Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Rachel » Mi 28. Okt 2009, 18:45

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Rachel, auf Brenner wurde ich durch Christine Westermann erst neugierig. Denn ihre Vorstellung bei westart gefiel mir wirklich ganz ausgezeichnet! Und auch die vorgetragene Passage von Wolf Haas! Dass die Brenner-Verfilmungen auch so gut rüber kommen, ist nun ein zusätzlicher Anreiz. Mal sehen, auf welchem Wege ich mich ihm irgendwann mal nähern werde. Wahrscheinlich zunächst mal reinlesen, bei Gelegenheit. Kennst Du denn die Bücher? Und magst Du sie? Oder kennst Du nur die Filme? Würde mich interessieren, um mir eine Meinung bilden zu können, ob ich die Filme lieber als Buch-Ersatz in Betracht ziehen möchte oder als Ergänzung. Du machst jedenfalls Lust auf die Filme!

Ich kenne nur die Verfilmungen. Und so gerne ich die auch mag, bin ich mir doch äußerst unsicher, ob mir die Bücher genauso gut gefallen würden. Wenn würde ich es gerne mal mit einem Hörbuch versuchen, aber die sind mir noch nicht günstig über den Weg gelaufen.

"Ein Ort für die Ewigkeit" als Buch kann ich Dir übrigens nur empfehlen. Das war mein erstes Buch von Val McDermid und ich habe es in wirklich sehr guter Erinnerung. Auf die Verfilmung freue ich mich auch schon sehr. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Do 29. Okt 2009, 17:45

Hallo Rachel,

wenn mir das reinlesen in Wolf Haas nicht so zusagt, merke ich mir auf jeden Fall die Filme mal vor. Denn die scheinen ja schon für sich zu sprechen – ob mit Buch oder ohne! Danke für Deine persönlichen Empfindungen gegenüber dem Buch und den Filmen! Ein Hörbuch kann ich mir auch sehr gut in dem Fall vorstellen, denn bei westart hatte Wolf Haas aus seinem neusten so besonders vorgelesen! Christine Westermann meinte selbst, dass sie von ihm gern mal ein Hörbuch hören würde, obwohl sie sonst eigentlich kein Hörbuch-Fan ist. Ich kann sie verstehen, denn er liest seine doch eigenen Texte auch sehr eigen vor. Hat mir echt gefallen! Aber stimmt: Man möchte da natürlich auch nicht wer weiß wieviel für bezahlen. Mal sehen, vielleicht sinken sie ja doch noch irgendwann im Preis oder ein gebrauchtes Hörbuch wäre ja auch eine Idee… ich halte mir das auf jeden Fall mal im Hinterkopf.

Dass Du „Ein Ort für die Ewigkeit“ so empfehlen kannst, freut mich natürlich sehr! Ich habe wirklich vor, es wenigstens recht zeitnah zu lesen. Denn die Verfilmung lockt mich auch sehr! :-)

Ich konnte übrigens meinem Kollegen die Aufzeichnung von „Erntedank“ (Klufti) ausleihen. Er hat es im Fernsehen verpasst und ist so ein großer Klufti-Fan. Seine Freude war echt ansteckend! Ich glaube, da muss ich auch ganz bald mal mit der Reihe beginnen, damit ich auch irgendwann den Film mal gucken kann.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon steffi » Sa 31. Okt 2009, 20:32

Petra hat geschrieben:.
Ich konnte übrigens meinem Kollegen die Aufzeichnung von „Erntedank“ (Klufti) ausleihen. Er hat es im Fernsehen verpasst und ist so ein großer Klufti-Fan. Seine Freude war echt ansteckend! Ich glaube, da muss ich auch ganz bald mal mit der Reihe beginnen, damit ich auch irgendwann den Film mal gucken kann.


Ja, Petra, aber der Klufti-Film war zu sehr dem Allgäuerischen behaftet, das ist der echte Klufti nur nach außen, die Frauenfiguren waren zu flach, viele Witze nicht mit dem Klufti-Tiefgang und überhaupt, die Änderungen waren zum Teil nicht nachvollziehbar. Auf jeden Fall erst lesen, dann gucken. Ich fand den Film solala...
Gruss von Steffi

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Mi 4. Nov 2009, 11:18

Hallo zusammen,

wir haben am Wochenende "Slumdog Millionär" geguckt. Wir waren uns einig: gut und sehenswert. Nicht mehr, nicht weniger.

