Josie, das ist mir an seinem Stil auch aufgefallen, als ich reingelesen hatte. Ich hätte zwar nicht so massive Probleme damit wie Du (ich habe es genau anders herum: zu lange und verschachtelte Sätze strengen mich oft zu sehr an. Wenn sie durchweg problemlos verständlich bleiben, dann ist es ok für mich und es macht ein Buch oft auch wärmer und schöner für mich. Aber zu viel davon mag ich dann wieder nicht. Ging mir mal streckenweise bei Isabel Boltons "Der Weihnachtsbaum" z. B. so.), bzw. mag zuweilen solch einen knappen Stil sogar, aber dann muss es eine Wirkung erzielen/haben. Nicht einfach nur kurze Sätze, weil es einfach ist so zu schreiben. Sondern es sollte schon irgendeine Absicht in diesem Stil liegen und es sollte kunstvoll gemacht sein. Das ist natürlich wieder sehr subjektiv. Mir fällt auch leider jetzt kein Beispiel ein. Zurück zu Larsson: Bei ihm ist mir beim reinlesen aufgefallen, dass sein Stil kühl auf mich wirkt. Eben durch die einfache (knappe) Sprache. Kühl mag ich eigentlich sehr gern - wo es passt. Aber hier fiel es mir irgendwie nicht so positiv auf. Und es lag für mein Empfinden an der Art wie er erzählt. Eben diese spärlichen Sätze. Mir fiel dazu das Wort Staccato ein.
Schön, dass Du Deine Probleme mit seinem Erzählstil ansprichst, denn ich hatte nur in mir gespürt, dass ich mit dem Stil nicht so warm wurde und dass es an seiner Sprache liegt. So habe ich mich jetzt aber mal eingehender damit auseinander gesetzt.
Hören ist auch aus dem Grund für mich - ebenso wie bei Dir, Steffi - sicher die bessere Variante. Als Hörbuch kommt das vielleicht sogar ganz gut an/rüber. Im Buch hätte ich mit dem warm werden Probleme. Sicher keine unüberwindbaren, aber gehört scheint es mir besser zu passen.
Schön auch noch mal von Dir zu hören, Steffi, dass Dietmar Bär in der Trilogie wohl durchweg eine gute Leistung bringt. Denn mit ihm habe ich ja auch sonst eher meine Probleme. Was er meistens zu wenig interpretiert, interpretiert mir ein Rufus Beck übrigens auch entschieden zuviel! Zu "Harry Potter" mag das sogar noch passen, aber bei ernsterem Stoff und ernsteren Figuren bremst er sich oft leider auch nicht. Geht für mich auch überhaupt nicht!
Auch hierin sieht man wieder - ebenso in den verschiedenen Schreibstilen - wie unterschiedlich die Vorlieben und Abneigungen sind. Und wie individuell/sujektiv ein Gefallen und Missfallen dadurch oft wird.
Auch dieser Aspekt ist in meinen Augen sehr interessant!


