Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Britti » Do 14. Jul 2011, 16:55

Hallo zusammen

@Peter: Das klingt ja gut was du zu Target schreibst und schön wenn es einen dann noch mehr überrascht als gedacht ;) Dann mal viel Spaß mit dem Fisch :)

@all: Ich musste mich heute leider leider von Roger Willemsen verabschieden :cry: Ich habe ihn so gern auf seinen Reisen zu den Enden der Welt begleitet. Es war hervorragend. Manches Mal zum nachdenken, manches Mal zum lachen und immer eine sehr gelungene "Wortakrobatik" dabei. Der Mann kann erzählen :D
Ich hatte im vergangenen Jahr der Knacks von ihm gelesen aber ab jetzt möchte ich ihm lieber nur noch zuhören. Das macht einfach noch mehr Spaß mit seiner Stimme im Ohr.

Als nächstes werde ich mir wohl Tiere essen anhören. Mal sehen wie ich damit so klar komme.
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Do 14. Jul 2011, 19:11

Britti hat geschrieben:@all: Ich musste mich heute leider leider von Roger Willemsen verabschieden :cry: Ich habe ihn so gern auf seinen Reisen zu den Enden der Welt begleitet. Es war hervorragend. Manches Mal zum nachdenken, manches Mal zum lachen und immer eine sehr gelungene "Wortakrobatik" dabei. Der Mann kann erzählen :D
Ich hatte im vergangenen Jahr der Knacks von ihm gelesen aber ab jetzt möchte ich ihm lieber nur noch zuhören. Das macht einfach noch mehr Spaß mit seiner Stimme im Ohr.


@Britti:
@all:
ich kann mich dir nur anschließen. Roger Willemsen mit seinen Texten zu hören, finde ich wunderbar. Ich werde mich auch künftig für seine Hörbücher entscheiden. Mal sehen, welches HB das nächste sein wird.

Liebe Grüße,
mal kurz von unterwegs,
NatiFine
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Fr 15. Jul 2011, 09:25

Hallo Britti,
da hast Du dir aber mit "Tiere Essen" etwas im wahrsten Sinn schwer verdauliches vorgenommen....... :?

Nicht vergessen sollte man aber auch das Raubtiere anders herum, ebenfalls kein Problem mit der "Nahrung Mensch" oder anderen Tieren haben....... :mrgreen:

Liebe Grüße ;)
Peter
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 15. Jul 2011, 21:26

Hallo zusammen,

ich höre derzeit wieder mal ein Donna Leon-Hörspiel. Diesmal den zweiten Band „Endstation Venedig“. Und wieder muss ich feststellen, welch gelungenen Hörspiele das sind! Beinahe finde ich, dass die Hörspiele noch besser sind als die Bücher. Die ersten 12 Bände haben mir auch als Bücher großen Spaß gemacht. Aber beim Hörspiel entsteht beinahe noch mehr Atmosphäre. Die Geräuschkulisse versetzt nach Venedig. Und die Stimmen sind perfekt ausgewählt. Genauso würde ich mir die Dialoge in den Büchern vorstellen. Sie wirken zudem authentisch und kein Stück hölzern. Wirklich ganz tolle Hörspiele! Ich bin froh, dass ich noch einige aus der Reihe vor mir habe. Schade ist, dass irgendwann die Hörspiel-Reihe abgebrochen wurde. Ich finde sie herausragend.

@Britti: Was Du über „Die Enden der Welt“ schreibst, klingt wunderbar! Du machst mir noch mehr Lust auf das Buch! Allerdings bin ich immer noch unschlüssig ob Hörbuch oder Buch. Bzw. ebook. Denn eigentlich hatte ich mich schon entschieden, es lieber zu hören. Besonders auch, wo Du so begeistert über Roger Willemsens Art bist, es zu sprechen (ebenso wie hier auch andere ihn lieber hören, weil er das so gut macht). Einzig dass es gekürzt ist, finde ich schade. Vielleicht würde ich dann noch mehr wissen wollen, von seinen Reisen zu den Enden der Welt. Deshalb habe ich mal das ebook in Betracht gezogen. Denn als Buch käme es wohl einfach nie dran, wenn ich realistisch bin. Aber als ebook könnte es sich eignen, um es parallel zu lesen. Es ist ja ein Buch, das man nicht am Stück lesen muss. So ist es in Buchform doch wieder in mein Blickfeld gerückt. Zumal ich mir ja zum Geburtstag nun einen ebook-Reader wünsche.

