Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Rachel » Fr 26. Aug 2011, 09:01

Hallo Petra,

das ist ja schade, dass Dich "Cosmopolis" nicht so recht packen kann. Aber macnhmal erwischt man tatsächlich den falschen Zeitpunkt, oder ein Hörbuch/Autor liegt einem einfach nicht. Ich habe kürzlich ein Hörbuch von Joseph Roth begonnen ("Das falsche Gewicht") und es dann nach einer halben CD wieder beiseite gelegt. Nicht weil es nicht gut gewesen wäre, aber ich habe einfach gemerkt, dass ich mich zu dem Zeitpunkt nicht auf die Geschcihte einlassen konnte und ich etwas anderes brauche. Hören werde ich es definitiv noch, zumal ich Joseph Roth eigentlich sehr schätze, aber das war nicht der richtige Moment.

Wenn ich "Cosmopolis" höre, und das habe ich tatsächlich ganz bald vor, werde ich Dir auf jeden Fall berichten, wie es mir damit ergeht.

Ich selbst liege gerade in den letzten Zügen von "Dampfnudelblues" und habe wieder sehr viel Spaß beim Hören. Wer den ersten Band kennt, weiß, was er von diesem zu erwarten hat, und genau das bekommt man auch. Der Kriminalfall ist tatsächlich alles andere als ausgeklügelt (irgendwo gibt die Hauptfigur selbst zu, dass die Aufklärung mehr Zufall als Ermittlungsarbeit war ;)), aber das ist in diesem Fall ohnehin nur Nebensache. Doch, hat mir wieder viel Spaß gemacht, Christian Tramitz liest wieder toll und ich freue mich bereits auf den dritten Fall. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 26. Aug 2011, 23:03

Hallo Rachel,

Du hast recht. Manchmal liegt einem entweder ein Autor nicht, oder es ist der falsche Zeitpunkt dafür. Das scheint mir bei "Cosmopolis" wirklich der Fall. Um herauszufinden, was von beidem es ist, werde ich es erst mal beiseite lassen. Ob ich es noch mal anfange zu hören, wird sicher ein Stückweit auch davon beeinflusst werden, wie es Dir mit „Cosmopolis“ geht. Sehr lieb, dass Du darüber berichten wirst, wenn es bei Dir dran ist. Falls Du an denselben Dingen hängenbleibst, wird es unwahrscheinlicher, dass ich es noch mal anfange zu hören. Falls es Dir aber gut gefällt, oder Du einzelne Aspekte daran bemerkenswert findest, wird mir das bestimmt helfen, einen neuen Versuch zu starten und auf diese Dinge besser zu achten. Auf jeden Fall kann ich empfehlen mit viel Ruhe ans hören heranzugehen, denn der Autor will schon mehr sagen, als er tatsächlich ausspricht. Vielleicht lag es auch wirklich einfach nur daran, dass ich nicht konzentriert genug gehört habe. Denn zum nebenbei hören eignet es sich nicht.

Dein Beispiel mit Joseph Roth zeigt auch, dass es wirklich manchmal am falschen Zeitpunkt liegt. Denn mit dem Autor kannst Du generell ja viel anfangen. Es ist auf jeden Fall besser, dann erst mal abzubrechen. Denn man wird sonst auch dem Hörbuch nicht gerecht. So geht es mir mit „Cosmopolis“ auch. Unter den jetztigen Voraussetzungen bringt das nichts. Manchmal ist gut, wenn man das erkennt.

Was Du über den "Dampfnudelblues" schreibst, deckt sich mit meinen Erwartungen. Gut zu wissen, dass man sie höher nicht stecken sollte. Muss auch nicht sein, denn die Krimis von Rita Falk leben von ihrem speziellem Humor, und solange der nicht versiegt, ist es ein vergnügliches hören – zumal mit Christian Tramitz. Nicht wahr?! ;-)

Danke für Deinen Bericht! Habe ich gern gelesen, wo das Hörbuch auf meinem Player auf Hörzeit wartet.
Liebe Grüße,
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Bonny » Di 30. Aug 2011, 15:10

Hallo ihr,

ich als Eigentlich-nicht-viel-Hörer kann tatsächlich auch mal hier etwas beitragen. Am Wochenende haben mein Mann und ich auf dem Weg in den Kurzurlaub Eifel-Liebe von Jacques Berndorf gehört, eine szenische Lesung mit Dietmar Bär in der "Hauptrolle" des Siggi Baumeister. Hat uns sehr gut gefallen!

