Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 2. Aug 2011, 11:38

Hallo zusammen,

schon so lange wartete dieses Hörbuch auf Hörzeit: „Pippa Lee“ von Rebecca Miller. Als es raus kam, schien es mir so verlockend, und dann, wie es oft passiert, verblasste mein Interesse. Kürzlich wurde ich auf die Verfilmung aufmerksam. Die möchte ich gerne sehen, zumal Robin Wright die Hauptrolle spielt – ich sehe sie sehr gern. So wollte ich dann aber doch zuvor das Hörbuch beginnen, da ich weiß, dass es nach dem Film bei mir keine Chance mehr hat. Ungern lese ich Bücher oder höre ich Hörbücher, deren Handlung ich (z. B. durch einen Film) in groben Zügen schon kenne. So habe ich es mir am Wochenende auf meinen iPod geladen, und dann tatsächlich jetzt auch begonnen. Falls es doch nicht so interessant ist, habe ich es wenigstens versucht, und kann beruhigt den Film schauen. Doch bisher (die ersten Tracks sind gehört) spricht es mich an. Anna Stieblich (die Sprecherin kannte ich noch nicht) erzählt kraftvoll und doch nicht ohne Gefühl, und reißt mich mitten hinein, in Pippa Lees Geschichte. Ich hoffe es bleibt so.

Eine interessante Entdeckung habe ich auch gemacht, die mich zu einem :arrow: Thread im Buecher4um inspiriert hat über Schriftsteller-Familien. Denn die Autorin von „Pippa Lee“ - Rebecca Miller – ist die Tochter von Arthur Miller. Umso erstaunlicher, da ich gerade über ihn etwas in meinem letzten Hörbuch (Marcel Reich-Ranickis „Über Amerikaner“) gehört habe.

@Steffi: "Master of Ballantrae" scheint auch Dir sehr zu gefallen. :-)
Ich stimme mit Dir überein: Gert Westphal spielt irgendwie in einer ganz eigenen Liga. Ich hatte am Wochenende auch das Vergnügen, beim reinhören in diverse Hörbücher, die ich mir auf meinen iPod geladen habe. Schon wenige Sätze reichen, und man weiß wieder: er ist der König der Sprecher!
Ein umso größeres Geschenk ist deshalb das Hörbuch von Stevensons "Master of Ballantrae" mit seiner Stimme. Auf das Hörerlebnis freue ich mich auch schon sehr!

@Turni: Ich habe mich sehr über Deinen weiteren Bericht über „Spooner“ gefreut. Pete Dexter ist ein ganz toller Schrifsteller, in dessen Hand Spooners Geschichte sicher bestens aufgehoben ist. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ich in den Genuss käme, sie demnächst zu lesen. Ich hoffe, der Liebeskind Verlag bringt eine Übersetzung davon heraus.

Toll, dass auch der Sprecher so überragend ist, und aus der Geschichte auch alles herausholt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » Di 2. Aug 2011, 11:58

Liebe Petra,

"Pippa Lee" habe ich als Film schon gesehen. Vor gar nicht langer Zeit hatte ich mir ja die DVD gekauft. Laut DVD-Cover hat er auf der Frankfurter Buchmesse den Internationalen Literaturfilmpreis 2010 erhalten.
Auch ich sehe Robin Wright sehr gerne. Es spielen ja so einige namhafte Schauspieler mit.

Mir hat der Film gut gefallen und ich lese sicher auch noch das Buch.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Rachel » Di 2. Aug 2011, 12:27

Hallo Ihr Lieben,

Binchen und Britti, genau, ich habe ja kürzlich den zweiten Band von Nele Neuhaus gelesen und auch dieser hat mir, wie auch schon der erste Band, wieder sehr gut gefallen. Ich werde auch in Zukunft sicher den Büchern treu bleiben und nicht auf die Hörbücher umsteigen, dazu machen mir die Bücher zu viel Spaß und da die Hörbücher doch sehr stark gekürzt sind, werde ich die, ähnlich wie Binchen, eher irgendwann nutzen, wenn ich die Bücher bereits gelesen habe.
Binchen, ja, in dem Tempo habe ich noch eine Weile etwas von den Krimis. ;) Mir geht es generell bei Serien so, dass ich zwischen den einzelnen Bänden lieber etwas mehr Zeit verstreichen lasse, bis mir wieder nach einem ist. Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein Autor schneller schreibt, als ich lese. Was natürlich irgendwie unpraktisch ist... ;)

Steffi, schön, Du hörst gerade also auch "Master of Ballantrae", viel Vergnügen damit.