Für mich interessant, dass wir es gleich empfunden haben, denn ich kannte schließlich die Roman-Vorlage. Mein Schatz aber nicht. Und dennoch haben wir ihn gleich empfunden. Ayhan hat das sicher mit etwas mehr Spannung verfolgt, weil er eben nicht wusste, wie die Geschichte ausgeht. Aber ansonsten haben wir ihn ziemlich gleich wahrgenommen.

Dass der Film 8 Oscars bekommen hat, kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Dafür war er mir nicht brillant genug gemacht. Ich finde man hätte das schon noch besser machen können. Für mich war alles sehr nett und sehenswert, aber nicht wirklich überragend. Weder die Schauspieler, noch der Bilder-Zusammenschnitt. Lediglich: Für den, der das Buch nicht kennt, eine originelle Idee mit der Rahmenhandlung und der beginnenden Frage wie ein Slumdog Millionär es schaffen kann in der Quizshow alle Fragen zu beantworten. Und auch mit den Auswahlmöglichkeiten an den Zuschauer dazu: A: Er hat betrogen. B: Er hatte Glück C: Er ist ein Genie D: Es ist Schicksal.

Soviel im Versuch objektiv zu bleiben. Da ich aber ja tatsächlich das Buch kenne, muss ich schon sagen, dass das mal wieder um einiges besser ist als der Film. Der Film weicht in den meisten Episoden völlig ab. Und auch die Rahmenhandlung ist anders gestrickt. Ebenso hat die Hauptfigur (Jamal, der im Buch eigentlich Ram heißt) einen anderen Grund an der Quizshow teilzunehmen. Der Film macht es doch hollywood-lastiger als es im Buch ist. Da wird es zum Ende hin auch kitschig - ausnahmsweise schöner Kitsch in meinen Augen, zumal die Geschichte einen etwas märchenhaften Ausklang (in meinen Augen) brauchte. Aber es war feiner gelöst!

Und nicht nur Hollywood fließt ein bisschen zu viel in den Film ein, sondern auch ein bisschen zu viel Bollywood. Bunt, grell. Nicht zu viel, aber es fällt zwischendurch auf.

Leider zeugt auch das Bild von Bollywood-Qualität! Ich habe vor dem Film gedacht, es sei ein Film aus den USA. Beim gucken war ich mir sicher, dass das nicht sein kann. Das es anstatt dessen vielleicht wirklich ein indischer Film ist. Denn das Bild ist ziemlich unscharf. Eine dermaßen schlecht Bildqualität habe ich auf einer DVD selten gehabt. Und schon gar nicht bei einem ganz neuen Film, der zudem noch in den USA produziert wurde und Oscar-Abräumer war. Aber ich habe nachgesehen: Tatsächlich eine USA-Produktion. Unglaublich, wie da solch ein schlechtes Bild bei herauskommen konnte!

Leider habe ich zur Bildqualität der DVD kaum was im Internet gefunden. Nur zur blu-ray, die ebenso schlecht weg kommt. Aber bei der DVD konnte man da wahrscheinlich für die blu-ray auch nicht mehr rausholen. Wie traurig!

So, das war meine Meinung zu "Slumdog Millionäre". Zwiespältig wie Ihr seht! Nicht die schlechteste Verfilmung. Auch wirklich sehenswert und schön in Szene gesetzt. Aber mit Abstrichen! Und 8 Oscars verstehe ich dafür wirklich nicht.

Auf weitere Meinungen - sowohl von denen die das Buch kennen als auch von jenen, die es nicht kennen - wäre ich sehr gespannt!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Trixie » Mi 4. Nov 2009, 13:07

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben: Dass der Film 8 Oscars bekommen hat, kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Dafür war er mir nicht brillant genug gemacht. Ich finde man hätte das schon noch besser machen können. Für mich war alles sehr nett und sehenswert, aber nicht wirklich überragend. Weder die Schauspieler, noch der Bilder-Zusammenschnitt.


