Die Stadtbücherei

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Die Stadtbücherei

Beitragvon NatiFine » Do 5. Apr 2012, 20:44

Hallo zusammen,

mir ist es ein Anliegen, meine Erfahrungen mit meiner Stadtbücherei mit euch zu teilen.

Es begann damit, dass wir 1974 mit unserer 4-jährigen Tochter in eine andere Stadt zogen. In unserem Neubaugebiet gab es eine Haltestelle für den Bücherbus der Kreis-und Stadtbücherei. Der kam alle 14 Tage zuverlässig mit einer großen Auswahl an Büchern und sehr, sehr freundlichem Personal. Meine Tochter bekam also mit 4 Jahren ihren ersten Bücherei-Ausweis. Darauf war sie richtig stolz. Ich fuhr alle zwei Wochen, mit dem Kind hinten auf dem Fahrrad und den Beuteln mit Bilderbüchern am Lenker, innerhalb der Haltezeit (3Stunden) zum Bücherbus. Ich ließ meine kleine Tochter, auf dem Boden sitzend, weil sich die Kleinkinder-Bücher in Bodennähe befanden, die angebotenen Bücher anlesen und aussuchen. Das geschah so über einige Jahre! Die Tochter fuhr später mit ihrem Rad und ich war mit meinem Fahrrad der Packesel, der die Bücher im Fahrradkorb nach Hause transportierte. Die Anzahl der ausgeliehenen Bücher ist auch heute noch unbegrenzt. *ächzundstöhn* :mrgreen: Zuhause angekommen setzten wir uns mit Kakao für sie und Kaffee für mich zusammen auf die Couch. Auf der einen Seite die ungelesenen und auf der anderen Seite, die fürs Erste, durchgeschauten Bücher. An diese gemütlichen Schmöker-Stunden erinnern wir uns heute noch sehr gerne.
Auch ich lieh mir Bücher dort aus, bis wir für einige Jahre von dieser Stadt weit weg zogen.
Als wir, viele Jahre später, an einen Ort zogen, der nur 15km von dieser Stadt entfernt liegt, freute ich mich sehr, diese Bücherei wieder besuchen zu können. Jetzt natürlich nicht mehr den Bücherbus, sondern die Hauptstelle. Noch immer fühle ich mich in dieser Bücherei absolut wohl. Es herrscht dort stets eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Mitarbeiter sind freundlich und immer bemüht zu helfen, wenn man das möchte. Selbst wenn die Ausleihfristen mal überschritten sind. Dann entschuldigt man sich fasst dafür, dass man eine Gebühr dafür erheben muss.
Ich muss zugeben, dass ich der Stadtbücherei, in der Stadt in der ich jetzt lebe, noch keine Chance gegeben habe. Gerne fahre ich die 15km und verbinde das mit einem Bummel. Ich bin eben eine treue, sehr zufriedene Stammkundin.

Vielleicht schreibt ihr mal, welche Erfahrungen ihr mit euren Büchereien gemacht habt.

Liebe Grüße
NatiFine :)
Liebe Grüße
Renate

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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon steffi » Fr 6. Apr 2012, 15:23

Hallo NatiFine,

es klingt sehr schön, was du über deine Bücherei schreibst.

Ich habe als Kind auch sehr schöne Erinnerungen - meine Mutter nahm mich einmal in der Woche mit und ich durfte mir auch die Bücher selbst aussuchen; als ich dann schon in der Schule war, wurde mein wöchentliches Buchkontigent begrenzt auf 5 in der Woche, weil ich nichts tat außer lesen. Dieses Verbot konnte ich ab und zu umgehen und versteckte die Bücher dann ...