Dass Du Dich jetzt mit „Tiere essen“ von Foer auseinandersetzen willst, finde ich nach wie vor mutig. Und ich bin ungemein gespannt auf Deine Eindrücke. Ich wünsche Dir starke Nerven! Berichte bitte.

@Peter: Dein Gedanke mit den Raubtieren ist richtig. Ich beziehe ihn in meine Betrachtungen auch immer mit ein. Denn er ist schon auch wahr. Aber Foer wird es in „Tiere essen“ eher um die Tierhaltung gehen. Und das ist einfach wirklich gar nicht o.k.. Wie Tiere ihr (kurzes) Leben lang leiden müssen, auf unvorstellbare Weise, damit wir (ständig!) Fleisch essen können. Nein, das ist nicht schön. Aber ich muss auch ehrlich gestehen, dass es bei mir bei der Theorie bleibt. Zwar achte ich darauf, Freiland-Eier zu kaufen. Aber schon beim Fleisch siegt oft die Bequemlichkeit. Das ist nicht richtig. Ich glaube dass viele Menschen so handeln wie ich. Und dann ist es gut, wenn jemand wie Foer einem Dinge ins Bewusstsein rückt. Aber beim generellen Thema Tiere essen sehe ich es wie Du.

Mit "Target" hast Du ja eine tolle Überraschung erlebt. Da möchtest Du einfach was zum krachen, damit Du von Deinem letzten Hörerlebnis runter kommst, und da hast Du jetzt doch wieder was viel intensiveres als gedacht. Aber solche Überraschungen hat man natürlich gern. Ich habe Deinen Bericht sehr genossen. :-)

Vielleicht ist „Der Fisch“ dann jetzt ja was zum relaxen. Du berichtest hoffentlich wieder.

@Didonia: Ich danke Dir sehr für den Link. Ich werde jetzt gleich mal in Ruhe schauen. Denn ich finde die Idee Kempowskis echt gut. Ich kann damit sehr viel anfangen. Aber Marcel Reich-Ranicki wohl wirklich nicht! ;-)

@Rachel: Danke für Deine Eindrücke zu „Trespass“. Ich habe ja das Buch. Allerdings rutscht es jetzt weiter nach unten im SUB. Versinken lasse ich es nicht. Aber es gibt doch schon einige kritische Stimmen zu dem Buch, und Du sagst nun auch, dass es Dich nicht so ganz überzeugen konnte. Gut, das kann bei mir ja auch anders sein. Mal sehen. Irgendwann, wenn mir danach ist, werde ich es versuchen. Aber im Hinterkopf habe ich auch, dass es nicht ihr stärkstes Buch sein soll. Wenn es damit nicht so recht klappt, werde ich die Autorin noch mal mit einem ihrer stärkeren Bücher versuchen.

„Mord auf dem Golfplatz“ habe ich auch noch vor mir. Gut zu wissen, dass es nicht einer der stärksten ist. Agatha Christie höre ich trotzdem immer gern. Aber so schraube ich meine Erwartungen daran nicht so hoch.

Dass Du in "Gomorrha" Probleme mit den ganzen italienischen Namen bekommst, kann ich gut nachvollziehen. Mir ging es mit „Tokio im Jahr Null“ von David Peace so mit den japanischen Namen. ;-)

@Turni: Ich beneide Dich! Das klingt ja wirklich toll. Ich bin ja eh so begeistert von Pete Dexter. Finde ich toll, dass Du so ausführlich darüber berichtest. Ich habe Deinen Bericht wirklich sehr genossen. Schön auch, dass man einen guten Sprecher genommen hat. Ich hoffe, Du berichtest auch am Ende noch mal ausführlich – Du hast ja noch einiges vor Dir. 15 CDs ist eine Menge. Ich bin sehr gespannt und hoffe so sehr, dass man uns in Deutschland das Buch demnächst auch zugänglich macht.

@NatiFine: Liebe Grüße an Dich unterwegs! :-) (Hast Du oben vielleicht gelesen? Ich höre gerade wieder ein Brunetti-Hörspiel und genieße es sehr!)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Britti » Sa 16. Jul 2011, 10:46

Hallo zusammen.