Petra, viel Vergnügen mit "Pippa Lee". Mal schauen, vielleicht rutscht das Hörbuch durch deine Berichte hier ja auch wieder mehr in mein Interessenfeld...

Ich selbst liege in den letzten Zügen der "Brautprinzessin". Tolles Hörbuch, mal schauen, wozu ich danach greife.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Di 2. Aug 2011, 15:17

Petra hat geschrieben: „Tarabas“ ist bestimmt ebenfalls ein tolles Hörerlebnis! Berichte bitte unbedingt, zumal ich doch gerade sehr an Joseph Roth interessiert bin. Wie macht sich denn Joseph Lorenz?


Hallo Petra,

mir gefällt der Sprecher sehr gut ! Er ist Österreicher, jedoch nur mit leichtem österreichischen Einschlag spricht er den Text. Kommt sehr sympathisch rüber, etwas zurückgenommen im Temperament, somit kann man sich freier fühlen beim Zuhören, besonders da der Protagonist nicht sehr sympathisch bisher rüberkommt. Somit wäre es mE nicht besonders hilfreich noch irgendwelche Betonungen hineinzubringen.

Die Handlung spielt zwischen 1914 und 1919. Tarabas ist Sohn eines Gutbesitzers und Offizier im 1. WK und erlebt die Revolution, ein Mensch zwischen Mörder und Heiliger.

Es geht um Buße, soweit ich es bereits erahnen kann.

Die Namensähnlichkeit zum biblischen Barabbas (ein Verbrecher der statt Jesu frei kam) ist vielleicht zufällig, vielleicht auch nicht. Ich mach mir so meine Gedanken darüber.

Eine interessante Geschichte und auch typisch Joseph Roth vom Thema her.

Liebe Grüße
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 2. Aug 2011, 15:44

Hallo zusammen,

Zu „Pippa Lee“: Dann stoße ich ja auf offene Ohren, wenn ich die Tage näher über mein aktuelles Hörbuch berichten werde, wo Du, Rachel, es noch liegenhast, und Du, Didonia, durchaus Interesse daran hast, das Buch zu lesen, obwohl Du den Film schon kennst.

Dass die Verfilmung wohl den Internationalen Literaturfilmpreis 2010 erhalten hat, wusste ich nicht. Das klingt aber sehr vielversprechend. Und gefallen hat er Dir zumindest schon mal, Didonia.

Richtig, im Film spielen neben Robin Wright noch weitere namhafte Schauspieler mit: Monica Bellucci, Julianne Moore, Keanu Reeves, Winona Ryder. Besonders interessant fand ich aber gerade zu entdecken, dass Rebecca Miller Regie geführt hat.

Zu „Tarabas“: Du weckst mein Interesse für diesen Roman von Joseph Roth immer mehr. Den würde ich wohl auch lieber hören als lesen wollen, da ich denke, dass der Sprecher – Deiner Beschreibung nach - sehr gut passt. Dass er einen leicht österreichischen Einschlag hat, würde ich gewiss begrüßen. Ich denke, das untermalt den Roman sehr gut.

Die Zeit, in der er spielt (1914 bis 1919) interessiert mich zudem. Und die möglicherweise Anlehnung an den biblischen Barabbas finde ich faszinierend. Das hast Du aber sehr schön entdeckt, und ich könnte mir gut vorstellen, dass Du mit Deiner Vermutung richtig liegst. Wenn Du Dir da schlüssiger bist, lass es mich bitte wissen. Vorstellbar ist es auch allein deshalb schon, weil sich Joseph Roth damit nicht zum ersten Mal an eine biblische Gestalt anlehnen würde, wenn ich an „Hiob“ denke. Das finde ich ausgesprochen interessant! Lieben Dank für Deinen Bericht!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Binchen » Mi 3. Aug 2011, 07:53

Nach Durchschnittskost in Leipzig, war mir nach einem 'Hoffentlicht richtig gut' - und so, ist der neue Klufti in den Player gewandert.

Schutzpatron - so so. Die Kritiker überschlagen sich jetzt noch nicht so, aber der Anfang war schon mal wieder 'echt Klufti'. Da freu ich mich auf Hörsog.