Hier gibt es eine sehr schöne, architektonisch hochgelobte Bücherei, aber die Ausleihgebühr (30,-- Euro im Jahr) ist mittlerweile auch sehr hoch. Daher habe ich im letzten Jahr meinen Ausweis nicht verlängert. Ich leihte im Schnitt 1-2 Bücher Monat aus und eine Gebühr von über 2 Euro pro Buch ist mir einfach zu viel. Dazu muss ich auch dort dann gezielt hinfahren, wenn ich die Bücher zurückgeben muss, was oft nicht so gut geklappt hat, sodass ich dann auch noch nicht Mahngebühren bezahlen musste und parken ist dort auch nur im Parkhaus möglich. Dazu kam auch noch, dass es auch Stadtteilbibliotheken und Bücherbusse gibt, da aber natürlich nicht alle Bücher in ausreichender Zahl vorhanden sind, kam es vor, dass z.B. von Krimiserien nicht alle Bände in der Haupstelle vorhanden sind. Also, alles in allem war es oft beschwerlicher als dass es Spaß gemacht hat.

Ich habe mir schon überlegt, mich mal an einer anderen Bücherei umzusehen.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon JMaria » Fr 6. Apr 2012, 18:24

Hallo zusammen,

schöne Erfahrungsberichte, danke dafür !

Ich entdeckte die Stadtbücherei durch eine Schulfreundin, als ich 10 Jahre alt war. Als Nesthäkchen in einer großen Familie, fühlte ich mich nie alleine, aber als meine Geschwister innerhalb 3 Jahren sich verheirateten, war ich mit einem Schlag ein Einzelkind. Die Bücherei hat mir etwas von der plötzlich gefühlten Einsamkeit genommen. Seither bin ich ein regelmässiger Besucher von Büchereien :-)

Mein derzeitige Stadbücherei (Kleinstadt) hat eine Gebühr von 4 Euro im Halbjahr. Aber leider ist sie nur im gut gängigen Mainstream Bereich aktuell (historische Liebesromane, Regionalkrimis, Frauenromane, Thriller). Doch auch eine recht gute Auswahl von Diogenes und Suhrkamp Autoren ist zu finden.

der Besuch einer Bücherei gehört für mich einfach dazu.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon NatiFine » Sa 7. Apr 2012, 07:42

steffi hat geschrieben:.....als ich dann schon in der Schule war, wurde mein wöchentliches Buchkontigent begrenzt auf 5 in der Woche, weil ich nichts tat außer lesen.

Hier gibt es eine sehr schöne, architektonisch hochgelobte Bücherei, aber die Ausleihgebühr (30,-- Euro im Jahr) ist mittlerweile auch sehr hoch. Daher habe ich im letzten Jahr meinen Ausweis nicht verlängert. Ich leihte im Schnitt 1-2 Bücher Monat aus und eine Gebühr von über 2 Euro pro Buch ist mir einfach zu viel.

Ich habe mir schon überlegt, mich mal an einer anderen Bücherei umzusehen.


Liebe Steffi,

genau so entwickelte sich das bei uns auch. :mrgreen: Als meine Tochter selber lesen konnte, verspürte sie einen riesigen Lesehunger, den ich manchmal auch zügeln mußte.

Zu den Gebühren kann ich sagen, dass es bei mir ja echt preiswert ist.
Mein Jahresbeitrag beträgt 15 €. Bei der Ausleihe von Büchern und Hörbüchern entstehen keine weiteren Kosten. Bei der Ausleihe von Filmen werden für die brandaktuellen TOP-Filme 2,50€ zusätzlich erhoben.
Die Ausleihzeit beträgt für Bücher 4 Wochen, für Hörbücher 2 Wochen und für Filme 1 Woche.
Die Menge der ausgeliehenen Medien ist unbegrenzt.
Man kann tel. oder online um Verlängerung der Ausleihzeit bitten und das ist eigentlich immer problemlos, außer, es liegt eine Vorbestellung vor. Das kann ich auch verstehen. Wenn man nachgefragt hat, ist die Verlängerung auch kostenlos. Es stehen auch noch Computerspiele, DVD's für die Schule und div. zur Verfügung. Damit habe ich mich aber noch nicht beschäftigt.
Mit diesen Konditionen bin ich absolut zufrieden.