Nur generell gesprochen: Ich verfolge seit über 15 Jahren die Oscarverleihungen, meist mit eigenen Favoriten in einigen Sparten, und ich kann auch oft nicht verstehen, wieso nun ausgerechnet dieser statt jener Film, der eine statt der andere Kameramann die Auszeichnung letztlich erhält. Es ist mir ein Rätsel. Da kann ich dein Verwundern verstehen, auch wenn ich in diesem konkreten Fall weder Buch noch Film kenne.


Petra hat geschrieben: Und nicht nur Hollywood fließt ein bisschen zu viel in den Film ein, sondern auch ein bisschen zu viel Bollywood. Bunt, grell. Nicht zu viel, aber es fällt zwischendurch auf.

Leider zeugt auch das Bild von Bollywood-Qualität! Ich habe vor dem Film gedacht, es sei ein Film aus den USA. Beim gucken war ich mir sicher, dass das nicht sein kann. Das es anstatt dessen vielleicht wirklich ein indischer Film ist. Denn das Bild ist ziemlich unscharf. Eine dermaßen schlecht Bildqualität habe ich auf einer DVD selten gehabt. Und schon gar nicht bei einem ganz neuen Film, der zudem noch in den USA produziert wurde und Oscar-Abräumer war. Aber ich habe nachgesehen: Tatsächlich eine USA-Produktion. Unglaublich, wie da solch ein schlechtes Bild bei herauskommen konnte!


Die Bollywood-Filme (mal kleine, husch-husch gedrehte Billigproduktionen ausgenommen) der letzten zehn Jahre haben eigentlich eine Qualität, die den Vergleich mit westlichen Filmen absolut nicht zu scheuen braucht. So kann ich nicht recht verstehen, wieso eine solch aufsehenerregende internationale Produktion da Abstriche macht. Natürlich kann es gerade einem amerikanischen oder europäischen Filmemacher einfallen, absichtlich, quasi als künstlerisches Mittel, mit z.B. einem grobkörnigeren Film oder Unschärfe zu arbeiten. Was uns der Künstler damit allerdings sagen will, bleibt jedem Zuschauer zur Interpretation überlassen :roll: .

"Bunt, grell" - das sind ganz richtig Merkmale des Bollywood-Kinos. Bei vielen westlichen Zuschauern fällt das gar nicht so angenehm auf und stößt daher auf Ablehnung dieser Filme. Ich kann nicht verhehlen, daß ich hingegen ein großer Fan dieser -oft wirklich guten- Filme bin. Man darf halt nicht vergessen, daß es sich schließlich auch um eine ganz andere Mentalität als der unseren handelt - sowohl was die Zielgruppe der Zuschauer angeht wie auch die Filmemacher und das Umfeld, die Kulisse in welchem die Filme entstehen. Der nüchternste Nachrichtenbeitrag zeigt, daß Indien einfach von Haus aus viel "farbiger" ist: Kleidung, Häuser, Gebrauchsgegenstände. Kein Vergleich mit unseren weißgetünchten Eigenheimen und der Modefarbe Schwarz, in der wir uns so gerne kleiden. Da kommt ein Bollywoodfilm schon als Farb- und Kulturschock ;) . Aber ich denke, das haben die Macher von "Slumdog Millionaire" der Authentizität wegen nicht außer Acht lassen können und haben sie -wie du schriebst, Petra- nicht zu sehr, aber merklich eingebaut.

Gruß,
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon JMaria » Do 5. Nov 2009, 10:56

Hallo zusammen,

da im obigen Beitrag "Bollywood" genannt wurde, möchte ich kurz meine Eindrücke zu meinem ersten Bollywood-Film erzählen, den ich mir gestern angeschaut habe.

Der Film heißt "Paheli" und ist die Umsetzung eines indischen Volksmärchen. Die Geschichte ist einfach gehalten, aber wunderschön erzählt/gesungen/gespielt.

hier gehts zur Beschreibung des Films:
Paheli (Wortbedeutung: Mysterium, Geheimnis, Rätsel)

Der Gesang ist etwas gewöhnungsbedürftig zu anfangs gewesen, doch die Tanzbewegungen sehr anmutig. Ich bin ganz hin und weg.

Die Farben sind intensiv. Aber was soll ich sagen, ich hatte das Gefühl, dass die Bilder wohltuend auf mich wirken, besonders wenn es draußen so früh dunkel wird und der Mensch sich nach Licht und Farbe sehnt.