@Petra: Nein, Roger Willemsen will man nicht nur in kurzen Abschnitten lesen. Das kannst du dir abschminken :mrgreen: Man will weiter reisen mit ihm, zum nächsten Ziel, ins nächste Abenteuer. Als nächstes interessiert mich die Deutschlandreise von ihm. Da ist er mit dem Zug durch ganz Deutschland gereist und hat alles in sich aufgesogen was er da so erlebt hat. Es hat schlechte Kritiken aber die halten mich nicht ab ;)

@Peter: Das wilde Tier mit der Nahrung Mensch ist gut :lol:

Zu Tiere essen: Ich habe bisher erst eine CD gehört und Foer ist mir teils etwas zu drastisch. Er hat natürlich Recht und es ist gut das er auf vieles aufmerksam macht aber mir geht es teils zu weit wenn er sogar Aquazoos kritisiert. Zoos dienen immerhin auch zur Arterhaltung. Er sagt dann: Wenn ein menschliches Volk vom aussterben bedroht wäre würde man sie auch nicht zur Arterhaltung als Sklaven halten... M.E. werden Sklaven aber ausgebeutet und da sehe ich noch einen Unterschied zwischen Arterhalt und Sklaverei.
Theoretisch müsste er mit diesen Ansichten Veganer sein, das weiß ich allerdings noch nicht genau. Menschen haben seit je her Fleisch gegessen und das ist die Natur: Fressen und gefressen werden. Solange wir essen um zu überleben ist es okay meine ich und wenn wir dann dem Tier trotzdem bis dahin ein gutes Leben bereitet haben ist es umso besser. Ich habe nur etwas gegen Massentierhaltung, Massenschlachtung und Discounterfleisch. Es ist zuviel und zuviel wird vernichtet.
Ich habe meinen Fleischverbrauch arg reduziert und dann kaufe ich tierische Produkte dort wo ich sehe das es ihnen vorher gut ging, auf einem Demeter Hof hier in der Nachbarschaft. Man muss ja nicht gleich übertreiben, aber wenn jeder ein klein bissl etwas an seinem Konsumverhalten tut macht es im Großen und Ganzen schon etwas aus. Ich bin mal gespannt wie es weiter geht mit Herrn Foer. Ich berichte jedenfalls ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 18. Jul 2011, 10:48

Hallo zusammen,

nachdem ich Venedig und Commissario Brunetti wieder verlassen habe, habe ich mich für „Der alte König in seinem Exil“ von Arno Geiger entschieden.

Darin erzählt er ja von seinem an Demenz erkrankten Vater. Dieses Thema interessiert mich sehr, da ich in meiner Familie auch eine Form der Demenz-Erkrankung hautnah miterlebt habe. Schon in den ersten Tracks trifft Arno Geiger genau, wenn er über die Krankheit spricht. Dieses (Hör-)Buch hätte ich damals gut gebrauchen können. Arno Geiger erzählt da von der Wut, die man innerlich verspürt, ob des Zustands, in dem sich der Angehörige befindet. Hier ein Zitat:

Wir schimpften mit der Person
und meinten die Krankheit


Man ist zu verzweifelt, und so machtlos, dass die Wut sich ein Ziel sucht. Das ist tatsächlich der Erkrankte. Aber gemeint ist er wirklich nicht.

Diese, und viele andere Erkenntnisse habe ich mit Arno Geiger gemeinsam. Auch die Erfahrung, dass der Erkrankte sich nicht mehr in unsere Welt begeben kann, und wir uns deshalb in seine begeben müssen. Damit der Erkrankte sich nicht noch einsamer in seiner Welt fühlt, in der er von niemandem mehr verstanden wird. Auch das Gefühl des Erkrankten, nie zu Hause zu sein (auch zu Hause nicht), ist sehr treffend beobachtet. Umso wichtiger, dem Erkrankten das Gefühl zu geben, dass er in seiner Welt nicht alleine ist. Auch einem selbst tut es wohl, sich in die Welt des Erkrankten zu begeben. Denn alles andere ist ein sinnloses, ausgesprochen frustrierendes Unterfangen. Der Erkrankte kann uns in unsere Welt nicht mehr folgen. Das zu begreifen, ist ein Prozess. Ein (Hör-)Buch, wie das von Arno Geiger, kann da helfen.

Viele Erinnerungen lösten auch die Beispiele aus, in denen Arno Geigers Vater (August Geiger) seiner ganz eigenen Logik folgt. Wenn er z. B. sinnig sagt: „Es geschehen Zeichen, aber keine Wunder.“ Solche Verdrehungen, und diese ganz eigene Logik, kann man an den Erkrankten oft erkennen. Arno Geiger nennt es liebevoll: Witz und Weisheit des August Geiger.

