Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Britti » Do 23. Jun 2011, 15:20

Halli Hallo zusammen.

@Binchen: Das klingt ja gut. Eine schöne Art des Gedenkens.
Du machst mich neugierig ;)

@all: Ich erfreue mich gerade sehr an den Enden der Welt.
Roger Willemsen kann ich stundenlang zuhören. Er hat so eine angenehme Stimme und erzählt so schön.
Die Enden der Welt die er für sich gefunden hat sind äußerst interessant. Skurile Erlebnisse von denen er dort berichtet und die teils nachdenklich stimmen aber auch teils amüsant. Einfach gut!

@Petra: Ein feiner Herr und ein armer Hund ist ganz sicher etwas für dich. Das Thema wird dich interessieren und es ist sehr gut gesprochen, sehr passend ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 23. Jun 2011, 15:39

Hallo Britti,

dass "Die Enden der Welt" so gut sind, wie man es sich verspricht, höre ich gern. Ich bin immer noch unschlüssig, ob Buch oder Hörbuch. Einerseits hätte ich gern alles, andererseits meine ich, würde mir das gekürzte Hörbuch reichen. Denn es sind ja lose Reise-Geschichten.

Ich freue mich auf Deinen weiteren Bericht und wünsche Dir damit noch viel Spaß!

Ich habe während meines Urlaubs irgendwie überhaupt keine Hörzeit. Ich merke, ich brauche meine regelmäßigen Hörzeiten, sonst gibt das nicht viel. Aber gleich beim kochen könnte ich eigentlich mal weiter hören.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 23. Jun 2011, 22:57

Hallo zusammen,

tatsächlich bin ich heute beim Kartoffeln und Kohlrabi schälen zum hören gekommen.

Anna Enquist hat sich viele Gedanken über das gemacht, was sie in der (in vielen Teilen) fiktiven Lebensbeschreibung der Elizabeth Cook untergebracht hat. Zwar kann man nicht wissen, ob Elizabeth Cook wirklich mal davon ausgegangen war, bei ihren Schwangerschaften das eine Mal ein Mädchen zu entbinden, aber den Wunsch (es war dann ja wieder ein Junge, und Elizabeth sehr enttäuscht) ist so nachvollziehbar. Denn alle Jungen würden ihr ja zwangsläufig genommen werden, da sie auch dazu vorbestimmt waren, zur See zu fahren, wie ihr Vater. Ein Mädchen wäre ihr geblieben, wäre ihr nicht später doch wieder zwangsläufig entrissen worden. Doch noch ein Mädchen groß zu ziehen, hätte es Elizabeth Cook sicher leichter gemacht. Das ist so ein nachvollziehbarer Gedanke, dass ich Anna Enquist sehr dafür bewundert habe. Nicht einfach Gedanken für Elizabeth Cook zu erfinden, sondern mit Bedacht ihr fiktives Gedankengut einzusetzen. Toll!

Elizabeth hat soeben die Nachricht erhalten, dass ihr Mann nicht zurückkehren wird. Er ist tot. Wie schlimm, wie schrecklich! Man kann und will sich das kaum ausmalen.

Wie gut, dass sich eine Schriftstellerin dieser Person angenommen hat. Ein (Hör-)Buch, das mich immer stärker begeistert. Und ich kann nach wie vor sagen, dass das Hörbuch wunderbar umgesetzt ist. Zu den vorgenommenen Kürzungen kann ich zwar nichts sagen (es baut sich aber alles sehr stimmig auf, so dass ich denke, dass die Kürzungen mit Sinn und Verstand gesetzt wurden), aber gesprochen wird es so einfühlsam, melancholisch und trotzdem kraftvoll von Barbara Rudnik. Wirklich ein Genuss! :)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Britti » Fr 24. Jun 2011, 21:59

Liebe Petra,

das klingt gut was du da hörst, allerdings auch so traurig.
Das du im Urlaub kaum zum hören kommst kann ich mir gut vorstellen. Aber der Urlaub ist leider schneller rum als man gucken kann und dann hast du wieder geregelte Hör- und Lesezeiten :lol:

Ich bin mittlerweile schon auf CD3 bei den Enden der Welt und vollkommen begeistert.
Schade das es nur 6 CD`s sind.
Ich kann dir leider keinen Rat geben ob lieber lesen oder hören. Ich hatte ja von Roger Willemsen den Knacks gelesen und das hat mir ebenfalls gefallen denn er schreibt manchmal so lange und wortgewaltige Sätze das man sie auf sich wirken lassen kann. Beim Hörbuch muss man schon gut hinhören aber es hat natürlich seinen Reiz weil er es selbst liest und das ganz prima.
Ich werde abschliessend nochmal berichten. Vielleicht machst du einfach beides *ggg*
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 24. Jun 2011, 23:55

