Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 8. Jul 2011, 13:52

Hallo zusammen,

zu Anna Enquists „Letzte Reise“ habe ich jetzt auch eine Rezension geschrieben, die mir auch selbst noch mal die Stärken dieses Hörbuchs verdeutlicht hat. Wirklich beeindruckend – die Vorlage, aber auch die Umsetzung durch die Sprecherin.

Jörg Maurers „Föhnlage“ hört sich auch weiterhin sehr gut. An seiner Lesung habe ich absolut nichts auszusetzen, macht er klasse. Und der Alpenkrimi selbst ist wirklich unterhaltsam und amüsant. Gerade genau das richtig. Viel habe ich nicht mehr vor mir. So langsam löst sich auch die Kriminalhandlung auf. Nett gemacht.

@Didonia: Vielen Dank für die Infos zu Jörg Maurer, die ich ohne Dich glatt übersehen hätte. Du hast recht, das könnten wirklich gute Gründe sein, warum er sein Buch so gut spricht! Ist ja interessant, dass er auch Kabarettist und Musiker ist und fürs Radio gearbeitet hat. Jetzt wo Du’s sagst, merkt man es! ;-)

Zu Deinem aktuellen Hörspiel lass uns doch mal wissen, wie es Dir gefällt. Du schriebst ja, dass Du Dich mit den Klassikern die letzte Zeit eher schwer tust. Geht es Dir mit diesem Hörspiel auch so, oder hört es sich gut?

@Elke: Bei Dir war es also auch gerade ein bayerischer Provinz-Krimi. „Winterkartoffelknödel“ fand ich auch sehr überzogen. Aber zum Glück kippte es nicht, so dass es lächerlich wurde, sondern hielt sich auf diesem Level. Und der Humor war auch sehr eigen, so dass ich dem ganzen doch schon einiges abgewinnen konnte. Aber nur, weil es ein Hörbuch war. Als Buch hätte ich da nicht so viel Freude dran gehabt. Ein Plus beim Hörbuch ist auch definitiv der Sprecher. Ich finde auch, dass Chrstian Tramitz viel zum Vergnügen beiträgt! :-)

@Maria: Ich finde den Erzählstil bei Anna Enquists „Letzte Reise“ auch faszinierend. Gerade weil Elizabeth Cook alles mit sich selbst ausmachen musste, und selten jemanden an ihrer Seite hatte, dem sie von ihren Sorgen hätte erzählen können (ihre Kinder waren keine geeigneten Gesprächspartern – versteht sich von selbst), musste sie in den inneren Monolog treten. Dass Anna Enquist den Erzählstil hieran anpasst, finde ich überaus passend und raffiniert. Es gibt dem ganzen noch mehr Authentizität. Es geht mir damit somit genauso wie Dir.

Dass Du zu meinen Fragen (besonders zum Brief von Hugh Palliser) bei Gelegenheit noch mal ins Nachwort schauen willst, ist lieb. Das mit dem Pelzhändler habe ich auch irgendwo im Internet gelesen: das ist von der Autorin frei erfunden.

@Peter: Deinen ausführlichen abschließenden Bericht zu „Endzeit“ habe ich sehr genossen. Das macht richtig Lust auf das Hörbuch. Es scheint erfreulich anders, und so gar nicht platt. Besonders neugierig machst Du auch dadurch darauf, dass es für Dich ein Anwärter für den Titel „Best of 2011“ ist. Das sind ja genau die Hörbücher, nach denen wir alle suchen.

Sollte mir mal etwas vergleichbares einfallen, so denke ich an Dich, und gebe Dir bescheid.

Auch kann ich mir spannend vorstellen, was Du zu Deiner sich verändernden Stellung zu den einzelnen Figuren schreibst.

Und jetzt hast Du Dir mit "Target" also was ausgesucht, was so richtig kracht. :mrgreen:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Binchen » Fr 8. Jul 2011, 22:19

Didonia hat geschrieben:Ich höre jetzt das Hörspiel Anna Karenina von Leo Tolstoi.

