris » So 31. Jan 2010, 19:39

Hallo alle miteinander,

eine großartiges Filmerlebnis hatten wir diese Woche mit

Sherlock Holmes

Die Bilder die Guy Ritchie da auf die Leinwand gezaubert hat sind vom Allerfeinsten und Robert Downey Jr. und Jude Law sind einfach nur großartig. Allerdings würde ich den Film wie in machen Zeitungen angekündigt nicht als Familienfilm sehen. Dazu waren ein paar zu gewalttätige Szenen dabei.
Kurzweilige Unterhaltung!!!

Herzlichst, Doris
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Binchen » So 31. Jan 2010, 19:55

Schade, liebe Rachel, dass Dir die Verfilmung so gar nicht gefallen hat.

Mir hat sie damals den Zugang zu Rebecca erleichtert, denn ich habe das Hörbuch, die vollständige Lesung, danach gehört, weil mir die Verfilmung gefallen hatte. Allerdings hatte ich nur eine Idee davon, worum es bei Rebecca gehen könnte. Mir spukte nur die böse Haushälterin im Kopf herum und so konnte mich die Stimmung an der Riviera gefangen nehmen.

Genervt war ich am Anfang von der Beformundung, wie Maxim ständig über seine neue Frau bestimmt, Erwartungen schürt usw. - zu alt kam er mir dann jedoch nicht vor, aber ich bin in der Hinsicht auch eher sehr sehr großzügig.

Es kann wohl wirklich daran liegen, dass ich über den Film erst einmal die Geschichte kennengelernt habe, dass mir die Verfilmung zusagte.
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » So 31. Jan 2010, 23:06

Hallo zusammen,

Doris, vielen Dank für die begeisterte Meldung! So ist nun noch gewisser, dass "Sherlock Holmes" auf meine Heim-Leinwand muss, sobald er herauskommt! Ich finde die Ausschnitte schon klasse - aber man weiß ja nie! Deine Begeisterung kommt mir da gerade recht! :-)

Schade Rachel, dass Dir die neuere "Rebecca"-Verfilmung so gar nicht gefällt! Mir hat sie vor ein paar Jahren SEHR GUT gefallen! Aber mir geht es da wie Binchen: Sie hat mir eher den Zugang zum Hörbuch verschafft, in das ich seither einige mal reingehört habe und das ich auch gern mal ganz hören möchte. Ich dachte vom Anfang her dass die Verfilmung sogar sehr nah an der Vorlage ist. Aber so weit bin ich mit dem Hören nicht gekommen, so sind mir die ersten Abweichungen sicher verborgen geblieben. Mich stört sowas auch immer gravierend (und ich kann da auch nur ganz schlecht drüber wegsehen), wenn ich gerade die Vorlage gelesen oder gehört habe. Ich kann mir denken, dass es viel ausmacht, dass Du es gerade gehört hast und der Film jetzt an Deine Vorstellung von allem nicht kratzen kann. Ich hatte auch nach dem Film vor, den anderen, älteren, von Hitchcock zum Vergleich zu gucken. Hatte ich dann aber doch nicht. Werde ich aber sicher noch. Nur ist die neuere Verfilmung dann nicht mehr wirklich in meinem Kopf präsent, so dass ich die Hitchcock-Verfilmung dann auch nur mit der Vorlage werde vergleichen können. Und vielleicht geht es mir dann damit genauso: Sie ist vielleicht auch zu anders? Ich weiß es nicht. Ist jedenfalls immer schwierig mit den Verfilmungen wenn man das Buch dazu kennt. Geht mir zumindest immer wieder so. Denn dann fallen einem alle Abweichungen so extrem auf. Würde einen vielleicht alles gar nicht stören, wenn man nicht wüsste, dass es mit der Vorlage so gar nicht übereinstimmt.

Trixie, "Happen" hört sich sehr nett an - und manchmal ist "sehr nett" genau das richtige! Wenn man einfach mal abschalten und sich gut unterhalten lassen möchte. Ich halte mir den Film mal im Hinterkopf! Danke fürs berichten!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mo 22. Feb 2010, 13:04

Hallo zusammen,

eben entdeckt: Ab 15.040.2010 läuft eine Verfilmung von Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" mit Ben Barnes und Colin Firth im Kino.

Den Film werde ich sicher mal sehen wollen (aber wohl zu Hause wenn er auf DVD erhältlich ist), da ich Colin Firth sehr mag - zumal in Literaturverfilmungen.

Hier ein :arrow: Link dazu - man sollte sich wohl auf eine moderne Adaption einstellen. Und :arrow: hier gibt es auch noch nähere Infos.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon YvonneS » Mo 22. Feb 2010, 13:31

Rachel hat geschrieben:nachdem ich ja kürzlich "Rebecca" von Daphne Du Maurier als Hörbuch gehört hatte, wollte ich mir auch die BBC-Verfilmung von 1997 nicht entgehen lassen.


Nix BBC, liebe Rachel. Falls Du die Verfilmung mit Charles Dance und Emilia Fox meinst, stammt diese vom britischen Privatsender ITV. ;)

Mir hat sie übrigens damals sehr gut gefallen, aber als Charles-Dance-Fan bin ich da wohl etwas voreingenommen. :lol:
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mo 22. Feb 2010, 13:47

Hallo zusammen,

Yvonne, Du hast natürlich recht, ITV, nicht BBC.

Ich mag Charles Dance eigentlich übrigens auch, aber hier fand ich ihn komplett fehlbesetzt. Nicht nur vom Alter her (ja, ich weiß Maxim ist deutlich älter als seine Frau, aber ich hatte ihn mir immer so Mitte 40 vorgestellt und nicht Mitte 60, so wie Charles Dance hier leider wirkt...), sondern ihm fehlte auch, in meinen Augen, jeglicher Charme, den Maxim im Buch definitiv hatte. Aber ist eben wie alles eine Geschmacksfrage.

Zu Ende geschaut habe ich die Verfilmung übrigens bisher nicht und werde es wohl auch nicht...
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon steffi » Mi 24. Feb 2010, 11:07

Petra hat geschrieben:eben entdeckt: Ab 15.040.2010 läuft eine Verfilmung von Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" mit Ben Barnes und Colin Firth im Kino.


Danke Petra, den werde ich mir dann als DVD mal ausleihen, klingt sehr gut !!
Gruss von Steffi

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon JMaria » Fr 26. Feb 2010, 12:03

Doris hat geschrieben:Hallo alle miteinander,

eine großartiges Filmerlebnis hatten wir diese Woche mit

Sherlock Holmes

Die Bilder die Guy Ritchie da auf die Leinwand gezaubert hat sind vom Allerfeinsten und Robert Downey Jr. und Jude Law sind einfach nur großartig. Allerdings würde ich den Film wie in machen Zeitungen angekündigt nicht als Familienfilm sehen. Dazu waren ein paar zu gewalttätige Szenen dabei.
Kurzweilige Unterhaltung!!!

Herzlichst, Doris



Hallo zusammen,

ich schließe mich Doris an. Tolle Unterhaltung. Wir waren gestern im Kino und haben uns köstlich amüsiert. :-)

Gruß,
Maria
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