Jerome David Salinger verstorben

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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Turni » Fr 29. Jan 2010, 16:44

Ich habe das Buch mal geschenkt bekommen. Habe ich es überhaupt zu Ende gelesen? :?: Jedenfalls konnte ich mich nicht richtig begeistern. Vielleicht war ich schon zu alt. :mrgreen:
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Britti » Mo 1. Feb 2010, 11:40

Hallo zusammen.

Ich habe den Fänger im Roggen auch nicht gelesen, aber im Zuge meines aktuellen Buches (Eine Nacht mit Lolita) bin ich mal wieder über den "Fänger" gestolpert.
Just als ich das Kapitel las, sprang mich am nächsten Morgen der Bericht über Salingers Tod in der Zeitung an.

Schon einige Male habe ich mich gefragt: Sollst du das vielleicht mal lesen? Was ist der große Kult um dieses Buch?

Es gab mal eine Kampagne in der Stars Jugendlichen das Lesen näher bringen wollten und sie liessen sich dafür mit ihrem Lieblingsbuch ablichten. Damals war es Alan Rickman der sich mit dem Catcher in the Rye ablichten lies. Auch da dachte ich jetzt lese ich es aber mal...

Ich denke nicht das es mich interessieren würde. Wie ihr schon geschrieben habt denke ich auch dafür muss man pubertierender Jugendlicher sein und dann fühlt man sich vielleicht in der Tat verstanden. Der Jugendliche spricht in seiner eigenen Sprache über das erwachsen werden, über Sexualität und alles was ihn so beschäftigt.
In Amerika scheint es ja Schullektüre zu sein. Macht vielleicht ja Sinn. Aber ich denke ich werde ihn nicht lesen. Vielleicht gibt es das ja als Hörbuch? Da würde ich vermutlich dann mal reinhören.

In eine Nacht mit Lolita geht es darum das der Autor ständig auf der Suche nach Erstausgaben und Manuskripten ist und dann noch mit Widmungen um dann Höstpreise zu erzielen. Das müssen natürlich Klassiker sein wie eben der Fänger im Roggen ;)

Nachtrag: Ich frage mich bei vielen Klassikern was wohl der Reiz an dem Buch ist und ob man das wirklich gelesen haben muss? Aber jedes Buch hat wahrscheinlich seine Zeit. Manchmal wird man ja auch überrascht und manches Mal fragt man sich warum genau dieses Buch denn nun so hoch gelobt wurde... aber neugierig bin ich immer drauf.
Gleich schnappe ich mir mal das Buch der tausend Bücher und schlage mal den Fänger im Roggen nach. Den finde ich dort bestimmt!
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Britti » Mo 1. Feb 2010, 22:51

Hallo zusammen,

ich wollte euch mal berichten was im Buch der 1000 Bücher zum Fänger im Roggen schreibt. Hier mal ein paar Auszüge:

...Zentrales Thema von Autor J.D. Salinger ist die Verlorenheit der Seele in einer von Äußerlichkeiten geprägten Welt.
...Der Fänger im Roggen wurde in den USA zur Bibel gleich mehrerer Generationen Jugendlicher und besitzt bis heute in weiten Teilen der Welt Kultstatus.
...Aufbau: Die Geschehnisse der 3 Tage vor den Weihnachtsferien werden aus der Sicht Holden Caulfields erzählt, der sich, inzwischen 17 jährig, in einem Sanatorium befindet und seine Geschichte im Rahmen einer Therapie erzählt. Durch diese Perspektive prägt Holdens jugendliche Sprache den Roman.
Der scheinbar simplen Handlung liegt eine tief greifende, komplexe Struktur ineinander verwobener Leitmotive zu Grunde.
...Obwohl das Buch von Kritikern zunächst zurückhaltend behandelt wurde, entwickelte es sich bereits in den 50er Jhren zur Lieblingslektüre der akademischen Jugend und wurde in der Folge zum meistinterpretierten Werk an US amerikanischen Schulen und Universitäten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
(Quelle: Harenberg - Das Buch der 1000 Bücher)

Tja, soviel dazu. Sicherlich ein interessanter Hintergedanke bei diesem Roman, aber die jugendliche Sprache würde mich sicherlich abschrecken.
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon lucy » Di 2. Feb 2010, 23:26

Ich habe das Buch auch als Teenager gelesen und weiß nur noch, dass ich mich damals gefragt habe, warum man so einen Hype um das Buch gemacht hat. Aber ganz schlecht fand ich es trotzdem nicht. (Damals habe ich noch keine Leselisten geführt :lol: )
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon JMaria » Do 4. Feb 2010, 15:37

Britti hat geschrieben:
...Aufbau: Die Geschehnisse der 3 Tage vor den Weihnachtsferien werden aus der Sicht Holden Caulfields erzählt, der sich, inzwischen 17 jährig, in einem Sanatorium befindet und seine Geschichte im Rahmen einer Therapie erzählt. Durch diese Perspektive prägt Holdens jugendliche Sprache den Roman.