Hallo Britti,

"Letzte Reise" ist unbedingt hörenswert! Aber traurig ist es auch, ja. Doch Elizabeth Cook wird von Anna Enquist als starke Frau geschildert. Nicht übermenschlich. Aber sie hat so viel Stärke, wie ihr Schicksal es ihr abverlangt. Auch das finde ich von Anna Enquist gut überlegt. Denn meine Erfahrung sagt mir, dass wir mit unseren Aufgaben wachsen. Würde einem jemand erzählen, was auf einen zukommt, würde fast jeder wohl sagen: Nein, das schaffe ich nicht. Das ist eine zu große Bürde für mich. Hat man dann aber eine Last zu tragen, trägt man sie. Nur wenige Menschen stellen sich ihren Aufgaben nicht. Nur wenige gehen an der zu tragenden Last zu Grunde. Und Anna Enquist gibt Elizabeth Cook genau dieses Maß: Sie trägt, wozu sie verdonnert ist. Nicht übermenschlich gut, aber sie trägt es. Und das ist stark. Viele sind stark - stärker als sie denken. Man erfährt es erst, wenn man auf dem Prüfstand steht, sprich: eine Situation zu bewältigen hat. Du siehst: Ein (Hör-)Buch, das faszinierende Gedanken in mir auslöst. Obwohl Anna Enquist gar nichts davon offen ausdrückt. Es sind einfach meine Empfindungen beim hören. Und das verlangt mir mehr und mehr Respekt ab, für die Art, wie die Autorin sich an ihre Figur herangetastet hat.

Aber Dein Hörbuch klingt nicht minder interessant, Britti. Und richtig, Du bist mir keine Hilfe. Nun weiß ich immer noch nicht ob Buch oder Hörbuch (oder beides :mrgreen: ). Beim Hörbuch habe ich nur Angst zu viel zu verpassen. Ansonsten würde mich schon reizen mir Roger Willemsens Berichte von ihm vorlesen zu lassen. Mensch, schwierige Aufgabe.

Aber eines hast Du mir schon mal abgenommen: Die Entscheidung ob das (Hör-)Buch wohl lohnt. Das glaube ich aufgrund Deiner Begeisterung allemal. Somit hast Du mir doch etwas weitergeholfen. Das (Hör-)Buch hört sich nicht nur gut an, sondern ist es offenbar auch.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Mi 29. Jun 2011, 12:55

Hallo zusammen,
nach längerer Zeit muss ich doch auch mal wieder etwas von mir Hören lassen.

Gehört habe ich in der Zwischenzeit beide Teile des Romans "Opus" von Andreas Gößling, gelesen von Joachim Kerzel. Joachim Kerzel liest wie immer gut, professionell und routiniert. Das ist eine absolut sichere Bank.

Der Roman "Opus" (Teil 1 "Das verbotene Buch" und Teil 2 "Die Bücherjäger") spielt im ausgehenden Mittelalter in Franken, zu einer Zeit da das Christentum mit der Inquisition Andersdenkende folterte und Hinrichtungen an der Tagesordnung waren. Der Roman ist dem Mysterie Bereich zu zuordnen, da besonders der Übergang von den alten Religionen mit ihren Seelenreisen und sonstigen Zaubermitteln zum neuen Christentum beleuchtet wird. Eine Geheimgesellschaft der alten Naturreligion versucht ihr Wissen und ihre Riten in einem Buch zu konservieren und dieses über einen jungen Edelmann zum Druck zu bringen. Die Inquisition erfährt davon und alsbald setzt eine wilde Verfolgungsjagd rund um Nürnberg ein. Der junge Adlige wird komplettiert mit einer Gefährtin, sodass in dem Abenteuerroman auch ebenfalls eine Liebesgeschichte zu finden ist. Aus meiner Sicht ist als Kritik anzubringen, dass an einigen Stellen auch verzichtbare Längen Eingang gefunden haben.

Von den Längen abgesehen aber etwas spannendes, leichtes, für fast jeden Geschmack gewürzt mit starkem Lokalkolorid und einer kräftigen Ladung Mystik.

