von JMaria » Mi 19. Jan 2011, 11:42
Hallo Steffi,
erwähnenswert finde ich noch auf S. 310, noch ziemlich am Anfang des 2. Teil. Dort heißt es:..
Ich habe den sicheren Schreibtisch verlassen, um mich auf den Weg zur Mutter zu machen, in das Erinnern. Kennst du das Haus, auf Säulen ruht sein Dach, es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan? Dahin, dahin möcht ich ziehn..
Das waren die Momente, wo ich mich mit dem Autor wieder aussöhnen konnte. Hast du das Mignon-Lied darin erkannt und zwar die 2. Strophe? Die erste Strophe ist bekannter....:
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Lauf die Goldorgangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Ich liebe Wilhelm Meisters Lehrjahre und besonders die Verse darin... Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß was ich leide!.... oder ...Wer nie sein Brot mit Tränen aß..
die arme Mignon die an gebrochenen Herzen starb. Soweit kam es mit dem mutterlosen Knaben in Rabenliebe zum Glück nicht. Doch es hätte ihm gut getan, wenn es jemanden gegeben hätte, wie in Wilhelm Meisters Lehrjahre, der gesagt hätte, dass die Lehrjahre vorbei seien. Aber vielleicht sind sie ja vorbei ....
Ich bin auf das nächste Buch des Autors gespannt.
Grüße von
Maria
Schöne Grüße, Maria
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