Hallo Britti,

danke für die Zitate aus dem "Harenberg - Das Buch der 1000 Bücher" . Gut zu wissen, das der Roman so aufgebaut ist, wie es oben erwähnt wird. Ich hatte mich schon gefragt, warum ich einmal über den 17jährigen und einmal über den 15jährigen Holden in den Zeitungsartikeln las. Irgendwie hatte ich das nicht kapiert.

Stichwort "Sanatorium" finde ich nicht uninteressant.

Außerdem sehe ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Siggi Jepsen aus der "Deutschstunde". Dieser erzählt ja auch aus einer "Anstalt" seine Geschichte bzw. schreibt sie nieder. Doch "Deutschstunde" beschäftigt nicht ja auch nicht ausschließlich ums Erwachsenwerden.

deshalb werde ich bei meinem nächsten Buchhandlungsbesuch mal in den "Fänger.." reinlesen.

Liebe Grüße
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Petra » Fr 5. Feb 2010, 14:28

Hallo Britti und Lucy,

finde ich auch sehr interessant - so kann man sich ein näheres Bild über das Buch und dessen Inhalt machen. Danke für die Mühe, Britti! :-)

Lucy, Deine Eindrücke von damals zu dem Buch fand ich auch interessant. Und lustig... zumindest die Passage mit den damals noch nicht geführten Leselisten! :mrgreen:
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon JMaria » Fr 5. Feb 2010, 19:21

Hallo zusammen,

ich war heute im Buchladen und habe in den "Fänger" kurz reingelesen und für mich befunden, dass ich das Buch höchstens aus der Bib ausleihen würde. Das Buch muß man wohl wirklich in jungen Jahren lesen.

Hier mal der 1. Satz, der mich nicht wirklich anspricht:

"Wenn ihr das wirklich hören wollt, dann wollt ihr wahrscheinlich als Erstes wissen, wo ich geboren bin und wie meine miese Kindheit war und was meine Eltern getan haben und so, bevor sie mich kriegten, und den ganzen David-Copperfield-Mist, aber eigentlich ist mir gar nicht danach, wenn ihr's genau wissen wollt."

im ähnlichen Stil gehts dann weiter.

diverse Redakteure äußern sich über das Buch hier:
http://www.derwesten.de/kultur/literatu ... 54355.html

und auch hier ist der Kontext, dass man entweder das Buch zu rechten Zeit las, in der Zeit, in der man gegen das Spießbürgertum war, oder es zu spät las und dadurch nicht den Zugang dazu bekam.

Gruß,
Maria
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Britti » Sa 6. Feb 2010, 14:41

Hallo zusammen.

Dieser Sprachstiel liegt mir auch nicht wenn ich es lesen muss. Da kann ich nichts mehr mit anfangen.
Ich kann mir aber vorstellen das eben genau das einen Jugendlichen ansprechen würde und er sich ein Stück weit verstanden fühlt.

Wenn ich nun ein pubertierendes Kind hätte könnte ich mir auch noch vorstellen es zu lesen, aber so... ich glaube nicht.

Allerdings ist es erstaunlich wie sich manche Autoren so sehr in die Jugend reindenken können und ihnen so aus der Seele sprechen können. Hut ab. Wie alt war denn Mr. Salinger als er das Buch geschrieben hat? Dazu gehört ja schon ein gutes Auge und Ohr für die Sorgen und Gedankengänge der Jugend.
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon steffi » So 7. Feb 2010, 12:37

Britti hat geschrieben:Wie alt war denn Mr. Salinger als er das Buch geschrieben hat? Dazu gehört ja schon ein gutes Auge und Ohr für die Sorgen und Gedankengänge der Jugend.

Wenn ich richtig rechne, war Salinger 32, als das Buch veröffentlicht wurde.

Zu den Gedankengängen der Jugend kann ich dir ein aktuelles Besipiel nennen: Stephenie Meyer (Bis(s) ...) war öfters an der Schule, an der meine Schwester unterrichtet und hat dort recherchiert, was denn die Jugendlichen so ansprechen würde, welche Themen aktuell sind und ob ihre Gedanken ankommen. Ganz im stillen Kämmerchen klappt das wohl nicht.
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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Re: Jerome David Salinger verstorben

Beitragvon Britti » So 7. Feb 2010, 14:10

Hallo zusammen.

Liebe Steffi, das denke ich mir das man da an die Front muss :lol: In die Schulen gehen und die Jugend beobachten und genau studieren. Da könnten sicherlich so manche Lehrerinnen und Lehrer ein Büchlein drüber schreiben *g*

Ich hatte nun zum ersten Mal die Vorleser gesehen und dort wurde ein Buch von einer 17jährigen Autorin vorgestellt: Axolotl Roadkill.
Ein hochgelobtes Buch aber eben mit seitenlangen Texten in Fäkalsprache, zudem aber dann wieder hoch intellektuelle Passagen. Muss ich nicht wirklich haben. Es ist sicherlich gut das es diese begabten jungen Autoren gibt und ich freue mich das sie so erfolgreich sind, ist aber nichts "mehr" für mich. Da bin ich wohl schon raus *ggg*
Übrigens wurde im Zuge dieses Buches auch gleich nochmal der Fänger im Roggen erwähnt ;)
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