Liebe Maria,
"plötzlich gefühlten Einsamkeit" war bei meiner Tochter zeitweise auch die Ursache für einsetzende Lesewut. Wir sind mit dem Kind in ihrer Schulzeit 2Mal umgezogen, was mit dem Schulwechsel in ein anderes Bundesland verbunden war. In dieser Zeit konnten auch Bücher sie trösten.
Was du zu deiner Stadtbücherei schreibst, das klingt ja nicht so toll. Schade. Ach ja, auch ich berichte hier von einer Kleinstadt-Bücherei. So unterschiedlich können also die Erfahrungen sein.

@all
Vielleicht lohnt es sich aber, sich mal in einer benachbarten Stadt in der Bücherei umzusehen.


Liebe Ostergrüße
NatiFine
Liebe Grüße
Renate

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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon Petra » Sa 7. Apr 2012, 09:23

Hallo zusammen,

meine ersten Erfahrungen mit einer Bücherei gehen in meine frühe Kindheit zurück. Als ich im Kindergarten und in der Grundschule (beides direkt an der dortigen katholischen Kirche liegend) war, sind meine Eltern oft mit meinem Bruder und mir in die Kirche gegangen, und anschließend in die katholische öffentliche Bücherei, die direkt im Pfarrheim angesiedelt war. Daran habe ich zwar nur vage, aber sehr schöne Erinnerungen. Mit der Beute an Bilder- und Kinderbüchern gingen wir nach Hause und meine Mutter machte das Essen, während mein Vater auf dem Sessel saß, rechts auf der Lehne mein Bruder hockend, links ich. Er hat uns vom Räuber Hotzenplotz vorgelesen, ein Sesamstraßen-Bilderbuch angeschaut. Daran habe ich sehr schöne und gemütliche Erinnerungen.

Sehr schön habe ich auch in Erinnerung, dass es in der Adventszeit einen Bücherabend in der Bücherei gab, in der man Bücher kaufen konnte. Da durfte ich mir auch immer mal ein Buch mitnehmen.

Mein Interesse an Büchern war da aber noch nicht so recht wach, mir reichten die wenigen Bücher, mit denen ich in Berührung kam. Meine Interessen richteten sich auf viele andere Dinge. Wahrscheinlich auch weil meine Eltern selbst nicht gelesen haben (meine Mutter nur in ihrer Kindheit), und somit diese Sehnsucht nach Büchern nicht vermitteln konnten.

Die Besuche in der Kirche und in der Bücherei hörten dann auch auf, als ich auf die Realschule kam. Wann mein Lese-Interesse wieder eingesetzt hat, und wodurch, das kann ich gar nicht sagen. Ob es durch Freundinnen auf der Schule war, oder durch Bücher, die ich zu Hause stehen hatte, da ich zur Kommunion welche geschenkt bekommen hatte, die ich länger nicht beachtet habe, und plötzlich mein Interesse wachriefen, weiß ich leider gar nicht mehr. Ich weiß nur, dass dann plötzlich eine Zeit anfing, in der ich Bücher verschlang. Und als meine Klasse nach den ersten 2 Jahren Realschule in ein anderes Gebäude in einem anderen Teil der Stadt verlegt wurde, war die Stadtbibliothek fast nebenan. Und ich hatte auch eine Freundin, die auch so gern las. Mit ihr bin ich da irgendwann gelandet, und wir haben uns angemeldet, und regelmäßig Bücher herausgeschleppt. :)

Das alles sind sehr schöne und intensive Erinnerungen, wie mir jetzt bewusst wird, da Du nachfragst, NatiFine.

Irgendwann rückten dann andere Dinge in mein Interessenfeld (Jungs :mrgreen: , weggehen, tanzen), so dass die Büchersucht für einige Jahre wieder nachließ. Somit auch mein Interesse an der Stadtbücherei. Als ich dann meinen damaligen Mann kennenlernte, und bei ihm einzog, bemerkte er eines Tages: "Du hast mir immer erzählt, Du liest so gern. Aber seit wir zusammen wohnen, hast Du noch nicht ein einziges gelesen." Das hätte er besser nicht sagen sollen, denn es spornte mich an, wirklich mal wieder ein Buch zu lesen. Dem folgten unzählige weitere - bis heute. :mrgreen:

Eine Bücherei habe ich trotzdem nie wieder besucht. Ich habe es länger schon vor, da diese Stadtbibliothek längst umgezogen ist, und sich sehr vergrößert hat. Besonders, da ich mich mal nach dem Hörbuch-Sortiment umsehen möchte. Den Hörbücher muss ich nicht unbedingt besitzen. Bücher hingegen kaufe ich mir lieber, was auch der Grund ist, warum ich als Erwachsene dann nicht mehr in die Bibliothek gegangen bin. Aber bei Hörbüchern wäre das etwas anderes. Und bei Filmen ebenso. Aber auch bei Graphic Novels - auf den Gedanken hast Du mich letztens im entsprechenden Thread gebracht, NatiFine. Ein Anlass, um doch mal hin zu gehen. Vielleicht wenn ich in 2 Monaten Urlaub habe.

Euren Erinnerungen an die Bücherei-Besuche fand ich sehr schön zu lesen. Danke für Eure Schilderungen, mit denen ich mich angeregt habt, über meine Erinnerungen nachzudenken, und vielleicht doch selbst auch mal wieder eine zu besuchen.

Edit: Hatte ich vergessen zu erwähnen. Ein weiterer wichtiger Grund, warum ich mir Bücher (Romane) nicht mehr ausleihe ist, dass ich sehr stimmungsabhängig lese. Somit ist es unwahrscheinlich, dass ich ein entliehenes Buch dann auch wirklich lese, bevor ich es zurück geben muss. Aber auch das wäre bei den anderen Medien etwas besser möglich.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon NatiFine » Mo 9. Apr 2012, 10:08

Hallo,
meine Lieben,

liebe Petra, auch dein Bericht über deine Erfahrungen mit Büchereien hat mit so gut gefallen.
Ja, die Gemeindebüchereien ermöglichen Kindern oftmals auch den ersten Zugang zum Buch. Das Angebot ist in aller Regel sehr überschaubar, aber wie schön, dass die freiwilligen Helfer/innen in den Kirchen auch darauf Wert legen, den Bestand zu pflegen.

Auch du, liebe Petra, bist mit einer Freundin zusammen in die Bücherei gegangen und ihr habt euch angemeldet. Wie oft habe ich zwei Mädchen/Freundinnen in der Bücherei gesehen, die ganz stolz ihren ersten Leseausweis bekamen.

Bis jetzt lesen wir hier ja von den Erfahrungen in den 60er und 70er Jahren. Meine Kindererfahrungen in der Stadtbücherei sind aus den 50er Jahren sind da ganz andere. Sie waren erstens nicht angenehm und 2. somit für mich auch nicht erfolgreich.
Ich wurde in einen nicht lesenden Haushalt geboren. Mein Erstkontakt mit Bücher entstand mit den ersten Schulbüchern, die für mich Arbeit und Lernen bedeuteten. Der Grundspaß am Entdecken von Bilderbüchern oder dem Vorlesen von Erwachsenen war mir fremd.
Also nahm mich eine lesende Freundin an die Hand und zog mit mir in die Stadtbücherei einer kleinen Großstadt im Rheinland. Dort wollte sie mir zeigen, was es alles gibt und wie es mit der Ausleihe funktioniert.
Zuerst wurde sie bei der Rückgabe gelesener Bücher unfreundlich empfangen. Dann schlenderten wir zwischen den Regalen entlang, weil sie für mich etwas finden wollte. Zack, stand eine Mitarbeiterin der Bücherei hinter uns, die fragte, was wir suchten. Stotter, stotter, das wußten wir doch nicht genau. Wir müßten schon wissen was wir wollen, sonst bräuchten wir da nicht entlang zu schlendern!!! :o
Ich wollte eigentlich nur raus da! Ich konnte doch nicht sagen, dass ich keine Ahnung hab, was es so gibt.
Ich ging also mit meiner Freundin und ihren fix mitgenommenen Ausleihbüchern zur Ausgabe. Da wurden wir schon wieder angeblafft und ich hatte keine Ahnung, warum.
Ich war so froh, als ich wieder draußen war und das Thema Stadtbücherei war für mich erledigt. Jetzt bemerke ich, dass meine letzten Sätze alle mit "Ich" beginnen. Daran erkenne ich mal wieder, wie tief dieses Erlebnis bei mir "sitz". :cry:
Es dauerte noch Jahre, bis ich meine Scheu vor Büchereien, Buchhandlungen und Buchhändlern verlor. Es kam mit einem Buch das bei mir "zündete". :D

