Hallo zusammen,
Steffi schlug ja im Lit-Chatten-Forum eine Leserunde zu Émile Zolas „Nana“ vor. Ich weiß zwar noch nicht ganz genau, ob ich mich anschließen werde, aber es ist sehr wahrscheinlich. Und selbst wenn ich es nicht tun sollte, weil meine Lesestimmung sich mir in den Weg stellt, so würde ich dieses Buch von Zola doch sehr gern irgendwann lesen. Somit werde ich es mir auf jeden Fall schon mal besorgen, damit ich entweder mitlesen kann, oder halt für später.
Nun stellt sich mal wieder das übliche Problem: Welche Ausgabe, welche Übersetzung? Die Übersetzung betreffend habe ich direkt schon zwei Vergleiche gefunden, die mir sagen, dass ich wirklich sorgfältig wählen sollte. Denn sie unterscheiden sich anscheinend doch erheblich.
Zum einen habe ich einen Blick in die Übersetzung geworfen (über
Amazon –
Blick ins Buch, die der dtv-Ausgabe zugrunde liegt. Übersetzer ist Walter Widmer. Ich finde sie grauenhaft. Gut, da fragt man sich dann natürlich, ob sie nicht aber doch besser Zolas Ton trifft. Aber auch darüber habe ich immerhin eine Aussage in einer Amazon-Rezension gefunden, die besagt, dass diese Übersetzung keine gelungene Übertragung ist, wenn man das Original hinzuzieht. Somit weiß ich für mich schon mal: Diese Übersetzung auf keinen Fall. Sie gefällt mir überhaupt nicht. Und scheint (zum Glück) Zolas Roman nicht entsprechend wiederzugeben. Ich hatte das schon fast befürchtet, denn auch eine gewisse Gossen-Sprache fand sich beim reinlesen an so mancher Stelle. Und die halte ich für nicht so abwegig in Zolas Werk, da er ja die Gesellschaft möglichst naturgetreu nachzeichnen wollte. Und in dem Millieu kann ich mir schon vorstellen, dass es sehr deftig zur Sache ging. Trotzdem klangen die Stellen teils sehr holprig für mich.
Eine weitere Übersetzung konnte ich einsehen über
Zeno.org, wo der gesamte Roman veröffentlicht ist. Dieser Veröffentlichung liegt die Übersetzung von Arnim Schwarz zugrunde. Auf der Suche nach einer Buchausgabe, der diese Übersetzung zugrunde liegt, stieß ich auf eine Ausgabe aus dem Jahr 1923. Demnach handelt es sich um eine sehr alte Übersetzung. Das muss aus meiner Sicht aber nicht unbedingt ein Nachtteil sein. In Wahrheit mutet der Ton sogar viel frischer an, als der in der Walter Widmer-Übersetzung, die aber auch nicht mehr frisch ist.
Die Rezensentin, die bei Amazon ebenfalls die Widmer-Übersetzung kritisiert, fand die Übersetzung beim Fischerverlag (Übersetzer: ) gut. Das deckt sich mit meinem Eindruck (ich kann allerdings ja nicht mit dem Original vergleichen), denn es handelt sich hierbei ebenfalls um die Übersetzung von Armin Schwarz. Allerdings störten die Rezensentin an der Ausgabe die vielen Flüchtigkeitsfehler. Das wird dem Fischer Verlag bei seinen Klassikern übrigens oft vorgeworfen. Wie schade!
Die Ausgaben des Insel Verlags hingegen beruhen auf der Übersetzung von Erich Marx. In die konnte ich leider aber nicht rein lesen. Im Internet habe ich aber entdeckt, dass bei der Buechereule vor Jahren eine Leserunde zu dem Buch stattgefunden hat. Eine Teilnehmerin hatte sich für die Insel-Ausgabe nach einem Vergleich entschieden, da ihr die Übersetzung am meisten zusagte.
Es gibt auch noch eine Übersetzung von Nora Urban. Erschienen beim Neuer Kaiser Verlag. Dazu habe ich aber ebenfalls keine näheren Infos.
Nun hoffe ich zum einen, dass ich mit diesen Infos auch anderen helfen kann, die vielleicht noch auf der Suche nach einer geeigneten Ausgabe sind. Zum anderen hoffe ich aber auch, dass mir jemand bei meiner Entscheidung helfen kann. Ich tendiere zur Übersetzung von Armin Schwarz oder zur Übersetzung von Erich Marx. Würde mir aber gern noch Eure Gedanken anhören.
Übrigens gibt es Zolas kompletten Rougon Macquart-Zyklus auf
CD-Rom. Zwar vergriffen, aber noch gebraucht erhältlich.