Wir haben im letzten Urlaub schon Eifel-Blues gehört, das war auch gut. Dietmar Bär bringt das super rüber, und die anderen (u. a. Günther Lamprecht als Rodenstock) sind auch nicht schlecht.

Nicht so toll fanden wir hingegen das ganze als Hörspiel, da hatten wir Eifel-Wasser angefangen, war aber nicht so toll, weil es teilweise auch schwer zu verstehen war. Die szenischen Lesungen sind besser.

Ich bin normalerweise nicht so ein Hörbuchfan, lese lieber selbst, aber für lange Urlaubsfahrten ist sowas gut geeignet. Vor allem finde ich schön, dass man es gemeinsam erleben kann.
Zuletzt geändert von Bonny am Di 30. Aug 2011, 17:49, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße,
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 30. Aug 2011, 15:59

Hallo zusammen,

ich höre zur Zeit “Im Krieg und in der Liebe“ von Anne Tyler. Gefällt mir sehr gut:

Es beginnt an einem Montagnachmittag im Kriegsjahr 1941: Ein Mädchen im roten Mantel betritt den Lebensmittelladen von Michaels Mutter, und um Michael ist es geschehen. Unter den aufmerksamen Blicken der Nachbarschaft werden er und Pauline ein Paar. Doch was als große Liebe anfängt, muss keineswegs als gute Ehe enden – die lebhafte Pauline, die spontan und mit vollem Risiko durch die Welt stürmt, und der ruhige, überlegte Michael, der für den Laden und seine Familie lebt, haben ganz unterschiedliche Wünsche und Träume. Dennoch heiraten sie, bekommen drei Kinder – und kämpfen unaufhörlich gegeneinander um das, was ihnen jeweils wichtig ist. Ihre Kinder Lindy, George und Karen leiden, jedes auf seine Weise, unter den ständigen Auseinandersetzungen der Eltern, sie ducken sich, schweigen und suchen früh eigene Wege ins Leben. Am dreißigsten Hochzeitstag endlich entdeckt Michael, dass er und Pauline sich kaum an schöne gemeinsame Stunden erinnern können – und er verlässt diese unglückliche Ehe. Aber kann er auch die Liebe seines Lebens hinter sich lassen?

Beide Seiten kann man verstehen. Pauline, die so lebhaft ist, und sich mehr vom Leben erwartet hat. Michael, der vernünftig ist, und der Pauline nie die großen Gefühle und Gesten bieten kann, die sie gern sähe. Anne Tyler schildert den ständigen Kampf der beiden sehr anschaulich, und erzeugt Verständnis für beide Seiten. Umso nachvollziehbarer wird, wie beide unglücklich miteinander sind, oder zumindest nie glücklich.

Ich bin sehr gespannt, wie es sich für Pauline und Michael weiter entwickelt. Und ob sie ihr Glück finden, nachdem sie sich dann trennen – was ja in der Inhaltsangabe schon ersichtlich ist. Auch was Anne Tyler berichten wird, wie sich diese Ehe auf die Kinder auswirkt, werde ich interessiert verfolgen.

Der Roman ist nicht nur sehr gut geschrieben und fein beobachtet, sondern wird auch sehr schön von Eva Mattes gelesen. Einfühlsam und ruhig, ganz wie auch Anne Tylers eigener Ton ist.

@Bonny: Das ist ja schön, dass ich Dich hier jetzt auch mal begrüßen kann: Herzlich willkommen auch in diesem Forum! :D

Recht hast Du! Hörbücher sind schön, da man sie gemeinsam genießen kann. Ich habe das auch schon lange mal mit meinem Schatz vor. Es gäbe durchaus ein paar Hörbücher, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie ihm auch gefallen würden. Z. B. ein Feature über Stauffenberg. Oder aber mal was gruseliges zur Halloween-Zeit, im abgedunkelten Raum, mit einem Gläschen Rotwein. :-)

Oder wie Ihr: Beim Autofahren. Und wenn man schon in die Eifel unterwegs ist, eignet sich ein Eifel-Krimi natürlich sehr. Deinen kleinen Bericht habe ich jedenfalls sehr genossen! Ich kann mir vorstellen, dass die szenische Lesung besser funktioniert. Hörspiele mag ich auch gern. Aber nicht alle sind gut gemacht. Und ich tue mich da manchmal auch schwer, der Handlung zu folgen. Bei einigen ging es sogar schon mal so weit, dass ich keinen roten Faden mehr erkennen konnte. Das ist dann natürlich schade.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Bonny » Di 30. Aug 2011, 17:44

Hallo Petra,

vielen Dank für das Willkommen!

