Hallo zusammen,
ich war gestern in Düsseldorf im Sternverlag bummeln und habe in einige Bücher reingelesen. Das möchte ich hier festhalten. Vielleicht interessiert sich jemand für meine Eindrücke oder kommt selbst auf Ideen. Und ein paar Entdeckungen habe ich noch gemacht.
Zunächst mal zu den Büchern, in die ich reingelesen habe:
In
"Atemschaukel" von Herta Müller. Vom Thema her interessiert mich das Buch. Deportation in ein russisches Lager. Das interessiert mich schon allein weil mein Opa väterlicherseits in einem russischen Arbeitslager gestorben ist. Aber ich dachte, die "Atemschaukel" müsse jetzt nicht unbedingt DAS Buch sein, das mir das Thema näher bringt. Aber ein kurzes reinlesen hat mein Interesse durchaus geweckt. Ein sehr eindringlicher Anfang, der sofort gefangen nimmt. Das durchblättern des Buches zeigte mir, dass ich aber noch mal mit mehr Zeit reinlesen muss. Ich hatte den Eindruck, in Tagebuch oder Berichtform von den Begebenheiten zu erfahren. Ob mir das in dem Fall liegt oder nicht, würde ich gern noch weiter erforschen. Ich werde es mir also nochmal vornehmen oder auf Eindrücke anderer lauschen. Vielleicht wird das Buch aber irgendwann doch unwiderstehlich für mich.
Russisches Arbeitslager ist ja auch in dem Roman
"Eisflüstern" von Bettina Balàka verarbeitet. Bzw. die Situation eines Heimkehrenden. Damit werde ich erst mal beginnen. Denn das habe ich gestern schließlich im Sternverlag mitgenommen.
Ganz flüchtig habe ich reingelesen in
"Mathilda Savitch" von Victor Lodato. Rotznäsig erzählt, wie man sich das vorstellt. Denn schließlich wird die Geschichte von einem kleinen Mädchen erzählt. Das war schon ansprechend. Aber ich weiß auch ganz genau, dass ich für so etwas in der entsprechenden Laune sein muss. Gestern hatte ich sie nicht. Aber ich werde immer mal wieder in das Buch reinblättern. Irgendwann will es vielleicht mit. Zumal Doris davon ja sehr begeistert war - und davon lasse ich mich schon gern beeinflussen! Vielleicht habe ich ja das Glück und bis ich es dringend haben möchte, gibt es das als Taschenbuch!

Gründlich reinlesen konnte ich in Charles
Chadwicks Debüt "Ein unauffälliger Mann". Das hat mir so gut gefallen, dass ich es mir heute morgen bestellt habe - als HC, in der Buchhandlung gab es das nur als TB. Bei der Seitenzahl (925) ist mir das aber zu dick für ein TB. Ich kam sehr gut rein in die Geschichte des Tom Ripple. Zu Anfang macht man Bekanntschaft mit ihm und seiner Frau, mit seinen Nachbarn. Manches ist scharfsinnig beobachtet und doch humorvoll erzählt. Das Buch besteht aus vier Teilen. Eine leicht humorvolle Note soll nur der erste Teil haben. Später wird es wohl melancholischer und trauriger. Ein 0815-Mann, der uns in seiner Gewöhnlichkeit jedoch anscheinend sehr viel Allgemeingültiges über die Menschen und das Leben zu erzählen hat. Ich denke, dem werde ich gerne und sehr interessiert lauschen, auch wenn der Roman keine eigentliche Handlung haben soll, sondern aus den Beobachtungen und den Gedanken Tom Ripples bestehen soll. Hat mich sehr angesprochen - ich freue mich auf das Buch!
Auch das reinlesen in
J. M. Coetzees "Schande" führte zum Kauf. Sachliche und doch sehr intensive und interessante Einblicke ins Leben des Literaturprofessors Davie Lurie. Ich möchte mich ihm lieber erst lesend nähern und dann erst schauend. Die Verfilmung wird mich interessieren sobald sie auf DVD erhältlich ist. Möchte ich mir sehr gern in meinem Heimkino anschauen. Aber ich möchte die Leseerfahrung nicht verpassen, zumal "Schande" das Buch ist, das mich von den Literaturnobelpreisträger am meisten interessiert. Und zumal er für "Schande" mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde. Für "Leben und Zeit des Michael K. " erhielt er die Auszeichnung auch. Da möchte ich aber mal einen Blick rein werfen. Die Geschichte könnte mich sehr interessieren. Aber es kommt drauf an, wie Coetzee es angeht... da muss ich mal reinlesen. Aber wegen der Verfilmung hat "Schande" so oder so Vorrang.
