Hallo zusammen,
ich lausche weiterhin sehr berührt und interessiert Arno Geigers Erinnerungen an seinen Vater und an seine Demenzerkrankung. Das ist auch überhaupt nicht rührselig gemacht. Wirklich toll – und auch von Matthias Brandt, der es sehr einfühlsam und ausdrucksvoll liest.
Ab und an sind kleine Szenen zwischen Vater und Sohn eingebunden. Kleine Erinnerungsfetzen an Augenblicke, die sich Arno Geiger wohl besonders eingeprägt haben, aus der Zeit der Demenzerkrankung. Im Buch mögen diese vielleicht etwas losgelöst zwischen den Kapiteln – vielleicht zur Abgrenzung in kursiver Schrift - stehen. Im Hörbuch erkennt man diese kleinen Passagen durch ein ganz leise wahrnehmbares Möwengekreisch, das als sachtes Hintergrundgeräusch zu hören ist. Die Stimme von Matthias Brandt hört sich in diesen Szenen etwas anders an. Als würde er in einer Kirche sprechen. Es hallt ein wenig. Das ist ganz toll gemacht. Es verleiht diesen kleinen Passagen etwas surreales, das sich gut ausnimmt als im Kopf hallende Erinnerung. Sehr schön!!
@NatiFine: Ja, die Brunetti-Hörspiele machen mir wirklich große Freude! Und es freut mich auch sehr, dass Du gesehen hast, dass ich wieder eines gehört habe, denn ich habe beim hören an Dich gedacht, da Du mich an diese tolle Hörspiel-Reihe erinnert hattest.

Nicht wahr? Da funktionieren die Hörspiel irgendwie besser als die Lesungen. Oder als die Bücher, die ich damals aber auch gern gehört habe. Es ist einfach alles wichtige erhalten. Die Mahlzeiten bei den Brunettis, die Tischgespräche mit Paola und den Kindern. Die Dialoge mit Vize-Questore Patta.. Der Kriminalfall. Und alles ist in eine so passende Stimmung gebettet. Ich finde diese Hörspiele wirklich herausragend!
Deinen Hörbericht habe ich sehr genossen – Danke!
Dass Du durch Bruno auch den Serien zum ersten mal etwas abgewinnen kannst, freut mich zu hören. Denn Du hast zwar einerseits recht, dass man dann in diesen Sammel-Zwang gerät. Auch halten die Serien über lange Strecken nicht immer ihre Qualität. Aber es ist auf der anderen Seite auch sehr schön und besonders, wenn man zu Figuren zurückkehrt, die man schon kennt. Ich liebe einige Serien. Schön, dass Du die Erfahrung mit Bruno gerade machst.
Dass Du gerade Max Frisch für Dich entdeckt hast, ist für mich sehr interessant. Denn auch ich kenne von ihm noch nichts. Bin aber kürzlich durch Maria auf „Sein Name sei Gantenbein“ neugierig geworden. Umso mehr, als ich in einer Buchhandlung reinlas. Ich habe es mir gekauft – aber als Buch. Möchte mich also Max Frisch auch gern nähern. Sicher aber auch mal übers Hörbuch. „Stiller“ steht da hoch im Kurs. Und Deine Begeisterung für die Lesung des „Homo Faber“ macht mich auch stark neugierig. Danke für den Bericht hierzu. Er kommt mir gerade sehr gelegen.

Dass wir Dich mit unserem Austausch drüben auf die Idee gebracht haben, die Buchhandlungen (örtliche und virtuelle) als Deinen SUB zu betrachten, freut mich! Ich werde es mit den ebooks so halten, denen ich mich in Kürze nähern möchte. Zumal ich mir die bei Bedarf sogar direkt auf meinen Reader laden könnte, den ich mir ausgeguckt habe. Wozu also direkt kaufen, wenn man das entsprechende ebook bei Bedarf einfach auf den Reader laden kann. Bei Hörbüchern und realen Büchern klappt es bei mir noch nicht so gut. Zumal ich selten Hörbücher als Download kaufe. Aber Hörbücher verkaufe ich oft auch wieder, so dass die Geldausgabe relativ ist. Bei Büchern ist das schon anders. Aber ich hoffe, dass die ebooks mir da helfen, mehr nach Bedarf zu kaufen. Denn oft ist es einfach die Angst, bei aufkeimender Leselust, das entsprechende Buch nicht greifbar zu haben.
Dein System für jedes neue Hörbuch ein altes zu hören, finde ich sehr gut. Da könnte ich mich glatt anschließen. Mal sehen, ob sich das für mich umsetzen lässt. Denn eigentlich wartet noch so viel schönes ungehörtes auf mich, dass es zu schade ist, diese Hörbücher doch nie zu hören. Danke für die Anregung.
Schön, dass Du Dich immer wieder mal meldest. Ich genieße Deine Berichte sehr!