Liebe Grüße ;)
Peter
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mi 29. Jun 2011, 23:22

Hallo Peter,

schön von Dir zu hören - wie immer! :D

Und auch wenn "Opus" eher nichts für mich ist (das Genre liegt mir nicht so), reizt mich, dass es in Nürnberg spielt. Und besonders, dass Joachim Kerzel es liest. Du erinnerst mich damit daran, dass ich gern mal wieder etwas von Joachim Kerzel hören möchte. Denn seine Stimme ist wirklich immer eine sichere Bank. Und einfach so charismatisch. Da hört man gerne zu - fast egal was er erzählt.

Was hörst Du als nächstes? Weißt Du es schon?

PS: Vielleicht eines von den vier aktuellen Audible Gratishörbüchern, auf die Maria in einem extra Thread hingewiesen hat? Können anscheinend alle herunterladen - Neukunden, aber auch Bestandskunden. Näheres steht dazu in dem Thread. Ich denke, die Hörbücher könnten was für Dich sein?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Do 30. Jun 2011, 08:59

Hallo Petra, Hallo alle zusammen,
momentan bin ich gerade in den letzten Tracks des Romans "Endzeit" von Liz Jensen, gelesen von Andrea Sawatzki. Über Andrea Sawatzki muss man, so glaube ich ebenfalls kein Wort mehr verlieren. Sie ist einfach perfekt, zumal der Roman aus weiblicher Perspektive geschrieben ist. :)

Es ist einer der Romane für den ich hier heftig Werbung machen werde, sofern die Story einen vernünftigen und nachvollziehbaren Abschluß bekommen wird....... Wie das geschehen soll ist mir im Augenblick noch unklar und von daher kann ich noch nichts abschließendes schreiben. Eines kann ich aber bereits jetzt sagen, noch nie hat mich ein Roman gleichzeitig dermaßen angezogen und abgestoßen wie dieser. Ebenso ist die Sprachwahl (Eine bessere Vokabel für das was ich ausdrücken will fällt mir leider nicht ein.) deutlich unterschiedlich zur sonstigen Kost und auf nicht so recht beschreibbare Weise faszinierend. Bei der Durchsicht von im Web vorhandenen Rezensionen ist mir aufgefallen, dass dieser Roman scheinbar polarisiert. Man ist entweder begeistert oder lehnt ihn ab, wobei die positiven Aussagen zu überwiegen scheinen. Den Hinweis auf eine, Zitat "Starke Sprache" genau wie von mir empfunden, habe ich allerdings mehrfach gesehen. :?

In Kürze dazu mehr.

Mit weiterem Ohrenfutter bin ich im Augenblick noch gut ausgestattet, habe aber noch keinen Plan was ich mir als nächstes nehmen werde. Das wird auch nicht ganz unmaßgeblich vom Ende des aktuellen Romans abhängen. Da muss ich dann mal schauen ob ich im Genre bleibe oder einen Break benötige...... :?:

Liebe Grüße ;)
Euer Peter
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Sa 2. Jul 2011, 13:37

Hallo Peter,

dann bin ich mal gespannt, ob "Endzeit" von Liz Jensen auch abschließend so hervorragend bei Dir abschneidet. Andrea Sawatzki ist wirklich immer sehr gut!

Und auf Deine neue Hörstoff-Auswahl bin ich auch gespannt. Ob es bei dem Genre bleibt, oder erst mal was anderes her muss. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Sa 2. Jul 2011, 13:40

Hallo zusammen,

ich habe heute beim Kuchen backen Anna Enquists „Letzte Reise“ beendet. Ich bin nach wie vor sehr begeistert. Für mich bisher das Hör-Highlight des Jahres!

So recht braucht man sich gar nicht zu fragen, wie nah Anna Enquist hier an den Tatsachen bleibt. An vielen Stellen bleibt sie recht offensichtlich nicht bei den Tatsachen, sondern dichtet vieles hinzu. Dadurch verliert sich aber auch der Wunsch, unbedingt die wahre Geschichte zu hören. Denn letztendlich sind so viele tiefe Wahrheiten in diesem Roman über Elizabeth Cook enthalten, dass Mrs. Cook einem vielleicht sogar näher kommt, als sie es könnte, wenn Anna Enquist sich nur an die Quellen gehalten hätte. Denn die geben wohl nicht genug her, um ein rundes Bild entstehen lassen zu können von der Frau im Hintergrund dieses großen Entdeckers.

Trotzdem habe ich natürlich direkt nach beenden des Hörbuchs versucht im Internet noch etwas herauszufinden. Denn die These, die Anna Enquist über James Cooks Tod aufstellt, hat mich dann doch beschäftigt. Es scheint nicht mehr als eine gewagte These zu sein. Mich würde interessieren, was andere darüber denken, die das Buch schon gelesen, oder das Hörbuch gehört haben. Auch würde mich interessieren, ob zu diesem Punkt im Buch noch etwas im Nachwort gesagt wird? Was hat Anna Enquist zu dieser These veranlasst? Vielleicht die Veränderung an Cooks Wesen, die sich wohl auch wirklich vollzogen hatte.