Gesprochen wird das Hörbuch von Matthias Brandt. Eine ausgezeichnete Besetzung. Es kommt einem so vor, als spräche Arno Geiger selbst, denn Matthias Brandt macht seine Erinnerungen und Erfahrungen zu seinen eigenen. Er steht nicht zwischen dem Text und dem Hörer, sondern spricht die Geschichte von innen heraus.

@Britti: Du sagst, dass man „Die Enden der Welt“ nicht nur in kurzen Abschnitten lesen will. Das spricht sehr für das Buch.

Was Du bisher über Foer schreibst, interessiert mich sehr. Schade, dass er nicht differenzierter mit dem Thema umgeht. Das würde mich auch stören. Auch ich finde, dass es generell o.k. ist, wenn man Fleisch isst. Nur die Art und Weise, wie die Tiere gehalten und getötet werden, ist nicht o.k.. Da würde ich mir auch den Mittelweg wünschen, und keine absolut radikalen Ansichten. Berichte bitte, ob sich das noch relativiert.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Britti » Mo 18. Jul 2011, 17:41

Hallo Petra,

der alte König in seinem Exil klingt gut und gelesen von Matthias Brandt klingt es noch viel besser. Das glaube ich das er die richtige Besetzung dafür ist.

Zu Tiere essen. Mittlerweile bin ich auf CD2 und es geht schon manches Mal schwer ans Eingemachte, da muss man schonmal schlucken... Aber es ist nicht wirklich neu für mich. Ich habe mich nun schon länger und eingehend mit dem Thema Tierhaltung und Schlachtung beschäftigt und weiß um das Drama, aber es schockt einen doch immer wieder und man denkt das kann doch nicht sein.
Manchmal bin ich allerdings nicht ganz seiner Meinung. Foer meint das manche sich eine Schlachtung ansehen oder gar selbst schlachten nicht um sich richtig damit auseinander zu setzen sondern um es für sich zu legitimieren. Das glaube ich nicht.
Aber er hat auch sehr gute Gedanken zu dem Thema die ich mir gern länger im Hinterkopf halte, z:b: über Preise von Fleisch. Wer möchte das Tiere artgerecht gehalten werden muss dafür tief in die Tasche greifen, ansonsten sollte er kein Fleisch essen. Ja, das kann ich so unterstreichen. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Es sind ja nur 4 CD`s. Aber es ist nichts für jeden Tag zu hören ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Sandra » Mo 18. Jul 2011, 19:54

oje, Petra und Britti - ihr widmet euch ja schweren Themen! :shock:

Ich habe wie schon an anderer Stelle gesagt, dagegen die reinste Trivialkost auf den Ohren :-) "Elefanten vergessen nie" von Agatha Christie. Es ist wohl der enttäuschenste aller Christies, die ich bisher gehört oder gelesen habe. Blöderweise hab ich das auch noch als Buch bestellt. :x Ariadne Oliver ermittelt zusammen mit Poirot. An sich eine unterhaltsame Kombination, aber nicht hier. Es ist alles sehr langgezogen, es passiert wenig und ständige Wiederholungen ganzer Unterhaltungen sind ermüdend. Und das allerschlimmste: für den Christie Kenner ist alles recht vorhersehbar. Ich bin jetzt am Ende angelangt und es gab immer noch kein Aha-Effekt.
Naja.... im Großen und Ganzen aber verzeihlich bei soviel anderen wirklich guten Christie-Krimis. ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 19. Jul 2011, 08:51

Hallo zusammen,

@Sandra: Alles hat seine Zeit. Ich hatte auch eine lange Phase, in der ich mich nicht mit mehr belasten konnte als mit Trivialkost. Im Moment geht das aber sehr gut. Und es gibt so manche Themen, die ich gern über die Literatur aufarbeite. Demenz-Erkrankungen beschäftigen mich immer wieder, aus dem persönlichen Erleben heraus. Sie mehr verstehen zu können, hilft mir meine Erlebnisse zu verarbeiten. Der Abstand ist inzwischen auch groß genug, so dass ich das Thema an mich lassen kann, ohne dass es mich ankratzt. Vielleicht hat das persönliche Erleben auch viel von dem Schrecken genommen. Nicht in Bezug auf Menschen, die noch davon betroffen sein könnten, in der Zukunft. Davor ängstige ich mich nach wie vor. Aber im Hinblick auf die abgeschlossene Vergangenheit ist mein Schrecken einem starken Interesse gewichen.

