Hallo zusammen,
ich habe heute morgen Hans Falladas "Der Trinker" beendet. Schwere Hörkost, aber ausgesprochen gut gemacht. Sowohl von Fallada, der hier ja auch ganz erschreckend seine eigene Sucht und persönliche Erlebnisse verarbeitet. Aus vielerlei Hinsicht sehr interessant. Ich habe das in meiner
Rezension festgehalten. Der Sprecher war auch ganz große klasse. Er passte ganz hervorragend zum Text und zu Falladas Ton. Und hat die Verbitterung des Erwin Sommer immer unterschwellig herüber gebracht. Man hatte wirklich das Gefühl, Erwin Sommer selbst erzählt. Sehr schön auch, dass der Verlag keine Kürzungen vorgenommen hat.
Am Ende - ja, Erwin ist am Ende (!) - hat es mich kurz aber heftig ergriffen. Wie der Alkohol abermals seinen Stellenwert als das wichtigste und begehrenswerteste erhält, in einem Leben, das so runtergewirtschaftet ist, durch eben diesen "anbetungswürdigen" Alkohol. Wer schon mal mit einem alkoholkranken Menschen intensiv zu tun hatte, wird vielleicht von dem gleichen Gefühl ergriffen, wie ich zum Schluss. Allmächtiger Alkohol! An allem Schuld, und doch seinem Untertan vereehrt.
Mal sehen zu was ich als nächstes greife. Ich bin noch unentschlossen. Das Hörerlebnis hat mich noch zu stark im Griff, wenn auch auf eine unangenehme (wegen des Themas) Weise.
@Steffi: Ha ha, Fellmütze! Das ist echt gut, nicht wahr? Hat Dir "Winterkartoffelknödel" auch weiterhin gut gefallen? Ja, oder? Denn der Humor hält sich ja übers ganze Hörbuch.
@Kessy: Berichte dann mal, wie Dir "Die Schachnovelle" gefällt, ja?