Unser Kurzurlaub ging aber nicht in die Eifel, sondern nach Tübingen und zur schwäbischen Alb, aber der Eifel-Krimi machte sich trotzdem gut :)

Eure Ausführungen zu Winterkartoffelknödel und Dampfnudelblues haben mich neugierig gemacht. Ich glaube, das wäre bei Gelegenheit ein schönes Geschenk für meinen Mann. Und damit dann für unsere nächste Urlaubsfahrt ;)
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 1. Sep 2011, 10:05

Hallo zusammen,

@Maria: Wie weit bist Du denn mit "Im Krieg und in der Liebe"? Und wie gefällt Dir dieser Roman von Anne Tyler?

@Bonny: Ach so, es ging gar nicht in die Eifel! ;-)
Ich bin da wie automatisch von ausgegangen, als ich las Kurzurlaub und Eifel-Krimi. :mrgreen:

"Winterkartoffelknödel" eignet sich besonders, wenn Ihr mal in der Winterzeit unterwegs seid. Ein schöner, schrulliger, überzogener Provinz-Krimi mit viel Humor, und einem wirklich tollen Sprecher. Könnte in der Tat für eine kurzweilige Autofahrt sorgen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 2. Sep 2011, 09:42

Petra hat geschrieben: @Maria: Wie weit bist Du denn mit "Im Krieg und in der Liebe"? Und wie gefällt Dir dieser Roman von Anne Tyler?


Hallo Petra,

ich habe mit der 3. CD begonnen. Die Kinder sind nun fast schon erwachsen und Lindy ist verschwunden.

Sehr gerafft kommt mir das Familienleben rüber, dennoch kann man sich die Atmosphäre gut vorstellen. Nur, so richtig packt mich die Geschichte noch nicht.

Wie ergehts dir?
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Rachel » Fr 2. Sep 2011, 11:29

Hallo Ihr Lieben,

mit "Dampnudelblues" bin ich fertig, hat mir auch abschließend sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den dritten Band. Übrigens muss man meiner Meinung nach "Winterkartoffelknödel" nicht unbedingt im Winter lesen, das Buch spielt ja über einen größeren Zeitraum und ich erinnere mich auch an einen Teil, der im Sommer auf Mallorca spielt. ;)

Im Anschluss habe ich zu einem kurzen Krimihörspiel gegriffen ("Wallanders erster Falll"). War gut gemacht und diese Erzählung kannte ich auch in Buchform noch nicht. Und ein Treffen mit dem jungen Wallander war irgendwie nett.

Aktuell höre ich "Before I Go to Sleep" (dt. "Ich. Darf. Nicht. Schlafen") von S.J. Watson als ungekürzte englische Lesung. Über das Buch habe ich schon viel Gutes gelesen, die Ich-Erzählerin wacht jeden Morgen auf und kann sich an die letzten 20 Jahre ihres Lebens nicht mehr erinnern... Mir war mal wieder nach einem guten Psychothriller und bis jetzt bin ich sehr angetan, sowohl vom Inhalt, als auch von der Sprecherin.

Gespannt bin ich natürlich auch, ob das Buch mit dem großartigen Film "Memento" mithalten kann, der eine ähnliche Ausgangssituation hat (auch wenn "Before I Go to Slee" nicht rückwärts erzählt wird ;)).

"Im Krieg und in der Liebe" wartet bei mir ebenfalls schon eine Weile auf Hörzeit, ich werde eure Berichte dazu also interessiert weiter verfolgen. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 2. Sep 2011, 11:46

Hallo zusammen,

dann sind wir ungefähr gleich weit, Maria. Ich bin Dir nur wenige Tracks voraus.

Wie es mir mit „Im Krieg und in der Liebe“ geht? Ich beschreibe es mal so: Ich höre das Hörbuch wirklich sehr gern, finde die Beobachtungen interessant. Eva Mattes findet genau den richtigen Ton, bzw. sie ist für den Erzählton Anne Tylers sehr gut geeignet. ABER: Ich bin froh, dass ich mich fürs Hörbuch entschieden habe. Denn als packend kann ich den Roman auch nicht empfinden. Würde ich selber lesen, würde mich das glaube ich stören. Merkwürdiger Weise stört es mich beim hören nicht. Kann aber nicht benennen warum.

Ich finde die Episoden der Ehe gut ausgewählt, in denen Anne Tyler die Geschichte von Pauline und Michael erzählt. Dieses Episodenhafte lässt den Roman so sprunghaft wirken. Und diese Sprunghaftigkeit ist es wahrscheinlich, die verhindert, dass einen die Geschichte dieser Ehe so richtig packt.