Sprecher: Bodo Primus,
Walter Andres Schwarz,
Johanna von Koczian
Spieldauer: 04 Std. 28 Min. (ungekürzt)
Anbieter: Der Hörverlag
Veröffentlicht: 2011

Es ist schon eigenartig. Heute tu ich mich relativ schwer mit den Klassikern. Dabei kenne ich schon so viele, besonders von den russischen. Viele habe ich als Jugendliche schon im TV gesehen. "Brüder Karamasow", "Der stille Don", "Krieg und Frieden", "Eugen Onegin" usw.


Liebe Didonia,

Hast Du in der Vergangenheit einige Klassiker lesen müssen, könnte das der Grund sein? Meine Schulzeit hat auch so einige Bücher verleidet, so dass ich Phasen habe, in denen ich mich mit Krimis ablenken möchte und nicht das Gefühl haben will Deutschunterricht oder Sprachenunterricht pflichtgemäß zu besuchen.

Das brauche ich heute nicht mehr- ich lese und höre heute zum Vergnügen - und manchmal ist halt ein Klassiker dabei.

Eine Bemerkung: Die 4H 28 können nicht wirklich eine ungekürzte Version des Buches sein - die 16 Stunden von der Gert Westphal - VErsion sind da schon eher verdächtig ... -

Ich habe nach Spiel unter Freunden nun zu Natasha Solomons. Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand - gegriffen - Das ist eine Lesung von Christian Brückner. Als der Jude Jacob Rosenblum 1937 zusammen mit seiner Frau nach England kommt, hat er nichts eiligeres zu tun, als zu einem wahren Englädner zu werden.

Christian Brückner liest die leicht melancholische Geschichte gewohnt routiniert, aber voller Wärme
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » So 10. Jul 2011, 10:08

Liebe Petra,

"Anna Karenina" hat mir schon mal gut gefallen. Aber sehr deprimierend, wie ich finde. Es geschieht nichts Positives. Der einzige Lichtblick waren Kitty und Lewin.
Bleibt abzuwarten, ob ich das Buch irgendwann mal beginne und auch durchhalte :)


Liebe Binchen,

solche Schinken wie Anna Karenina oder Ähnliches brauchten wir in der Schule nicht lesen. Und Klassiker wie "Der Schimmelreiter" und "Robinson Crusoe" habe ich sehr gerne gelesen.

Zu der Spielzeit kann ich weiter nichts sagen, Binchen. Diese 4 Stunden sind so bei audible angeführt.

Viel Hörvergnügen mit "Mr. Rosenblum in England..." :)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 11. Jul 2011, 09:36

Hallo zusammen,

Jörg Maurers „Föhnlage“ habe ich am Wochenende beendet. Es blieb witzig und kurzweilig. Die Krimihandlung etwas absurd, aber originell, und passte somit wunderbar in den amüsanten Rahmen des Alpen-Krimis. Besonderen Spaß hat mir der Sprecher gemacht – der Autor höchstpersönlich. Didonia wies letztens darauf hin, dass er auch Kabarettist ist. Das erklärt tatsächlich, warum diese Autorenlesung so wunderbar funktioniert. Er vermag den Witz seiner Dialoge bestens herauszuarbeiten und man merkt ihm den Spaß an seinem eigenen Buch wirklich an. Da habe ich gern hingehört. Hier meine :arrow: Rezension dazu.

Heute morgen musste ich mich für was neues entscheiden. Doch so auf die Schnelle wusste ich nicht recht, auf was ich als nächstes Lust habe.

Da ich aber längst schon mal wieder etwas aus "Das Literarische Quartett" hören wollte (ich habe davon ja noch einige Sendungen, aber auch einzelne Buchvorstellungen, auf Vorrat), habe ich mich heute morgen für ein paar Einzel-Beiträge aus den Sendungen entschieden.

Besonders neugierig war ich darauf, was über „Liebesleben“ von Zeruya Shalev gesagt wurde, denn auf die Autorin bin ich ja kürzlich (drüben im Buecher4um gibt es dazu ja einen Extra-Thread) neugierig geworden. Einem Zitat auf dem Buchrücken konnte ich bereits entnehmen, dass Marcel Reich-Ranicki damals sagte, dass es eines der besten Bücher sei, die er in den letzten Jahren gelesen habe. Und auch die anderen – Hellmuth Karasek und Sigrid Löffler – waren sehr begeistert. Ebenso der Gast, der dieser Sendung beiwohnte: Elke Heidenreich. Was in der Sendung über das Buch gesagt wurde, hat mich noch neugieriger auf das Buch und die Autorin gemacht, und auf das, was sie mir in „Liebesleben“ zu erzählen hat.