Ich denke, das Verhältnis zu Büchern muss wachsen.
Es fängt mit einem kleinen Funken an und wird, wenn alles gut geht zu einer schönen, lodernden Flamme. Gut, Schwankungen im Bücherkonsum wird es bei jedem Leser aufgrund veränderter Lebensumstände immer mal geben, aber unter dem Strich bleibt man doch dem Buch erhalten, wenn man einmal infiziert ist.

Jetzt versteht ihr vielleicht auch, warum ich in den 70er Jahren, als ganz junge Mutter, mit meiner kleinen "Maus" regelmäßig zum Bücherbus fuhr und ich daraus ein schönes Ritual in heimeliger Atmosphäre schaffte.
Aus meiner Tochter ist eine belesene Frau geworden, die mir dann auch mal zum Thema "James Joice" weiter helfen kann. Ihr erinnert euch? :mrgreen:

Liebe Ostergrüße
NatiFine
Liebe Grüße
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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon Petra » Mo 9. Apr 2012, 11:07

Hallo NatiFine,

was für unschöne erste Erinnerungen an eine Bibliothek! Du Arme, da suchst Du schon einen Zugang zu den Büchern, der Dir von zu Hause nicht gegeben wurde, und wirst so eingeschüchtert!

Zum Glück sind die Zeiten inzwischen anders.

Diese ehrenamtliche Tätigkeit in unserer gemeindlichen Bibliothek habe ich auch immer schön gefunden. Toll, dass es Menschen gibt, die dies mit ihrer Tatkraft unterstützen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon Sandra » Mi 11. Apr 2012, 10:30

Hallo,

Petra hab ich schon mal vorgeschwärmt, wie toll sich Hamburgs Bücherei gemausert hat. Vom früheren verstaubten Image ist nicht viel übrig, nachdem die Stadt das Konzept und die Standortpolitik deutlich überarbeitet hat. Leider sind einige Standorte geschlossen worden, dafür wurden andere erweitert. Ohne Opfer geht halt nichts. Früher war ich Bücherei-Muffel. War zwar angemeldet, hab aber immer wenig gefunden. Da ich generell weniger Bücher kaufen möchte, um nicht wieder solche Unmengen wie ich kürzlich "entsorgt" habe anzuhäufen, greife ich jetzt gern auf die Bücherei zurück. Das Angebot ist wirklich breit, es gibt reichlich aktuelle Bücher und Hörbücher etc.. Die Büchereien haben Selbstverbucherplätze - kein Schlange stehen mehr! Ich kann auf der Homepage im Katalog suchen und mir Bücher/Hörbücher etc. gegen eine kleine Gebühr vorbestellen, die ich in der Bücherei meiner Wahl abholen kann. Ich werden dann per Email benachrichtigt. Überhaupt läuft viel online: ich kann verlängern, Gebühren einsehen, vorbestellen etc.
Außerdem gibt es einen Bestsellerservice, für 2,50 kann ich mir ein gerade erschienenes Buch ausleihen. Was sie geändert haben sind die Gebühren, naja irgendwie muss das ganze ja auch bezahlt werden. Überziehen ist teuer - fällt mit 0,50 Euro pro Medium wirklich hoch aus. Seitdem achte ich darauf, dass ich alles pünktlich zurückbringe. :D Aber wenn das mal nicht möglich ist und verlängern auch nicht mehr geht, schreibt man da einfach ne nette Mail hin und dann wird anstandslos nochmal verlängert. Sehr anständig. In der Zentralbücherei in der Innenstadt kann man übrigens locker ne Woche verbringen :-) Das Gebäude ist schön, die Auswahl ist genial, die Atmosphäre ist toll.
Was für ein Unterschied zu früher!
Gruß
Sandra
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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon NatiFine » Mi 11. Apr 2012, 16:59

Hallo zusammen,

wie schön zu lesen, dass du liebe Sandra, mit deiner Bücherei in Hamburg so zufrieden bist.

