Schweizer Buchpreis 2009

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Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon JMaria » Fr 25. Sep 2009, 12:55

Hallo zusammen,

2008 wurde der mit 60.000 Franken dotierte Buchpreis zum ersten Mal verliehen. Der Preis ging 2008 an Rolf Lappert "Nach Hause schwimmen"

nun ist die Short List 2009 bekanntgegeben worden:

Nominiert sind:
Eleonore Frey: "Muster aus Hans", Droschl Literaturverlag,
Jürg Laederac: "Depeschen nach Mailland", Suhrkamp Verlag,
Angelika Overath: "Flughafenfische", Luchterhand Literaturverlag,
Ilma Rakusa: "Mehr Meer", Droschl Literaturverlag,
Urs Widmer: "Herr Adamson", Diogenes Verlag.

Gruß,
Maria
Schöne Grüße, Maria
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150 Jahre Thomas Mann
100 Jahre Mrs Dalloway
500 Jahre Bauernkrieg


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon JMaria » Mo 28. Sep 2009, 11:40

Hallo zusammen,

in der NZZ Sonntagsbeilage gibt es Kurzkritiken zu den obigen nominierten Büchern zu lesen und ein Interview mit Urs Widmer:

http://static.nzz.ch/files/5/2/1/NZZaS- ... 658521.pdf

Gruß,
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon steffi » Mo 28. Sep 2009, 12:23

Danke, Maria ! Das Interview mit Urs Widmer habe ich gerne gelesen und auch das neue Buch interessiert mich, zumal ich schon immer mal was von ihm lesen möchte.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Do 1. Okt 2009, 09:58

Hallo Steffi, Hallo Maria,

Steffi, wenn Du Urs Widmer mal ausprobierst, lass mich bitte Deine Eindrücke dazu wissen, ja? Ich habe "Der Geliebte der Mutter" und "Das Buch des Vaters" als sehr anstrengend in Erinnerung. Vor allen Dingen UNNÖTIG anstrengend habe ich seinen Schreibstil empfunden! Als wolle er es den Lesern absichtlich schwer machen. Vielleicht um seinen Büchern eine gehobene Note zu verpassen? Vielleicht tue ich ihm schwer Unrecht. Aber mir was das letztendlich dann doch zu (!) (unnötig) anstrengende!

Die Idee an sich fand ich total reizvoll! Diese Beziehung aus der Sicht der Mutter und anschließend noch mal neu aus der Sicht des Vaters (in einer dritten Sicht gibt es die Geschichte auch. Und zwar in: "Ein Leben als Zwerg". Ich habe es nicht mehr gelesen, war mir wirklich zu anstrengend.) zu erzählen. Das war fast als erhielte man zwei völlig unterschiedliche Geschichten. So kann ich mir das mit uns Menschen vorstellen. Die Wahrheit des einen ist für den anderen eine Lüge. Bzw. jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge und jede für sich ist irgendwie wahr. Schade, dass Urs Widmer es mir so (wie ich finde wirklich unnötig) schwer gemacht hat!

Aber es kann sehr gut sein, dass andere Urs Widmer anders sehen. Ich denke, dass es so ist, denn er ist sicher nicht zu Unrecht oft so hoch gelobt. Aber mein Fall ist das in der Art nicht. An anderen Meinungen zu dem Autor wäre ich aber interessiert. Wenn Du ihn also mal liest, lass es mich wissen! :-)

Maria, Dir Danke für den Link! Sehr interessant!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon steffi » Di 6. Okt 2009, 09:10

Ja, Petra, wenn ich mal was von ihm lese, berichte ich. Ich habe ihn auf einer Lesung erlebt für das Buch "Das Buch der Albträume" - Widmer hat vorgelesen und dazwischen gab es passende Musik auf dem Saxofon (nicht von Widmer). Allerdings hat mich das Buch damals nicht angesprochen und nachdem Widmer sogleich ohne Diskussion den Saal verlassen hatte und danach herablassender Weise nur noch rasch ein paar Autogramme gab, hab ich aus Trotz damals auch nichts weiteres von ihm gekauft (lag natürlich alles mögliche von ihm aus). Zumal das Ganze nicht billig war und nur 40 min gedauert hat.
Gruss von Steffi

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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon Fevvers » Mi 7. Okt 2009, 11:58

Hallo Petra und Steffi,

der Begriff "anstrengend" trifft es in Bezug auf Widmer ganz gut, finde ich. Wobei ich dabei mehr an Romane wie "Im Kongo" denke. Die Romane über Mutter und Vater waren dagegen viel leichter lesbar.

Das nominierte neue Buch interessiert mich gar nicht. Ich fühle mich derzeit auch noch zu jung für eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema Leben und Tod.

