Außenseiter-Romane / Antihelden

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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Doris » Mi 26. Jan 2011, 11:16

Guten Morgen alle zusammen,

Skippy aus Skippy stirbt von Paul Murray muss unbedingt auch auf diese Liste. Dieses Buch wimmelt von Antihelden.
Das liebe ich so an den sogenannten "coming-of-age"-Romanen, dass es sich fast auschließlich um Antihelden handelt.

Liebe Grüße
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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Petra » Mi 26. Jan 2011, 11:49

Hallo Doris,

"Skippy stirbt" hört sich ausgesprochen liebenswert an! Sicher zwar nicht unbedingt mein bevorzugter Lesebereich, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Buch hier auch andere sehr entzücken würde.

Und für einen weiteren Antihelden/Außenseiter hier in unserer Sammlung bin ich sehr dankbar. :)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Rachel » Mi 26. Jan 2011, 17:02

Hallo Ihr Lieben,

Doris, "Skippy stirbt" habe ich auch noch hier liegen. Wenn es nur nicht so dick wäre... ;)

Zum Thema Außenseiter-Romane ist mir noch "Wir haben schon immer im Schloß gelebt" von Shirley Jackson eingefallen. Von dem Buch war ich ja kürzlich sehr, sehr angetan und größere Außenseiter als die beiden Schwestern in diesem Roman, die völlig zurückgezogen leben, habe ich noch selten getroffen.

Und auch mein aktuelles Buch, "Homer & Langley" von E.L. Doctorow dürfte in diese Kategorie passen. Ich werde berichten.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Doris » Do 27. Jan 2011, 08:41

Liebe Rachel,

Skippy ist nicht dick, das kommt dir nur so vor wenn du es in Händen hälst :) - da liest sich jede Seite sowas von flüssig runter, dass die ca. 800 Seiten nichts sind. :mrgreen:

Liebe Grüße

P.S. Motivation genug?
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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Rachel » Do 27. Jan 2011, 11:35

Hallo Doris,

Doris hat geschrieben:Skippy ist nicht dick, das kommt dir nur so vor wenn du es in Händen hälst :) - da liest sich jede Seite sowas von flüssig runter, dass die ca. 800 Seiten nichts sind. :mrgreen:

Liebe Grüße

P.S. Motivation genug?

Na wenn das mal nicht gut klingt. Da rutscht das Buch auf meiner imaginären Leseliste doch gleich einmal ein gutes Stück nach oben. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Petra » Do 27. Jan 2011, 15:38

Hallo Rachel und Doris,

ich habe letztens, weil Ihr mich auf das Buch aufmerksam und neugierig gemacht hattet, in einer Buchhandlung reingelesen. Und ich hätte es fast gekauft. Lediglich hat mich abgehalten, dass es glaube ich am Ende doch ein bisschen "abdriftet". Also die Realität doch sehr verlässt. Ich möchte deshalb auf die ersten Stimmen zu dem Buch hier im Forum warten. Und wie mir scheint, darf ich bald damit rechnen. Denn Du hast es in Deiner Februar-Liste, liebe Doris. Wie schön! :D

Und Du, liebe Rachel, hast mich mal wieder verführt! Und zwar mit Deinem begeisterten Posting an "Wir haben schon immer im Schloß gelebt" von Shirley Jackson. Ich habe es bei booklooker bestellt. Eine neuwertige gebundene Ausgabe für 5,50 € (inklusive Versandkosten). Nun bin ich aber mal gespannt! Danke für den schönen, und wie mir scheint eigenwilligen, Tipp! Und dann auch noch Außenseiter... :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Petra » Mo 8. Aug 2011, 10:21

Hallo zusammen,

Zeit, den Thread wieder hervorzuholen:

Zur Zeit lese ich den ersten der Rabbit-Romane von John Updike. Rabbit ist definitiv ein Antiheld. Es ist an ihm nichts, was man ernsthaft bewundern könnte. Er ist schwach, und in seiner Schwäche verantwortungs- und rücksichtslos. Lässt sich oft von seinen Trieben steuern, und verliert auch damit weiter an Charakterstärke. So recht vermag er nichts auf die Beine zu stellen, oder an seinem grauen Alltag zu verändern. Er entkommt für eine Zeit dem trüben Trott seiner Ehe und seines Lebens einzig durch einen Fluchtreflex. Wie ein Hase, der Haken schlägt, läuft er panisch davon. Als er an einer Tankstelle nach dem Weg fragt, ergibt sich ein bezeichnendes symbolisches Gespräch mit dem Tankwart. Dieser meint, dass man müsse wissen wo man hin will, um an sein Ziel gelangen zu können. Rabbit sieht das interessanter Weise anders. Und genauso handelt er auch: Er fährt drauf los, egal wohin. Und vielleicht wäre das gar nicht so falsch gewesen, wie es sich zunächst ausnimmt. Durch diese ziellose Flucht, wenn er sie nur konsequent verfolgt hätte, wäre er vielleicht weit genug fortgekommen, von seinem alten Leben.

Als Rabbit am Ende dieser Flucht zu seiner Frau zurück kehrt, geschieht das aus einem Anflug von Pflichtbewusstsein. Viel Sympathien bringt das Rabbit trotzdem nicht ein. Wie er seinen Trieb, seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt, ohne Rücksicht auf seine Frau, die gerade sein zweites Kind zur Welt gebracht hat, zeigt ihn wieder, wie er ist: Schwach, triebgesteuert, rücksichtlos…

… und doch kann man ihn für solche Dinge nicht wirklich verachten oder hassen. Sein Alltag und seine Ehe sind wirklich grau und trist. Das ist keine Rechtfertigung für sein Verhalten. Aber der Leser versteht auch ihn. Und das ist das tolle an John Updikes Kunst und an der Figur des Harry Angstrom (Rabbit). Für mich sind und bleiben die Antihelden und Außenseiter die interessantesten Romanfiguren.

Rabbits Leben werde ich weiterverfolgen. Ich bin sehr froh, dass John Updike die Tetralogie zu Ende bringen konnte, bevor er starb. Und sogar einen fünften Band hinzufügen konnte, was – da bin ich sicher – das Bild noch mal abrundet.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Doris » Do 11. Aug 2011, 07:50

Hallo Petra,

deine Beiträge zu Rabbit habe ich mit großem Interesse verfolgt. Wird wohl Zeit ihn endlich mal zu entstauben, ich weiß garnicht warum dieses Buch so sehr zur SuB-Leiche wurde, denn ich mag Updike wirklich sehr gerne.

Grüße
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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Petra » Do 11. Aug 2011, 14:21

Hallo Doris,

dass ich Dich an diesen Uralt-SUB-Bewohner erinnern kann, freut mich doch sehr! Du sagst, Du liest Updike gern. Was hast Du denn schon alles von ihm gelesen? Und was hat Dir besonders gut von ihm gefallen? Ich freue mich auch schon sehr auf "Ehepaare". Das lockt mich auch sehr. Aber natürlich auch die weiteren Rabbits. Das war anstrengend mit ihm, aber so gut! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Außenseiter-Romane / Antihelden

Beitragvon Doris » Fr 12. Aug 2011, 06:44

Guten Morgen Petra,

mir gefällt sein Schreibstil gut, schlicht und ergreifend. Und somit passt er gut in die Reihe der amerikanischen Gegenwartsliteratur, welche mich immer wieder begeistert.
Gelesen von ihm habe ich "Terrorist" und "Die Hexen von Eastwick" :) - "Die Witwen von Eastwick" wollen auch noch unbedingt gelesen werden :)

Beste Grüße
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