Liebe Rachel - ja das kann ich verstehen, wie Du die Serien angehst - so handhabe ich das auch z.B. mit Dick Francis oder REginald Hill, die mir dafür mehr Zeit geben, vielleicht, weil ich dort zeitlosere Themen wittere.

Nele Neuhaus hat mir soviel Freude gemacht, dass ich dort am Ball bleiben konnte. Und da ich derzeit Regio-Krimis zum Abschalten liebe, liegen die näher als manch andere Bücher - Viel Spaß - weiterhin -egal in welchem Tempo. Mein Higlight ist ja 'Tiefe Wunden' ....

Als Hörbücher allein, wären mir die Neuhaus-Bände auch nicht genug, obwohl sie gut gemacht sind.
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Mi 3. Aug 2011, 11:42

Hallo zusammen,
ich hatte bis vorhin "Der Fisch" von Ulrich Magin gelesen von Jürgen Holdorf auf den Ohren.....

Das Einfachste ist hierbei die Bewertung der Lesung. Eine 2 bis 3 kann ich locker vergeben. Jürgen Holdorf liest gut. :)

Die Geschichte selber dreht sich um Sichtungen eines Riesenfisches / Seeungeheuers am Bodensee. Ein junger Umweltforscher will das aufklären und gerät dabei zwischen alle Fronten (Presse, Militär, Forschungsinstitut und Polizei). Ein an sich spannender und mit seinen Bezügen zur Umweltverschmutzung sowie deren Auswirkungen aktueller Plot. Leider hat "Der Fisch" aber auch so einige Gräten......., an denen ich mich schwer getan habe. Der Autor schiebt beständig, scheinbar um dem Ganzen mehr Gewicht zu geben, historische Sichtungszitate sowie Beschreibungen von alten Bildern und Stichen ein. Dies hemmt erheblich den Fluß der Geschichte und spätestens beim gefühlten 23ten Mal fängt es an zu deutlich zu stören. Auch den Helden der Geschichte, einen junger Doktoranden habe ich dem Autor so nicht abgenommen...... Da wird ohne jede Schulung und Fortbildung mal so eben ein Forschungs U - Boot entführt und eigenhändig durch den Bodensee gesteuert??? Das hätte ich mir doch ein wenig schwieriger vorgestellt. :shock:

Deutlich Positiv hervorheben muss man allerdings, dass so einiges an Wissen quasi nebenbei vermittelt wird. Über Temperaturschichtungen in Seen und den Rheinbrech, bis hin zu komplizierten Ökogeflechten in Flüßen und Seen sowie die Wissenschaft der Limnologie habe ich mir bis jetzt keine Gedanken gemacht, kann nun aber ein wenig mitreden......... :idea:

Insgesamt ein Hörbuch, dass ich nicht in eine Wertung pressen möchte. Gelernt habe ich viel, aber so richtig hineingezogen hat mich die Geschichte nicht. :?:

Durchgehalten habe ich unter anderem, weil ich unbedingt erfahren wollte ob die Geschichte eine phantastische Auflösung oder einen nachvollziehbaren Schluß bekommt. Hier kann man aber ganz klar feststellen, dass der Autor mit beiden Beinen auf der Erde geblieben ist....... Dinosaurier und Aliens werden nicht bemüht. :mrgreen:

Liebe Grüße
Peter ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 4. Aug 2011, 11:10

Hallo zusammen,

„Pippa Lee“ werde ich abbrechen. Es ist, wie ich es mir gedacht habe. Die Psychologie der Figuren ist mir zu wenig subtil dargestellt. Die Beweggründe der Figuren werden psychologisch erklärt, anstatt dass sie sich von selbst erklären, und dadurch die Psychologie der Figuren aufdecken. Das ermüdet und langweilt mich in Romanen immer, „Pippa Lee“ bildet da keine Ausnahme. Hätte ich nicht den Film in der Hinterhand, würde ich trotzdem weiter hören. Denn grundsätzlich ist das, worauf Rebecca Miller hinaus will (wie ich auch unterschiedlichen Artikeln und Rezensionen weiß), schon interessant. Nur in der Umsetzung im Roman fehlt mir die Außergewöhnlichkeit und Brillanz, mit der ich mir gern davon erzählen lassen würde. Da reichen mir 2 Stunden Film. Zumal mit diesen tollen Schauspielern. Und treffend wiedergegeben wird die Handlung und der Kern der Geschichte sein, denn Rebecca Miller hat ja selbst Regie geführt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es Rebecca Miller leichter fällt, die Psychologie der Figuren in Bildern und über den Ausdruck der Schauspieler subtiler darzustellen. Mit Worten (im Roman) fällt mir das wie gesagt etwas zu offensichtlich aus.