Was Lebenserinnerungen anbelangt oder die Rückschau eines bedeutenden Schriftstellers: Lieber Hugo Loetscher! Ich schätze seine philosophischen Betrachtungen und Metaphern.

Die Auswahl für den CH-Buchpreis 2009 ist in diesem Jahr, verglichen mit der ersten Auwahl 2008, sehr heterogen. Ich habe mich gewundert, dass es Peter Stamm nicht geschafft hat.

LG, Fevvers
Liebe Grüße, Fevvers

Ich lese gerade: Florian Illies, 1913 (S.Fischer)

Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon JMaria » Mi 7. Okt 2009, 15:03

Fevvers hat geschrieben: Die Auswahl für den CH-Buchpreis 2009 ist in diesem Jahr, verglichen mit der ersten Auwahl 2008, sehr heterogen. Ich habe mich gewundert, dass es Peter Stamm nicht geschafft hat.

LG, Fevvers


Hallo Fevvers,

auffallend ist auch, dass nur ein Buch darunter ist, das mehr als 200 Seiten hat (Ilma Rakusa: "Mehr Meer", Droschl Literaturverlag). Schwerpunkt - kleines Werk?

Widmer:
Gerade "Im Kongo" interessiert mich vom Thema her noch am ehesten. Na mal sehen...

Liebe Grüße
Maria
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Do 8. Okt 2009, 15:05

Hallo Fevvers und Steffi,

vielen Dank für Deine Eindrücke zu Herrn Widmer, Fevvers!

Fevvers hat geschrieben:der Begriff "anstrengend" trifft es in Bezug auf Widmer ganz gut, finde ich. Wobei ich dabei mehr an Romane wie "Im Kongo" denke. Die Romane über Mutter und Vater waren dagegen viel leichter lesbar.


Er kann es also noch komplizierter - das hatte ich befürchtet!

Weißt Du, am meisten hat mich daran gestört, dass er es so UNNÖTIG kompliziert gemacht hat! Als wäre das Buch, die Idee, die Geschichte nicht mehr bedeutend genug, wenn man sie in weniger kompliziertere Sätze kleidet. Das fand ich schade und das hat mich auch wirklich ermüdet und gelangweilt, obwohl ich die Geschichte an sich interessant fand - besonders auch die Idee sie in drei verschiedenen Romanen aus drei unterschiedlichen Sichtweisen zu erzählen.

Steffi, was Du über die Lesung von Urs Widmer schreibst, klingt ausgesprochen unsympathisch! Da wäre mir auch die Lust auf seine Bücher vergangen!

Fevvers hat geschrieben:Das nominierte neue Buch interessiert mich gar nicht. Ich fühle mich derzeit auch noch zu jung für eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema Leben und Tod.


Das ist in der Tat ein Thema, für das man den für sich persönlich richtigen Zeitpunkt finden muss. Mich beschäftigt das Thema seid ich meine Eltern verloren habe. Wäre das nicht geschehen, so ginge es mir wahrscheinlich ähnlich wie Dir, dass der Zeitpunkt für dieses Thema noch nicht für mich gekommen wäre.
Liebe Grüße,
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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon Fevvers » Do 8. Okt 2009, 15:24

Hallo Petra,

ja, die Geschichten und Satzkonstruktionen von Herrn Widmer sind - eigenartig. *g* Mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Und ich habe noch nie jemanden getroffen, der von einer Widmer-Lesung begeistert gewesen wäre, mich eingeschlossen.

Meiner Meinung nach gibt es weit interessantere Schweizer AutorInnen: Alex Capus, Markus Werner, Gertrud Leutenegger, Peter Weber, Anne Cuneo, um nur einige zu nennen (ganz subjektiv).

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Re: Schweizer Buchpreis 2009

Beitragvon Petra » Do 8. Okt 2009, 15:44

Hallo Fevvers,

Deine Einschätzung ist mir immer wertvoll - Danke deshalb für Deine Einschätzung zu Urs Widmer, auch im Vergleich zu anderen schweizer AutorInnen. Da Du Dich mit den schweizer AutorInnen schon längere Zeit sehr intensiv beschäftigst, ist das umso mehr interessant, was Du dazu schreibst.

Die von Dir genannten AutorInnen halte ich - sofern nicht schon geschehen - im Hinterkopf! Übrigens: Markus Werners "Am Hang" (ein Tipp damals von Dir - hier meine :arrow: Rezension) hatte mir ja auch überaus gut gefallen! Ich hatte es als Hörbuch gehört. Ein sehr interessantes Buch und ein sehr interessanter Autor!
Liebe Grüße,
Petra


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