Vielleicht steckt aber auch was anderes dahinter. Dazu muss ich erst noch weiter hören. Gerade heute morgen beschlich mich ein Gefühl über dieses Ehepaar. Sie sind so mit ihren – eigentlich doch nebensächlichen – Problemen beschäftigt, dass sie überhaupt nicht mitbekommen, wie ihre Kinder sich fühlen. Sie haben anscheinend (warte noch wenige Tracks, dann siehst Du es auch deutlicher) versagt. Werden sich von ihrer Schuld nicht freisprechen können. Und doch setzen sie sich so gar nicht damit auseinander. Sondern rangeln immer noch miteinander, wie denn nun zum empfinden sei, wie man denn nun vorzugehen hat. Es ist gar kein Miteinander. Nicht mal der Versuch sich in den jeweils anderen einzufühlen. Sie sind selbst nicht von ihrem Leben gepackt. Ihre Kinder sind nicht von ihrem (Familien-)Leben gepackt. Und das überträgt sich vielleicht auch auf den Leser. Die Geschichte von Pauline und Michael packt nicht. Sondern sie zieht vorüber. Ähnlich empfinden die beiden Protagonisten ihr Leben wahrscheinlich.

Ein ähnliches Thema greift A. M. Holmes in „Und morgen sind wir glücklich“ ( :arrow: Rezension) auf. Aber das Ehepaar äußert seine Verzweiflung am Leben, am Partner, an enttäuschten Erwartungen, viel lauter. Sie treiben beide in ihre Richtungen, immer weiter voneinander fort, bis an den Rand. Den Rand des Wahnsinns. Sie sind innerlich nicht so tot wie Pauline und Michael. Sondern sie begehren auf. Nicht sinnvoll, aber sie schlagen um sich. Ihre Kinder verlieren sie über ihre – im Grunde ebenfalls vollkommen geringen – Sorgen, ebenfalls völlig aus dem Blick.

@Rachel: Auf ein Hörspiel habe ich auch mal wieder Lust. Wie gut, dass die Hörspiele zu Tana Frenchs „Grabesgrün“ und zu Hans Falladas „Jeder stirbt für sich allein“ bereits in der Packstation darauf warten müssten, dass ich sie abhole. :-)
Wallander als Hörspiel könnte ich mir für mich auch vorstellen. Ich habe mal ganz früh eines gehört. Die Krimis gelesen habe ich aber nie. Vielleicht wären die Hörspiele eine kleine Alternative.

Was Du über „Ich. Darf. Nicht. Schlafen“ schreibst, hört sich gut an. Da ich ja hin und wieder auch gern Thriller höre, und jetzt die Herbstzeit ja auch wieder bevorsteht, wo ich gern auf einen Thriller zurückgreife, wäre ich sehr an Deiner weiteren Meinung zu dem Hörbuch interessiert. Das deutsche Hörbuch wird von Andrea Sawatzki gesprochen. Wahrscheinlich auch gut. Oder hältst Du ihre Stimmlage für den Inhalt nicht für so geeignet?

@Bonny @Rachel: Ich hatte von „Winterkartoffelknödel“ nur noch die winterlichen Szenen so richtig im Kopf. Interessant, dass gar nicht das ganze Hörbuch im Winter spielt. Tss… mein Gedächtnis. ;-)

Somit egal wann, Bonny, Ihr habt bestimmt einen vergnüglichen Hörspaß vor Euch!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mo 5. Sep 2011, 10:20

Im Urlaub am Strand höre ich lieber, denn dabei kann man ganz schön noch die Menschen beobachten oder einfach die Augen zumachen ;) Zuerst hatte ich "Tante Julie und der Kunstschreiber" von Mario Vargas Llose auf den Ohren, aber ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Dann griff ich zu einem Krimi, nämlich "Schafkopf" von Andreas Föhr. Wieder ein bayerischer Krimi und der hat mich gleich gefesselt. Zudem ganz wunderbar gelesen mir den verschiedenen bayerischen Dialekten von Michael Schwarzmaier. Auch der Fall an sich ist ziemlich spannend, es geht um Gewalt gegen Frauen, aber auch die beteiligten Komissare und vor allem der Opa des Komissars Wallner gefallen mir sehr gut. Insgesamt nicht skurill oder abgedreht sondern ein liebevoller Umgang mit den Charaktern. Leider bin ich schon fast am Ende !
Gruss von Steffi

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