Stieg Larsson

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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Josie » Mi 20. Jan 2010, 08:46

Hallo zusammen,

zwar etwas "tratschkolumnenmäßig" aufgemacht, dennoch, da hier ja gerade eine so schöne Diskussion vor allem über Lisbeth geführt wird, passt es doch ein wenig, da in diesem Beitrag auch auf sie und die möglichen Beweggründe, warum Stieg Larsson seiner Protagonistin genau diesen übermenschlichen und vielleicht für manch einen überzogenen Charakterzug gegeben hat, eingegangen wird:

http://www.lettra.tv/page.php?pid=66&fr ... =&nid=2544
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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Mi 20. Jan 2010, 10:17

Hallo zusammen,

Josie, das ist wirklich ein aufschlussreicher Artikel! Danke fürs verlinken! Mir jedenfalls beleuchtet er Stieg Larssons Trilogie und besonders die Figur der Lisbeth auf eine andere Weise als ich es bisher betrachtet habe. Wenn dieser Klatsch dort stimmt, dann kann das wirklich der Grund sein, warum Larsson Lisbeth so gemacht hat wie sie ist. Ob ich es deshalb lieber lesen möchte, bezweifle ich zwar, aber es gibt einen Erklärungsansatz, den ich durchaus interessant finde.

Aber auch weiterhin bleibt mein Interesse an den Hörbüchern (und den Filmen) ungebrochen. Kann natürlich sein, dass mir dann auch das nicht zusagt. Aber ich bin ganz zuversichtlich, dass ich Lisbeth auf dem Weg besser an mich heranlassen kann. Denn (und das mal an alle gerichtet, denen die Trilogie gefällt) irgendwas muss ja dran sein, an Lisbeth! Sonst hätten sich die Bände wohl kaum so oft verkauft!

Und richtig was Binchen sagte (mir auch sehr wichtig): Es ist ja nicht so, dass man sagt (oder denkt), dass es Schrott ist was den anderen gefällt. Sondern einfach nur, dass es auf einen (vielleicht auch stimmungsabhängig - wobei ich glaube, dass es in dem Fall das nicht bei mir war) anders wirkt. Man nicht so begeistert ist, wie andere. Oder einfach daran irgend etwas nicht mag, was andere hingegen aber lieben. Das ist dann wirklich reine Geschmackssache.

Aber viel wichtiger finde ich was Binchen noch sagte! Ich hatte es auch schon gestern sagen wollen, hatte es in meinem Posting dann aber vergessen: Es gibt einfach zu viele interessante Bücher! Ich hatte das nur ansatzweise angedeutet, aber eben dies steckte hinter dieser Andeutung: Ich müsste mich jetzt rd. 2.000 Seiten lang Lisbeth widmen. Und das war es mir dann nicht wert. Weil ich einfach noch so unsagbar viele interessante Bücher zu Hause habe. Die ich dann auch wirklich interessantER finde als diese Trilogie. Das heißt aber wiederum nicht, dass ich Stieg Larsson gänzlich uninteressant finde. Wären diese 200-300 Bücher, die ich vorziehen würde nicht da, dann stünde Stieg Larsson ziemlich weit oben auf der Liste der Bücher, die ich lesen wollen würde (immerhin will ich es ja mit den Hörbüchern versuchen - so ganz weg bin ich ja nicht davon. Wäre ich aber, wenn es mir Null zugesagt hätte. Mein Interesse ist mir ja nicht völlig genommen. Aber ich möchte nicht 2.000 Seiten davon lesen, wo ich noch diese 200-300 Bücher zu Hause habe, die noch interessanter auf mich wirken). Das war bei mir definitiv der Grund, warum ich es weg gelegt habe. Wie gesagt, ich hatte es ja angedeutet. Aber hier noch mal ganz deutlich hervorgehoben.

Und was auch sicher richtig ist, ist die falsche (zu hohe) Erwartungshaltung. Bei mir eher noch die falsche als eine zu hohe. Denn hätte mir jemand gesagt (was sich auch in dem von Josie verlinkten Artikel wiederfindet), dass Lisbeth mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten gesegnet ist, hätte ich sofort gewusst, dass das als Buch eher nichts für mich ist. (James Bond würde ich z. B. auch nicht gern lesen. Aber schauen schon!) Das ist dann einfach nicht mein Geschmack. Warum auch immer. Und warum auch immer ich es als Hörbuch oder Film dann doch viel eher an mich heranlassen kann.