Ein bisschen zu sehr ist es mir auch eine Frauengeschichte. Frauen, die es schwer haben, und nicht das Leben führen, das sie eigentlich möchten, haben zwar ganz gewiss oft in der Wirklichkeit ihre Entsprechung. Aber sie sind nicht mein Thema. Im Leben nicht, und in der Literatur auch nicht. Daran mag es zusätzlich liegen, dass sich in mir eine gewisse Ablehnung dem Hörbuch gegenüber regt.

Abhalten soll mein Abbruch aber niemanden. Anna Stieblich liest den Roman sehr beherzt und energisch. Das passt sehr schön. Und für jemanden, der gerade eine Frau auf dem Weg zu einer neuen Selbsterkenntnis begleiten möchte, ist das vielleicht ganz anders. Denn schlecht ist das Hörbuch wirklich nicht. Ich erkenne für mich nur immer mehr, dass mir ganz gut oder nicht schlecht nicht reichen sollte. Die Zeit ist einfach zu knapp um alles zu lesen und hören, was man gern lesen und hören würde. Ich möchte meine Zeit nicht mehr an Dinge vertun, die mich – wenn ich tief in mich höre – gar nicht wirklich interessieren.

Was ich anstatt dessen nun höre, weiß ich noch nicht. Muss ich mir in Ruhe überlegen.

@Peter: Das hast Du mal wieder schön beschrieben. Man hat bei Deinen Berichten immer ein bisschen das Gefühl, das Hörbuch dadurch selbst gehört zu haben. Das finde ich klasse, gerade weil es oft Hörbücher sind, die ich wohl nicht hören werde. So kann ich aber umfassend an Deinem Hörerlebnis teilhaben.

Ich kenne diese Bücher, die einem Wissenswertes vermitteln, aber dafür an anderen Stellen kranken. Glaubwürdigkeit, wie in „Der Fisch“ anscheinend z. B.. Diese eingebauten historischen Sichtungszitate kann ich mir einerseits ganz nett vorstellen. Aber es scheint nicht gut (und deutlich zu häufig) eingebunden, so dass es aus dem Hörfluss reißt. Schade.
Aber auch wenn einige Gräten (fand ich sehr passend :mrgreen:) dabei waren, ist der Fisch ja doch noch geflutscht. Schön auch, dass das Ende nicht so abgedreht war. Da kriegt so manch ein Autor ja leider nicht die Kurve.

Ich bin gespannt, was Du als nächstes hörst, und erwarte gespannt Deinen Bericht.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Peter » Fr 5. Aug 2011, 12:27

Hallo zusammen,
zunächst erst einmal vielen Dank für die in Petras Antwort enthaltenen Zückerchen……. Das ging ja runter……. und hat mir den tranigen Geschmack des Fisches aber endgültig aus dem Mund gespült. Petra, willst Du Diplomatin oder Motivationstrainerin werden? Danke für die Nettigkeiten! :oops:

Nachdem ich mit dem Grätenfisch nicht gar so glücklich war und er sich auch anfühlte wie ein seeehr laaaanger Aal, habe ich mir bewusst etwas kurzes, knackiges nehmen wollen. Zu Hilfe kam mir dabei, dass zur Zeit die Begleitinformationen zu Frank Schätzings “Der Schwarm” preiswert angeboten werden. Da ich “Der Schwarm” und “Limit” bereits sehr genossen hatte und ich auch die Schätzing Hörbücher gerne komplett haben wollte, habe ich bei den “Nachrichten aus einem unbekannten Universum” zugegriffen.

Auf den darin enthaltenen CD’s geht Frank Schätzing in Form einer animierten Lesung auf das Werden unseres Universums und die Evolution ein. In Form eines populärwissenschaftlichen Sachbuchs, die Geschichte des Universums und des Lebens auf 2 CD’s? Gespannt war ich besonders auf die Umsetzung…… Ist da ein Hörbuch angemessen? Werden da nicht nur eh bekannte Fakten trocken aneinander gereiht? Kurzum ich war sehr skeptisch. :?