Dann war noch Zeit für einen weiteren Beitrag. Über einen weiteren Autor, auf den ich (erst sehr spät) neugierig geworden bin: Gabriel García Márquez. Besprochen wurde sein Buch „Hundert Jahre Einsamkeit“. Marcel Reich-Ranicki sagte über die Auswahl des Buches, dass er sie sich persönlich gewünscht habe, weil ihm das Buch damals, als er es las, so ein großes Vergnügen bereitet habe. Und er hätte wissen wollen, ob das Buch so viele Jahre später immer noch ein so gutes Buch sei. Und auch hier waren sich alle einig: Das Buch ist und bleibt ein Meisterwerk. Márquez’ erzählerische Kraft vergleicht MRR mit Tolstoi. Und „Hundert Jahre Einsamkeit“ würden als die südamerikanischen Buddenbrooks gehandelt. Was richtig, aber auch falsch sei. Beide unterscheiden sich wohl durchaus. Aber in ihren Themen berühren sie die selben grundlegenden Themen. All das macht sehr neugierig. Auch „Die Liebe in Zeiten der Cholera“, für das ich mich kürzlich zunächst interessierte, wurde hier erwähnt. Auch das sei ein Meisterwerk. Besonders interessiert mich nun an „Hundert Jahre Einsamkeit“, dass es die Vergänglichkeit zum Thema haben soll. Ein Thema, mit dem ich (vor allem die letzte Zeit) sehr viel anfangen kann.

Nun bin ich mitten im dritten Beitrag. Auch der handelt von einem Autor, auf den ich kürzlich (erneut) aufmerksam wurde: Javier Marías. Es geht um sein Buch „Morgen in der Schlacht denk an mich“, und die Meinungen gehen an einem gewissen Punkt auseinander. Der Anfang (die ersten ca. 120 Seiten) sollen herausragend sein. Der Schluss auch. Dazwischen würde es irgendwie einbrechen. Das empfinden zumindest Hellmuth Karasek und der Gast (ich weiß nicht wer es ist), auch Frau Löffler schloss sich an. Marcel-Reich Ranicki hingegen sieht das anders. Er scheint durch und durch von dem Buch begeistert. Warum, das muss ich aber noch hören.

Wie immer ist es sehr spannend die Diskussionen über die Bücher zu verfolgen. Und es macht ungeheure Lust auf die vorgestellten Bücher!

Mal sehen, was ich dann als nächstes höre.

@Didonia: Danke für Deine Eindrücke zum Hörspiel zu "Anna Karenina". Ich werde es bestimmt auch hören. Aber ich werde es anders herum halten: Für mich kommt erst das Buch, denn ich bin mir sicher, dass ich es lesen möchte. Habe ja auch schon die wunderschöne Hanser Ausgabe, und somit die gelobte Neuübersetzung, zu Hause. Ich warte aber auf die Wintertage. Da möchte ich das Buch lesen. Auf die Umsetzung als Hörspiel bin ich im Anschluss aber schon sehr gespannt. Und auch mindestens eine Verfilmung (die mit Sophie Marceau) möchte ich danach anschauen.

Ich bin schon sehr gespannt, welche Gedanken und Eindrücke das Buch in mir auslösen wird. Und ich bin auch gespannt, ob Du dann irgendwann noch mal zum Buch greifen wirst, und ob Du durchhältst, trotz der deprimierenden Stimmung darin.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 12. Jul 2011, 11:17

Hallo zusammen,

heute morgen ging es weiter mit „Das literarische Quartett“. Ich kann mich wieder gar nicht davon lösen. Folgende Diskussionen habe ich mir heute herausgepickt:

“Rabbit in Ruhe“ von John Updike. Schon lange fasziniert mich die Idee Updikes, eine Figur alle zehn Jahre erneut aufzugreifen. Ihr Leben fortzuschreiben. So interessierte mich sehr, was im Literarischen Quartett über den vermeindlich letzten Band der Tetralogie (die ja zwischenzeitlich zur Pentalogie ausgewachsen ist) gesagt wurde. Lohnt der Roman-Zyklus? Oder flacht er ab? Nein, er flacht anscheinend nicht ab. Die Meinungen über das Warum gingen zwar auf – wie immer – amüsante Weise auseinander. Aber im Ergebnis waren sich alle einig: absolut beeindruckend und lesenswert! So werde ich mich nun nicht länger zurückhalten, und mir „Hasenherz“ zulegen.