Der Vergleich mit anderen Thrillern (z. B. Stuart MacBride) ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und das zeigt mir, dass es doch nicht so ganz rational ist wie ein Buch (seine Figuren) auf einen wirkt. Erklärungsansatz: Stuart MacBrides Figuren sind in meinen Augen so ausgelegt, dass man sie mit einem Augenzwinkern betrachtet. Bei Stieg Larsson hatte ich aufgrund des gesamten Schreibstils mehr Ernsthaftigkeit vermutet. Er schien mir mit Lisbeth nicht spaßen zu wollen? Aber vielleicht täuscht dieser Eindruck auch. Aber im Grunde ist es auch egal, denn ich denke wirklich dass es irrational ist und man von Buch zu Buch entscheidet: Liegt es mir in der Mischung? Oder nicht so sehr?

Denn logisch erklären kann ich mir auch nicht, warum mir die Meg Langslow-Reihe nicht gefällt. Aber ich glaube das kann man nicht so recht erklären. Beim einen (Autor / Figur... oder sogar im wahren Leben bei Menschen) passt es, beim anderen nicht. Und da spielt manchmal das Gesamtbild eine Rolle, das halt auf jeden ganz individuell wirken kann.

Empfehlungen finde ich immer interessant. Ich verstehe auch, wenn man da scheuer wird, wenn man merkt, dass man den anderen doch irgendwie falsch eingeschätzt hat. Aber wenn mir was empfohlen wird, was mir dann doch nicht so liegt, dann empfinde ich das als nicht schlimm. Denn es zeigt mir immerhin Unterschiede im Lesegeschmack auf. Zeigt mir, was dem gefällt, der es empfohlen hat. Und zeigt mir auch wieder was neues über mich, wenn ich es anders sehe. Und besonders wenn dann so interessante Diskussionen draus entstehen wie hier!

Auch ich lobe es mir (nein, uns! :) ), dass es uns gelingt, unterschiedlicher Meinung zu sein, ohne dass es persönlich wird oder aber jemand sich in seinem Geschmack in Frage gestellt fühlt. Das hat man (leider!) wirklich nicht häufig! Schade besonders, da es schon stimmt, dass gerade diese kontroversen Diskussionen uns alle weiter bringen. Uns etwas über uns selbst aufzeigen und auch über die anderen hier.

Doris hat geschrieben:Realitätstreue muss nicht unbedingt entscheidend sein. Gute Unterhaltung ist wichtig.
Aber wenn sich zuviel von all dem anhäuft dann ist es für mich schwierig weiterzulesen und ich stolpere dann nahezu über jedes Steinchen.


Das wollte ich noch zitieren, da es mir da genau wie Doris geht: Gerate ich erst mal ins straucheln, komme ich oft auch zu Fall.

Mir fällt noch ein Buch ein, das ich im letzten Jahr las und das mir durch Unglaubwürdigkeiten ein wenig den Spaß zum Ende hin gebremst (zum Glück nicht gänzlich genommen) hat. Brigitte Aubert "Im Dunkel der Wälder". Wäre ich nicht so weit im Buch gewesen und wäre es nicht anfangs glaubwürdiger gewesen, hätte es mir den Spaß sicher gekippt. Aber das Buch hat mir dennoch sehr gefallen. Ich konnte es entschuldigen. Man sieht: von Fall zu Fall auch ein Stückweit unterschiedlich. Aber ich fand auch bei diesem Buch, dass diese Übertreibungen vollkommen unnötig waren und wäre es realistischer geblieben, hätte es mich mehr beeindruckt. In diesem Buch ging es einigen hier mit den Unglaubwürdigkeiten auch so, bzw. waren weniger nachsichtig mit Brigitte Aubert als ich. Wiederum bei Tana Frenchs "Totengleich" war mir wichtiger als anderen, ob alles zu einer logischen Auflösung/Erklärung kommt. Obwohl ich das Buch sehr gern gelesen habe, war mir der Punkt sehr wichtig und ich wollte auch kein abschließendes Urteil über das Buch abgeben (so gut es mir auch gefallen hat), bevor ich über den Punkt (also ob es eine logische Erklärung gibt oder ob Unglaubwürdigkeiten übrig bleiben) am Ende nicht bescheid weiß. Ist somit wohl wirklich oft von Fall zu Fall (von Buch zu Buch) verschieden.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon steffi » Mi 20. Jan 2010, 10:31

