Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

[lucy]

*Gut gegen Nordwind* kann ich nur empfehlen!

Ich lese gerade 2 Bücher parallel. Abends vor dem Enschlafen:

Anton Tschechow/Olga Knipper: Mein lieber ferner Mensch
* Die Begegnung mit Olga und die Verbindung mit ihr war für Tschechow ein wundervolles Geschenk des Schicksals« (Natalia Ginzburg). Olga war 30, als die Bekanntschaft mit Tschechow begann, er 38 und schon im vorgerückten Stadium seiner Tuberkulose. Gerade fünf Jahre hatten die beiden miteinander, von April 1899 bis zu seinem Tod im Juli 1904. Der traurigen Tatsache, daß sie über viele Monate des Jahres getrennt waren -Olgas Karriere als gefeierte Schauspielerin und Publikumsliebling hielt sie in Moskau, während Tschechow zumindest während der langen Wintermonate seiner Krankheit wegen auf Jalta lebte -, verdanken wir heute diese faszinierende Korrespondenz: Hunderte von Briefen haben die beiden über die Jahre gewechselt. Vereinbart war ein Brief pro Tag, aber da die Post oft unverhältnismäßig lange dauerte, viele Briefe sich kreuzten, was prompt zu Mißverständnissen und nicht ganz ernst zu nehmenden Vorwürfen der Vernachlässigung führte, waren Telegramme oft der Ausweg. Diese Briefe sind nicht nur sehr liebevoll, spontan, phantasievoll-zärtlich, sondern auch kulturgeschichtlich sehr informativ, weil Olga Tschechow über sehr vieles berichten mußte, u.a. über Theaterproben, Aufführungen, die Reaktion von Presse und Publikum, den Moskauer Alltag und das gesellschaftliche Leben. Die Briefe besitzen einen Zauber, der ganz unmittelbar und heutig ist.*

Und in der S-Bahn

Isabel Allende: Paula
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wird Isabel Allende 1991 von einem Schicksalsschlag getroffen, der ihr Leben aus der Bahn wirft: Ihre Tochter Paula erkrankt an einer heimtückischen Stoffwechselkrankheit und fällt ins Koma. Für Isabel Allende bricht eine Welt zusammen. Tag für Tag sitzt sie am Bett ihrer Tochter und bangt um ihr Leben. In ihrer Angst beginnt sie einen Brief an Paula zu schreiben, zum einen um sich selbst Erleichterung zu verschaffen und die "leeren Stunden dieses Alptraums auszufüllen", zum andern, um für die Tochter ihre Erinnerungen zu bewahren. "Hör´mir zu, Paula, ich erzähle Dir eine Geschichte, damit Du nicht so verloren bist, wenn Du wieder aufwachst." Doch Paula wacht nicht mehr auf. Sie stirbt am 6. Dezember 1992.
Die Aufzeichnungen aus diesem dramatischen Jahr, werden zu Isabel Allendes persönlichstem und bewegendstem Roman, in dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verflochten sind. Im Zwiegespräch mit der bewußtlosen Tochter schildert sie ihre Empfindungen angesichts Krankheit und Tod und erzählt gleichzeitig ihre Lebensgeschichte und die Geschichte ihrer Familie, die eng verknüpft ist mit ihrer Heimat Chile.

[steffi]

Ich lese im Moment wieder einmal den ersten Teil der Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud.

Hallo Nina,

ich hab erst letzes Jahr Bartimäus ebntdeckt und inzwischen auch alle drei Bände gelesen und auch schon den ersten Teil als Hörbuch gehört. Der zweite Band steht als Hörbuch bald an.

Ich finde den Sarkasmus und den Witz einfach hinreißend und besonders gefällt mir auch, dass beide Protagonisten je eigentlich nicht unbedingt sympathisch sind. Und die Anmerkungen von Bartimäus "Was, du liest schon wieder die Anmerkungen ? Lies doch lieber oben weiter, das ist spannender" - oder so ähnlich, liebe ich !

[Doris]

Hallo alle miteinander,

ich habe gestern nachmittag mit dem Buch

Das Zimmer - Helen Garner

angefangen. Und hier ist der Klappentext:

Als sie ihre Freundin Nicola einlädt, für eine dreiwöchige Krebstherapie bei ihr zu wohnen, ist Helen nicht bewußt, was es bedeutet, einen sterbenden Menschen zu begleiten.
In einer glasklaren Sprache, getragen von liebevollen Humor, erzählt Helen Garner vom Ringen um das Leben, um eine Freundschaft und einen würdevollen Tod. Auf Wunderheilung hofft Nicola vergebens - es ist Helen Garner, die ein Wunder vollbringt: Wir lesen eine tieftraurige Geschichte und fühlen uns bewegt, gestärkt, amüsiert und schließlich versöhnt mit der gebrechlichen Einrichtung unserer Welt.

herzlichst, Doris

[Rachel]

Hallo Maria,

ich lese gerade "Der Fall Deruga" von Ricarda Huch. Gibt es übrigens als freies ebook. In meiner Signatur "Ich lese gerade" habe ich den Link hinter den Titel gelegt. Mit meinem neuen und komfortableren "Gerät" ist es nun viel angenehmer ebooks zu lesen.