Und gab es wirklich einen Brief von Hugh Palliser, den er Elizabeth hat zukommen lassen? Wahrscheinlich nicht. Zumal Elizabeth ihn im Roman verbrennt, da zu befürchten ist, dass das Andenken ihres Mannes beschmutzt würde. Wenn es den Brief also wirklich gab, kann man ja wirklich nur mutmaßen, was drinnen stand.

Wie ist das eigentlich im Buch? Wann verbrennt sie diese Briefe? Direkt nachdem sie sie gelesen hat? Oder viele Jahre später? Auch hier würde mich der Wahrheitsgehalt interessieren. Hat Elizabeth Cook Korrespondenz zwischen ihr und ihrem Mann vernichtet?

Auch würde mich interessieren, ob es Anhaltspunkte gibt, die belegen, dass Elizabeth Cook und Hugh Palliser eine Freundschaft verband. Mehr verband die beiden wohl nur im Roman, den wenigen Infos zufolge, die ich im Internet aufschnappen konnte. Weiß jemand mehr?

Zurück zu dem, was der Roman möchte: Dieses Hörbuch hat mir ein Gefühl für Elizabeth Cook vermittelt. Ihr Leben, ihre Sorgen, ihre Schicksalsschläge. Aber auch für ihren Mann, was ihn wohl gedrängt haben mag, immer wieder zur See zu fahren, seine Entdeckungen, seine letzte Reise. Sein Seemannsleben an Land. Sein Ansehen.

Ganz ergreifend fand ich zum Schluss hin den Brief Hugh Pallisers an Elizabeth. Der Abschied des Mannes, der sie Zeit seines Lebens (im Roman) so liebte. Das hat mich sehr ergriffen. Diese Verbundenheit.

Es gibt noch etwas in dem Roman, was sicher nicht authentisch ist: die Sprache. Was Elizabeth ausspricht ist sicher nicht das, was eine Frau um die Zeit aussprach. Sich herauszunehmen, zu fragen, was sich z. B. Hugh Palliser eigentlich denke? Nein, das hätte es sicher nicht gegeben. Schon gar nicht so salopp formuliert. Ebenso die Gedanken über eine körperliche Vereinigung. Aber gerade dass Anna Enquist sich keine große Mühe gibt, diese Gedanken und Worte an die damalige Zeit anzugleichen, macht es wieder unwichtig. Es sind unwichtige Dinge in diesem Roman. Wichtig ist einzig die Innenansicht der Elizabeth Cook. Und vielleicht kommt Anna Enquist mit ihrer offenen Art näher an sie heran, als man es anders erreichen könnte.

Jedes Mal, wenn ich auf die Stop-Taste drückte, blieb die melancholische Stimmung in mir zurück, die Elizabeth Cooks Geschichte in mir auslöste. Ein Zeichen dafür, wie sehr Anna Enquist mit ihrem Roman in mich gedrungen ist. Sie hat mir ein starkes Gefühl für diese starke Frau (Stärke muss sie einfach besessen haben, in solch einem Leben) vermittelt, aber auch Interesse an James Cook und großen Respekt für seine Entdeckungsreisen, denen er sein privates Leben in großen Teilen geopfert hat. Auch das seiner Frau.

Zum Schluss hin hatte ich das Gefühl, dass hier die Kürzungen vermehrt gesetzt wurden. Das Ende wirkt etwas gestrafft und beschleunigt. Hier reut einen etwas, dass man nicht das Buch gelesen hat. Maria, falls Du das Hörbuch relativ zeitnah hörst und Vergleiche zum Buch anstellen kannst, so wäre ich daran sehr interessiert. Also, falls Du es demnächst mal hörst, teile es hier bitte mit, ja?

Zum Schluss bleibt nochmal zu erwähnen, dass Barbara Rudnik dieses Buch ganz hervorragend liest. Sie hat die Melancholie in sich aufgenommen und transportiert sie durch das gesamt Hörbuch, nimmt den Hörer damit genauso gefangen, wie Anna Enquist es angedacht hat.

Ich bin gespannt, was ich als nächstes hören werde. Im Moment kann ich mich gedanklich noch nicht von „Letzte Reise“ lösen. Das spricht doch sehr für das Hörbuch.
Liebe Grüße,
Petra


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