Hallo Doris und Rachel,
Hallo alle zusammen,
Doris hat geschrieben:nachdem ich Yuri Balodis fertiggelesen hatte, war mir schon fast klar dass es sehr schwierig werden würde einen guten Nachfolger zu finden. Und so war es auch. Ich habe übers Wochenende sage und schreibe vier Bücher angefangen zu lesen und nach kurzer Zeit wieder weggelegt. Nichts konnte mich fesseln, nichts begeistern.
Dann hat's Dich mit Yuri ja wirklich so richtig erwischt!

Das freut mich sehr, da ich es doch gestern bestellt habe! Du hast mich darauf so neugierig gemacht! Und jetzt schon wieder!
Es gibt wirklich Bücher, die einen so packen oder berühren, dass es danach schwer fällt sich auf etwas anderes einzustellen.
Mir geht es (wenn auch aus anderen Gründen als Dir bei Yuri) nach "Leichenblässe" auch ein wenig so. Bei den letzten Büchern wusste ich immer schon was ich als nächstes wahrscheinlich lesen würde und bin dabei dann auch geblieben. Jetzt - 30 Seiten vor Schluss - weiß ich überhaupt nicht, was ich danach lesen soll. Bei Simon Beckett liegt es aber daran, dass er mich (ebenfalls wie schon bei "Die Chemie des Todes") auf mich einen enormen Lesesog ausgeübt hat! Es wird mir schwer fallen von dem Tempo wieder "runterzukommen". Hier ist es also nicht die besondere, berührende Geschichte (wie bei Yuri sicher), sondern die Spannung, aus der es mir schwer fallen wird wieder auf ein normales Level herunter zu kommen.
Sowas ist immer schwierig! Wie schön, dass Du nun mit "Die Liebenden von Dschidda" den richtigen Griff getan hast! Aber was Du schreibst, ist wirklich heftig und unglaublich! Ich kann Rachel verstehen, dass sie für das Buch den richtigen Lesezeitpunkt abwarten will. Thematisch würde mich das Buch jetzt auch reizen. Aber ich denke ich würde es so schnell nicht lesen, denn es ist mir für im Moment zu starker Toback! Dafür muss ich mich innerlich gefestigt fühlen, um mich diesen Themen so intensiv (ein Buch ist ja immer intensiv) stellen zu können.
Doris hat geschrieben:Männer suchen sich männliche Geliebte bis sie heiraten. Weil sie ja vorher schließlich keine Frauen treffen dürfen. Ist das nicht unglaublich! Wenn sie vor der Heirat mit einer Frau auch nur im Gespräch erwischt werden, erscheint die Religionspolizei.
Ich finde es gut, dass Du uns ein wenig an Deinem Leseerlebnis teilhaben lässt! Denn richtig: Das ist UNFASSBAR!!! An solchen Beispielen wird mir immer so eindringlich bewusst, dass diese ach so moralischen Menschen (kein Sex vor der Ehe, am besten nicht mal mit einer Frau sprechen - so wie hier!) eigentlich die schlimmsten sind! Sie können nicht mal direkt was dafür, sondern sie wachsen ja so auf und glauben, dass das richtig ist. Schauen dann auf andere Völker, Religionen, die alles lockerer sehen mit Verachtung. Sehen gar nicht, dass es krankhafte Taten nach sich zieht. Wie z. B. die in dem Buch offenbar beschriebenen. Religonspolizei oder in anderen Fällen sogar öffentliche Hinrichtungen.
Wie verkrampft und unnatürlich dadurch der Kontakt der Menschen untereinander wird und wie widernatürlich man mit der Sexualität umgeht. Und diese Doppelmoral: Da verboten ist (man müsste sich doch mal fragen WER verbietet es denn) mit einer Frau etwas zu haben, bevor man verheiratet ist, machens die Männer untereinander (man müsste sich doch mal fragen OB DAS DANN BESSER/REINER ist???).
Wenn man sowas liest, könnte man die Wände hochgehen vor Wut und vor Hilflosigkeit... dass es sowas in einer modernen Welt noch gibt. Solche Regeln sind von Menschen gemacht und man gibt sie als Regeln Gottes aus. Allein das ist schon so anmaßend, dass es mich wütend macht.
Gut aber, dass es solche Bücher gibt! Und gut, dass Du, liebe Doris, uns hier davon berichtest! Und Du, Rachel, sicher auch, wenn Du es mal liest.
Mal sehen, welches Buch es dann bei mir als nächstes wird. Aber sicher nicht etwas mit so ernstem Hintergrund. Danach steht mir im Moment auch nicht der Sinn. Mich hat Dein Posting hier schon fix und fertig gemacht!

Ich werde Euch aber natürlich berichten, welches Buch mein nächstes wird!