Jeder Leser hat andere Lesegewohnheiten, so wie Petra, die offensichtlich gerne ihren kleinen (oder auch größeren :lol: ) Vorrat an Lesestoff privat vorhält um sich dann spontan für ein Buch entscheiden zu können. Das passt dann vielleicht nicht perfekt zum Ausleihsystem der Bücherein. Die Ausleihe von Hörbüchern könnte da schon eher zu Petra passen. :) Ich habe für lange Zeit von den Hörbüchern profitiert, die in meiner Bücherei in guter Mischung zur Verfügung stehen.

Vielleicht habt ihr Lust auf Neues aus meiner Bücherei?
Gestern war ich wieder dort. Vorher hatte ich Vieles zu erledigen und wollte eigentlich nur meine Graphic Novels schnell abgeben, um das auch noch erledigt zu haben. An der Annahme stand eine Schale mit kleinen Schokoladentäfelchen. Mein Blutzuckerspiegel war offensichtlich im Keller und so fragte ich, ob ich mir ein Täfelchen nehmen dürfte. Klar, unbedingt! Wenn sie mögen, bekommen sie von mir auch noch einen Chip für eine kostenlose Tasse Kaffee dazu. :o :D :D Wer mich kennt weiß, dazu kann NatiFine nicht nein sagen! Ich solle nur zur gemütlichen Kaffeeecke gehen und mich mit meinem Kaffee und dem Schokolädchen erst mal gemütlich hinsetzen. Gesagt, getan. Bücher abgegeben, Kaffee geholt, Schokolade dazu...uuund.....nach etwa 15 Minuten auf der gemütlichen Ledercouch ging ich ganz entspannt zu dem Regal mit den Graphic Novels und packte ein:

Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
Hector Umbra von Uli Oesterle
Biss zum Morgengrauen, Teil 1 und 2 von Stephenie Meyer
Meister der komischen Kunst von Ernst Kahl
Die Vollmondlegende von Michael Ende

Das war eigentlich nicht mein Plan gewesen! :lol:

Dann kam mir noch so, Helge Timmerberg - Timmerbers Tierleben. Ich ging also zur Info und frage nach. Die kannte Helge (noch) nicht. Zum Abschluß unseres Gespräches und stöbern bei amazon stand er auf ihrer Liste für künftige Anschaffungen.
Liebe Maria, ich habe ihr von "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und deiner Empfehlung berichtet. Auch dieses Buch wird in die Anschaffungsliste aufgenommen.
Mit der jungen Dame hatte ich noch ein sehr nettes Gespräch über Büchereien und meinen Erfahrungen. Ich habe in den 80er Jahren ja auch Erfahrungen mit Büchereien im Schwäbischen und im Badischen gemacht.

Gestern blieb ich sicherlich eine gute Stunde dort, obwohl ich eigentlich nur mal schnell etwas abgeben wollte. Das ist doch ein gutes Zeichen und spricht für meine Bücherei! :D

Liebe Grüße
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Re: Die Stadtbücherei

Beitragvon JMaria » Do 12. Apr 2012, 16:16

Hallo NatiFine,

nicht schlecht - Kaffee und Schokolade - und umgeben von Büchern. Ein Traum :lol:

ganz hervorragend, dass deine Bibliothekarin den 1. Band "Combray" (Proust / Heuet) auf die Liste genommen hat :-)

Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
Hector Umbra von Uli Oesterle
Biss zum Morgengrauen, Teil 1 und 2 von Stephenie Meyer
Meister der komischen Kunst von Ernst Kahl
Die Vollmondlegende von Michael Ende


ganz schöne Ausbeute :D
Schöne Grüße, Maria
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500 Jahre Bauernkrieg


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
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