Hallo Ihr Lieben (oder sollte ich sagen Bösen? *g*),
auf die Essays von Virginia Woolf hattest Du mich schon mal neugierig gemacht, liebe Maria! Aber ich habe jetzt trotzdem nicht im Kopf parat, dass es darin auch um Jane Austen, die Bronte-Schwestern etc. ging. Ich glaube, Du hattest mich damals allgemeiner neugierig darauf gemacht! Nun weiß ich leider nicht genau, ob ich die Bücher nicht schon habe. Ich muss das bei meiner Aufräumaktion nachschauen. Falls nicht, wird bestellt, das ist ZU (!) reizvoll! (Wie ich sehe, hast Du noch eine Reihe anderer ins Verderben gezogen! *g*)
Eine Frage hierzu: Sind denn in "Der gewöhnliche Leser 1+2" alle Essays enthalten, die auch in "Frauen und Literatur" und "Ein eigenes Zimmer" enthalten sind? Das wäre noch wichtig für mich zu wissen.
Edit: Und noch eine Frage: In Das Lesebuch von Virigina Woolf scheinen auch Essays enthalten zu sein. Mindestens von "Ein Zimmer für mich allein" ist hier in einer Kunden-Rezension die Rede. Sind die ganzen Essays hier auch drin? Weiß das jemand?Schön, dass ich Dich, liebe Maria, auf Isabel Bolton neugierig machen konnte durch meine Auszüge daraus und meinen Eindrücken. "Mary und Grace" ist gestern bei mir eingetroffen. Ich konnte noch nicht reinlesen - es war zu spät. Aber heute oder am Wochenende werde ich das nachholen. Schön zu wissen, dass Du einschätzt, dass das was für mich ist!
Doris hat geschrieben:Die Liebe zwischen Hilly und Larry ist ein ganz festes Band, das glaube ich auch, aber ich glaube nicht dass dies irgendwann "körperlich" war. Ob sie ihn mit ihrer Liebe erdrückt hat wage ich nicht zu beantworten.
Eigentlich hatte ich auch von mir aus erst gar nicht angenommen, dass Isabel Bolton ein - in irgendeiner Form - körperliche Liebe gemeint haben könnte. Aber Hilly erinnert sich immer an die Liebe, die sie sich gegenseitig entgegenbrachten/schenkten und - jetzt kommt das Wörtchen - an die Zärtlichkeit. Bei Zärtlichkeit vermutete ich dann doch ganz vage was körperliches. Vielleicht nichts sexuelles, aber vielleicht dennoch zu körperlich für eine Mutter-Sohn-Beziehung. Davon ab, erinnert Hilly sich ja auch, dass sie ihre Sehnsüchte vielleicht auf ihn übertragen habe, was falsch war. Welche Sehnsüchte meint sie wohl? Sie bleibt ja vage. Jedenfalls konnte ich das irgendwann nicht mehr so ganz ausschließen. Besonders da Hilly ja immer mal wieder durchdacht hat, ob sie wohl Schuld daran ist, dass Larry homosexuell geworden ist. In irgendeiner Form muss sie wohl mindestens gemeint haben, ihn mit ihrer Liebe erdrückt zu haben (an einer Stelle äußert sie sich in ihrem inneren Monolog - soweit ich mich erinnere - auch präzise dazu, dass sie ihn mit ihrer Liebe erdrückt hat).
Vielen Dank für Deine Eindrücke! Eigentlich decken sie sich mit meinen eigenen. Nur über diese paar Dinge bin ich gestolpert. Und auch die Beziehung zwischen Hilly, Larry und Pierre. Denn auch das wird ja nicht so ganz deutlich. Es wird immer davon gesprochen, dass Pierre Hilly liebevolle Gefühle entgegenbrachte und durch ihn auch Larry. Auch das war ganz schwammig gehalten. Es kann alles und nichts bedeuten. Aber für nichts wurde es mir doch zu sehr erwähnt.
Auf jeden Fall glaube ich hast Du damit recht, dass Hilly Larry zu viel Aufmerksamkeit zukommen lässt, weil sie alleinerziehend war.
Dein eben beendetes Buch "Liebesdienste" habe ich mir mal näher angesehen weil mich sehr neugierig machte was Du darüber schriebst. Im Internet die Inhaltsangabe zeigt die Geschichte ein bisschen anders auf. Aber ebenfalls interessant. Ich glaube ich sollte mal reinlesen. Hört sich gut an. Schön, dass Du einen guten Griff getan hast! Und ich hoffe, den hast Du jetzt auch mit Nesbos "Schneemann". Du lässt es uns wissen, ja? (Übrigens haben mir Deine Rezenisionen zu "Das Haus der bösen Mädchen", "Der Verdacht des Mr. Whicher" und "Der Feigenbaum" sehr gefallen. Ich kann mir unter den Büchern nun sehr gut was vorstellen. Wollte ich noch sagen. Und ich muss mir "Der Feigenbaum nun doch mal notieren, damit ich demnächst mal Ausschau danach halte und reinlesen kann. Und "Der Verdacht des Mr. Whicher" ist interessanter als ich gedacht habe. Aber ich kann mir schon denken, dass man irgendwann genug hat und nicht das ganze Buch am Ball bleiben mag. Danke jedenfalls für Deine Rezensionen!)
So, und ich habe heute morgen mit einem kleinen Bücherlein begonnen, das in die Winterzeit passt (und an dem natürlich wieder Doris schuld ist): Chessex, Jacques "Der Vampir von Ropraz". Ich habe dazu gegriffen, weil ich mich vor meinem Urlaub, der morgen Nachmittag beginnt, nicht noch für was großes entscheiden wollte. Das suche ich dann lieber ganz in Ruhe aus. Und die 96 Seiten vom Vampir von Ropraz werde ich ja zügig schaffen. Wie es mir bisher gefällt? Wenn man über ein verschneites abgelegenes Schweizer Dorf Anfang des 20. Jahrhunderts schreiben will, das dicht an dunklen Tannenwäldern oben auf einer Anhöhe gelegen ist, dann wird man das nicht viel besser können als es Chessex, Jacques hier tut. Eine sehr dichte Atmosphäre baut er hier auf mit eigentlich wenigen, aber gezielt eingesetzten Worten. Die Menschen dort in solch einem abgelegenen Dorf zu der Zeit beschreibt er ebenfalls sehr dicht ohne sich eine spezielle Figur vornehmen zu müssen. Man kann die Atmosphäre dort fast greifen. Und dann führt er den Leser an Rosas Grab... zu der geschändeten Leiche. Und ich wette, etwas später führt er zum Aberglauben der Menschen... wie er schon eingangs so stimmig und bedrückend auf allgemeine Weise geschildert hat (die Ängste, die unheimlichen Dinge, die die Menschen in normalen Dingen sehen, die Mittelchen und Mixturen mit denen sie das Böse bekämpfen wollen...). Doch, das ist genau das was ich mir von dem Büchlein erwartet habe und worauf das tolle Cover schon so schön einstimmt!