Lustig übrigens die Diskussion aus der heutigen Sicht. In einem Punkt wurde vermutet, dass Updike die Rabbit-Reihe doch noch fortsetzt, und eine der Hinterbliebenen Rabbits zur Hauptfigur macht. Marcel Reich-Ranicki glaubte nicht daran. „Rabbit, eine Rückkehr“ widerlegt natürlich seine Vermutung, denn es gibt somit ein Wiedersehen mit den Hinterbliebenen. ;-)

Dann wählte ich noch die Diskussion um “Das Echolot“ von Walter Kempowski aus, da Didionia es kürzlich drüben im Buecher4um erwähnt und damit mein Interesse geweckt hatte. Marcel Reich-Ranicki konnte damit nichts anfangen. Doch wie er zum Beginn der Diskussion schon selbst sagte, hat er das geschriebene Wort zu beurteilen. Doch in diesen vier Bänden hat Walter Kempowski ja kein einziges Wort selbst geschrieben. Die Sammlung, die zwei Monate im Jahr 1943 behandelt, wussten hingegen Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek sehr zu schätzen. Eine Komposition nannten sie diese Collage, die durch ihre Einzelteile ein gesamtes umfassendes Bild darüber gibt, wie es damals war. Er lässt die Machthaber, sowie den kleinen Mann dadurch zu Wort kommen. Ich selbst schließe mich Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek an. Die Idee fasziniert mich, und ich glaube, dass man nicht immer das geschriebene Wort braucht, um etwas zu vermitteln. Mal wieder eine herrliche Uneinigkeit, die jedoch sehr hilft, sich eine eigene Meinung zu bilden.


Gestern habe ich auch noch den Beitrag zu “Morgen in der Schlacht denk an mich“ von Javier Marías zu Ende gehört. Ich muss mich korrigieren. Marcel Reich-Ranickis Meinung wich nicht so sehr von denen der anderen ab. Es soll ein bemerkenswertes Buch sein, dass jedoch nicht ganz durchgehalten wird. In der Mitte bricht es passagenweise ein, darüber waren sich alle einig. Meinungsverschiedenheiten gab es allerdings über die philosophischen Elemente in Javier Marías Roman. Nicht alle fanden diesen Aspekt so herausragend. Letztlich seien es doch nicht so ungewöhnliche Gedanken, die die Figur dort hat. Man müsse dafür kein großer Philosoph sein. Und genau das störte mich damals an „Mein Herz so weiß“. Den Figuren wurden philosophische Gedanken in den Kopf gesetzt, die mich eher störten als begeisterten. Denn es waren Gedanken, die mir selbst ebenfalls schon längst durch den Kopf gegangen waren, wie vermutlich den meisten anderen Menschen auch. Somit erschienen mir diese philosophischen Elemente doch irgendwie platt. Ich kann das jetzt etwas anders sehen, denn im Literarischen Quartett meinte einer (ich weiß nicht mehr wer von ihnen), dass man diese Gedanken doch einfach so sehen könne und solle, dass die Figur sie denkt. Uns damit nichts großartig Neues vermittelt, sie aber selber denkt. Auf dem Weg könnte ich besser mit diesen Elementen umgehen, als wenn ich das Gefühl haben müsste, dass der Autor meint, damit was großartig neues zu erzählen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie Javier Marías bei meinem zweiten Versuch (mit „Dein Gesicht morgen“) auf mich wirken wird. Ob mich die gleichen Dinge stören, oder ich es nun anders wahrnehmen und sehen kann.

Es ist ein Genuss die Diskussionen aus den Sendungen zu hören. Ich muss mich da immer von losreißen, sonst würde ich sie alle hintereinander weg hören. Das wäre mir aber zu schade.