Berührt hat mich die Szene, als Lachchi (die junge Ehefrau) zu ihrem (Geist-)Ehemann sagt, dass es das erste Mal sei, dass jemand sie fragt, was sie möchte und wünscht....

Da muß erst ein Geist daher kommen, um ihr dieses wichtige Gefühl zu geben, gleichberechtigt zu sein. Also auch leichte sozialkritische Töne vermittelt der Film.

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte.

@Trixie:
kann es sein, dass kein einziger Kuss im Film ausgetauscht wird? Mir fiel das erst spät im Film auf. Sie umarmen sich, er küsst sie aufs Haar oder Stirn, aber niemals auf den Mund. Nicht, dass es wichtig wäre, aber doch irgendwie bedeutsam.

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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Trixie » Do 5. Nov 2009, 14:38

Hallo Maria,

Hallo zusammen,

da im obigen Beitrag "Bollywood" genannt wurde, möchte ich kurz meine Eindrücke zu meinem ersten Bollywood-Film erzählen, den ich mir gestern angeschaut habe.

Der Film heißt "Paheli" und ist die Umsetzung eines indischen Volksmärchen. Die Geschichte ist einfach gehalten, aber wunderschön erzählt/gesungen/gespielt.


Glückwunsch zu deinem "ersten" :mrgreen:!!! Und der Beitrag paßt übrigens sehr gut in diesen Thread, denn "Paheli" ist in der Tat eine Literaturverfilmung, und zwar basiert der Film auf der Geschichte "Duvidha" von Vijay Dan Detha (unter diesem Titel wurde übrigens die Geschichte auch schon 1973 verfilmt).


Die Farben sind intensiv. Aber was soll ich sagen, ich hatte das Gefühl, dass die Bilder wohltuend auf mich wirken, besonders wenn es draußen so früh dunkel wird und der Mensch sich nach Licht und Farbe sehnt.

Jaja, da weiß man, warum es Farbfernseher gibt ;) . Aber mir geht's ähnlich, dieser Erguß an Farben, Licht und Rhythmus ist eine sehr schöne Abwechslung zu den Sinneswahrnehmungen in meinem Alltag. Und jetzt, vor Weihnachten, fahren wir doch ohnehin vermehrt auf Farbe und Glitzer ab :D .

@Trixie:
kann es sein, dass kein einziger Kuss im Film ausgetauscht wird? Mir fiel das erst spät im Film auf. Sie umarmen sich, er küsst sie aufs Haar oder Stirn, aber niemals auf den Mund. Nicht, dass es wichtig wäre, aber doch irgendwie bedeutsam.



Das hast du ganz richtig gesehen. Es ist in Bollywood noch immer verpönt, sich im Film einen Kuß auf den Mund zu geben. Öffentliche Zurschaustellung von Zärtlichkeiten ist überhaupt in vielen asiatischen Kulturen nicht gern gesehen (in Japan z.B. ist das ähnlich, von muslimischen Ländern natürlich ganz zu schweigen). Inzwischen kommen diese Szenen aber vereinzelt auch in Bollywoodfilmen vor. Es gab beispielsweise in "Dhoom 2" einen solchen Kuß zwischen den zwei Hauptdarstellern, was eine unglaubliche Welle der Empörung erzeugte :shock: .

Aber ganz ehrlich: Ich finde Bollywoods andere Mittel und Wege, Zärtlichkeit oder auch Erotik darzustellen, dafür manchmal viel sinnlicher: Wie du schon sagtest, es ist manchmal nur ein Kuß auf die Stirn, eine Berührung auf der Schulter, eine Umarmung - kleine Gesten, die unglaublich ausdruckstark rüberkommen.

Gruß,
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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Di 10. Nov 2009, 15:50

Hallo Trixie und Maria,

Trixie hat geschrieben:Natürlich kann es gerade einem amerikanischen oder europäischen Filmemacher einfallen, absichtlich, quasi als künstlerisches Mittel, mit z.B. einem grobkörnigeren Film oder Unschärfe zu arbeiten. Was uns der Künstler damit allerdings sagen will, bleibt jedem Zuschauer zur Interpretation überlassen :roll: .


Ja, das ist mir wirklich auch schleierhaft! Fällt mir (außer das mit dem Stilmittel - welches ich aber auch sehr zweifelhaft fände ob das so sinnvoll ist) auch nichts zu ein. Schade jedenfalls dass solch ein Film solch eine Bildqualität hat.