Schade ist aber wirklich, dass Deine Trivialkost nicht das tut, was sie soll: Angenehm unterhalten. Das klingt eher nach Langeweile. Schade, wo Agatha Christie es doch so gut konnte, und hier anscheinend wirklich eine vielversprechende Kombination gewählt hat. Dass da nicht mehr draus geworden ist, ist bedauerlich. Hoffentlich hast Du bei Deiner nächsten Auswahl mehr Glück!

@Britti: Ja, Matthias Brandt ist wirklich der perfekte Sprecher für dieses wundervolle Buch über den an Demenz erkrankten Vater Arno Geigers. Er gibt dem ganzen eine ganz persönliche Stimme. Aber auf eine sehr passende leise Art, denn die Geigers sind – wie Arno Geiger verrät – nicht gut im Gefühle zeigen. Sie haben das nie gelernt. Da bricht Matthias Brandt nicht unpassend aus. Sondern er spricht ganz ruhig, mit einem nicht offen zur Schau getragenen, aber doch unterschwellig spürbaren warmen Mitgefühl. Eben ein solches, wie es Arno Geiger ganz gewiss für seinen Vater gehabt hat. Ich finde in Arno Geigers Erinnerungen und Versuchen die Krankheit zu verstehen und sich mit ihr auszusöhnen, so viel wieder. Wer mit dem Thema in Berührung gekommen ist, dem kann ich das Hörbuch wirklich sehr empfehlen! Aber auch Menschen, die sich dem Thema einmal stellen möchten, und ein wenig von außen beobachten wollen, wie so eine Erkrankung abläuft, und was es für den Erkrankten, aber auch die Familie bedeutet, ist hier sehr gut aufgehoben.

Was Du über Foer schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Einerseits diese Dinge, die man weiß, aber die einen doch immer wieder schrecken, und einen denken lassen, dass dies doch nicht wahr sein könne. Sehr gut finde ich den Gedanken, den ich mir auch schon öfter verinnerlicht habe: Gutes Fleisch, das von Tieren kommt, die gut gehalten wurden, hat seinen Preis. Da sollte man mit Freude das Geld investieren, wenn man die Gewissheit hat, dass die Tiere gut behandelt wurden.

Schön, dass Du hier berichtest, Britti. Bitte auch weiterhin. Mich interessiert das Thema ja auch sehr.

Übrigens gibt es auch ein weiteres Hörbuch zu dem Thema, das aber auch andere Aspekte aufgreift. Bzw. die Kernfrage stellt: Wieviel gönne ich mir auf Kosten anderer Lebewesen? Es ist sicher mit viel Humor gewürzt, aber sicher trotzdem ernsthaft. Es handelt sich um :arrow: “Anständig essen“ von Karen Duve. Vielleicht auch etwas für Dich? Es greift in gewisser Weise Peters Argument auf.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Di 19. Jul 2011, 23:16

Hallo zusammen,

@Petra
Es freut mich sehr, dass du dich von den Donna Leon – Hörspielen so gut unterhalten fühlst. Mir haben die Hörspiele auch sehr viel besser gefallen als die Lesungen.

@all
Vor einiger Zeit las ich drüben im Bücherforum eure Berichte darüber, wie ihr mit euren SUB's umgeht. Die Idee, die Internetanbieter und die örtlichen Buchhandlungen als persönliche SUB's zu betrachten, bei denen man sich ja jederzeit bedienen kann, fand ich genial! :D Ich kaufe seither nur noch nach Bedarf, aber nicht mehr auf Vorrat ein.
Dieser Gedankenschubs hat mich veranlasst, mich mal meinem „Stapel ungehörter Hörbücher“ zu widmen.
Also habe ich mir kurz entschlossen alle meine ungehörten HB auf den Player gepackt. Manchmal weiß ich gar nicht mehr, warum ich den Kauf getätigt habe und andere waren Geschenke, die auf ihre Zeit warteten um von mir gehört zu werden. Jetzt mache ich das so, dass ich nach jedem neuen HB einem von den bislang ungehörten meine Zeit schenke. Dieses System hat sich absolut bewährt! :)

Heute möchte ich euch davon berichten, welche Hörbücher mich in den letzten Wochen begleitet haben.