Auch mir gefällt diese anregende Diskussion und ich kann alle eure Argumente für oder gegen Lisbeth gut nachvollziehen.

Es bestätigt sich doch immer wieder, dass eben jeder eine Geschichte anders liest und andere Schwerpunkte setzt. Und ist es nicht wunderbar, wenn man dadurch angeregt wird, auch über seine eigenen Vorlieben nachzudenken ?

Ich könnte mir auch vorstellen, dass mir beim Lesen die Stieg-Larsson Trilogie gar nicht so gut gefallen würde. Ich vermute, dass ich da auch schneller von Übertreibungen genervt wäre. Solche Dinge funktionieren für mich als Hörbuch besser, vielleicht weil es dann eher wie eine spannende Erzählung klingt und nicht schwarz auf weiss dasteht ?

Am meisten nerven mich aber nicht unrealistische Dinge, wäre ja auch ein Wunder, da ich sehr gerne Fantasy mag, sondern logische Fehler und langweilige Personen und Geschichten, denen man ihr Ziel oder ihre Aussage schon von weitem ansieht.

Die Diskussion über Lisbeth zeigt mir jedenfalls, dass es Larsson gelungen ist, eine interessante Person zu entwerfen, die polarisiert und über die es mehr zu sagen gibt, als "ich mag sie" oder "ich mag sie nicht".

Und wirklich, man sollte sich mit einem Buch, das einem nicht gefällt, nicht herumschlagen - es gibt soviele andere zu entdecken !

Petra schrieb:
dass Lisbeth mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten gesegnet ist,

Ui, das macht mich jetzt noch neugieriger - zumindest im Hörbuch in Teil 1 ist sie lediglich ein guter Hacker mit vielfältigen Internetkontakten, konsequentem Handeln und großem Organisationstalent.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Britti » Mi 20. Jan 2010, 12:58

Hallo zusammen.

Ich habe gerade nur kurz eure Beiträge überflogen und festgestellt das es hier um Lisbeth geht :D
Zufällig habe ich auch neulich erst das Kinoplakat gesehen und wusste bis dato garnicht das es eine Verfilmung gibt...
Ich bekomme irgendwie nichts mit *g* Sturmtief Daisy hat mir wohl meine Gedanken etwas durchgewirbelt ;)

Hier nur ein kurzes Statement von mir. Ich mochte die drei Bände sehr und fand sogar das sie sich gesteigert hatten.
Lisbeth ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen weil ich eben genau die schrillen "nicht normalen" Charaktere in Büchern mag. Eine zierliche tätowierte Hackerin die weiß wie sich sich durchsetzen kann.
Ich fand sie klasse, habe sie allerdings nicht wie Superwoman empfunden. Ich denke dieser Zeitungsartikel ist übelste Nachrede nach dem Tod des Schriftstellers. Da wird wohl dreckige Wäsche gewaschen...
So wie sie auf dem Filmplakat aussieht hatte ich sie mir allerdings nicht vorgestellt. Aber ich kann auch nicht genau sagen wie sonst.
Auf den Film bin ich sehr gespannt wie er umgesetzt ist.
An die Hörbücher hatte ich mich bisher noch nicht rangetraut weil sie von Dietmar Bär gelesen werden und ich mit ihm kürzlich mein erstes nicht so tolles Hörerlebnis hatt. Binchen meinte aber glaube ich die seine garnicht schlecht.