Entdeckt habe ich, dass von
Jean-Marie Gustave Le Clézio ein neues Buch herausgekommen ist.
"Lied vom Hunger" - ein kurzes reinlesen hat mir gefallen. Ich möchte mir aber gern mehr Zeit zum reinlesen nehmen. Eigentlich geht es gar nicht um den Hunger nach Nahrung, sondern den nach Leben, Wahrheit... könnte interessant sein. Ich wusste gar nicht, dass er was neues herausgebracht hat. Ihr? Falls ja, interessiert Euch das Buch?
Entdeckt habe ich auch, dass es die Bücher um
Herrn Lehmann von Sven Regner als Triologie gibt. Die drei Bücher jeweils in gebundener Ausgabe in einem Schuber für insgesamt 45,00 €. Für 3 HCs nicht teuer. Ich habe "Herr Lehmann" auf meinem SUB. Mal sehen, wenn ich den recht zeitnah mal lese und er mir so richtig gut gefällt, wäre das vielleicht was für mich. Teil 1 als TB verkaufen und den Schuber anschaffen. Aber ich glaube, bis ich endlich Teil 1 lese, ist es auch weiterhin noch einige Zeit hin.
In folgende drei Krimi-Klassiker aus dem Fischer-Verlag konnte ich auch einen - leider aber nur kurzen - Blick werfen:
"Keiner will's gewesen sein" von Eberhart, Mginon G.,
"Drachenzähne" von Ellery Queen und
M. R. Rinehart "Die rote Lampe". Die rote Lampe ist in Tagebuch-Form geschrieben - ansprechend. Und "Keiner will's gewesen sein" las sich besonders nett an. Die Krankenschwester, von der niemand mehr gern gepflegt wird... das macht direkt neugierig! War auch sehr nett geschrieben. Die beiden Bücher müssen gewiss bald mal auf dem Versandweg zu mir. Sie gestern mitzunehmen hatte ich keine Lust. Lege ich lieber mal einer Bestellung bei, wenn mir noch ein Buch fehlt um Versandkosten für DVDs zu sparen oder so. Allzu lange werde ich nicht zögern. Denn ich bin mir nicht sicher ob diese Klassiker-Krimi-Reihe nicht relativ schnell vergriffen ist und ob es dann noch Neuauflagen geben wird.
Schade, nicht reinlesen konnte ich in
Edward St. Aubyn: Muttermilch und
Orhan Pamuk "Das stille Haus", da beide eingeschweißt waren. Ich hatte keine Zeit und keine Muße jemanden zu bitten ein Exemplar zu öffnen. Meine Liste mit Büchern die ich anschauen wollte war eh zu lang für die kurze Zeit. Und folgende Bücher habe ich leider nicht gefunden:
Christoph Peters "Mitsukos Restaurant" und
Thomas Wolfe "Schau heimwärts, Engel" - in beide hätte ich zu gern reingelesen!
Dann habe ich noch zwei Kochbücher entdeckt. Eines hieß
"Noodles" und ich finde es gar nicht in den Online-Buchhandlungen. So dass ich es schon bereue, es nicht mitgenommen zu haben. Zumal es - glaube ich - nur 4,95 € kostete. Und
Mille Sughi "1000 x Pasta", welches mir auf den ersten Blick auch sehr gut gefiel. Ich habe eben mal bei Amazon nachgesehen. Nur eine Kundenrezension, aber die ist begeistert. Ich halte das Buch im Auge.
Alles in Allem ein sehr interessanter Bücherbummel, der natürlich mal wieder viel zu kurz war - aber ich hätte auch noch ein paar Stunden haben können und die Zeit wäre immer noch zu kurz gewesen!

Da muss ich wohl bald noch mal los!
Ich hoffe Euch hat mein Bericht Spaß gemacht und Ihr konntet auf dem Weg auch ein bisschen in die Bücher rein
lesen.