Homo Faber von Max Frisch
Um diesen Klassiker habe ich lange einen großen Bogen gemacht. Warum nur?
Mit diesem Umweg über das HB, gesprochen von Felix von Mahnteufel, war mir das Buch ein Genuss. Dieser spröde, emotionsarme, immer etwas distanzierte Homo Faber wurde vom Sprecher wunderbar transportiert. Jetzt verstehe ich gut, warum dieses Buch in den 60er Jahren als Schullektüre angeboten wurde. Dieses Hörbuch kann ich empfehlen, vor allem denen, die es mal mit einem Klassiker versuchen möchten.


Rumo
von Walter Moers
Schon lange lag Rumo auf meiner Festplatte und wartete auf mich.
Gerne gehört habe ich bisher: Der Schrecksenmeister, Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, Die Stadt der träumenden Bücher und Ensel und Krete.
Zwischen den HB von Walter Moers brauche ich aber immer eine längere Pause. Wer die HB kennt, wird das verstehen. Sie sind schon sehr lang und sehr speziell.
Jetzt war es soweit und ich habe Rumo durch alle seine Kämpfe begleitet.
Das war echt anstrengend – auch für mich! ;) In diesem Buch um Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Verlässlichkeit und andere Tugenden wird gekämpft, gekämpft und nochmal gekämpft. Mir war das zu viel! :o
Dirk Bach hat mir bisher als Sprecher immer sehr gut gefallen, aber mit diesem HB bin ich einfach nicht rund. Akustisch fand ich es sehr unangenehm, weil es teilweise, urplötzlich sehr schrill wird und ich immer sehen musste, dass ich schnell die Lautstärke reguliert bekam. Das macht keinen Spaß. :x Leider muss ich sagen, dass mir dieses HB nicht zugesagt hat. Schade!

Die Brautjungfer von Ruth Rendell, gesprochen von Benjamin Reding u.a.
Eigentlich bin ich ja keine Krimi-Leserin/Hörerin, aber mit so einem unblutigen Krimi kann ich schon umgehen. Es geht um die große Liebe und wie man sie dem geliebten Menschen beweisen soll. Für den Hörer gehen Phantasie und Wirklichkeit lange in einander über.
Bei mir hinterlässt dieses HB keine nachhaltigen Eindrücke. :|


Der dritte Zwilling von Ken Follett, gesprochen von Mareike Carrière und Jörg Schüttauf
Mit diesem HB wollte mich vor Jahren ein lieber Mensch an die Krimis heran führen. Ich fand es jetzt bei meiner Aktion (s.o.) und habe das zum Anlass genommen, es zu hören.
Da kann ich nur sagen – der Autor spricht für sich - :!: Das Klonen, ein interessantes Thema, spannend geschrieben. Auch wieder so ein Krimi für zarte Gemüter, wie mich.
Besser wäre es jedoch gewesen, ich hätte das HB vor Jahren schon gehört, weil Wissenschaft und Forschung jetzt schon so viel weiter sind als damals. :idea:


Schwarze Diamanten von Martin Walker, gesprochen von Johannes Steck
Aufgrund eurer Empfehlung habe ich schon „Bruno Chef de police“ und „Grand Cru“ gehört. :D Um es an dieser Stelle mal genau zu sagen, es ist meine erste Serie, auf die ich mich einlasse. Bisher habe ich Serien vermieden, weil man sonst leicht in diesen Sammel-Sog gerät, bei dem man meint, unbedingt alle Teile haben zu müssen. :roll:
Jetzt muß ich aber zugeben, dass so eine Serie auch was für sich hat. Man kennt die agierenden Personen mit ihren Vorlieben und Abneigungen. Und im dritten Teil gibt es immer schon irgendeine Vorgeschichte. Das macht den Einstieg in eine neue Geschichte sehr leicht.
Mir gefallen diese Krimis mit Bruno, bei denen man immer mal auf gedankliche Abwege geschickt wird, etwas aus der politischen Geschichte Frankreichs erfährt und dann doch zur Aufklärung des Verbrechens geleitet wird.

Ein Vorhang Aus Grün von Eudora Welty
Es sind ganz unterschiedliche, anrührende Geschichten, die von Senta Berger in der jeweils passenden Stimmung genau richtig gesprochen werden. Diese Kombination von Text und Sprecherin hat mir ausgesprochen gut gefallen. :D
Gerne habe ich die einzelnen Geschichten mal zwischendurch gehört, wenn ich für eine lange Geschichte gerade keine Zeit hatte.

Bis jetzt habe ich mich noch nicht entschieden, was ich als nächstes hören werde.
Mal sehen, wonach mir morgen der Sinn steht.

Liebe Grüße
NatiFine
Liebe Grüße
Renate

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