Vielen Dank für den Tipp, das Buch klingt ja wirklich ausgesprochen interessant. Leider kann ich ebooks nur am PC lesen, aber die Ausgabe der SZ-Bibliothek ist direkt auf meinen Wunschzettel gewandert.


Ich bin mit "Das Auge des Osiris" inzwischen fertig geworden, ein richtig schöner, klassischer Krimi, mit genau der richtigen Menge Humor, toller London-Atmosphäre, einem interessanten Fall und netten Charakteren. Hat mir also wirklich gut gefallen, schön, dass dieser Krimi durch den Fischer-Verlag wieder neu aufgelegt wurde.

Gestern habe ich dann mit "The Inheritance of Loss / Erbin des verlorenen Landes" von Kiran Desai begonnen. Fängt auf jeden Fall schon vielversprechend an.

[Petra]

Hallo zusammen,

Rachel, ich beneide Dich, dass Du gerade mit "Erbin des verlorenen Landes" von Kiran Desai angefangen hast! Eines der Bücher, die ich am liebsten SOFORT lesen würde! Aber man kann ja nicht alles gleichzeitig lesen.
Viel Spaß damit und ich hoffe Dein Bericht dann darüber hier wird positiv ausfallen, dann werde ich es gewiss nicht mehr lange liegen lassen. Es juckt mir schon sehr in den Fingern.

Doris, "Das Zimmer" von Helen Garner hört sich gut an. Gewiss ein hartes, aber auch ein wichtiges Thema! Berichte bitte.

Lucy, "Mein lieber ferner Mensch" hört sich aber ganz toll an! Das nehme ich mal als Tipp für mich!
Berichte bitte wie es Dir dann gefallen hat, ja?

[steffi]

Ich hab grade ein Buch eingeschoben. Ich hatte doch meiner Tochter "Der geheime Garten" von Frances Burnett in einer wunderschönen, neuen Ausgabe zu Weihnachten geschenkt. Wir haben also begonnen mit dem gegenseitigen Vorlesen, denn sowas genießen wir gerne zu zweit. Gestern abend war es aber so schön und spannend, dass ich einfach weiterlesen musste. Der verschlossene, geheime Garten besteht nämlich zum großen Teil aus Rosen, jetzt kann ich natürlich nicht mehr aufhören

[Doris]

Hallo Steffi,

ich wünsche dir weiterhin spannende und gemütliche Stunden beim gemeinsamen Lesen. Das hört sich richtig schön an.

herzlichst, Doris

[Rachel]

Hallo Petra,

Rachel, ich beneide Dich, dass Du gerade mit "Erbin des verlorenen Landes" von Kiran Desai angefangen hast! Eines der Bücher, die ich am liebsten SOFORT lesen würde! Aber man kann ja nicht alles gleichzeitig lesen.
Viel Spaß damit und ich hoffe Dein Bericht dann darüber hier wird positiv ausfallen, dann werde ich es gewiss nicht mehr lange liegen lassen. Es juckt mir schon sehr in den Fingern.

Inzwischen habe ich etwa die Hälfte gelesen und bin wirklich begeistert. Kiran Desai hat eine ganz eigen Art zu schreiben, die man sicherlich mögen muss, aber ich finde ihre Beschreibungen toll, allein schon ihre eindrückliche Beschreibung der Monsunsaison:

"This aqueous season would last three months, four, maybe five. (...) Condensation fogged the glass of clocks, and clothes hanging to dry in the attic remained wet for a week. A white scurf sifted down from the beams, a fungus spun a shaggy age over everything. Bits of color, though, defined this muffled scene: insects flew in carnival gear; bread, in a day, turned green as grass; ..." (S.106)

Oder generell, ihre Beschreibung des Lebens in diesem indischen Dorf... Hoffentlich ist die Übersetzung gelungen.

Die vier Hauptfiguren des Romanes sind alle irgendwie auf ihre Art verloren, das finde ich sehr eindrücklich beschrieben:

"He envied the English. He loathed Indians. He worked at being English with the passion of hatred and for what he would become, he would be despised by absolutely everyone, English and Indians, both." (S.119)

Als sehr gelungen empfinde ich auch den Handlungsstrang, der einen illegalen Einwanderer in New York beschreibt, der Sohn einer weiteren Hauptfigur, einem Koch. Und wie dieser Vater so wahnsinnig stolz auf seinen Sohn ist, einfach weil der in Amerika ist, wo das Leben ja so viel besser sein muss.

Tolles Buch bisher.

[Doris]

Hallo alle miteinander,

"Das Zimmer" von Helen Garner ist ein Buch das sich erstmal setzen muss. Aber ich werde darüber berichten.

Hat von euch schon jemand die neue Gavalda gelesen,
"Alles Glück kommt nie"
Ich habe heute nachmittag damit angefangen und tue mich ein bißchen schwer mit diesen halben, abgehackten Sätzen. Ich hoffe sehr, ich finde da noch rein, denn das Buch "Zusammen ist man weniger allein" fand ich ganz bezaubernd. Bei einem nächsten Buch erhofft man sich ja immer ein ähnlich schönes Leseerlebnis.
Mal schauen.

herzlichst, Doris

[Binchen]

Fein liebe Doris, dass Du es jetzt liest, es ist gedanklich ja auch in meiner Leseliste, weil mir 'Zusammen ist man weniger allein' so gut gefallen hat.

Kennst Du den Film dazu?