Auch auf ein Wiederhören der Beiträge freue ich mich, wenn ich die Bücher, die besprochen wurden, selbst gelesen habe.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » Di 12. Jul 2011, 11:32

Liebe Petra,

ich weiß nicht, ob ich Dir diesen Link schon einmal gegeben habe. Unter dem Punkt Rezeption findest Du noch mehr Stimmen zum Echolot. Vielleicht hilft es Dir? Auch Reich-Ranicki kommt dort noch einmal zu Gehör. Ja, er hat absolut keine gute Meinung vom "Echolot" :)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Binchen » Di 12. Jul 2011, 21:22

Melancholische Geschichten, Kämpfe, die schlecht ausgehen müssen, sind derzeit nichts für mich, daher ist Mr. Rosenblum wieder in der Versenkung verschwunden.
Zu sehr war spürbar, dass Rosenblum keinen Erfolg haben kann und immer wieder enttäuscht werden wird.

Danach hab ich mir dann 'Saubande' geschnappt Winke@Elke - nette freundliche Geschichte zum Ablenken und sich unterhalten lassen und bisher gar kein Abklatsch zu den Schafskrimis, genau, wie Elke es auch empfunden hat. Danke für den Tipp
Winke Binchen
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Rachel » Mi 13. Jul 2011, 14:46

Hallo Ihr Lieben,

mal wieder eine kurze Zwischenmeldung von mir. :)

"Trespass" (dt. "Der unausweichliche Tag") von Rose Tremain habe ich inzwischen gehört und zwar hat mir das Hörbuch insgesamt gefallen, und Juliet Stevenson liest ohnehin immer toll, die Vorlage hat mich aber leider nicht 100% überzeugen können. Rose Tremain kann definitiv schreiben, aber es dauert schon recht lange, bis irgendetwas nenneswertes passiert. Und dann ist einem eigentlich schon klar, wie die Auflösung aussehen muss. Auch die Figuren konnten mich nicht rundum überzeugen, stellenweise fand ich sie schon ziemlich klischeehaft. Insgesamt hat mich das Hörbuch schon gut unterhalten und ich habe einige interessante Aspekte darin gefunden, aber umgehauen hat es mich leider nicht. Allerdings soll "Trespass" ja nicht gerade das beste das Buch der Autorin sein, von daher versuche ich es gerne noch einmal mit einem weiteren Buch von ihr. Zumal sie so vieles geschrieben hat, das reizvoll klingt. Nicht schlecht, aber ich hatte mir irgendwie mehr erwartet.

Danach habe ich mal wieder einen Krimi von Agatha Christie gehört, "Mord auf dem Golfplatz". Nicht unbedingt der allerstärkste Fall und Hastings fand ich selbst für seine Verhältnisse etwas zu begriffstutzig, aber insgesamt hat mir das Hören wieder viel Spaß gemacht.

Und aktuell höre ich "Gomorrha" von Roberto Saviano. Interessant, auch wenn ich hin und wieder so meine Probleme habe, mir die ganzen italienischen Namen, inklusive Spitznamen, zu merken. Knapp die Hälfte habe ich gehört, mal schauen, wozu ich danach greife.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Turni » Mi 13. Jul 2011, 20:39

Spooner von Pete Dexter

Warren Spooner wurde in einem improvisiertem Kreißsaal in einem Arztbüro in Millegeville Georgia, am 1. Sonnabend im Dezember 1956 geboren. Sein Vater starb kurz danach, lange bevor Spooner irgendwelche Erinnerung hinsichtlich seines Gesichtes hatte und wurde kurz oder lang durch einen ehemals brillanten Marineoffizier ersetzt, Calmer Ottosson der kürzlich den Dienst verlassen hat.

Dies ist die Geschichte einer lebenslangen Verbindung zweier Männer, von Spooners schwierige Kindheit, problematische Zeit des Erwachsenwerdens, gewalttätige und problematische Zeit als Erwachsener und Calmer Ottossons unendliche Geduld in dem er lebenslang versucht mit seinem Stiefsohn klarzukommen, ein Mann den er nie verstehen wird.