Der Autor überrascht jedoch durch trockenen Humor, gepaart mit locker vermitteltem Wissen. Ich habe noch nie einen solch amüsanten Ritt durch die Naturwissenschaften erlebt, der gleichzeitig den Hörer fesselt, zum Lachen bringt und Wissen pur vermittelt. Nach dem Durchhören kann ich nun nachvollziehen wie ungemütlich der Urknall war, warum man nicht wissen kann was vorher war, wie sich die ersten Zellen im Urozean fühlten, warum wir Sex haben und es nicht bei der Zellteilung belassen haben (Nein, nicht weil es Spaß macht) und was alles heutzutage in einem Korallenriff los ist……. Welchen Trick zieht “Miss Evolution” gerade aus den Tiefen ihrer Handtasche? :?:

Das Ganze wird locker und mit sehr viel Witz angegangen. So ist z. B. die Bildung unseres Sonnensystems, die Positionierung der Planeten und Monde mit dem Stichwort “Krawall im All” versehen, was die Sache sehr plastisch macht wenn man einmal an die Meteoriteneinschläge auf den Planeten denkt. :o

Kurz und gut, so hätte ich mir früher den Schulunterricht gewünscht. Gegen diese 2 CD’s sehen Physik, Bio und weitere Lehrer aber sehr, sehr blass aus…… :lol:

Ein ideales Geschenk für Schüler und Erwachsene, die wissen wollen warum es wurde wie es ist………. und warum zig Zellanhäufungen auf einmal Hörbücher konsumieren…….. :idea:

Zensur 1+

Liebe Grüße
Peter ;)
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Re: Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 8. Aug 2011, 10:43

Hallo zusammen,

am Wochenende habe ich „Die Analphabetin“ von Agota Kristof gehört. Das hatte ich schon lange vor, wurde kürzlich durch den Tod der Autorin jedoch erst wieder daran erinnert.

Eine kurze autobiografische Geschichte, die von Krieg, Armut, Verlust von Heimat, und die damit verbundene Sprachlosigkeit erzählt. Sprachlosigkeit in Form von Analphabetismus, den eine Person wie Agota Kristof besonders hart getroffen haben muss. Wo sie doch den Umgang mit Sprache so liebte. Wie hart es ist, in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht kennt, neu Fuß fassen zu müssen, macht Agota Kristof mit diesen Erinnerungen begreiflich.

Mit Hannelore Hoger hat man für diese ungekürzte Lesung eine perfekte Stimme gefunden. Sie trägt in sich die passende Schwermut, aber auch die nötige Reife.

Heute morgen haben ich dann erst mal ein paar Podcasts (Buchvorstellung von hr2) gehört. U. a. über das Hörbuch "Diese alte Sehnsucht" von Richard Russo. Auszüge aus Christian Brückners Lesung wurden eingespielt. Sehr schön - das hat mir noch mehr Lust auf diesen wiederentdeckten Roman gemacht. Besonders in Form des Hörbuchs.

Mal sehen, zu was ich als nächstes greife. Ich habe mich noch nicht ganz entschieden.

@Peter: Lieber Motivationstrainerin. :mrgreen:
Diplomatin lieber nicht, denn diese Diplomatie wäre zweckgerichtet, und da wäre ich nicht so geeignet für. Meine Diplomatie hat eindeutig Grenzen. ;-)

Aber schön, wenn ich Dich motivieren kann, uns weiterhin von Deinen Hörereien zu erzählen. Denn ernsthaft: Da hat man ein bisschen das Gefühl, selbst gehört zu haben. Schön ist das!

So bist Du der erste, der es schafft, mich dazu zu bringen, auf Frank Schätzings „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ meinen Blick genauer zu richten. Denn wenn Naturwissenschaften anschaulich und humorvoll vermittelt werden, dann mag ich das sehr gern. Als Nebenhandlung fand ich das z. B. in Ian McEwans Roman „Liebeswahn“. Die naturwissenschaftlichen Ausflüge fand ich fast so spannend wie den restlichen Roman, der mir wirklich sehr gefallen hat! Da sieht man mal wieder: man muss sein Thema nur interessant vermitteln können. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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