Hallo zusammen,
ich habe mich heute morgen erstmal für was kurzes entschieden. Zudem sollte es etwas sein, das den Kopf nicht so sehr beansprucht, denn in dem ging es gleich mit Fallada weiter, aber per Buch ("Jeder stirbt für sich allein").

Und das beschäftigt die Gedanken schon genug. Wie zuvor auf andere Weise "Der Trinker". Schön, dass ich auf das Hörbuch aufmerksam und neugierig machen konnte, Elke und Britti.
Gegriffen habe ich jetzt zu "Serie Krimi International 1 und 2: Çelik und Pelzer". Der türkische Expolizist Çelik kommt nach Jahren zurück nach Deutschland, wo er seine Kindheit verbracht hat, und wird unfreiwillig zum Detektiv. Zusammen mit der Psychologin Pelzer und einer Gruppe von Autisten klärt er ungewöhnliche Fälle auf. Als erstes wird Jagd auf einen Terroristenmörder gemacht. Es soll ein Krimihörspiel sein. Ist es in gewisser Weise auch, aber manchmal wirkt es auch eher wie eine Lesung mit verteilten Rollen. Ist auf jeden Fall sehr nett gemacht, und ich fühle mich gut unterhalten. Und meinen Kopf brauche ich dafür auch kaum. Sehr gut geeignet also im Moment.
@Elke: "Das Mädchen" wollte ich auch lange schon hören. Auch wegen der beiden Sprecher. Du erinnerst mich gerade so angenehm daran. So werde ich es vielleicht demnächst doch mal auf meinen Player laden.
"Der Trinker" war schon beeindruckend. Aber auch trostlos. Man muss schon gerade eine gefestigte Phase haben, um sich mit Erwin Sommers Abstieg zu beschäftigen. Aber schon wirklich toll - auch die Sprecherleistung, sehr, sehr beachtlich!
@Britti: Wie "Der Trinker" auf den völlig unbedarften Leser/Hörer wirkt, kann ich gar nicht so einschätzen. Wer sich mit dem Thema Alkoholsucht auskennt, findet hier vieles wieder, was er schon weiß und kennt. Aber diesen geradelinigen Abstieg zu verfolgen, ist gleichwohl erschütternd und aufklärend. Und in jedem Fall wunderbar erzählt. Fallada ist ein toller Schriftsteller, der mich jedoch auch sehr erschüttert hat, durch die Hintergründe zu "Der Trinker", also die autobiografischen Aspekte darin. Zumal in dem Wissen, wie nahe er selbst seinem Untergang schon war. Doch das wusste er wohl auch selbst schon.
@Kessy: NIcht wahr? "Die Schachnovelle" macht atemlos! Sehr gekonnt, wie Stefan Zweig die psychische Belastung, der der Erzähler während seiner Gefangenschaft ausgesetzt war, mit dem Schachspiel verbindet. Und wie er sich durch das Spiel errettet (vor dem Wahnsinn) hat und gleichzeitig seither erneut gefangen ist, in seinem Zwang um das Schachspielen.
Wie war der Sprecher? Bestimmt auch gut, oder? Die Lesung dieser Novelle traue ich Christoph Maria Herbst absolut zu!