Das Hörbuch umfasst ca. 15 Stunden. Ich habe jetzt bereits ca. 4 Stunden gehört - neben meinem Buch hatte ich leider nicht mehr Zeit. Inzwischen geht Spooner in die 1. Klasse und wurde soeben von Kopf bis Fuß von Ameisen angeknappert.

Das HB gefällt mir bislang sehr gut. Der Sprecher ist hervorragend. Er spricht ein sehr deutliches und gut akzentuiertes Englisch.
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Do 14. Jul 2011, 11:39

Hallo zusammen,
kennt Ihr das auch? Man geht mit einer eindeutigen Erwartungshaltung auf einen Roman zu und bekommt dann etwas geliefert, dass eine deutlich andere Ausprägung hat? Genau so ist es mir jetzt ergangen. Ich wollte einen schlichten geradlinigen Roman mit viel Action um den Kopf so richtig schön frei zu bekommen........ Aus dem Grund habe ich mich für "Target" von Tom Cain, gelesen von Dieter Klebsch entschieden. Es sollte etwas sein das richtig "knallt". Alle Rezensionen sprachen eindeutig dafür, allenfalls ein zu langatmiges und detailreiches Mittelteil wurde gerügt.

Tja, und dann habe ich im positiven Sinne viel mehr bekommen als ich erwartet hatte............ Der Roman schildert einen englischen Ex - Soldaten als Profikiller der immer dann zum Einsatz kommt, wenn die offiziellen Seiten sich nicht die Finger schmutzig machen wollen. Die Aufträge werden "Blind" erteilt durch eine Vermittlungsstelle, dass heißt er kennt die auszuschaltenden Zielpersonen im Zweifel genau so wenig wie seinen jeweiligen Auftraggeber (Töten sie die Personen die in einem schwarzen Mercedes um 19:10 Uhr, die Straße XYZ durchfahren werden). Mal ist es der Terrorist Abbu Hastenichtgesehen, mal der Drogendealer Iwan Irgendwas und mal der Agent Jeff Ichkenndichnicht der auf der Abschußliste steht. Bis jetzt konnte er seine Aktionen auch im Nachhinein immer moralisch rechtfertigen, da immer Kriminelle betroffen waren. Nun soll er unter diesen Randbedingungen die Insassen eines Mercedes in Paris ausschalten........ Nach der Tat erfährt er, eine der Insassen war Lady Di und er wurde vor den Karren einer unbekannten Organisation gespannt..........., die nun wiederum den Killer beseitigen will um keine Zeugen zu hinterlassen. Der Roman hat richtig Tiefe entwickelt und macht mit jeder Seite / Track neugieriger. :o

Insgesamt kann man sagen, es kracht richtig und im ersten Viertel des Romans kann man formulieren "Leichen pflastern seinen Weg......". Der Roman hat alles was man von einem guten Agententhriller erwarten kann MI5, MI6, Verräter, russische Oligarchen, korrupte Banker, Killer und Agenten jeglichen Kalibers und nicht zu vergessen die schöne Agentin spielen in einem gelungenen Mix. Die teilw. in anderen Rezensionen beklagte ruhigere Mitte des Roman ist mir im Gegenteil positiv aufgefallen. Das der Autor nach dem atemlosen Anfang mal ein wenig Ruhe und Detailfreude in den Roman gebracht hat, war für mich eindeutig positiv. Zum Schluß des Romans sind einige Folterszenen enthalten, die hätte man in meinen Augen nicht gar so akribisch beschreiben müssen....... :?

Dieter Klebsch passt mit seiner Stimme und Vortrag voll und ganz zum Ex - Soldaten und Profikiller, liest souverän und situationsangepasst. Kurz und gut viel besser geht es nicht. :D

Der Roman ist insgesamt ein tolles Action Stück und so mancher James Bond Film fällt dagegen stark ab....... Wer schon immer einmal wissen wollte warum Lady Di sterben musste und der gute Spannungskost liebt wird hiermit voll auf seine Kosten kommen. Ggf. ist es auch ein ideales Hörbuch / Romangeschenk für Freunde und Ehemänner die dem Hören oder Lesen nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen. Als "Einstiegsdroge" absolut zu empfehlen........ :mrgreen:

Jetzt habe ich mir "Der Fisch"" von Ulrich Magin vorgenommen.......

Liebe Grüße
Euer Peter ;)
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