Hallo zusammen,
gestern hatte ich endlich mal wieder lange Zeit, um in einer Buchhandlung (Mayersche auf der Kö) zu bummeln. Und ich habe mir auch einige Bücher notiert, da sie mich beim reinlesen angesprochen haben. Diese Titel und meine Eindrücke möchte ich mit Euch teilen.
Zunächst einmal konnte ich endlich in
Siri Hustvedts "Der Sommer ohne Männer" reinlesen. Es hat mich durchaus interessiert. Thematisch, aber auch in der Umsetzung. Die Kapitel sind ja etwas eigen gesetzt. Manchmal eine halbe Seite, mal nur ein Satz, dann wieder 2 oder 3 Seiten. Ich kann mir vorstellen, dass diese
Gedankensprünge im Hörbuch nicht so gut herüberkommen. Ich denke wenn, wird es bei mir das Buch. Die Lyrik finde ich gut eingebracht. Und sie scheint mir passender eingefügt, als ich befürchtet hatte. Dass das Buch nun ein ganz großer Wurf ist, glaube ich nicht. Aber sicher nicht uninteressant zu lesen. So mein Eindruck. Es bleibt auf meinem Wunschzettel. Mal sehen ob und wann es was damit wird.
Ebenos habe ich in
Michel Houellebecqs "Karte und Gebiet" neugierig reingelesen. Und ich muss sagen, das sprach mich an. Eine nüchterne, klare Sprache, das liegt mir durchaus hin und wieder sehr. Das Buch werde ich nicht aus den Augen lassen, und hoffe vielleicht auch hier im Forum demnächst mal Eindrücke zu finden,m falls es mal jemand liest.
Einen ausführlichen Blick konnte ich auch endlich mal in einige Romane von
Emile Zola werfen.
"Germinal" stach mir besonders ins Auge. Sprachlich sehr ansprechend, prall, lebensnah. Da bauten sich sofort intensive Bilder auf. Da danke ich Steffi für den Tipp, auf Zola mal einen Blick zu werfen. Der erste Funke ist übergesprungen! "Der Totschläger" lag, wie gedacht, nicht aus. Aber "Nana".
In einem gesonderten Thread habe ich schon berichtet, dass mich auch von Maria ein Tipp gestern fasziniert hat.
Max Frischs "Mein Name sei Gantenbein". Dazu mehr im entsprechenden
Thread.
ganz toll hat mir auch das reinlesen in
"St. Ives" von Robert Louis Stevenson gefallen! Man wünscht sich einen kalten Wintertag, und einen wohlig-warmen, gemütlichen Nachmittag auf der Couch. Ganz tolle Atmosphäre, und eine sehr ansprechende, mitreißende Sprache. Mir ist aufgefallen, da hat sich ja wieder mal Hanser um eine (vollständige) Übersetzung verdient gemacht. Neben den Neuübersetzungen von Tolstois großen Romanen, haben sie auch hiermit etwas herausragendes geleistet. Und eine wunderschöne Dünndruck-Ausgabe bieten sie auch noch. Einfach toll!
Sehr gern und begeistert habe ich aber auch in
Robert Louis Stevensons "Der Master von Ballantrae: Eine Wintergeschichte" reingelesen. Ebenfalls eine Neuübersetzung, die Beachtung verdient. Auch hier hätte man am liebsten sofort weitergelesen. Am liebsten auch an einem Winterabend!
Joseph Roths "Radezkeymarsch" hatte ich auch in der Hand. Allerdings nicht zum ersten mal. Irgendwann muss ich es einfach kaufen (bzw. lesen). Es gibt davon verschiedene sehr schöne Ausgaben. Einige davon hat die Mayersche vorrätig. Manesse, aber auch die gebundene Sonderausgabe für 13,-€ von Kiepenheuer & Witsch.
Dank Yvonne habe ich auch einen näheren Blick auf einige Romane von
Erich Hackl geworfen. Mein Blick ist sehr an
"Familie Salzmann" hängen geblieben. Wie mir scheint eine interessante Geschichte, die es verdient hat, erzählt zu werden. Und wie mir das reinlesen zeigte, macht Erich Hackl das auf eine sehr ansprechende Art. Das merke ich mir mal vor, wie einiges anderes von dem Autor. Den möchte ich gern für mich entdecken.
Dann habe ich noch ein paar interessant klingende Krimis entdeckt, zwei davon nicht von allein. Zum einen
"Wir töten nicht jeden" von Carlos Salem, das klingt witzig und flott und las sich auch so an. Alternativ gibt es das - habe ich gerade gesehen - auch als Hörbuch (erscheint aber erst im Juli). Dann
"Unter allen Beeten ist Ruh: Ein Schrebergarten-Krimi" von Auerbach & Keller (welch hinreißendes Pseudonym

). Hinter dem Namen, wurde mir erklärt, verbirgt sich eine der Damen Minck & Minck. Der Krimi klang sehr nett, aber bei so viel Witz, der darin sicher enthalten ist, weiß ich immer nicht, ob der mir nicht irgendwann auch zu viel wird. Aber es klang nett und las sich auch wirklich gut an. Und wie ich gerade sehe: Für 2012 ist schon ein zweiter Band angekündigt: "Dinner for one, Murder for two: Ein neuer Fall für Pippa Bolle". Dann habe ich noch gesichtet:
"Vater, Mutter, Tod" Siegfried Langer entdeckt. Las sich auch flott und lebensnah an. Ich hätte dran bleiben können. Ob sich das über den ganzen Thriller hält, ist die Frage. Aber auf den ersten Blick hat es mir gefallen.
Wie Ihr seht, habe ich einiges entdeckt und in vieles endlich mal in Ruhe reinlesen können. Viele interessante Eindrücke habe ich mir mitgenommen. Und mein Wunschzettel wächst.