Ich danke Dir aber für Deine Erfahrungswerte mit Bollywood-Filmen. Ich hätte nicht einschätzen können (habe noch immer keinen gesehen, habe es aber ganz bald vor) welche Bildqualität diese Filme haben. Aber gut zu wissen, dass sie durchaus mit den westlichen Filmen mithalten können.

Trixie hat geschrieben:"Bunt, grell" - das sind ganz richtig Merkmale des Bollywood-Kinos. Bei vielen westlichen Zuschauern fällt das gar nicht so angenehm auf und stößt daher auf Ablehnung dieser Filme. Ich kann nicht verhehlen, daß ich hingegen ein großer Fan dieser -oft wirklich guten- Filme bin. Man darf halt nicht vergessen, daß es sich schließlich auch um eine ganz andere Mentalität als der unseren handelt - sowohl was die Zielgruppe der Zuschauer angeht wie auch die Filmemacher und das Umfeld, die Kulisse in welchem die Filme entstehen. Der nüchternste Nachrichtenbeitrag zeigt, daß Indien einfach von Haus aus viel "farbiger" ist: Kleidung, Häuser, Gebrauchsgegenstände. Kein Vergleich mit unseren weißgetünchten Eigenheimen und der Modefarbe Schwarz, in der wir uns so gerne kleiden. Da kommt ein Bollywoodfilm schon als Farb- und Kulturschock ;)


Auch wenn ich noch keinen Bollywood-Film gesehen habe, so habe ich dieselben Empfindungen wenn ich Ausschnitte oder die Cover der Filme sehe. So stelle ich mir das auch vor und die Gründe dafür sehe ich genau wie Du in der Andersartigkeit des ganzen Landes, seiner Menschen und deren Mentalität. So bekommt man ein authentischeres Indien, als man es wohl bekommen würde, wenn westliche Länder einen Indien-Film drehen würden.

Deshalb kann ich die Erklärung von Dir auch für mich so vollständig hinnehmen:

Trixie hat geschrieben:Aber ich denke, das haben die Macher von "Slumdog Millionaire" der Authentizität wegen nicht außer Acht lassen können und haben sie -wie du schriebst, Petra- nicht zu sehr, aber merklich eingebaut.


Und das ist ihnen dann auch wirklich gut gelungen, wie ich meine!

Ich wollte schon einige Tage lieben Dank für Deine sehr interessanten Ausführungen sagen, die mir geholfen haben, mein Bild über "Slumdog Millionär" abzurunden. Und um mehr über Bollywood-Filme zu erfahren. Denn das schien mir wichtig, um diese Dinge hier in "Slumdog Millionär" besser zu verstehen. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen - im Moment geht es einfach andauernd drunter und drüber! Aber macht nichts, Ihr alle lauft mir hier ja (hoffentlich! :) ) nicht weg!

Maria, Dir danke ich für Deinen schönen Bericht über Deinen ersten Bollywood-Film! Sehr interessant was Du darüber schreibst! Und wie mir scheint auch ein sehenswerter Film!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Petra » Di 24. Nov 2009, 12:15

Hallo zusammen,

mein Patenkind Benni erzählte mir am Wochenende von einem tollen Film, der in die Kinos kommt: "In meinem Himmel".

Und bei Bennis Beschreibung des Inhalts fiel mir auf: Den Inhalt kenne ich! Das ist doch das Buch "In meinem Himmel" von Alice Sebold. Der Film soll sehr gelungen sein. Filmstart in den deutschen Kinos ist der 21.01.2010. Hier ein :arrow: Link dazu.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel

Beitragvon Britti » Do 26. Nov 2009, 18:49

Hallo Petra,

ja das Buch fand ich damals schon sehr interessant. Das Thema ist heikel, wie jeder mit seiner Trauer umgeht, besonders wenn es um Eltern geht die ihre Kinder verlieren. Oft meint man das müsste doch zusammen schweißen aber meist kommt es sogar zur Trennung.
Ein Film den ich mir gerne ansehen werde, aber lieber zu Hause wenn ich in der richtigen Stimmung bin. Bei solchen Themen darf ich selbst nicht schlecht drauf sein, dann ziehen sie mich zu sehr runter.
Danke für den Tipp - auch an Benni ;)
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