Hallo Maria und alle zusammen,
ein schöner Thread, der sich nach und nach sicher auch füllen wird!
Briefromane haben mein Interesse seit ich von Helene Hanff "
84, Charing Cross Road" (hier geht es zu Binchens Rezension zum Hörbuch) las... nein, hörte. Als Hörbuch. Aber ich denke, es ist egal ob man sie hört oder liest - sie sind einfach wundervoll! Die New Yorkerin Helene Hanff nahm einst aus geschäftlichen Gründen Schriftwechsel mit einem Londoner Antiquar auf. Daraus entstand eine lebenslange Brieffreundschaft, in der es um Persönliches, aber auch immer wieder um Bücher geht. Für mich ein unvergesslicher Briefroman mit so viel Charme...
... etwas ähnliches verspreche ich mir von Mary Ann Shaffers "Deine Juliet". Ein Briefroman, den Binchen mir geschenkt hat!

Hierzu gibt es auch schon eine
Rezension zum Buch, da Binchen es selbst auch schon gelesen hat.
Egal ob als Hörbuch oder als Buch ist in der Rubrik Briefliteratur auch Martin Doerrys "
Mein verwundetes Herz - Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944" (Link führt zu meiner sehr begeisterten Rezension zum Hörbuch) unbedingt zu erwähnen! Ich persönlich habe diesen auf wahren Briefen beruhenden Briefroman gehört. Selten wurde die Geschichte der Juden im dritten Reich persönlicher und somit eindringlicher geschildert. Mich hat das Buch sehr berührt und bewegt. Wie gut, dass Martin Doerry diese Briefe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat!
Dann fällt mir noch das Buch "
Adressat Unbekannt" (Link führt zu meiner Rezension des Buches oder hier auch ein Link zur Rezension von Binchen zum dazugehörigen
Hörbuch.) von Kressmann Taylor ein. Eine interessanter, kleiner, fiktiver Briefroman. Wen jedoch genau das Thema das darin behandelt wird lockt, dem möchte ich Fred Uhlmans "
Der wiedergefundene Freund" (Link führt zu meiner Rezension) an dieser Stelle sehr nahe legen, obwohl es sich hierbei um KEINEN Briefroman handelt! Das hat mich umgehauen. Aber erst am Ende. Sollte man unbedingt mal lesen... und bloß nicht vorblättern! Das Lese-Erlebnis zum Schluss hin ist mir bis heute sehr präsent! Mir hat das Buch mehr gebracht als "Adressat Unbekannt". Aber auch das Büchlein von Kressmann Taylor
sollte man eigentlich mal gelesen haben.
Dann fallen mir noch die aktuellen fiktiven E-Mail-Briefwechsel aus der Feder von Daniel Glattauer ein. Reine Unterhaltung und wie alles eine Frage des Geschmacks! Wir haben im Hoerbuecher4um viel darüber diskutiert. Für die einen - wie mich - war es ein besonders schönes Hör- oder Lese-Vergnügen. Für die anderen war es verzichtbar. Ich setze hier die Links zu den Rezensionen von
Gut gegen Nordwind und
Alle sieben Wellen.
Briefwechsel, finde ich, eignen sich auch immer gut als Hörbuch-Version. Wenn man selbst einen Brief liest, hat man oft die Stimme des Adressaten im Kopf klingen. Das Gefühl vermittelt ein Hörbuch dabei ganz/stimmig passend, finde ich.
Mir fallen noch einige ein, so z. B. Sauvageot, Marcelles "
Fast ganz die Deine" (Rezension führt zu meiner Rezension zum Hörbuch). Das Buch wurde mal von Elke Heidenreich empfohlen. Auch das sicher wieder Geschmackssache. Ich fand es nicht so nachhaltig eindrucksvoll wie so manches andere, muss ich inzwischen sagen. Und mir fällt noch ein Hörbuch ein: Gugisch, Barbara & Peter (Hrsg.) -
"Sehr verehrter...! Briefe eines Jahrhunderts", was ich sehr interessant fand. Warum und wieso steht in meiner Rezension.
Ansonsten habe ich auch noch so manchen Briefwechsel zu Hause, die auf meine Lesezeit warten. So wüsste ich zu gern was Goethe und Schiller sich in ihren Briefen ausgetauscht haben (ich habe eine WUNDERSCHÖNE Ausgabe... die ist so prachtvoll, dass sei allein für Auge schon ein Hochgenuss ist!). Und was Hermann Hesse sich mit seinem Verleger Peter Suhrkamp so geschrieben hat. Um nur mal ein paar aus meinem SUB zu nennen.
Haben würde auch gern das Hörbuch, in dem Klaus Maria Brandauer 365 Briefe von Mozart vorliest. Das wurde im Mozart-Jahr m. W. täglich (also an 365 Tagen) im Radio ausgestrahlt. Jeden Tag einen Brief. Siehe
HIER (Link führt zur Beschreibung bei Amazon.)
Solche authentischen Briefwechsel haben für mich immer einen ganz besonderen Reiz. Denn sie zeigen die Menschen so wie sie im Herzen waren. Denn zu der Zeit wo sie die Briefe verfassten, dachten sie meistens wohl nicht daran, dass sie für die Öffentlichkeit einmal von Interesse und Bedeutung sein könnten. Und so zeigen sie die Personen, die sie geschrieben (oder empfangen) haben ehrlicher als jede Biografie es vermag. Zeitdokumente eben!
Ihr seht, ein schönes und umfangreiches Thema zu dem ich so einiges beizutragen habe. Ich hoffe hier auch noch viele schöne Tipps zu bekommen!
Edit: Verfluchtes Internet... diese Seite habe ich gerade entdeckt... wenn das mal keine Buchkäufe nach sich zieht! Denn auf dieser Internetseite wird Briefliteratur vorgestellt! Und einiges kannte ich noch gar nicht, so z. B. "Ich möchte jetzt schließen" von Udo Grashoff... Briefe vor dem Freitod... das verlockt ja schon auf den ersten Satz der Beschreibung! 
Oder "Bilderbriefe - Illustrierte Grüße aus drei Jahrhunderten"... das ist doch so gemein... das lockt ja fürchterlich!