Interessant das gerade jetzt hier die Diskussion aufkommt, denn mein Mann liest gerade den ersten Teil. Mal sehen wie er es empfindet. Bei mir ist es schon so lange her...
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Re: Stieg Larsson

Beitragvon JMaria » Mi 20. Jan 2010, 13:25

Hallo ihr Lieben,

ich habe der anregenden Diskussionsrunde einen eigenen Thread gegeben. Ich hoffe, das ist euch recht. Dieses Für und Wider macht einen ja ganz neugierig auf die Bücher.

Liebe Grüße
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Re: Stieg Larsson

Beitragvon Doris » Mi 20. Jan 2010, 14:32

Hallo Maria,

sehr gute Idee.
So kann man sich in dem anderen thread wieder dem eigentlichen Thema widmen.
Aber ich werde die Diskussion weiterhin neugierig verfolgen ;)

Herzlichst, Doris
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Re: Stieg Larsson

Beitragvon Petra » Mi 20. Jan 2010, 16:18

Hallo zusammen,

Maria, das hast Du gut gemacht, einen Extra-Thread für die Stieg Larsson-Diskussion zu eröffnen! Danke für die Mühe! :-) (Ich weiß gar nicht wie das geht... tolle Entdeckung! Diese Funktion kann man sicher öfter gebrauchen wenn eine Diskussion doch mal mehr ausartet als man zunächst dachte!)

Steffi, das kann ich mir bei Dir - wie ich Dich einschätze - auch gut vorstellen, dass Stieg Larsson auch für Dich als Hörbuch besser geeignet war als in Buchform. Du hörst ja auch generell lieber Krimis als sie zu lesen. Das generell ist das bei mir zwar nicht, aber bei vielen Krimis und Thrillern eben auch. So erhoffe ich mir wirklich, dass mir Lisbeth im Hörbuch auch mehr Spaß macht! :-)

Dass Du weniger Probleme mit unrealistischen Dingen in Büchern hast, kann ich mir auch gut vorstellen. Eben weil Du auch gern Fantasy liest. Leider ja ein Genre, mit dem ich nicht klar komme. Ich denke, hierin kann man auch einen großen Unterschied in den Vorlieben sehen, der auch für unser Aufnehmen der Figur der Lisbeth eine Erklärung ist.

Logikfehler mag ich übrigens auch überhaupt gar nicht, bzw. kann sehr schwer darüber hinweg sehen, wenn mir einer auffällt! Die verderben einem dann wirklich den Spaß, nicht wahr? Geht mir auch so, wenn ich über welche stolpere. Das kann ich gut nachvollziehen.

steffi hat geschrieben:Es bestätigt sich doch immer wieder, dass eben jeder eine Geschichte anders liest und andere Schwerpunkte setzt. Und ist es nicht wunderbar, wenn man dadurch angeregt wird, auch über seine eigenen Vorlieben nachzudenken ?


Doch, das finde ich auch immer ganz, ganz spannend und interessant! Man entdeckt über sich selbst so viel dabei.

Britti hat geschrieben:Ich fand sie klasse, habe sie allerdings nicht wie Superwoman empfunden. Ich denke dieser Zeitungsartikel ist übelste Nachrede nach dem Tod des Schriftstellers. Da wird wohl dreckige Wäsche gewaschen...


Was den Artikel angeht vermute ich ähnliches. Allerdings das mit dem Super-Woman-Image stand auch in ein paar kritischen Amazon-Rezis angedeutet. Und der Spoiler von Silke (eben auch die Stelle an der für Doris dann genug war) gibt dem dann auch leider irgendwie recht. Glaubhaft ist das dann in meinen Augen nicht mehr, was diese Figur so alles verpackt. Ob es einen stört oder nicht, ist dann natürlich eine ganz andere Frage.

Britti hat geschrieben:So wie sie auf dem Filmplakat aussieht hatte ich sie mir allerdings nicht vorgestellt.


Wobei sie im Buch ganz genauso beschrieben wird, finde ich. Sehr kurzes pechschwarz gefärbtes Haar, Piercings. Aber mir geht es auch manchmal so, dass ich solche Beschreibungen überfliege und mein eigenes Bild im Kopf habe. Da kann ich auch sehr ignorant sein! :mrgreen:

Schön, dass sich hier die positiven und negativen Meinungen mischen. Das gibt ein rundes und vielfältiges Bild.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Stieg Larsson

Beitragvon Josie » Mi 20. Jan 2010, 19:04

Hallo zusammen,

heute Mittag begegnete mir meine Nachbarin, die alle drei Bücher begeistert verschlungen hat und ich bat sie, Petras Tipp folgend, mir doch bitte mal den ersten Band zum Reinlesen zu überlassen.

Was Lisbeth betrifft, so ist es mir nicht gelungen, mir trotz des Reinlesens ein Urteil über sie zu bilden. Vermutlich entwickelt sich ihre Figur auch erst im Laufe des Buches; jedoch sind mir die Textpassagen, die ich über sie gelesen habe, auf den ersten Eindruck nicht negativ aufgefallen.

Vielmehr störte mich was ganz anderes, weshalb ich Stieg Larsson sicher erst einmal nicht auf meine Liste der Autoren setze, die ich gerne mal lesen möchte. Was mir direkt zu Anfang ganz spontan auffiel und sich auch durch das Buch zieht, sind viele kurze und abgehackte Sätze: Satz, Punkt, Satz, Punkt... Zwar sind zwischendurch auch mal Sätze mit einem Komma dazwischen, jedoch umgehend wieder gefolgt von genanntem Schema. Das ist sicher eine persönliche Marotte von mir, aber mit solchen Büchern habe ich generell meine Schwierigkeiten und lege sie, oftmals sicherlich auch zu Unrecht, ungelesen zur Seite. Auch finde ich die einzelnen Sätze unglücklich und nicht flüssig miteinander verbunden. Für mich liest sich der Text unnötig "hart".

Mag sein, dass es an der Übersetzung liegt oder auch, dass es bewusst gewollt ist, wobei letzteres bei diesem Buch keinen Sinn ergeben würde. Weder wird dadurch eine gewisse Spannung noch eine bestimmte Stimmung hervorgerufen.

Wie gesagt, das ist sicherlich meine ganz eigene Sichtweise, aber ich liebe z. B. auch Bücher, die verschachtelte, lange Sätze haben. Auch mag ich es gerne, wenn reichlich Füllwörter verwendet werden. Ist das nicht der Fall, fällt solch ein Buch wie "Verblendung" bei mir halt oftmals direkt durchs Raster, wenn mich die Story an sich nicht brennendst interessiert oder wenn's nicht unbedingt für den Charme und die Atmosphäre des Buches notwendig ist.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Stieg Larsson

Beitragvon Binchen » Mi 20. Jan 2010, 21:58

Hallo Josie,

da hast Du ja ganz schnell unkomplizierte Entscheidungshilfe bekommen. Interessant, aus welchen Gründen man ein Buch nicht lesen mag. Solche Stilmittel fallen mir meistens nur unterbewußt auf.

Liebe Maria - Danke fürs Auskoppeln - bei einem meiner letzten Beiträge dachte ich noch - schade, dass das so untergeht, das findet ja niemand wieder - und schwupps - hattest Du es aufgeteilt. Wie schön, dass das geht und dass Du das herausgefunden und umgesetzt hast. DANKE
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Re: Stieg Larsson

Beitragvon steffi » Do 21. Jan 2010, 11:11

Ui, ein neuer Extra-Thread ! Danke, JMaria !!

Josie, das ist interessant, was du über den Stil schreibst. Ich achte ja auch immer auf solche Dinge und wenn mich ein Stil gar zu sehr nervt, kann ich das Buch meistens auch nicht weiterlesen, denn gewöhnen kann ich mich nicht daran, außer es ist wirklich erkennbar als spezielles Mittel eingesetzt. Da bin ich nochmal froh, dass ich mich fürs hören entschieden habe.

@Britti: Für mich liest Dietmar Bär das wirklich gut - hatte jetzt keine Mühe mit ihm, obwohl ich da auch oft heikel bin. An Felix von Manteuffel bei Harry Potter z.B. musste und muss ich mich auch gewöhnen (er hat so Hochs und Tiefs in der Sprecherleistung), obwohl mir ja Rufus Beck noch weniger gefällt. Weil ich keine solchen Übertreibungen über längeren Zeitraum ertragen kann, trotzdem ich seine Leistung toll finde.
Gruss von Steffi

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